Verständnisfrage Geräteprüfung / Stromverteiler

  • Geschätzte Gemeinde, stehe gerade etwas auf dem Schlauch bei der Suche nach einem neuen Geätetester,

    um sowohl Leitungen wie auch mobile Stromverteiler mit und ohne RCD richtig und aussagekräftig zu prüfen.


    Hier: Prüfung ortsveränderlicher Geräte hab ich bereits einige potentielle Kandidaten gefunden, hätte da aber gerne noch ein paar Fragen...


    Mein bisheriger Messonaut (Gossen Metratester 5+) kann das normale Kabel- und Gerätegedöns,

    also Ableit- und Differenzstrommessung, Ersatzableitstrom, Isolationswiderstand und Schutzleiterwiderstand.

    Damit bekomme ich aber nur eine Aussage über den Zustand von PE

    und das Isoliermaterial bzw Vertauschungen bei der Leiterzuordnung,

    aber keine konkrete Aussage zur Niederohmigkeit von L und N.


    Für Stromverteiler mit RCDs ist das nicht ausreichend, daher wäre beispielsweise der Benning ST755+ weit oben auf der Favoritenliste.


    So wie ich es verstanden habe, wird bei der RCD-Prüfung (egal ob RCD vorhanden oder auch nicht) nur L gegen PE gemessen

    (also die Schleifenimpedanz), nicht aber der Netzinnenwiderstand L gegen N.

    Den wüsste ich aber gerne, damit ich eine Aussage auch zur Niederohmigkeit des Neutralleiters bekomme.

    Ist ja nur die Halbe Freude wenn RCD und Sicherungen zwar bei Fehlerströmen/Erdschluss sicher auslösen würden,

    vorher aber der als "gut" geprüfte Verteiler wegen einer gelockerten N-Klemme im Lastbetrieb ausfällt, abfackelt
    oder den Sternpunkt wandern lässt und somit andere Peripherie in den Tod reißt.


    Überseh ich da jetzt irgendwas, oder ist die Niederohmigkeit des Neutralleiter tatsächlich nur über eine Schleifenmessung

    (bzw die Differenz aus Messung an speisender Dose und mit Prüfling) nachweisbar?


    Falls mir jemand den Knoten im Kopf lösen kann würde ich mich freuen!

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    https://www.cat-core.de/

  • Moin!


    ich messe Verlängerungen und Verteiler mit nem Instalationstester. ich messe die Niederohmigkeit und die Isolation erstmal ganz normal mit den jeweiligen Modus (Benning it130)
    bei Verteilern mit FI muss man etwas trickreich die Niederohmigkeit messen. das mache ich im stromlosen zustand. ich hab dafür eine art Kurzschlussstecker den ich in die Ausgänge stecke während ich über die Zuleitung das Messgerät angeschlossen hab. am schluss messe ich FI auslösezeit am 230V netz über einen Anschluss ohne FI oder über eine spezielle Schaltung die den PE des Messgeräts vor dem PE des Prüflings abgreift, damit der vorgeschaltete FI nicht rausfliegt.

    Gruß Luca

  • Ich habe dort leider kein Messgerät gefunden um den Netzinnenwiderstand zu messen, weder stationär noch mobil.

    Solange die Frage unbeantwortet bleibt ob ich den Leiterwiderstand des Neutralleiters ohne explizite Netzinnenwiderstandsmessung über eine Standard-Messung herausbekomme, bringt mich auch die schönste Prüftafel nicht weiter.

    Ein Fertigungslos sind bei mir immer 144 zu prüfende Stromkreise, daher freue ich mich über jeden Handgriff oder Umbau auf ein anderes Messgerät oder Adaptersteckerei, die ich mir bei der Prüfung sparen kann.

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  • So wie ich es verstanden habe, wird bei der RCD-Prüfung (egal ob RCD vorhanden oder auch nicht) nur L gegen PE gemessen

    Die Messung des Isolationswiderstands ist bei der DIN EN 50699(Abschnitt 5.4) der Nachweis der Schutzmaßahme gegen elektrischen Schlag. Das bedeutet er muss gemessen werden zwischen berührbaren und/oder leitfähigen Teilen und den aktiven, bzw. Spannungführenden Teilen sprich L und N. Es ist nicht vorgesehen die Widerstände der aktive Teile untereinander nachzuweisen.

    Das ist dann eher ein Zusatz da dieser Normativ bei der Erstprüfung der Anlage erfolgen soll (VDE 0100-600 Abschnitt 6.4.3.3). Allerdings ist es hier auch möglich die aktiven Leiter zu verbinden und gegen PE zu messen. In der Praxis, gerade bei modernen Versteilern mit Spannungsanzeige, Amperemeter usw. ist das auch erforderlich da diese Einrichtungen immer eine Verbindung zwischen den Phasen und N herstellen. Es gibt von INDU einen Schlüsselschalter den man sich einbauen lassen kann der diese störenden Teile herausnimmt, dann geht das wieder.

    Wenn man das tatsächlich durchziehen möchte muss man den Weg von VTLS gehen und mit dem Installationstester nachsetzen. Allerdings dann auch bei o.g. Verteilern mit Anzeigeelementen diese erst ausbauen. Oder man baut oder kauft sich ein Adapterkäbelchen z.B. auf Laborstecker und macht dann ne Prüfspitze o-Ä. drauf und berührt dann statt PE eben L.


    Für Stromverteiler mit RCDs ist das nicht ausreichend, daher wäre beispielsweise der Benning ST755+ weit oben auf der Favoritenliste.

    Ich nutze den 3HDvon Safetytest und für Installationen den 1IT+ von denen. Beides in Verbindung mit der angebotenen Cloud. Zur Bedienung dann ein mobiles Endgerät meiner Wahl, meist ein Tablet. Finde ich persönlich ziemlich geil das System. Auch für die VT gibt es hier einen Prüfkoffer mit allen gängigen Steckerarten. Im Vergleich zum Benning ST760+ und IT130 die ich bei meinem Vorherigen Arbeitgeber genutzt habe eine deutlich Zeitersparnis. Beim Anlegen der Prüflinge, beim Prüfen selbst und auch bei der Dokumentation. Allerdings auch deutlich kostenintensiver als Benning...

    Gruß

    Felix


    Unbefugte sind nicht befugt Unfug zu treiben.

    Der Befugte

  • Ich steh gerade auf dem Schlauch. Willst du eine Installation messen, oder einen Verteiler?

    Denn den Widerstand von N und L messen selbst die billigsten Gerätetester. Die sind natürlich nur für Schukoverlängerungen vorgesehen, aber das muss doch bei den besseren Geräten auch mit Drehstromverteilern gehen.

  • skyper möchte den Umfang des Prüfablaufs der DIN EN 50699 (VDE 0702) erweitern. Und zwar um die Möglichkeit den Isolationswiderstand des Neutralleiters einzeln gegen die anderen Leiter zu messen.


    Jedenfalls habe ich das so verstanden.

    Gruß

    Felix


    Unbefugte sind nicht befugt Unfug zu treiben.

    Der Befugte

  • Ich habe dort leider kein Messgerät gefunden um den Netzinnenwiderstand zu messen, weder stationär noch mobil.

    Ich wollte darauf hinaus.


    Isolationswiderstände zwischen aktiven Leitern ist in der Tat nicht Bestandteil und auch potenziell tödlich für die Geräte.

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    Einmal editiert, zuletzt von floger ()

  • Isolationswiderstände zwischen aktiven Leitern ist in der Tat nicht Bestandteil und auch potentiell tödlich für die Geräte.

    Yes!

    In diesem Beispiel vor allem für VTs mit RCD Typ B, der ist dann Elektroschrott.

    Gruß

    Felix


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    Der Befugte

  • Ich steh gerade auf dem Schlauch. Willst du eine Installation messen, oder einen Verteiler?

    Denn den Widerstand von N und L messen selbst die billigsten Gerätetester.

    Geht um mobiles Gerödel,

    Genau diesen simplen Move vermisse lch bei meinem Gerät, welches wie ganz viele andere auch für 701/702 vorgesehen ist.


    Stecker ins Prüfgerät, Sonde in den Prüfling, Knöpfchen drücken und es stehen drei Widerstandswerte im Display. (Durchgangswiderstände von PE, N und L.


    Ich bekomm mit meinem Gerätetester nur den Widerstand vom PE raus, das ist mir zu wenig.


    Daher die Frage welche bezahlbare Büchse das kann, die zusätzlich auch den RCD -part mit abdeckt.


    Von ein auf dreiphasig adaptieren bekomm ich hin, das wäre nicht die Herausforderung.

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  • skyper möchte den Umfang des Prüfablaufs der DIN EN 50699 (VDE 0702) erweitern. Und zwar um die Möglichkeit den Isolationswiderstand des Neutralleiters einzeln gegen die anderen Leiter zu messen.


    Jedenfalls habe ich das so verstanden.

    Nope, ich will wissen ob im N-Zweig alle Kontakte festgezogen sind, ohne das Gerät/Kabel zu öffnen.

    Meine Büchse misst mir das nur für PE

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  • Stecker ins Prüfgerät, Sonde in den Prüfling, Knöpfchen drücken und es stehen drei Widerstandswerte im Display. (Durchgangswiderstände von PE, N und L.

    Das ist ja aber noch mal was anderes als der Isolationswiderstand.

    Dann musst du als Leitung Prüfen und z.B. bei einem SchuKo Abgang das Gegenstück einstecken.


    Nope, ich will wissen ob im N-Zweig alle Kontakte festgezogen sind, ohne das Gerät/Kabel zu öffnen.

    Meine Büchse misst mir das nur für PE

    Adapter und dann den PE eben auf N hängen und dann mit der Sonde am N Messen.


    Aber mal im Ernst, Schraubkontakte sollten Ohnehin ab und an nachgezogen werden. Da kann man schon ein mal im Jahr die Geräte aufschrauben wenn man darauf Wert legt.

    Gruß

    Felix


    Unbefugte sind nicht befugt Unfug zu treiben.

    Der Befugte

  • Ich habe gerade mal das Manual für dein Gerät angeschaut, das kann ja tatsächlich nur die Basis Funktionen. Kein automatischer Prüfablauf, Datenbank, kein nöscht.


    Wenn du das behalten möchtest müsstest du tatsächlich die Schutzleiterwiderstandsprüfung missbrauchen. Z.B. über diesen Adapter und Klemmen.


    Die meisten aktuellen Geräte (auch dein favorisiertes Benning ST 755+) bietet neben den Vorteilen der Messdatenbank und des automatischen Prüfablaufs auch die Möglichkeit bei Verlängerungsleitungen eine Durchgangsprüfung der Leiter durchzuführen.

    Dafür gibt es neben dem (meist SchuKo) Ausgang am Prüfgerät einen Eingang (meist C14 Kaltgerätebuchse) für die Leitungsprüfung. Hier erhältst du deine gewünschten drei Werte. Bei deinem Verteiler müsstest du dann zwei Prüfungen durchführen, einmal eben als Leitung und den Messeingang an den Ausgängen der VT anschließen.

    Gruß

    Felix


    Unbefugte sind nicht befugt Unfug zu treiben.

    Der Befugte

  • Danke, die Leitungsprüfung (bzw deren Vorgehensweise) hab ich im ersten Anlauf bei der Produktbeschreibung nicht erkennen können, damit bekomme ich meine Anforderungen erschlagen.

    Ich spreche mal mit meinem inneren Finanzminister.


    Danke in die Runde!

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  • wenn allerdings eine schraube nicht ganz fest ist und du mißt das, da neu gerät, bringt dich das ja auch nicht wirklich weiter. wenn ein kontakt 'neu' ist, dann ist ja kein bißchen dreck etc drauf. du müßtest also um den Fehler zu messen, die Kiste rütteln. widerstände in den kleinen werten fehlerfrei bzw mit der nötigen Genauigkeit zu messen ist in keinem fall trivial !

    da macht es ja schon sinn, erstmal die meßkabel zu kompensieren.