Geräteprüfung mit FLuke 6500-2

  • Hallo, ich möchte gern den kompletten Bestand einer Veranstaltungsfirma mit dem Fluke Gerätetester 6500-2 (bereits im Bestand) testen.


    Dazu hätte ich als "Neuling auf dem Gebiet" ein paar Fragen:


    Bei Geräten mit einem Ein/Aus Schalter kann ich das entfernen der Leuchtmittel bei Riso mir sparen, wie sieht es aber mit Geräten aus, welche kein Schalter haben und intern Netzgeräte, LED Leuchtmittel welches nicht entfernt werden kann; Laptops, Computer gestützte Licht- Tonpulte etc. aus? Gibt es da eine herabgesetzte Spannung die das Gerät dann nimmt?

    Wie macht er das, da er ja selbstständig die komplette Geräteprüfung durchläuft?


    Eine Datenbankerstellung habe ich bereits angefangen, gibt es da sinnvolle Unterteilungen zwischen Kabeln wie Verteiler , Power Con, Verlängerungsleitungen, CEE Kabel, Lichtgeräte, Tongeräte, Mischpulte etc.?



    Mfg Ronny

  • Also ganz ehrlich:

    Nicht persönlich nehmen, aber für mich klingt das leider so, dass du keine Elektrofachkraft bist und damit auch nicht befähigt diese Prüfungen durchzuführen und zu bewerten. Die festen Prüfabläufe in den Messgeräten sind Vorschläge der Hersteller die allgemein in den meisten Fällen passen KÖNNTEN. Es ist Aufgabe der Elektrofachkraft zu beurteilen ob der Prüfablauf (oder ein eigener modifizierter Ablauf) passt und wie die Ergebnisse der Prüfung zu werten ist. Weiter ist eine Gefährdungsbeurteilung incl. Prüffristen pro Prüfling zu erstellen.


    Um deine Fragen zu beantworten:

    Isolationsmessung muss immer im eingeschalteten Zustand des Prüflings erfolgen. Bei der Messung werden L+N gebrückt(verbunden) und es wird gegen den Schutzleiter/PE und gegen alle leitfähigen, berührbaren Teile die nicht mit dem Schutzleiter verbunden sind gemessen. Dabei wird eine Prüfspannung von mindestens 500V genutzt. In bestimmten Fällen kann auf eine Isolationsmessung verzichtet werden, dann sind aber Ersatzprüfungen nötig. Auch dies entscheidet die Elektrofachkraft.


    Ich prüfe alles mit ISO-Messung mit 500V. Das müssen die neuen Geräte bei mir abkönnen. Falls nicht war schonwas kaputt. Einzige Ausnahme: Geräte mit Überspannungsableiter da prüfe ich mit 250V.


    Zur Datenbank: Jeder Prüfling muss einzeln eindeutig identifizierbar sein der Rest ist persönlicher Geschmack. Ich habe keine Kategorien und nitze die IDs aus unserer Warenwirtschaft. Das ist Artikelnummer+Einzel-ID


    Fazit:

    Es ist löblich, dass du die Prüfung übernehmen möchtest. Wenn du nicht weißt was du tust und nicht eingewiesen/unterwiesen bist, würde ich die Prüferei an deiner Stelle trotzdem lassen. Theoretisch ist irgendwie prüfen statt garnicht prüfen besser als nichts, aber falls jemand auf Baustelle zu Schaden kommt durch ein geprüftes Gerät steht die BG ganz schnell bei dir auf der Matte und nimmt dich außeinander. Sofern die Elektrofachkraft aber noch nur unwissend bist würde ich stark empfehlen Kurse beim Gerätehersteller zu machen. Da lernst du die wichtigen Vorschriften und wie man das Gerät richtig bedient und konfiguriert.

  • Vielleicht können die Profis noch ihren Senf dazu abgeben. Aber der Standardtest sollte nichts zerstören. Sinn des ISO-Tests ist ja der Test der Isolierung zu berührbaren Teilen und von PE-Ableitströmen. Also darf davon auch nichts in der empfindlichen Elektronik ankommen.


    EDIT: MoDis war schneller.

  • Ok danke, aber da mein Aufgabenbereich aktuell anderweitig ist, bin ich nicht allwissend und möchte mich damit auseinander setzen und mich damit arrangieren.

    Was man nicht alltäglich macht, ist nicht in Fleisch und Blut wie bei dem, der es täglich macht. Jeder ist halt vom Fach auf seinen Gebiet.

    Ich nehme das jetzt nicht als "Angriff" auf, sondern als gut gemeinten Hinweis. Danke dafür, aber genau aus diesem Grund erfrage ich hier ja die Einzelheiten und dachte das dafür das Forum da ist und einem geholfen wird.


    Mfg Ronny

  • Vielleicht können die Profis noch ihren Senf dazu abgeben. Aber der Standardtest sollte nichts zerstören. Sinn des ISO-Tests ist ja der Test der Isolierung zu berührbaren Teilen und von PE-Ableitströmen. Also darf davon auch nichts in der empfindlichen Elektronik ankommen.

    Das Problem bei moderen Schaltnetzteilen sind die Bauteile die von der aktiven Elektronik zum PE verbaut sind, wie Ableitkondensatoren z.B..

    Wenn die grenzwertig ausgelegt sind und mit 500V beaufschlagt werden können die durchaus Schaden nehmen.


    Deswegen darf, wie MoDis dass schon erleutert hat, bei berechtigtem Zweifel von der Isolationsmessung abgesehen werden und durch andere Methoden die Wirksamkeit des Schutzes vor elektrischem Schlag geprüft werden. Ebenfalls schon festgestellt - alles im Ermessen des Prüfers.

    "...stört es sie, wenn ich ein bisschen klatsche..."

  • Ok danke, aber da mein Aufgabenbereich aktuell anderweitig ist, bin ich nicht allwissend und möchte mich damit auseinander setzen und mich damit arrangieren.

    Gerade dann hilft, auch wenn es noch nicht die Prüfbefähigung einer Efk vermittelt, ein passender Kurs oder Wiederholungsunterweisung, bei der sich Detailfragen klären lassen. Das kann günstig helfen zu sehen, wieviel Zeit Du für Deine Qualifikation einplanen solltest.

    Wenn Du Selbstständig bist, solltest Du alleine rechtlich schon sehen jemand Verantwortliches dazuzuholen bzw. die Qualifikation nachzuholen. Bist Du angestellt und sollst den Bereich machen, lass Dich erst recht qualifizieren. Das ist gut argumentierbar (weil irgendwann günstiger als extern). Bedenke das Du plötzlich auch selber in die Schusslinie geraten kannst (auch wenn bei fehlender Quali auch der Auftraggeber dran ist) und Du die Geräte frei gibst. Da man im Allgemeinen als Prüfer keine Lorbeeren, Grammys, Oskars, Lolas oder Likes verdient... gibt es wenig Grund sich zu etwas drängen zu lassen, wo man sich nicht sicher fühlt ;) Will sagen es gibt wenig zu gewinnen aber viel zu verlieren. Auch wenn mäßig geprüft besser als nicht geprüft ist, solange man sich danach nicht in falscher Sicherheit wiegt.


    Ansonsten verrät die Anleitung / Norm, wie man Prüfabläufe definiert, wann die geringe Prüfspannung eingesetzt werden kann etc.