A&H dLive/ Avantis Faderproblem

  • Hallo zusammen,


    möglicherweise habt Ihr auch das Problem, daß bei dLive bzw. Avantis die Motorfader beginnen, nach dem Zufallsprinzip bei Recalls oder Layerwechseln mal zu fahren oder auch nicht, oder Ihr kennt jemand, der dieses Problem auch hat. Hier in Ostsachsen sind mindestens 3 Häuser betroffen, allein hier in Zittau eine dLive und eine Avantis. Dabei scheint der Fader selbst völlig in Ordnung zu sein, er fährt nur nicht.

    Die Avantis hatte ich nun gestern zwecks Faderwechsel offen und fand als Motorfader dieses schöne Konstrukt:

    Wenigstens ist ein normaler Fader von ALPS verbaut, der Motor dürfte aus China sein. Hier ist das Ganze demontiert:

    Die einzelnen Komponenten sind beim Test unauffällig, weder hat der Fader Aussetzer (geprüft mit 10V an Anfang und Ende der Widerstandsbahn und einem analogen Multimeter am Schleifer), noch hat der Motor Hemmungen (läuft in beide Richtungen im Leerlauf bei ca. 0,4V an).

    Wenn man den kompletten Fader wechseln will, macht es sich für das Auslöten besser, wenn man Antrieb und den eigentlichen Fader separiert. Nach dem Lösen der Schräubchen am Motor stellte ich fest, daß dieser selbst lose zu sein schien. Beim Montieren des neuen Faders war zu sehen, daß die Lötanschlüsse sehr kurz sind und kaum auf der Lötseite aus der Leiterplatte heraus schauen, was beim Einlöten etwas mehr Zinn erforderte.

    Der Schluß liegt nun nahe, daß sich diese Anschlüsse mit der Zeit lösen und nicht mehr zuverlässig Kontakt geben. Das könnte z.B. durch mechanische Bewegung der Platine geschehen, da diese nur an den Fadern selbst im Gehäuse befestigt ist.

    Ich werde demnächst die dLive öffnen und dort nachschauen, ob sich das Problem bereits durch Nachlöten auf der Faderplatine beseitigen läßt und hier berichten. Vielleicht schreibt hier auch jemand, der den selben Ärger hat, ob man so auf unkomplizierte Art und Weise Abhilfe schaffen kann...


    Grüße aus der Oberlausitz :)

  • Update:

    Heute hatte ich die dLive auf dem Tisch. Die Faderplatine ist mit dem selben Zeug bestückt, wie in der Avantis. Aber während dort die Fader wenigstens komplett auf der Platine sind, findet man in der S7000 sowas hier :(

    Das ganze ist noch laweder als in dem kleineren Pult und hängt ebenfalls nur an 24 Schrauben an den Fadern. Zu allem Überfluß ist der USB- Steckverbinder auf der anderen Seite, so daß man die Platine erst ausbauen muß, um an die Verriegelung des Steckers zu kommen:

    Hier die ausgebaute Leiterplatte:

    Problem war diesmal Fader Nr. 7, der nur noch zufällig fuhr. Ein erstes Nachlöten am Motor brachte keinen Erfolg, offensichlich, weil ein Bauteil mit oxidierten Kontakten eingebaut wurde und die Lötstellen die Endkontrolle wohl nur mit Hängen und Würgen bestanden haben. Komplettes Entzinnen und Nachlöten mit einem guten Flußmittel brachte schließlich Erfolg.


    Wenn man sich die Kisten so anguckt: Servicefreundlich gebaut wird anders. Ausbau der fraglichen Baugruppen von unten, nach Lösen von gefühlt 1000 Schrauben hat man ein kühlerhaubengroßes Blechteil in der Hand. Weitere Fitzelschrauben von oben, man kippt die Pulte ein paarmal hoch und runter. Am besten zu zweit machen.

    Die Dinger tun zwar akustisch unauffällig ihren Dienst und die Oberfläche ist einigermaßen gut erlernbar, aber an der Zuverlässigkeit scheint es zu hapern und wie zu hören ist, scheint der Kundendienst nur noch unwillig bei der Problemlösung mitzuwirken. Keine Empfehlung.

  • aber an der Zuverlässigkeit scheint es zu hapern

    mein DM32 mixrack ist aus der aller ersten serie, mein C3500 surface hat nun auch schon etwa 6 jahre auf dem buckel.


    gut, seit corona haben die jobs deutlich abgenommen, weshalb die sachen bei mir jetzt nicht mehr so oft im einsatz sind.

    aber bezüglich zuverlässigkeit gab es bei mir mit der dLive bis jetzt nichts zu klagen.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Deckt sich leider auch mit meinen Erfahrungen mit neueren A&H-Pulten, vor allem denen die in der Coronazeit hergestellt wurden. Hart auf Kante kalkulierte Konstruktion die dann durch das jahrelange Fehlen von externer Qualitätskontrolle in der Fertigung in Asien mechanisch ab Werk am seidenen Faden hängt...

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."