Alte Endstufe, Netzbrumm

  • Da hier ja einige Profielektroniker sind? ...mal ne doofe Frage:


    Bei meinen beiden uralten HiFi Endstufen TENSAI TM2570 brummt der linke Kanal. (Bei beiden baugleichen Endstufen).

    Bei der einen nen Tick stärker und es ist aber bei beiden´absolut nicht mehr hörbar, wenn ne "mittlere" Lautstärke gefahren wird, also nur ein leiser Brumm, der aber im sehr leisen Raum auch bei 1,5 mtr Entfernung der LS stört.

    Das ist der Kanal links, der den Eingang direkt neben (hinter) dem Netzschalter hat.


    1. Das muss ich noch irgendwie aufdröseln und evtl. den Netzschalter da temporär entfernen und die Kabel dort wegdrehen, damit sichergestellt ist, dass es kein Einstreuen von den 230V Kabeln auf den direkt benachbarten NF-Eingang der Endstufenplatine ist.


    Andere Möglichkeit, die ich sehe:

    2. Ich hab da vor 30 Jahren... nicht nur XLR Lautsprecherstecker eingebaut, sondern auch 2 (Lautstärke-) Potis vor dem Eingang geschaltet.

    Das wäre nun (evtl. sogar in Verbindung mit 1) Brumm-Möglichkeit Nr.2


    3. Jetzt zur eigentlichen Frage:

    Wie wahrscheinlich ist es, dass die Siebelkos und/oder andere Bauteile ursächlich sind?

    Würdet Ihr, nur auf gut Glück, die paar Elkos tauschen. Es sind ja nur ne Handvoll pro Seite und es sind keine teuren Größen...


    Danke für ein paar professionelle! Meinungen :thumbup:


    Klar, sollte die Reihenfolge auch so sein wie aufgeführt, denn wenn es 1 oder 2 waren, dann könnte ich 3 natürlich noch zusätzlich erledigen, schaden kanns ja nicht...

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  • Nur vom nicht Profi Elektroniker:


    Wenn Du die Siebelkos im Netzteil in Verdacht hast, könntest Du mal die Gleichspannung nach dem Netzteil mit dem Oszi messen.

    Dann müßte man ja eigentlich sehen ob die Siebelkos noch ihren Dienst tun, oder ob da noch Wellen auf der Gleichspannnung drauf sind.

    Bin wie gesagt kein Elektroniker, aber schaden kann das Nachmessen ja nicht.

    Viele Grüße,
    Fux

  • Nur vom nicht Profi Elektroniker:


    Wenn Du die Siebelkos im Netzteil in Verdacht hast, könntest Du mal die Gleichspannung nach dem Netzteil mit dem Oszi messen.

    Das wollte ich auch, hab leider total vergessen, dass ich mein altes Hameg schon vor ca. 15 Jahren verkauft hatte, naja, mal sehen ob ich mir jetzt nochmal irgendein billig Oszi besorge...

    Aber jetzt hab ich seit 20 Jahren keines mehr gebraucht... da wär es nicht unbedingt sinnvoll :)


    Aber danke für den Gedanken!

  • Ich würde pauschal alle Kondensatoren einmal durch tauschen.

    Wenn die Kiste äusserst alt ist, fangen die Kondensatoren nicht nur an, Ihre Werte zu ändern, sondern sie können auch leitend werden und Kurzschlüsse verursachen.


    Letzten Endes kriecht dann irgendwo Strom, obwohl er das nicht soll, und das kann auch ein Brummen erzeugen.

  • Du kannst den AC Anteil auf den Elkos auch einfach mit einem Multimeter messen. Hier geht's ja um 50 bzw. 100 Hz. Bissl was darf aber drauf sein.

    Abgesehen davon gehen die großen Siebelkos in klassischen Netzteilen normalerweise nicht kaputt.

  • Das Multimeter im AC Bereich gibt schon einen ersten Eindruck.
    Ich vermute, dass früher ein brummloser Betrieb möglich war, oder besteht das Problem seit der Modifikation?
    Wenn das Gerät lange ohne Spannung war, kann es durchaus helfen, es mal ein paar Stunden laufen zu lassen. Und auch einfach mal den Netzstecker drehen.

    SIM II Operator und Dante Level I-II-III (Dante sogar dreimal :)
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  • Kann vieles sein.

    Wenn Netzeinstreuung in die Vorstufe, dann sind es die Trafos.

    Stelle die Amps mal weit auseinander statt übereinander. Bzw. mach' immer nur einen an.


    Defekte Sieb-Elkos würden beide Kanäle gleichlaut brummen lassen.


    Vielleicht ist es eher ein Masse-Brumm, zumal du unsymmetrischen Input hast.

    Brummts auch ohne gesteckten Input?

    Wie oben gesagt, Netzstecker drehen.

    Weiterhin mal den Schutzleiter abkleben.


    Ist der Output DC-frei?

    Stimmt der Ruhestrom noch?


    Wie oben geschrieben auch trockene Kondenstatoren, aber eher in der Vorstufe.

    Auch kalte Lötstellen, verbrannte Widerstände...

    Never stop a running System

  • Jo das hatte ich auch gelegentlich. Kalte/gebrochene Lötstellen, weil irgendwo die direkte Masseverbindung unterbrochen war.

    Ist eher unwahrscheinlich bei beiden Geräten - falls es aber in einem mechanisch stärker beanspruchten Bereich (wie Lautstärkeregler, Trafo) passiert, ist das durchaus auch bei beiden denkbar.

    • Hilfreichste Antwort

    So wie es nach den Bildern zu urteilen ausschaut, ist das ein doppel mono Aufbau.

    Also alles getrennt und doppelt vorhanden.

    Optisch macht das Innenleben keinen so schlechten Eindruck.

    Ein Defekt im Netzteil kann da aber durchaus für Brummprobleme in Frage kommen.

    Habe mindestens schon 100 Netzteilelkos getauscht, weil diese nicht mehr in Ordnung waren, aber selten wegen Kapazitätsverlust, sondern eher wegen einer Neigung zum Kurzschluß.

    Bei Geräten in solchen Alters kommt schon einiges in Frage, was für einen Brumm verantwortlich sein kann.

    Lötstellen, besonders an Steckkontakten nachlöten.

    Steckkontackte können oxidiert sein.

    Alle Kondensatoren zumindest auslöten und kontrollieren- messen, auch die kleinen Folien- Keramikkondensatoren.

    Verdrahtung kontrollieren, besonders die NF Leitungen, Litzen können selber oxidiert sein und hochohmig werden.

    Event. Potis kontrollieren, auch die auf der Platine, welche für Ruhestrom und Bias zuständig sind.

    Zentraler Massepunkt kontrollieren, ob da alles noch dran ist oder der event. vorhandene Groundlift mit den event. 100nF Kondensator.

    Wenn sich das Gerät einschalten lässt und keine erhöhte Stromaufnahme hat, so wäre das schon einmal ein gutes Zeichen.

    Als Erstes würde ich dann die NF- Leitungen am Eingang auf der Platine trennen um zu sehen ob der Brumm dann weg ist.

    So sieht man ob der Brumm vor oder nach dem Anschluss entsteht.

    Wenns dann immer noch brummt, dann wahrscheinlich Lötstellen, Massepunkt und die Netzteilelkos kontrollieren.

    Brummts immer noch, dann die kleinen Kondensatoren und die Potis auf der Platine kontrollieren.

  • Hey, da kommen ja richtig! viele! Hinweise - DANKESCHÖN!!


    Also nur kurz für heute:

    Doppel-Mono (in einem "Stereo-Gehäuse") ist korrekt.

    Das manual gibt es hier (falls jemand daran interssiert ist):

    Schematic Diagram - Tensai TM2570 Service Manual [Page 5]
    Tensai TM2570 Manual Online: Schematic Diagram. BONVHO '1d anna XOIAZS z00Q 100g we ae) De ) gels] 8 3) o & OXAGGGISI pOllOLY bxGIB19SZ x 902 1I0LJd 8 [e} a…
    www.manualslib.com


    Ruhestrom hab ich kontrolliert und eingestellt, war auf der Brummseite sogar zu wenig, bisher aber nur das eine Gehäuse geöffnet, bei der anderen ist der Brumm zwar auf demselben (linken) Kanal, aber nicht ganz so deutlich.

    Natürlich ist es keine Einstreuung von der einen zur anderen Endstufe, da ich immer nur eine an habe für die Fehlersuche, die untere diente dabei nur als höhere Ablage/Kiste um meinen Rücken zu schonen ;)


    Den Mono/Stereo Schalter am Eingang habe ich bereits komplett rausgenommen, brauche ich ehh nicht mehr.

    Die ebenfalls nachträglich eingebauten XLR sind nur parallel zum LS Ausgang A, die sollten eigentlich nix anstellen.

    Ich habs noch nicht erwähnt, aber die Endstufen laufen ja noch voll o.k., sauberer Klang bei allen Lautstärken, keine auffälligen Verzerrungen.

    Der (leichte!) Brumm ist nur störend, wenn recht leise gespielt wird (also ppp), bei "höherer" Lautsärke (f bis fff) geht der unter.


    Hab heute sogar nen "Zerreißtest" gemacht, mal auf Risiko:

    Es sind ja Clipping LEDs dran (Peak indicator), hab heute mal ohne Last (da ich keine Hochlast-R´s da hab und meine Frau hätte mich rausgeschmissen, wenn ich die LS dran gehabt hätte...) Vollgas gegeben, die LEDs kommen sauber und dann bin ich nochmal 3-5 dB drüber, dann hab ich die Musik ganz leise im Blechkasten gehört, vermutlich haben die Spulen im Ausgang (seriell, L501 und L502) als "Schwingspulen" agiert und sind auch ohne Pappe hörbar gewesen :huh:


    Was halt auffällig ist, es ist bei beiden Verstärkern dieselbe (linke) Seite - da wo eben am Eingang (C503) der 220V (ja, aus den 80ern) Netzschalter gleich daneben sitzt.

    Wenn ich da z.B. mit einer "Antenne" (sprich Schraubendreher) hintappe, wird der Brumm deutlich lauter.

    Bei der rechten Seite auch, aber doch deutlich weniger als links.


    Mit dem Multimeter hab ich versucht die Wechelspannung nach der Gleichrichtung, also an den Siebelkos zu "sehen", das war irgendwie komisch:

    Die Wechselspannungs-Anzeige ging los bei ca. 8 Volt und ging langsam aber gleichmäßig bis 0,01 Volt runter, dauerte aber gut 15 Sekunden (ohne Audiosignal gemessen)

    Aber was mir (jetzt erst) auffällt: Diese Elkos sind: 6800µF /50 Volt.

    Die Spannung die (seit dem 230V Netz) anliegt etwas drüber - das kann auf Dauer sicher nicht gut sein. Die mach ich auf jeden Fall neu als 63V (oder was eben reinpasst)

    [EDIT: selbst bei 220V damals war die Spannung an den Elkos bei rund 50V, also ehh schon keinerlei "Headroom" für Lebensdauer...]


    Ich werde - wenn wieder mehr Zeit ist - mal alles nachlöten und genauer unter die Lupe nehmen.

    Klopfen auf die Bauteile hat heute keinerlei Änderung ergeben, dennoch schadet das Nachlöten sicher nix bei den alten Dingern.


    Die Cs werde ich morgen mal bestellen und dann erneuern...


    Dank! und gute N8 :)

  • Und warum stellst Du nicht erst einmal fest ,

    an welcher Stufe des Gerätes genau der Brumm entsteht ?

    Der gängige Weg wäre Signalverfolgung .


    Auch gibt es nicht nur die Siebelkos im Netzteil .

    Zu den Eingangsstufen hin wird normalerweise

    mehrfach mit R-C Kombinationen "nachgesiebt".

    die Realität ist die Summe aller Fakten

  • Empfehlung: Die NF Leitung direkt an der Platine auftrennen und hören ob der Brumm weg ist, so kann man shon mal abgrenzen ob es vor- oder in der eigentlichen Endstufe entsteht.

  • Die Trafos sind mit Stahlblech ummantelt - das ist hilfreich...allerdings sehe ich eiben räumlich asymmetrischen Innen-Aufbau, also Netzspannung seitlich nach vorne zum Schalter geführt, in einem Bündel mit signalführenden Leitungen (die Abschirmung hilft nicht gegen magn. Störungen) - das streut schon mal ein.

    Vorschlag:

    - Schalterleitung abklemmen, testweise eine Brücke herstellen, damit das Netzteil arbeitet, probieren, ob dann weniger Brumm da ist.

    - ggf. Die Netzspannung zukünftig extern schalten.

    - oder die hin- und rückführende Leitung miteinander verdrillen (das Magnetfeld hebt sich dadurch größtenteils auf), dazu muss si natürlich neu hergestellt werden, da die alte zu kurz ist.

    - über neue, separierte Führung der Netzspannung im Gerät nachdenken.

    Lieber mit Röhre geampt, als in Selbige geschaut!