Aufnahme eines Chors und Band in der Kirche – Welches Recording-Setup ist empfehlenswert?

Bei den Mikros lasse ich mal den Kollegen den vortritt, denke aber das sollte funktionieren. Welche dynamischen Mikros hast du noch? Wäre gerade Interessant um das mit der Bandabnahme zu planen.

Zitat von achimb

3. Yamaha QL5, Mehrspuraufnahme via Dante Virtual Soundcard direkt auf den Mac Mini

Das wäre mit Abstand die flexibelste Lösung, da du alles nach dem Recording noch nachbearbeiten kannst und evtl. auch einen neuen Mix machen kannst

Zitat

Wie ist eure Erfahrung speziell mit Recordings am QL5 auf USB Stick und bei längeren Aufnahmen via Dante Virtual Soundcard?

Da brauchst du dir m.M.n. keine Sorgen machen. Per USB habe ich schon 12h+ aufgenommen, das lief problemlos durch. DVS sollte ebenfalls keine Probleme machen, gerade wenn es nur ein simples Dante-Netzwerk ist

Zitat von achimb

Was empfehlt ihr als Aufnahmeprogramm? Wenn am besten was kostenloses was Mehrspurenaufnahme beherrscht.

Kann ich das auch gleichzeitig aufnehmen also auf USB Stick und über Dante?

Ich benutze Reaper auf Windows und auf Mac nutze ich Logic. Empfehlung kann ich für beide aussprechen, aber da du eine kostenlose Software willst: Reaper

Aufnahme geht natürlich mit USB und DVS parallel. Die USB-Aufnahme ist jedoch nur Stereo, nicht Mehrspurig

...eindeutig viel zu wenig Mikros für 'ne "Live-Aufnahme"...

Solistin braucht 'n eigenes Gesangsmikro

Chor nach Stimmlagen 1 bis 2 Mikros

Querflöte eigenes Mikro - am besten 'n Headset - damit kommst man am nähesten ran, ohne viel anderes Zeugs im Mikrokanal zu haben

je Streicher eigenes Mikro

Bass per DI

Gitarre geht auch per DI

Piano 2x DI

Drumset würde ich zu mindest, um das nacher sauber bissi runtermischen zu können 1x Kick, 1x Snare und 2x Overhead nehmen

2x Athmo-Mics noch für's Recording

Das QL1 kann nur 2-Spur-Aufnahme - das funktioniert also nur dann, wenn Du theoretisch für das ganze 'n eigenen Mix kreierst aus allen oben genannten Mikro-Kanälen. In dem Mix für den Saal wirst Du vermutlich einiges nicht so sehr hineinpacken, weil da schon genug von der Bühne kommt (Snaredrum, Overheads, evtl. Chor - jedoch viel mehr Querflöte, Solosängerin, Streicher), dementsprechend würde das in Deinem 2-Spur-"Live-Mix", den du aufnuimmst fehlen, bzw. viel zu prägnant sein...

Tip: QL1 nehmen, Sauber alles Mikrofonieren, per Dante die einzelnen Spuren per Direct-Out in z.B. Cubase oder wasauchimmer recorden, hinterher 'n sauberen Mixdown machen und für die Veranstaltung Live 'ne saubere Abmische hinbekommen...

...wenn Dir das aber zu viel ist, dann nimmst Du 1 Kugelmikro und 2 Kondenser-Stäbchen, stellst die am FOH (der Sweetspot Diener Abmische) auf und recordest das...

secluded

Zitat von achimb

Es geht nur um Aufnahme! Das Konzert ist ohne Verstärkung.

Bei Aufnahme nur mit USB Stick wäre ich vorsichtig. Je nach Stick und Pult-Firmware lief das bei mir nicht immer so glatt.

Wenn das Konzert ohne Verstärkung stattfindet, dann nimmst du das erstmal mit einem Hauptmikrofonsystem an geeigneter Stelle auf. Je nach Geschmack entweder mit X/Y, ORTF/EBS oder A/B. Für nur Chor tendiere ich zu A/B, mit Band evtl doch lieber EBS.

Dann stellst du noch ein paar Richtrohre in die Nähe der Solisten und je nach Geschmack weitere Mikros an die Instrumente. Snare und Bass-Drum, Bass,.. wären so Kandidaten für die Direktabnahme.

Ich bin ja immer Fan von kompletter Multitrackaufnahme.
Ich persönlich mache das mit einem A&h QU, dann per USB an den Laptop und via Pro Tools aufgezeichnet.

Je mehr Einzelkanäle du hast bei einer Aufnahme, desto besser.

Chor (zwischen 30-150 Leute) mache ich gerne mit AT Pro45 als Stützen (4-8 Stk. je nach Chorgröße)
als Stereo-Hauptmikro nehme ich gerne 2 AT2020 (ORTF mach ich gerne)
Falls noch ein Flügel hinzukommt, 2 AT2031. Piano DI falls elektrisch, falls nicht dann die üblichen 2 Mikros dafür.

Teils gibt's Opernsängerinnen dazu, die klingen ebenfalls mit einem AT2020 sehr gut, ansonsten ein NT2A.
Ist die Bühne nicht zu klein, dann das Mikro etwas weiter von der Sängerin weg, net genau davor.


Die Band würde ich ebenfalls möglichst einzeln abnehmen.
Was du an Aufnahme hast, das haste, weglassen kannste sie immernoch, falls andere Mics das gut übernommen haben.

Was du auch machen solltest, ist dir die Abstände der Mikros zu notieren,

falls du hinterher in der DAW was delayen musst/möchtest.


PS:

Ich habe oftmals das Problem, dass Chöre, gerade wenn noch weiteres wie Band, Flügel, Sänger dazu kommen, absolut keine Ahnung haben wie sie sich am besten aufstellen.
Also keine Scheu, gehe hin zu denen und besprich das alles für besten Sound.


Ich hoffe, ich konnte dir etwas weiterhelfen.

@secluded
Ich finde noch ein Mic für die HH net verkehrt

Zitat von secluded

Tip: QL1 nehmen, Sauber alles Mikrofonieren, per Dante die einzelnen Spuren per Direct-Out in z.B. Cubase oder wasauchimmer recorden,

Besser nicht via direct out sondern direkt am Input abgreifen.

Zitat von Jobsti

Was du auch machen solltest, ist dir die Abstände der Mikros zu notieren,

falls du hinterher in der DAW was delayen musst/möchtest.

Aufnahme starten und bei jeder Mikro Position einmal klatschen.

Würde einmal Hauptsystem AB, sowie den Chor mit einem Kleinmembran pro Sektion, die Instrumente (je nachdem) Mic und/oder DI, sowie die Kick und ein bis zwei OHs machen. Je nach Musik kann man sich die Kick auch sparen. Dazu noch zwei Atmos vor dem Ensemble in Richtung Publikum.

Zitat von Jobsti

@secluded
Ich finde noch ein Mic für die HH net verkehrt

geht auch - aber wenn's halt echt rudimentär ist, macht das bei mir dann das OV für die erste Tom und das Blech auf der Seite der HH - also stage left - ääh right - ne - links... - ach so - andersrum - also rechte Seite.... - ...oder doch andersrum ? ÄÄh Links- oder Rechtshänder am Drumset ? - egal - die Seite, auf der die HH halt ist

Zitat von duplobaustein

Besser nicht via direct out sondern direkt am Input abgreifen.

Aufnahme starten und jeder Mikro Position einmal klatschen.

bei mir hat sich für die Laufzeitanpassung in den letzten Jahrzehnten folgendes ergeben:

Alle Mics Auf Record, dann ein Mal ( 1x ) kräftig auf die Snare ballern - schon haste in ALLEN Mics den Laufzeitunterschied drine

unten ist unser standard Chor Setup:

Focusrite 8Pre+ mit XY Mikrofon (1-2) für den gesamten Chor, 4 Mikros (5-8) für die Stimmbereiche und eine Dual DI für E-Piano (3-4)... SW ist Mixbus Pro

hat sich noch niemand beschwert...

Zitat von secluded

Alle Mics Auf Record, dann ein Mal ( 1x ) kräftig auf die Snare ballern - schon haste in ALLEN Mics den Laufzeitunterschied drine

Allerdings nur an der Snare Position. 😝

Zitat von duplobaustein

Allerdings nur an der Snare Position. 😝

Dann steht das Hauptmikrophon eben dort!

die knallt eh in alle anderen Mics rein

Zitat von achimb

ich probiere jetzt noch aus mit welchen Programm ich am besten am Mac aufnehmen kann.

Bordeigenes Mittel: GarageBand

oder

OpenSource und funzt mit Dante: Audacity

oder:

auch Opensource und DAW-Feeling: Ardour

achimb Du beschreibst hier 3 Varianten für einen Live-Mitschnitt. Zwei davon sind Live on Tape, eine weitere ist ein Mehrspur-Recording.

Die Entscheidung ist anscheinend auf das QL Pult gefallen, aber noch nicht in welchem Modus (2trk oder Mehrspur). Das ist eine essentielle Entscheidung die nicht nur zeit- und budgetabhängig ist, sondern auch für Außenstehende schwierig/unmöglich einzuschätzen ist.

Nur soviel: Wenn du vor Ort keine studioähnliche Umgebung hast bleibt mMn nur die Mehrspurvariante.
Was ich sonst noch abklären würde: Monitoring (Band, Solistin, Chor), Moderation, Ansagen etc, Verwendung der Aufnahme (zB für Videoton muss man ev ein bisschen umdenken)

Wenn das alles geklärt ist und die Aufstellung bekannt ist kann man mit Ratschlägen sicherlich besser helfen.

Vorschlag:

Mehrspuraufnahme und auf die ersten beiden freien Spuren die Stereospur des Abends aufnehmen.

Damit kann man sehr schnell entscheiden wie man weiter vorgehen will, ohne aufwendig Rough Mixes zu machen.