Aktiv <> Passiv

  • Also ich fürchte jetzt trete ich ne Grundsatzdiskussion los, aber was ict eigentlich im PA-Bereich besser, aktive oder passive Boxen. Ich wollte meine Boxen aktivieren, und wollte mal hören was Ihr dazu meint.


    Meine Überlegungen kommen aus der Sicht des Transports, der dann einfacher ist, da alle Verstärker in den Boxen sitzen und damit "kleiner" sind, ich brauche nicht erst nen großes Endstufenrack mitzuschleppen. Anderseits brauch ich so mehr Strom und Line-Kabel und könnte meine guten Lautsprecherkabel wegwerfen außer ich baue die Endstufen im Subwoofer ein, dann denke ich hält sich der Verkabelungsaufwand in Grenzen.


    Nur der Service macht mir etwas sorgen, denn da liegt klar der Vorteil beim Endstufenrack, einfache kaputte Endstufe raus und neue rein, fertig. :mrgreen:


    So jetzt bin ich auf euer kontruktiven Vorschläge gespannt, also Feuer frei.... :?::!::?:

    Als Gott die Zeit schuf, machte er genug davon ...

  • Also ich denke, dass, wie du auch schon geschrieben hast ein ganz entscheidener Nachteil der ist, dass wenn die Verstärkung in der Box kaputt ist, kannst du auch die Box nicht mehr benutzen- Könnte dir auf einer Mucke das Genick brechen.


    mfg boiler

    Wer nicht alles gibt, gibt nichts!? Boiler

  • @ bumber:
    der lässt sich bestimmt besser besorgen als eine gleiche box.
    den der verstärker ist egal solange er genug leistung bringt aber die box muss schon passend sein.


    Lex

  • Ich denke das man das so grundsätzlich nicht klären kann. Ich würde sagen das kommt auf den Zweck und die Größe an für den man die PA braucht. Wenn man jetzt mal von ner Kirchenband ausgeht, da reicht nen Lucas sicher (haben selber in meiner Gemeinde in der Jugendband so nen System), denn es ist schnell auf und abzubauen und klein zum Transport. Das gleiche Kriterium gilt auch für Alleinunterhalter. Die haben meistens auch Powermixer oder Aktiv-Pa. Bei der Auswahl würde ich aber die Aktiv-PA dem Powermixer vorziehen. Man kann bei Bedarf auch das Mischpult nehmen und in den Raumstellen, beim Powermixer wären dann die Lautsprecherleitungen sehr lang (=> Dämpfungsfaktor), oder bei Bedarf auch einfach ein größeres Pult anschließen.
    Aber ab dem moment was alles Größer als 1-2Subs und 2 tops ist, bin ich klar für Amprack. Die Vorteile wurden ja schon genannt und auserdem finde ich persönlich es auch wesendlich angenehmer wenn ich Controller und endstufen auf einem Fleck habe. (Zwecks Fehlersuche und Controllereinstellungen...)
    Ein andere Aspekt wäre auch noch beim fliegen. Mann müsste nicht nur die Boxen mit Endstufe sondern auch noch Signalkabel und Stromkanbel mitfliegen. Deutlich schwerer als Boxen mit Boxenkabel und evt Senseleitung. (=> Anschlagpunkte, Ketten...)
    Auch sollte man da bedenken das wenn mal ne Sicherung fliegt man bei nem Rack am Boden wesentlich bequemer und einfacher dran kommt, als bei ner gefolgenden Endstufe im Rigg oder im Zeltdach...
    Ein Vorteil der Aktivgeschichte wäre aber sicherlich das man die Gefahr mit dem Dämpfungsfaktor nicht hat.


    Ich denke es gibt keine Universalantwort auf diese Frage. Es ist immer eine Frage der Ansprüche und der Anwendung.


    Gruß Matthias

  • Aktivsysteme sind sicherlich auch im kleinen Mobildisco-Bereich sehr praktisch, weil der Transport einfacher (weniger Teile zum verladen) und der Aufbau etwas schneller is. Zwar macht es keinen großen unterschied, ob man nun 'n kabel mehr von endstufe zur box zieht oder nicht, aber hats chon was. Nur alles was so, sagen wir mal über 200 Mann geht, da müsste schon passiv her.

  • Um die Verwirrung nicht zu gross werden zu lassen:
    Wir unterscheiden zwischen aktiver Trennung (externe elektronische Weiche) und aktiven Lautsprechern mit eingebauter Endstufe.
    Hier geht es um letzteres.
    Dann wird noch zwischen passiver Trennung (anloge Weiche in den Boxen) und passiven Boxen (Boxen ohne Verstärker) unterschieden.


    Bei kleinen Sachen sind aktive Boxen sicher von Vorteil, bei grösseren Sachen wird das Gewicht der Einzelteile einfach zu hoch und das Ganze wird sehr unflexibel und empfindlich.

    »Wenn China erwacht, wird es die Welt erschüttern.« Napoleon Bonaparte (1769-1821)

  • Zitat von &quot;cyberlight&quot;


    Bei kleinen Sachen sind aktive Boxen sicher von Vorteil, bei grösseren Sachen wird das Gewicht der Einzelteile einfach zu hoch und das Ganze wird sehr unflexibel und empfindlich.


    Was wird denn bei größeren "Sachen" unflexibel und empfindlich?
    Kann mir grad nicht vorstellen was Du damit meinst.


    Gruß
    Kai

  • unflexibel deshalb, weil man z.B. den Verstärker nicht für andere Boxen nutzen kann und umgekehrt. Ausserdem sind die Teile naturgemäss schwerer, weshalb sie nicht überall eingesetzt werden können.
    Für Festinstallationen zwecks Wartung auch eher ungeeigent.


    empfindlich, weil man stets lange Signalwege direkt an den Stromkabeln entlang hat, wo auch kleine Störungen schon sehr stören können.
    Fällt irgendwas aus, funktioniert die ganze Kiste nicht mehr.
    Eine Reparatur dauert definitiv zu lange.
    Wenn man sehr grosse aktive Teile hinstellt, müssen sie komplett gewechselt werden. Das kann sehr umständlich werden.
    Wenn man dann gar keine Ahnung von den Dingern hat, müssen die dann auch noch komplett zur Werkstatt.
    Ersatz ist nicht so einfach zu finden.
    Empfindlich ist nicht ganz das richtige Wort. Eher "anfällig" oder so, obwohl das auch nicht ganz passt.


    Hat man vergessen, z.B. den gain an der Box passend einzustellen, muss man nochmal die Leiter holen, um unter das Zeltdach zu klettern...


    Vorteile: Platzersparnis im Kofferraum, weniger Verkabelungsaufwand, man braucht keinen Platz, um die Endstufe zu stellen, einfachere Bedienung, meist noch weniger Gewicht und Volumen als entsprechende Einzelteile, da Gehäuse,Case usw. entfallen.


    Das kann man doch beliebig weiterspinnen.

    »Wenn China erwacht, wird es die Welt erschüttern.« Napoleon Bonaparte (1769-1821)


  • Ok, verstehe langsam was Du sagen wolltest. Mit welchen selfpowered Systemen arbeitest Du oder hast Erfahrungen gesammelt?
    Habe auch eine gespaltende Meinung zu Selfpowered, allerdings kann ich viele deiner aufgezählten Nachteile nicht teilen.


    Gruß
    Kai

  • Die einzige echte Anwendung für kleine Aktiv-Systeme, die ich sehe, ist als DJ-Monitor. Meist reicht EINE Box, aber man muss bei passiven Systemen immer eine Stereo-Endstufe nehmen.... immer ein überflüssiger Kanal...


    Ansonsten sehe ich nur den Vorteil, dass Weiche und EQing schon in der Box steckt..... allerdings haben alle günstigen Systeme trotzdem keinen soo tollen Klang..... aber darum gehts ja hier nicht.

  • Ich muss jetzt auch mal senfen.


    Ein klarer Vorteil liegt doch in der Idiotensicherheit.
    Ein akives System kann man auch anschließen wenn man ein Bier zuviel hat.
    Ich muss zugeben, das ich damit manchmal meine Probleme habe.
    Dabei rede ich aber nicht von einem Kabel pro Seite.


    Nachteil ist natürlich der Verkabelungsaufwand. Da müsst halt mal eine Verbindung her die nach Möglichkeit Netzwerk + Strom (+NF) im Kabel hat. Kabel gibt es ja da schon, nur an bezahlbaren Verbindern mangelt es.
    Jetzt soll mir aber bitte niemand was von Einstreuungen übers Stromnetz auf die NF erzählen. Zuhause mit Drecks-cinch ist das wohl so, doch im pro-Bereich haben wir den Segen der Symetrischen Leitung.


    Noch besser. (Hippy fängt an zu träumen) Alles übers Stromkabel.
    Hey Jungs wir haben das Jahr 2004. Internet übers Stromnetz geht doch auch!! Sollte man doch mal auf die Reihe bringen das Signal darüber Digital zu übertragen, oder nicht? Digital ist dafür eh viel besser, man denke nur an die lästigen Brummschleifen.


    Aber das man Selfpowered nur bei kleinen Systemen brauchen kann sehe ich nicht so. Ich würde sagen. Für sehr kleine und sehr große Systeme ist das optimal. Meyersound macht das ja schon sehr erfolgreich.


    Geil finde ich auch Master-Slave Systeme. Sprich Selfpowerd Top treibt mehrere Slaves an. Sehe ich als äusserst wirtschaftlich. Bei F1 arbeitet man an einem Topteil was 3 Amps+Controller in der Box hat und noch 3 Slaves antreiben kann. Presets kann man dann über Laptop ändern. Dumm nur das man sich dafür zu tode verkabelt.


    Ähnliche Ansätze sieht man bei einigen Großverleihern, die im Cluster oder Line eine Dummie-Box haben, in der sich die Verstärker befinden.
    Optisch schaut das dann wie eine LSBox aus. Finde ich auch sehr sexy.


    Vom ganz Großen nochmal auf die normale Schiene. Ein weitere vorteil (um auf Idiotensicherheit zurückzukommen) ist wohl die "Abholvermietung". Man kann halt nicht mehr viel falsch machen.
    (Power on/off - soll ich da draufdrücken?)


    Ich finds geil und habe keine einzige aktive.. doof auch.

    no virtual - no line - no EQs

  • Zitat von &quot;Kai&quot;


    Ok, verstehe langsam was Du sagen wolltest. Mit welchen selfpowered Systemen arbeitest Du oder hast Erfahrungen gesammelt?
    Habe auch eine gespaltende Meinung zu Selfpowered, allerdings kann ich viele deiner aufgezählten Nachteile nicht teilen.


    Richtig gearbeitet habe ich noch nicht mit aktiven Lautsprechern, ich hatte mir aber vor dem Kauf meiner PA überlegt, ob dies sinnvoll wäre und bin zu dem Schluss gekommen, dass dem nicht so ist.


    Idiotensicher ist eigentlich gar nichts.
    Es kommt immer wieder jemand, der die einfachsten Sachen nicht hinbekommt.


    Beispiel: Jemand schneidet den XLR vom Kabel und macht eine Monoklinke dran, weils einfacher zu stecken ist und die Box am Klinkenausgang laut Aussage des Verkäufers lauter geht. :shock:
    Was soll einem dazu dann noch einfallen?


    Dann gibt es auch immernoch Leute, die einem speakon den Hals so umdrehen, dass er fast völlig zerstört wird.

    »Wenn China erwacht, wird es die Welt erschüttern.« Napoleon Bonaparte (1769-1821)

  • ""Ein akives System kann man auch anschließen wenn man ein Bier zuviel hat.
    Ich muss zugeben, das ich damit manchmal meine Probleme habe.
    Dabei rede ich aber nicht von einem Kabel pro Seite. ""


    Mhh Alkohol beim Job ist aber nicht gerade Sinnvoll. Also bei mir gilt: wenn ich Arbeite wird nix getrunken, danach gerne, aber wärenddessen definitiv nicht.

  • @ Hippeli: Was ist daran kompliziert, vom fertig verdrahteten Amp-Rack eine 8adrige Leitung mit 8po. Speakons durch alle Boxen zu ziehen? Das finde ich min. genauso unkmpliziert und ist meist wirtschaftlicher. Denn dieser Punkt existiert ja auch noch: Ich kaufe mit jeder Box eine Endstufe (oder gar mehrere). So hat man zwar immer genug Endstufen :) aber die meisten unter uns brauchen das doch garnicht.... weiterhin bringt ja "mehrere Boxen pro Amp" auch noch Ersparnisse.


    Große PAs (wie Meyer es auch macht) sind allerdings preislich in einer Klasse, wo es eh kaum Unterschiede macht. Wenn ich 200.000 Euro für eine PA ausgeben will, kommts auf die letzten 5000 auch nicht mehr an....


    Aber gerade bei den günstigen Vertretern habe ich immer das Gefühl, dass auch am Amp gespart wurde. Nur das nötigste...

  • Zitat von &quot;HippeliPA&quot;


    Für sehr kleine und sehr große Systeme ist das optimal. Meyersound macht das ja schon sehr erfolgreich


    Vor allem bei sehr großen Systemen :mrgreen: :mrgreen: schon mal auf dem Tollwood in München gewesen? Da waren zumindest bis vor 1-2 Jahren noch aktive Meyer-Kisten unterwegs, und ich sach dir: Das ist vom Handling her nix. Boxen die man nur zu dritt (mindestens) hochheben kann, für längere Strecken brauchst du nen Stapler...vergiß es!Festinstallation meinetwegen (dafür waren die wohl auch ursprünglich gedacht), aber bei der heutigen Personalsituation muß mobiles Material Ein-Personen-tauglich sein, wenns pressiert. Wen jemand irgendwann mal richtig gut klingende, großbeschallungstaugliche (Plastik)-kisten mit eingebauten Class D-Endstufen und Schaltnetzteilen entwickelt bei denen ein Top vielleicht 25 kg wiegt werden Aktivsysteme auch in diesem Leistungsbereich interessant....aber vorher nich. :wink:

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Thomas "Ich knall mich auf nem Job noralerweise nicht zu, kann es aber auch nicht immer ausschliesen, war auch etwas anders gemeint, egal."


    Jens: Wie gesagt, nicht ein Kabel pro Seite. Wenn du 4-5 Wege hast du dann noch sagen wir 3H4Wide/Seite wirds lustig. (Bei wieviel Ohm sind wir jetzt, äähhmmm??) Nimmst du echt 8-Pol-Gardena? Ausserdem war mein Interesse mehr an Master-Slave-Systemen, brauchst du nicht mehr Amps als sonst.


    Wo ich mich auch immer verhaut habe sind 4-Weg Mogelstereo Verkabelungen mit EP-6.
    Hast du 2 EP Kabel wo jeweils Highmid L/R draufliegt und Kick und subbass mono einmal auf EP links, einmal auf EP rechts. (kann mir jemand folgen?) Sprich mit einer Leitung fährst du Top Links + Subs, mit dem anderen Top rechts + Kicks. Ist n bissle dämlich, gebe ich zu, funktioniert aber. Hab ich bis vor Kurzen für Hardcoremonitoring/Sidefill, da ich mir ein Amprack spare. Doch jetzt fahre ich Bass und Top seperat an. Find es scheiße wenn man LS-Leitung durch zu viele Boxen patched.
    Wenn du mal Kontaktschwierigkeiten hast, geht die Freude los.

    no virtual - no line - no EQs

  • Zitat

    8-Pol-Gardena


    Was ist denn das für nen Stecker? :mrgreen:



    Klar versorg immer meine Boxen mit wasser... :mrgreen:
    Gruß Matthias

  • Zitat

    Quote:
    8-Pol-Gardena



    Was ist denn das für nen Stecker?


    Mit Gardena ist umgangssprachlich Speakon gemeint.
    Sorry, bei uns sagt jeder Gardena und niemand Speakon.
    Dachte das kennt jeder.

    no virtual - no line - no EQs

  • Zitat

    Mit Gardena ist umgangssprachlich Speakon gemeint.
    Sorry, bei uns sagt jeder Gardena und niemand Speakon.
    Dachte das kennt jeder.


    Ja, jetzt kenn ich den Begriff....:-)


    Nee im Ernst, hatte ich noch nicht (bewusst) gehört...
    Sorry....,aber der Mensch lernt ja nie aus...


    Gruß matthias