Aktiv <> Passiv

  • Zitat von &quot;HippeliPA&quot;

    Mit Gardena ist umgangssprachlich Speakon gemeint.
    Sorry, bei uns sagt jeder Gardena und niemand Speakon.
    Dachte das kennt jeder.


    Passt irgendwie auch besser...wenn ich mir die Teile ansehe, glaube ich auch immernoch das es nie als Steckverbindung für Audioanwendungen gedacht war...
    Ich schweife vom Thema ab...

  • @ Matthias: Kenn ich schon. Farmsound ist doch auch aus Kassel...


    @ Hippeli: Da ich noch nie Probleme mit Speakon hatte, benutze ich die, ja.
    Und ich habe ja auch nicht die KOMPLETTE Verkabelung einer geflogenen PA mit 1x 8adriger Zuleitung gemeint, sondern mehr das Prinzip. Denn jeder, der bei mir ein solches System verkabelt, kennt sich genügend damit aus, dass nichts schief läuft. Ich meinte mehr sowas wie folgendes Szenario: "Discoteam" kommt mit ihrem Lieferwagen, schmeißen 4 (biamped) Tops und 8 Subs und zwei Amp-Racks rein. Die brauchen dann nur zu wissen, dass auf jeder Seite ein Amp-Rack stehen muss und der 8pol Speakon durch alle Boxen der Seite gezogen wird.... Bei noch kleineren Geschichten auch 4pol Speakon.


    @ Kai: Wofür solls denn sonst entwickelt worden sein, von Neutrik, einer Firma, die so gut wie ausschließlich für unsere Branche baut?

  • Zitat

    Die brauchen dann nur zu wissen, dass auf jeder Seite ein Amp-Rack stehen muss und der 8pol Speakon durch alle Boxen der Seite gezogen wird....


    Wie funktioniert das? Sind die Anschlüsse an den Boxen so gestalltet, dass jede auf die pol zugreift, die sie benötigt, oder wie muss man dass verstehen?

  • Das ist doch einfach 8Pole - max. 4 Wege.
    8 Adern, 8-polige Steckverbinder...
    Dann steckt man in die jeweilige Box auch eine solche 8pol-Buchse rein, schliesst sie da an, wo sie hingehört und schon ist das praktisch Idiotensicher.
    Etwas aufwendig, aber wieso nicht...
    Bei kleineren Sachen nimmt man 4pol-speakon, damit man nicht Sub und Top oder 2 Wege im Top verwechselt. Vorteil: Man braucht nur eine Sorte Kabel und einen Steckverbinder.

    »Wenn China erwacht, wird es die Welt erschüttern.« Napoleon Bonaparte (1769-1821)

  • Ja, jede Box, oder auch jeder LS greift das Polpaar am Speakon ab, auf dem sein Signal liegt. Das muss man natürlich vorher festlegen und so konstruieren...


    Meine Beispielkonfiguration von oben wäre dann z.B.:
    1+- = Bass 1
    2+- = Bass 2
    3+- = Mitten (12er im Top o.ä.)
    4+- = Höhen (HF-Treiber im Top)


    Natürlich ist damit jede andere Konfiguration auch denkbar, z.B. nur einmal Bass, dafür noch ein Infra....

  • Ist wirklich fast idiotensicher. Jetzt muss man nur noch drauf achten, dass pro Seite 2 Bässe stehen, die auf das erste Basssignal zugreifen, und 2, die auf dass zweite zugreifen. Bei den Tops kann ja nichts mehr schief gehen.

  • Also wir haben ein Aktives (self-powered) Mackie System für unsere Band (SRM1530 und SWA1801 pro Seite) und bin schon mit dem Handling zufrieden - da gibts dann aber im Gegenzug dazu die Fussion (ein "s" oder zwei?) da wiegt das Topteil dann mal so 100kg...
    Ein Drittel sicher davon fällt auf die eingebaute Endstufe...
    Das ist in meine Augen einer der Nachteile der SP Systeme und im Profi Verleihbereich natürlich auch, dass man im Wartungsfall die komplette Box verliert - bei passiven Systemen entweder den Amp ODER den LS...
    Was mich also auf den Punkt bringen lässt:
    Wenn mans nicht professionell verleiht kanns ruhige self-powered sein - also "Pro" - nicht unbedingt.
    Soviel zu dem.
    Grüsse
    Albin


  • Wieso kein Verleih von selfpowered Systemen im professionellem Rentalbereich? Weil mal nen LS aussteigen kann?
    Wenn Dir essentielle Teile während der Show aussteigen hast Du eh ein Problem, egal ob Selfpowered oder externes Amping nebst Controllern.
    Das Gewicht ist sicherlich zum Teil ein Argument, allerdings hat man auch der anderen Seite den Vorteil keine langen LS-Kabelwege zu haben sowie weniger Truckspace zu verbrauchen.
    Es ist manchmal schon angenehm bei beengten Platzverhältnissen, nicht irgendwo in der Underworld noch ne Ampcity platzieren zu müssen oder gar die Amps ins Dach zu schaffen ( spart u.U. auch Zeit beim Abbau ).


    Kai


    PS: Jens: hätte fast darauf gewettet, das Neutrik auch Gartenartikel fertigt.

  • Zitat

    voetter1 schrieb: Das ist in meine Augen einer der Nachteile der SP Systeme und im Profi Verleihbereich natürlich auch, dass man im Wartungsfall die komplette Box verliert - bei passiven Systemen entweder den Amp ODER den LS...


    ..und Du hast immer einen Erstz-Amp und einen gleichwertigen Lautsprecher dabei?
    Ich sehe da eher Vorteile für Selfpowered, weil ja nur eine Box ausfällt. Wenn aber eine Endstufe nicht mehr will, sind meistens vier oder mehr Boxen "tot". Bei einem kleinen Setup z.B. für Sprachbeschallung geht also gar nichts mehr. Mit einer funktionierenden Aktiv-Box kann ich so eine Veranstaltung aber noch retten.
    Der große Handlings-Nachteil von schweren Aktivlautsprechern gehört durch die Class D Endstufenmodule inzwischen fast der Vergangenheit an. So wiegt z.B. die K&F CA-1515SP gerade mal 2,2 kg mehr als die passive Version.
    Den größten Nachteil von selfpowered-Boxen sehe ich in der mangelnden Eignung für "schlechtes Wetter". K&F erlaubt z.B. nur den Indoor-Betrieb der selfpowered-Serie. Da hat meyersound eben doch noch was voraus!


    Markus

  • Zitat von &quot;Pulenk&quot;


    ..und Du hast immer einen Erstz-Amp und einen gleichwertigen Lautsprecher dabei?


    Nein, darum hab ich ja gepostet, dass wir mit den Aktiven von Mackie arbeiten.


    Zitat von &quot;Pulenk&quot;


    Ich sehe da eher Vorteile für Selfpowered, weil ja nur eine Box ausfällt. Wenn aber eine Endstufe nicht mehr will, sind meistens vier oder mehr Boxen "tot". Bei einem kleinen Setup z.B. für Sprachbeschallung geht also gar nichts mehr. Mit einer funktionierenden Aktiv-Box kann ich so eine Veranstaltung aber noch retten.


    Ja eben - bei einer kleinen Veranstaltung mit nur jeweils einem LS pro Seite - hast bei Ausfall der SP Version ein grosses Problem, wenn man im Lager nicht noch eine hat - Endstufen hat man ja meist mehrere...


    Zitat von &quot;Pulenk&quot;


    Der große Handlings-Nachteil von schweren Aktivlautsprechern gehört durch die Class D Endstufenmodule inzwischen fast der Vergangenheit an. So wiegt z.B. die K&F CA-1515SP gerade mal 2,2 kg mehr als die passive Version.?

    - Stimmt - Punkt für Dich...


    Nochmal - ich bin selbst User von Self Powered Systemen - würde mir für kleinere Sachen auch kein anderes mehr kaufen (naja, nicht unbedingt mehr Mackie, aber gut...), bei uns sind grosse SP Systeme noch nicht vohranden und daher auch nicht im Einsatz - wohl auch darum, weil halt bisher immer die Vorurteile (schwer) zu sehr zählten...


    Es gibt für jedes System Vor- und Nachteile und in meinen Augen haben die SP Systeme halt die Nase vorn wenns kompakt sein soll und schnell gehen muß.
    Ansonsten würde ich, wahrscheinlich aus Ermangelung attraktiver Alternativen die qualitativ guten "passiven" Systeme vorziehen.


    Wie gesagt - meine Meinung.

  • Aktive haben einfach den Vorteil alles kompakt mitzuhaben, sozusagen Box, Amps, perfekt abgestimmter Controller, usw. Gerade im Rental Bereich stehen die Boxen ja nicht alleine rum, sondern häufiger im Rudel. Selbst bei dem Ausfall einer Box gibt es da keinen GAU, die VA geht weiter.
    Und da anscheinend Ausfälle immer dann passieren, wenn die Show gerade anfängt, ist auch beim passiven System erstmal eine Box weg.
    Und im Zeitalter von Nd und D-Amps finde ich das Gewicht auch nicht mehr unpassend hoch.


    Vielleicht ist sowas im kleinen Bereich ein GAU, denn wenn nur 2 Tops vorhanden sind merkt man einen Ausfall doch recht heftig. Da kann dann ein irgendwo mit ins Auto reingestopfter Notfall Amp die letzte Rettung sein.

    Gruß Frank

  • Zum Thema self-powered: Ich bin vollkommen überzeugt von diesen Systemen. Ich arbeite regelmässig mit einem System, dass alle Gegenargumente hinter sich lässt.


    GEWICHT:
    Ein Endstufenmodul mit 2x600W (EIAJ-1kHz, 1%THD) wiegt inkl. DSP-Board 4,4kg. Ja das gibts wirklich.


    WETTERFESTIGKEIT:
    Die Neutrik XLR Buchsen haben extra eine Gummidichtung damit kein Wasser reinläuft, das war auch schon die einzige Schwachstelle. Die Box hat kein IP64, aber Nieselregen oder der Morgentau nach einem Open Air machen nichts aus.


    WARTUNG IN FESTINSTALLATIONEN:
    Nicht notwendig, die Endstufen haben einen Wirkungsgrad von 85-88%, somit kann auf eine Lüfterkühlung verzichtet werden und es wird kein Dreck angesaugt oder man muß auch keine Filter wechseln. Ich kann die ganze Nacht die Bässe prügeln, Hand drauf, lau warm.


    VERKABELUNGSAUFWAND:
    Kombiniertes Stromkabel mit innenliegendem Signalweg, einfach immer Strom und Signal in einem Kabel durchschleifen und fertig. Sehr gut bei langen Delaylines, keine hohen Verluste durch lange Lautsprecherkabel. Weiterer Vorteil bei Delaylines: Strom findet sich meist häufig an und man hat eher 2x100m symetrisches Signalkabel als 2x100m von 4qmm teurem Lautsprecherkabel.


    BETRIEBSSICHERHEIT 1:
    Um konventionelle Verstärker wirtschaftlich zu nutzen werden mehrere Lautsprecher an einem Kanal betrieben, wer bräuchte sonst eine Asid oder Digim oder V6. Fällt die ganze Endstufe aus, können gleich (im 2kanaligen 2Ohm Betrieb) 8 Bässe weg sein, vielleicht sind das alle Bässe, sehr ärgerlich. In der laufenden Veranstaltung lässt sich nichts mehr tauschen oder zumindest schnell tauschen, das ist erst mal Ruhe in der Hütte.
    Self-powered: fällt eine Box aus von 8, nicht wirklich schlimm. Fällt aus einem doppel 18ner oder doppel 15ner ein Modul (2x600W) aus, auch nicht schlimm, der andere läuft in der Box weiter.


    BETRIEBSSICHERHEIT 2:
    In jedem Lautsprecher sitzt ein (oder sogar zwei) DSP-Boards mit allen Controller Funktionen inkl. Senseleitung (Senseleitung, hört sich lustig an, da ja alles auf einer Platine sitzt), die F-Weiche, Delay für Zeitgleiche Abstrahlung der Komponenten, mehrere EQ's, analoger Limiter, Schnittstelle um eigene EQ Einstellungen abzuspeichern.....
    Es passt immer 100% zu dem Lautsprecher, ein falsches verkabeln ist nicht möglich oder ein umgehen der üblichen Controller. Ein Kollege hat es erlebt, dass er PS15 mit V6 und dem TD MKII Controller vermietet hat und sein Verstärkercase "entkabelt" wieder bekommen hat. Auf Anfrage hat er die die Antwort bekommen, dass die gleich mit dem Signal in den Verstärker gegangen sind und nicht in den Controller, den haben die überbrückt/rausgezogen. Gut, er hatte kein geschlossenes Case mit Anschlußfeld, aber man kann nicht doof genug denken.


    DÄMPFUNGSFAKTOR:
    Ich wette die Techniker, die auf der Maday die Verstärkerracks fliegen, wünschen sich gleich self-powered Boxen. Der Bass ist hörbar präziser. Dämpfunsfaktor ist keine Thema mehr.


    VERMIETUNG:
    Ich kann alles einzeln vermieten und das wirklich Idiotensicher! Einer braucht Bass, bekommt er Bass, schieb raus und fertig. Einer braucht nur Tops, bekomt er nur die Tops und nicht noch ein 100kg schweres Verstärkerrack. Ich kann mehrere Sachen geichzeitig vermieten und brauch mir keine Gedanken über zu wenig Controller machen oder mich ärgern, dass ich die Systemracks schon wieder auseinander nehmen muß.
    Möchte jemand Monitore, kein Problem, lege ich an den 15/2ern den kleinen Schalter an der Endstufe von "FOH" auf "Monitor" um, drehe schnell das Horn und schon kann er direkt mit XLR auf die Monitore gehen, die zudem sehr Feedbackunempfindlich sind. Alle Multifunktionsboxen haben einen Schalter für drei Einstellungen, FOH, Monitor und eine Stellung um eigene vorher eingestellte Parameter abzurufen (geht auch online, während des Betriebes). Der Kunde hat jetzt auf seiner Veranstaltung die Möglichkeit den Schalter umzulegen und wieder eine kräftige FOH Box draus zu machen. Sehr flexibel.


    ÜBERWACHUNG DER ENDSTUFEN:
    Einziger Nachteil war bis jetzt immer, dass die Box weit oben geflogen hängt und keiner von unten sieht, wie es den Endstufen "geht". Bis jetzt, es ist möglich mit den Endstufen zu komunizieren über Laptop. Einfach den schönen und stabilen Neutrik RJ45 Stecker rein und ich weiß unten was meine Box oben macht (sehr Sinnvoll bei Line Arrays). Ich sehe auf einer übersichtlichen Anzeige wie warm die Modulle sind, ob alle Chassis in Ordnung sind (wenn pro Seite 12 Elemente hängen, hört keiner mehr ob in der vierten von links oben der 10ner kaputt ist, aber die Welle baut sich nicht mehr auf), habe Überblick über alle Parameter und Betriebszustände.
    Natürlich kann ich herkömmliche Endstufen auch per Software überwachen, muß ich aber nicht unbedingt, weil ich auch mal hinschauen kann. Es war bei self-powered Systemen bis lang nur ein Nachteil, der jetzt wegfällt. 48 Lautsprecher lassen sich zeitgleich überwachen/einstellen.


    WIRTSCHAFTLICHKEIT:
    Für die meisten scheint eine gute (wir reden von führenden Herstellern, kein Schrott) self-powered Anlage teurer zu sein. Ist sie nicht, das kommt weil die Leute nicht richtig rechnen und nicht vergleichen. Ich brauch sonst auch gute Verstärker und teure Controller und bin im Endeffekt mit Cases für die Amps und LS-Kabel genau so teuer wie self-powered. Nur bin ich mit self-powered wesentlich flexibler, siehe oben Vermietung. Wer schon viele amtliche Endstufen hat und sich nur neue Lautsprecher zulegen möchte/muß für den kann normal passiv oder aktiv günstiger sein. Aber wer eine komplette neue Anlage kauft, fährt mit self-powered besser.
    Ach ja, es besteht bei vielen self-powered Lautsprechern die Möglichkeit einen anderen passiven oder aktiven mit zu versorgen/anzutreiben. Sehr interessant bei Installationen, 4-Punkt-Beschallung, 2 self-powered und 2 aktive dranhängen (ohne Lautstärkeverlust der s.p.) und fertig, kostengünstige Lösung.



    Früher waren die Endstufen halt irre schwer und relativ schwach, aber das hat sich zum Glück geändert und es wird immer alles noch kleiner und effektiver und somit ist self-powered auf den Vormarsch. Das Gewicht ist bei guten Herstellern kein Thema mehr.

  • voetter1 schrieb:

    Zitat

    Ja eben - bei einer kleinen Veranstaltung mit nur jeweils einem LS pro Seite - hast bei Ausfall der SP Version ein grosses Problem, wenn man im Lager nicht noch eine hat - Endstufen hat man ja meist mehrere...


    Ich dachte einen Ausfall einer Endstufe während, oder kurz vor einer Veranstaltung. Die Zeit um noch schnell ins Lager zu fahren hat man nicht immer ...


    Markus