AT 4040 für Overhead

  • Hallo Kollegen!


    Obwohl das Thema Großmembran als Overhead schon das ein oder andere mal angeschnitten wurde, möchte ich es doch noch mal genau wissen, da ich gerade überlege mir die AT 4040 zuzulegen.


    Wer hat also konkrete Infos in punkto Handling und Sound?
    Was ist zu beachten?
    Bringt der Einsatz von Großmembranen einen echten Vorteil zu Kleinmembranen wie C391 etc. oder ist es nur Show (sieht ja schon klasse aus die Teile über dem Drumset zu haben :wink: )

    Gruß Oliver

  • Hallo Oliver,


    so kann man das nicht pauschalisieren... grundsätzlich gilt nicht alle Großmebräner sind für alle Abnahmesituationen gleich geeignet. Und wenn man es sich nicht leisten kann, dann Finger weg. Wie das auch für normale Dynamische oder auch Kleinkondensatoren gilt. Zunächst solltest du sicherstellen das dein Budget, dein Soundsystem, dein Pult, dein Know How auch die Vorteile eines Großmembraners ausreitzt. Ich möchte hier auch noch kurz erwähnen das nicht alle Großmembraner Riderfest sind. Ein Großmembran braucht Strom... Wenn du mal mehrere U87 an ein Mackieplastikpult hängst fängt das Display zu zucken an. Was ich also damit sagen will ist, daß das System schon höheren Anforderungen unterliegt, wenn du solche Mikrofone einsetzt. Was im Studio gut klingt, klingt bei entsprechender Mikrofonierung auch Live optimal. Wichtig sollte sein das die Richcharakteristik umschaltbar ist... Auch die höheren Empfindlichkeiten solltest du berücksichtigen. Schalldrücke verarbeiten die meisten amtlichen Großmembaner sehr gut. Eine Kugel in lauter Bühnenumgebung fängt dir sehr viel Müll ein und erzeugt schnelleres Feedback, es sollte also auf gerichtete Formen wie Niere, Superniere und Hyperniere umschaltbar sein... Als Hersteller wären hier wohl Neumann U87, TLM 170, falls der Geldbeutel nicht ausreicht wäre hier noch das TLM 103 zu nennen sowie das AKG C414. Als Kleinkondenser sind Neumann KM, die bekannten AKG`s oder auch Shure amtlich und Rider tauglich.


    Mit einer guten Anlage sollte ein amtliches Großmembran bessere Ergebnisse liefern als andere. Es muss ja nicht immer Overhead sein... eine Snare mit C414 oder U 87 klingt genial.


    Grüße Skelly


    p.s. Ich hoffe es entsteht nicht der Eindruck das ich Neumann Fetischist bin...
    :smile:

    P=U²xI

  • naja, da muß ich Dir schon recht geben, jedoch sind die AT-Großmembranen auch gut!


    Da gibts nichts zu meckern...
    Ich habe selbst 2 C414 und 1 AT 4040.


    Das AT ist wesentlich billiger (VK 344,- €)!
    Hat zwar keine Umschaltbare Charakteristik (feste Niere), jedoch kann man es ganz gut einsetzten.
    Die Spinnen von AT gefallen mir besser als bei AKG :wink:


    Wenn man den Preis sieht, sollte man einfach mal ausprobieren, wie das kommt!

  • Zitat


    Skelly schrieb am 2002-10-01 08:21 :
    ... wenn man es sich nicht leisten kann, dann Finger weg.


    :wink: Klar!


    Zitat


    Zunächst solltest du sicherstellen das dein Budget, dein Soundsystem, dein Pult, dein Know How auch die Vorteile eines Großmembraners ausreitzt.


    Ich denke das ist kein Thema. Kling & Freitag Access/ Allen & Heath ML 3000
    Ich denke aber ganz ehrlich, dass das Pult keinen entscheidenden Einfluss auf den Einsatz von hochwertigen Mikros haben sollte.
    Entscheidend für guten Sound, sind aus meiner Sicht die Schallwandler. Also Mikros und Lautsprecher. Da kann dann auch mal ein mittelprächtiges Pult dazwischen sein.


    Zitat


    Ich möchte hier auch noch kurz erwähnen das nicht alle Großmembraner Riderfest sind.


    Das sind die 4040iger auf jeden fall.
    Schau dir mal an, wo die überall zum Einsatz kommen. Vom Symphonieorchester bis zur letzten Stones Tour - alles dabei.


    Zum Thema Neumann: Die sind mir definitiv zu teuer um sie Live zu verheizen. Das überhaupt Großmembranen, insbesondere das 4040, Live immer mehr eingesetzt werden liegt zu einem großen Teil auch am günstigen Kurs!


    Gruß Oliver




    <font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: Oliver/ RodeVT am 2002-11-04 23:52 ]</font>

  • Benutze oft das AT 4050 ( Gitarren, Bass, OH`s, Streicher usw...) und halte es für eine sehr gute Alternative zu oben genannten.
    Gut für den kleineren Geldbeutel geeignet sind auch die AKG C3000`er - müssten wohl vergleichbar sein mit dem AT 4040.
    Mit der Akzeptanz der AT`s hatte, ich bis auf eine einzige Ausnahme, bisher überhaupt keine Probleme.
    Auf vielen Ridern steht ja sowieso nur "Condenser" bei zb. Hats, OH`s etc.
    Scheinbar hat man da oftmals keine konkreten Vorstellungen?!?


    Kai

  • Wenns nach Großmembran aussehen, tendenziell noch wie ne Kleinmembran klingen und zusätzlich günstig sein soll: AT 4033(a). Dessen Membrangröße liegt irgendwo zwischen Klein- und Großmembran. Habe ich im Kleinstudio oft als OH verwendet, live zugegebenermaßen seltener. Ist zwar nicht so hochwertig wie ein 4050 und hat auch keine schaltbare Charakteristik, klingt aber bei entsprechendem EQ´ing recht gut. Außerdem ist die Spinne nicht nur mechanisch stabil, sondern sieht (wie auch das Mikro) gut aus... na ja, wer´s braucht...


    Ein AKG 414 ist als OH wirklich was Feines (fällt auch nicht so schnell um wie die richtig fetten Großmembran-Brocken)und vor allem für fast alles andere auch nutzbar.


    Gruß, Toff

  • ...ich benutze die C414 öffters zur Abnahme von kompletten Percussion-Set's!
    Das funktioniert erstaunlich gut und spart Kanäle :wink:


    Ich denke mal, daß das AT auch OK dafür wäre (jedoch noch nicht ausprobiert, da ich nur eines habe)!

  • Grüsze!


    Versuch' mal ein AKG C2000B als Overhead, solte gut funktionieren und recht günstig sein.
    Ansonsten lieber gleich auf ein C4000B oder vergleichbares gehen, der Mehrpreis lohnt sich!


    Aber warum jemand eine Großmembran an den Overheads will werd' ich trotzdem nie verstehen ... :wink:
    Ich plädiere für C451.


    mfg
    JF

  • Zitat


    JF schrieb am 2002-10-01 17:43 :
    Aber warum jemand eine Großmembran an den Overheads will werd' ich trotzdem nie verstehen ... :wink:


    Das Großmembran Mic ist bei gleichem Preis flexibler einzusetzen als "die Kleinen"

  • Zitat


    Kai schrieb am 2002-10-01 15:15 :
    Auf vielen Ridern steht ja sowieso nur "Condenser" bei zb. Hats, OH`s etc.
    Scheinbar hat man da oftmals keine konkreten Vorstellungen?!?


    Ich denke das liegt daran, dass so gut wie alle Kondenser der namenhaften Hersteller funktionieren!

  • Entscheidend für guten Sound, sind aus meiner Sicht die Schallwandler. Also Mikros und Lautsprecher. Da kann dann auch mal ein mittelprächtiges Pult dazwischen sein.


    Da bin ich nicht deiner Meinung, gerade bei Live pulten ist oftmals ein Kanalzug in Massenlayouts aufgebaut... du solltest nicht von deiner PA ausgehen sondern von dem was gut klingt.... versuche zu hören was du siehst... dann wirst du sehen was du hörst.... kommt mal runter von euren urpps und ööörps.... und benutzt eure ohren es ist relativ egal ob d&b, Kf oder wer auch immer....



    Zitat


    Ich möchte hier auch noch kurz erwähnen das nicht alle Großmembraner Riderfest sind.


    Das sind die 4040iger auf jeden fall.
    Schau dir mal an, wo die überall zum Einsatz kommen. Vom Symphonieorchester bis zur letzten Stones Tour - alles dabei.


    Zum Thema Neumann: Die sind mir definitiv zu teuer um sie Live zu verheizen. Das überhaupt Großmembranen, insbesondere das 4040, Live immer mehr eingesetzt werden liegt zu einem großen Teil auch am günstigen Kurs!


    Gruß Oliver



    [/quote]

    P=U²xI

  • denke ein c451ist gut genug eine hihat abzunehem aber kein drumset mir 3 channels abzunehmen.... es geht hier um details.. nicht um massenabfertigung....

    P=U²xI

  • Zitat


    Oliver/ RodeVT schrieb am 2002-10-01 21:27 :


    Ich denke das liegt daran, dass so gut wie alle Kondenser der namenhaften Hersteller funktionieren!


    Wollte damit auf die Ridertauglichkeit vom AT4040 anspielen.
    Funktionieren tut auch ein SM57, welches ja eigentlich immer zb. für Snare verlangt wird wobei man an der Snare mit anderen Mics erheblich bessere ( oder sagen wir mal lieber "andere" ) Ergebnisse erzielen kann.


    Woran es auch immer letztendlich liegt, Du hast natürlich recht wenn Du sagst das Kondenser grundsätzlich funktionieren.


    Großmembranen klingen für meine Ohren "runder" und ausgewogener - wenn Ihr mal die Muße habt vergleicht doch mal direkt ne Kleinmembran gegen ne Großmembran.


    Eines möchte ich noch loswerden: ein System kann immer nur so gut funktionieren wie das schwächste Glied in der Kette, egal ob das nun LS, Desk, Mic oder gar der Techniker ist...


    Kai

  • @ Skelly & Kai


    Sorry, da bin ich anderer Meinung!


    Sicher hast du (Kai) recht, wenn du sagst, dass eine Kette immer nur so gut ist, wie sein schwächstes Glied. Ich rede hier aber hier aber nicht von totalen Schrottpulten oder Rauschgeneratoren. Hochwertige Mikrofone und Lautschiecher sind meiner Meinung nach die Grundlage. Sie nehmen den Schall auf und müssen ihn wiedergeben. Sind sie Schrott hast du ein Problem. Da kann der Tisch noch so gut sein. Andersrum sieht das schon anders aus, wobei ich hier nicht von absoluten high end Produktionen ausgehe sondern vom Alltag.


    Zitat


    Skelly schrieb am 2002-10-01 22:00 :


    ... du solltest nicht von deiner PA ausgehen sondern von dem was gut klingt.... versuche zu hören was du siehst... dann wirst du sehen was du hörst.... kommt mal runter von euren urpps und ööörps.... und benutzt eure ohren es ist relativ egal ob d&b, Kf oder wer auch immer....



    Das ist - ohne dir zu nahe treten zu wollen - Blödsinn!
    Beim Kauf eines speziellen PA Systems gibt es viele zu berücksichtigende Faktoren. Der wichtigste ist der Klang. Laut können viele - klingen wenige. Hier wird, wie bei den Mikrofonen, der Grundstock für einen guten Sounds gelegt. Das habe ich - uns viele andere hier - beim Kauf ihrer PA als das absolut wichtigste erachtet.
    Der Rest deines Postigs ist mir ein wenig zu philosophisch geraten. Und Verallgemeinerungen alla "kommt mal runter von euren urpps und ööörps" mag ich gar nicht!


    Gruß Oliver





    <font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: Oliver/ RodeVT am 2002-10-02 00:13 ]</font>

  • Zitat


    Skelly schrieb am 2002-10-01 22:08 :
    denke ein c451ist gut genug eine hihat abzunehem aber kein drumset mir 3 channels abzunehmen.... es geht hier um details.. nicht um massenabfertigung....


    Na ja: Prinzipiell habens größere Membranen bei höheren Frequenzen schwerer! Die sind halt bei gleichoptimalen Werkstoffen/Verarbeitungstechniken schwerer und damit träger als eine Kleinmembran. Auch müßte eine normale Großmembran (bzw. ihr effektiver schwingungsfähiger Durchmesser) ab einer für uns noch relevanten Frequenz doch schon damit anfangen, nicht mehr als Ganzes zu schwingen - es schwingen doch nur noch Teile der Membran (oder irre ich mich da? Kann das mal wer bestätigen oder verneinen?). Das legt doch nahe, daß diese Art der Membranbewegung nicht mehr so exact und präzise ist...
    Wenn ich also deinen Satz mit den "Details" jetzt mal bewußt etwas falsch verstehe, würde ich behaupten, daß gerade bei Details die Kleinmembranen im Vorteil sind! Und um mich JF anzuschließen: Bin ja auch ein 451-Fan - wenns clean und sauber sein soll.


    kai: Jau, mir erscheint es ja auch so, daß eine Großmembran runder und ausgewogener klingt. Aber ist das nicht im Endeffekt Ergebnis von Verfärbungen, die die Großmembrane macht? Nicht falsch verstehen: Kann ja erwünscht und geil sein.
    Und spielt da nicht auch ein psychologischer Effekt rein: Sieht groß und gut und klobig und rund aus = klingt warm!?
    Gruß, Toff

  • Grüsze!


    Du hast das ganze ganz gut zusammengefaßt!


    Das Gewicht der Membran einer C-Kapsel spielt, egal bei welcher Größe, weniger Rolle. Aber die Abmessungen der Kapsel kommen einfach in den für hohe Frequenzen interessanten Bereich, und 20kHz werden dann eben nicht so gut um die Kapsel gebeugt und die Membran wird Partialschwingungen haben.
    -> Großmembran hat im höheren Frequenzbereich Verfärbungen, manche mehr (ne, sag' ich lieber nichts :smile:, manche weniger (C414).
    Wenn Neutralität im Tieftonbereich gefordert ist, dann lieber gleich zu Kugel greifen. (naja, Live nicht so easy)


    Daher würde ich für Becken und ähnliches eher keine Großmembran nehmen, für vieles andere aber schon.


    Wenn man sich schon der "Wahrheit" verpflichtet (sprich neutrale Aufnahme) dann müßte jeder C480 oder ein Meßmikro verwenden ....


    mfg
    JF

  • Zitat


    Toff schrieb am 2002-10-02 00:35 :


    Durchaus, grad bei Großmembraben kann man sehr schön die unterschiedlichen Verfärbungen der einzelnen Typen nachvollziehen (kann auch sein das es nicht so ist, habe mir bisher nicht die Mühe gemacht jedes dyn. Mic gegeneinander zu vergleichen).
    Für die meisten anwendungen nutzt man Mic`s mit eigenem Charakter ( oder etwa nicht...???) und durch etwas experimentieren gelangt man dann zum gewünschen ergebnis ( oder auch nicht... :-)).
    Selbstredend spielen da auch andere Faktoren mit rein.


    Mag sein, wobei ich persönlich eher auf dezent und "unsichtbar stehe - mag generell aufgeräumte Bühnen.
    Mmmmhhhh...guckst Du während der Show Dir die Mic`s an...???


    Gruß
    Kai

  • Zitat


    Oliver/ RodeVT schrieb am 2002-10-02 00:10 :
    @ Skelly & Kai


    Sorry, da bin ich anderer Meinung!


    Sicher hast du (Kai) recht, wenn du sagst, dass eine Kette immer nur so gut ist, wie sein schwächstes Glied. Ich rede hier aber hier aber nicht von totalen Schrottpulten oder Rauschgeneratoren. Hochwertige Mikrofone und Lautschiecher sind meiner Meinung nach die Grundlage. Sie nehmen den Schall auf und müssen ihn wiedergeben. Sind sie Schrott hast du ein Problem. Da kann der Tisch noch so gut sein. Andersrum sieht das schon anders aus, wobei ich hier nicht von absoluten high end Produktionen ausgehe sondern vom Alltag.


    Sicher nimmt ein hochwertiges Mic das Schallereignis besser auf als ein zb. SM57.
    Was ich meinte ist aber das es Dir keinen Vorteil verschafft wenn das Signal vorher oder später eh versaubeutelt wird.
    Ich denke als "Kette" sollte man nicht nur das System betrachten, sondern die Kette beginnt bei den Info`s die man im Vorfeld vom Kunden bekommt, geht über das Design des Systems und hört letztlich beim Künstler und dem Techniker vor Ort auf ( ähhh...).
    Natürlich wirkt sich die Vorplanung nicht direkt auf das Mikrofon aus, aber auf das erzielte Endergebnis.



    Zitat


    Skelly schrieb am 2002-10-01 22:00 :


    ... du solltest nicht von deiner PA ausgehen sondern von dem was gut klingt.... versuche zu hören was du siehst... dann wirst du sehen was du hörst.... kommt mal runter von euren urpps und ööörps.... und benutzt eure ohren es ist relativ egal ob d&b, Kf oder wer auch immer....


    Zitat


    Das ist - ohne dir zu nahe treten zu wollen - Blödsinn!
    Beim Kauf eines speziellen PA Systems gibt es viele zu berücksichtigende Faktoren. Der wichtigste ist der Klang. Laut können viele - klingen wenige. Hier wird, wie bei den Mikrofonen, der Grundstock für einen guten Sounds gelegt. Das habe ich - uns viele andere hier - beim Kauf ihrer PA als das absolut wichtigste erachtet.
    Der Rest deines Postigs ist mir ein wenig zu philosophisch geraten. Und Verallgemeinerungen alla "kommt mal runter von euren urpps und ööörps" mag ich gar nicht!


    Gruß Oliver


    Würde nicht sagen das der wichtigste Grund für den Kauf einer PA der Klang ist.
    Selbstredend kauft sich niemand ne schlecht klingende Box.


    _________________



    <font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: Kai am 2002-10-02 02:07 ]</font>