Micro für Flügelabnahme ??

  • Hallo! Ich suche ein Micro für die Life-Abnahme ennes Flügels! Wer kann mir da was empfehlen (außer Grenzflächenmicro). Also ich denke ein Kondensator, oder? aber welches ?
    danke

  • mhm, poste mal ein paar mehr details. besetzung, musikstil usw...


    fürs close-miking (jazz, kleine besetzung) würde ich mindestens 2 Nieren nehmen und die als ausgangsbasis auf die Schalllöcher richten... habe mit AKG C 391 gute Erfahrungen gemacht.

    Die Wahrscheinlichkeit des Geschehens steht im umgekehrten Verhältnis zum Wunsch. (Murphy)

  • Ich hab mal von einem Kollegen erfahren daß es so ein ominöses Teil geben soll das irgendwie nicht wie ein normales Mikrofon funktioniert sondern aus einem länglichen Streifen Membran besteht der dann von unten auf den Resonanzboden geklebt wird.
    Könnte auch irgendwas mit Piezotechnik sein.
    Ich frage ihn auf jeden noch mal nach dem Hersteller und der Bezeichnung.


    Didi

  • was turner meint ist wahrscheinlich das CeDucer System. da werden 2 Streifen unter den flügel geklebt, funktioniert glaube ich induktiv. habe das im verleih. fur die wärme und den sound vom holz würde ich noch nen overhead oder ne grenzfläche nehmen, aber mit dem ceducer bekommst du ordentlich pegel ohne feedback.

    Was sagt der Raver auf der Techno-Party, wenn sein Extasy aufhört zu wirken?


    "Was ist denn das für eine sch... Mucke hier?"

  • Für guten Klang bei geöffnetem Deckel zwei Großmembrankondenser ( C414, AT 4050 o.ä.).
    Bei geschlossenem Deckel PZM`s ( SM 91 o.ä., habe auch mit AKG C418 + Audix D4 (im Resonanzloch) gute Ergebnisse erzielt.
    Wenn`s laut im Monitor sein soll empfiehlt sich C-Ducer, ist klanglich aber für die Front nicht so sehr zu empfehlen.


    Kai

  • problem ist immer nur das man das teil meist nicht immer lautgenug bekommt damit sich der flügel durchsetzt.


    probier halt einfach ein paar sachen aus, wichtig versuch so viel wie möglich vom natürlichen klang rüberzubringen , wenns zu steril klingt einfach virtuell ein einen raum stellen :smile:

  • Hi zusammen,
    ich hab noch ne Aternative zu allem was gesagt wurde. Zwei AT 4050 in XY, bei geschlossenem Deckel über den offenen Teil zwischen Deckel und dem "Notenständer". Klingt ganz knackig. Solltet ihr mal ausprobieren.


    Andreas


  • Wir nutzen derzeit zur Flügelabnahme immer 2 Kondensatorstäbchen - von außen in den halb offenen Deckel hinein geangelt.

    Das sieht aber nicht wirklich schön aus, ist aufwändig aufzubauen und zu palzieren.


    Daher der Gedanke 2 Grenzflächen im Flügel zu platzieren.

    Da wir das eigentlich nur 1...2x im Jahr gebrauchen haben wir bisher damit gelebt.

    Aber jetzt hat das große Ohr die BA 19A angekündigt und das macht es für uns preislich intressant.



    Hat jemand Erfahrungen mit Grenzflächen im Flügel?

    Wohin am besten positionieren?

    Etwas unterlegen?

    Wie die Kabel führen?

    Welche zusätzlichen Fettnäpfe gibt es zu vermeiden?

  • Um die Stative zu sparen klebe ich oft eine "Brücke" aus Gaffa zwischen zwei/drei Stege des Gußrahmens, und befestige die Kleinmembran-Mikros dann auf dieser Brücke ebenfalls mit Tape, 1x Bass, 1x Diskant. Kabel dann nach aussen geführt, der Flügel lässt sich dann auch ohne Probleme auf der Bühne verschieben etc.


    Grenzflächen sind am schönsten in den Deckel geklebt, aber das sehen viele Flügelbesitzer nicht gerne ...

  • oton hast du auch schon andere Positionen mit Grenzflächen probiert, die nicht so problematisch sind?



    Hintergedanke ist zudem der - für Mikros, wie die ARM 350 oder DAPs habe ich wenig zweitverwendung. Eine Grenzfläche kann ich hingegen oft gut gebrauchen.

  • Yamahiko sind die Teile die man drunter bappt. Cducer ist Spielzeug dagegen. Ansonsten akg c414, andere hochwertige großmembraner, dpa 4099, Schoeps UND ein sm 57 im schallloch.

  • Wie die Kabel führen?

    Welche zusätzlichen Fettnäpfe gibt es zu vermeiden?


    Für solche Anwendungen hab ich immer einen 22er Holzbohrer für die Bosch allzweckwaffe im Systainer.

    Damit muss man nichtmal die Steckertülle abnehmen.
    Außerdem kann man dann die Herausführung des Kabels frei bestimmen. Ich persönlich bohre ja immer am liebsten durch den Boden an einem Bein.

  • Hallo,


    Habe weit über hundert Konzerte mit einem Projekt mit Flügel und Elektronik gemacht, in Konzertsälen aber auch in Clubs und Hallen und auf großen Open Air Bühnen, wo es auch mal richtig laut werden musste. Immer mit unterschiedlichen Flügeln in sämtlichen Größen und Qualitätsstufen...


    Wenn richtig laut Teil der Aufgabenstellung ist kommt man nach meiner Erfahrung nicht um ein Pickup-System drumherum.

    C-Ducer taugt aber nichts, klingt fürchterlich und geht auch nicht wirklich laut.
    Wir haben ein Helpinstill-System benutzt, weil es erstens am lautesten geht und zweitens - wenn der Flügel und die PA, bzw. die PA-Aufstellung das hergeben - richtig tiefe und fette Bässe machen kann.
    Den Helpinstill sollte man aber auf jeden Fall mit Mikros kombinieren, sonst klingt auch der beste Steinway D wie ein CP70 E-Piano. Ich habe da viel rumprobiert und bin schließlich bei einem Pärchen Schoeps über den Saiten und - wie schon einige hier geschrieben haben - einem SM 57 ganz nah (<1 cm) am Resonanzboden im Schalloch gelandet. Da kann man dann ganz gut mit rumspielen und die Mikros/Pickups unterschiedlich reinschieben, je nachdem, ob es grad brachial oder natürlich klingen soll.

    Bei der Mikrophonierung gibt es aber wirklich tausend Varianten, die alle mehr oder weniger gut funktionieren, abhängig von
    der Soundvorstellung und dem musikalischen Kontext. Bei mir war der Flügel außerdem noch mit elektromechanischen Hämmerchen präpariert, die auf Saiten und Holz geklopft haben und der Deckel war immer abmontiert, was die Aufgabenstellung insgesamt nicht einfacher gemacht hat.


    Wenn der Deckel zu ist und die Lautstärke im Rahmen bleibt finde ich dpa 4099 am unproblematischsten, generell kommt man lautstärkemäßig aber mit jeder Mikrophonierung relativ schnell an Grenzen, sobald ein (Rock)schlagzeug mitspielt.


    Yamahiko-Pickups klingen deutlich natürlicher, gehen aber nicht ganz so laut. Auch die sollte man aber mit Mikros kombinieren.

  • Hintergedanke ist zudem der - für Mikros, wie die ARM 350 oder DAPs habe ich wenig zweitverwendung. Eine Grenzfläche kann ich hingegen oft gut gebrauchen.

    ATM 350 geht so ziehmlich an allem (außer Sologesang)


    kannst ja auch mal ein Ovid probieren
    spottbillig und als zusätzliche Stütze fürs Monitoring vielleicht garnicht so schlecht


    aber Grenzfläche funktioniert meist auch ganz gut

  • oton hast du auch schon andere Positionen mit Grenzflächen probiert, die nicht so problematisch sind?

    Ich habe sie auch schon reingelegt, das ging auch, aber klingt etwas härter. Wenn der Deckel komplett zu ist ist es dann aber auch schon egal, dann klingt es nie wirklich gut respektive braucht viel EQ.


    Für "Rockflügel" klebe ich zwei SM57 rein und gut ist.


    Ich kenne allerdings die Behringer Grenzflächen nicht. sind die eher linear oder eher "Bassdrum" vor-EQ´t ? Das ist nämlich das Problem vieler Grenzflächen, der Badewannensound ist beim Flügel eher kontraproduktiv.