Overheadabnahme für einen Gesangsverein?

  • Hallöle, hab demnächst die Aufgabe am Liederabend eines Gesangvereines diesen Abend irgendwie abzunehmen und daraus ein brauchbares Recording zu machen. Da ich nicht jedem ein eigenes Clipmikro anhängen kann, dieses auch zu aufwändig sowhol preislich als auch vom abmischen wäre, würde mir eine Overheadabnahme des ganzen vorschweben. Signal kann ich von den Mikros holen soviel ich will, das Signal wird nur fürs Recording abgenommen, Tonabgabe gibt es keine. Wie und vorallem ganz wichtig mit welchem Mikro würdet ihr hier arbeiten? Aufgabe wäre ein Klavier bzw. Flügel und eine Gruppe von ca. 20-25 Personen. Momentane Ausführungsidee wäre 1x Mikro Klavier u. 2-3x Mikro Overhead mit Galgenmikro vorne über dem Chor. Bei der Auswahl der mikros bin ich mir absolut unschlüssig, da ich eigentlich eine solche Abnahme noch nie gemacht habe und ich auch keine ähnlichen Erfahrungswerte mit Overheadabnahmen habe. Wat meint ihr, wie ich am meißten raushole aus der Nummer? Übrigens ist hier kein Vermögen zu holen, also alles bitte im Rahmen.

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim

  • ich kenne ja deinen rahmen nicht, deshalb schreib ich einfach mal, wie ich sowas schon des öfteren gemacht hab:
    flügel: 1x SM91 grenzfläche
    chor: 2x schoeps MK4 oder neumann KM84.


    das ist stressfrei und klingt nachher auch gut.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Meint Ihr echt, daß 2-3 Mic's für den Chor mit 20-25 Leuten reicht?


    Wie ist der Chor besetzt?
    Stimmenaufteilung?
    Solostimmen?


    Geh mal von mind. 4 Stimmen aus (hat selbst der Kirchchor bei uns im Ort :wink:):
    Sopran
    Alt
    Tenor
    Bass


    Da wirds in meinen Augen schon knapp mit 2-3 Mic's!
    Wenn dann noch ein paar Soloparts dazu kommen erst recht...


    Also Kracky.
    Ein paar Details noch :smile:

  • Würde ich mit ORTF Miks machen, dann Klavier ein Mik. Und dann eben nach Ermesse. Noch mal 3 bis 4 Stützmiks, je nachdem wie gut der Chor ist und je nachdem was der Bass für einen Pegel bringt, den musst du meistens nochmal anheben.


    gruß
    Seven

  • wenn der Chor an sich schon ausgewogen klingt, kommt man auch mit einer Stereoanordnung aus, bei "meinen" Kirchenchören reicht das meist völlig. Meistens bau ich ORTF innerhalb des Hallradius auf und alle sind glücklich. (Vorausgesetzt der Raum klingt einigermaßen)


    Gut, beim Flügel KANN es problematisch werden, aber wenns geldmäßig sowieso schon eng ist, würde ich den Aufwand so gering wie möglich halten. Und wenn du keine MTK dabeihast und schon vor Ort die Spuren zusammenhauen mußt, kann man die Aufnahme auch schnell vermurksen. über Kopfhörer kannst du Räumlichkeit, Tiefenstaffelung etc. verdammt schlecht beurteilen.


    Es hängt viel von der Aufstellung ab, wenn der Flügel vor dem Chor steht, muß evtl. noch gestützt werden, wenn du die Leutchen aber frei positionieren kannst, kommst du auch mit 2 mikros zurecht.


    Grundsätzlich sind alle Condenser geignet, sowas wie AKG C391 würde sich auf jeden Fall gut machen. Aber du solltest bei Kleinmembranmics bleiben


    _________________
    Keep on Rockin'


    <font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: Tobias am 2002-10-29 10:46 ]</font>

    Die Wahrscheinlichkeit des Geschehens steht im umgekehrten Verhältnis zum Wunsch. (Murphy)

  • Nur, damit ihr euch genau vorstellen könnt um was es geht. Der Gesangsverein macht diese Aufnahmen nun schon seit ca. 3 Jahren selber und zwar mit genau einem Kondensator Mikro direkt auf Tape. Das Mikro mus dann irgendwo direkt vor dem Chor gesatanden haben auf der Holzbühne. Nun habe ich diese Tapes bekommen um eine CD Produktion daraus zu machen was mir mit viel Technischem Einsatz auch einigermaßen brauchbar gelungen ist. Von Klang wollen wir mal nicht reden. Dieses Jahr wollen sie wieder eine CD davon produzieren und ich habe es abgelehnt dieses wieder von Tape zu realisieren, so das es nun hieß, na dann kommst du halt mit deinem Equipment und machst den Livemitschnitt selber. Also, es geht hier um "Livemitschnitt" des Liederabends in hoffentlich erträglicher klangqualität aber davon gehe ich mal aus. Aufbau ist wie folgt, Yamaha 12 CH Mischer auf MD oder DAT, 1xAbnahme für Klavier und max. 2-3 gute direkt Abnahmen für Chor. Stimmenmäßig abzumischen ist leider aufgrund der Platz und auch Sichtverhältnisse recht unmöglich. Mit Sichtverhältnis ist gemeint ich soll zwar den Ton abnehmen aber so wenig wie möglich sichtbar fürs Publikum sein. Mache das Mischen über Kopfhörer da das Signal ja nur Recordet und nicht wiedergegeben werden soll. Eigentlich ist alles nur noch eine Frage der Mikros, mit welchen Mikros bekomme ich unter der konstellation am meisten raus.


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    <font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: Kracky am 2002-10-29 10:15 ]</font>

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    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim

  • rainer gutberlet hat vor einiger zeit im stage-aid von der soundgalerie/musicstore einen schönen artikel zum thema geschrieben:


    <a href="http://www.stageaid.de/stageaid/stages6.htm" target="blank">Mikrofonanordnungen bei Choraufnahmen</a>


    von jörg kirsch stammt ebenfalls ein guter artikel:


    <a href="http://www.stageaid.de/stageaid/stage17.htm" target="blank">Mikrofonierung und Übertragung von Chören</a>


    und man wird sehen, dass das ganze auch ohne schoeps oder kleinmembranen in rauhen mengen funktioniert...


    christian

    Wenn's nicht rockt isses für'n Arsch...

  • Hauptmikros ORTF, mit etwas Glück kannst Du die Schiene irgendwie bei 2,5m abhängen, so sparst Du das Stativ und bleibst unauffällig.
    Klavier stützen (vorsichtig zumischen!)
    Eine weiteres Stützmikro griffbereit haben falls eine Stimme zu dünn besetzt ist.


    Sehr gut geeignet sind Kleinkondensatormics a la Schoeps, Neumann, Sennheiser MKH40, Beyer MC Serie, bessere AKG, MBHO, Gefell.


    Gehen sollten noch Shure SM81, AT, Octavia und etwas bessere Electret-Typen.
    Notfalls kann man auch ein gutes dynamisches Mikro als Stütze nehmen (MD441, MD421 etc.) wenn Du dicht genug rangehen kannst.
    Die qualitativ besten Mikros sollten als Hauptmikros verwendet werden.


    PS: Aufnahme besser auf DAT.

  • 1.) Unter den gegebenen Rahmenbedingungen würde ich nur mit einem einzelnen Stereo-Mic aufnehmen.


    2.) Aus optischen Gründen wären Grenzflächen eine Idee, das wird dann aber eine AB-Anordnung, und die klingt meist nur über Kopfhörer wirklich gut.


    3.) Ansonsten kommen noch MS, XY, ORTF, Jecklin-Scheibe... in Frage, je nach dem, was man gerade für Mics herbekommt.


    4.) Mit zwei Kleinmembran-Kondensator-Mics (solange es keine speziellen Gesangsmikrofone sind, also auf Nahbesprechung ausgelgt) sollte man nicht allzuviel falsch machen können.

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess

  • Danke Cen, das war jetzt mal ne richtig gute Infoquelle. Ich glaube, ich überdenke gerade meinen Aufbau. Meint ihr nicht es würden zwei Kondensatormikrofone von vorne(ORTF) plus zwei Overhead als AB(Wahrscheinlich von der Seite mit großem Galgenstativ) das ganze sehr gut abnehmen können? Z.B. zwei Audio Technica PRO-37 R AB und zwei davon von vorne ORTF plus die Grenzfläche fürs Klavier?


    _________________
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    <font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: Kracky am 2002-10-29 11:24 ]</font>

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    André Ruhnau
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  • Kann ich mir nicht vorstellen warum das nicht gehen soll? Signal kann ich holen soviel ich möchte, und richtig angeordnet müßte das ohne Problem alles recht gut abnehmen können. Ok, ob die Audio Technika dafür gut sind weiß ich nicht, günstig wäre es halt für mich. Die machne das nun seit 3 Jahren mit einem einzigem Kondensatormirkofon das ganau vorne in der Mitte steht und das geht auch, nur die Klangverteilung ist dadurch besch...! Und genau das sowie das Aufnahmemedium sollen diesesmal so sein das eine ausgewogene CD entsteht.

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  • Also bitte: "funktioniert nur mit Schoeps-Mikrofonen". Hallo?


    Außerdem: Der Anwendungszweck ist die Erstellung einer gut klingenden Aufnahme für einen Gesangsverein, und nicht DVD-Surround für die Wiener Philharmoniker. Selbst in letzteren Situationen sieht man mehr Sennheiser als Schoeps, glaube ich.


    Mit wenigen guten Kleinmembran-Mikros kriegst du immer was hin, und die Anmerkung "AKG Kleinmembran funktioniert erst ab 10 Stück" ist gelinde gesagt etwas merkwürdig... würde eher behaupten, daß bei einem so kleinen! Klangkörper so viele Mikros den Sound schlechter machen!
    Mache seit Jahren öfter mal mit nem Crown SASS (und nicht mal das mit den Schoeps-Kapseln :smile: ) Stereoaufnahmen von Chören: hat sich nie wer beschwert, klingt gut, muß nur etwas EQed werden. Nimmt tierisch breit auf, man kann extrem nah ran gehen, falls der Raum sch... klingt. Stützmikros meist überflüssig. Ist dann total praktisch und effektiv, weil du mit 2 Spuren (ab aufn DAT) auskommst!


    Gruß, Toff


    Edit: SASS klingt nicht nur auf Kopfhörer, sondern durchaus auf Lautsprechern!


    <font size=-1>[ Diese Nachricht wurde geändert von: Toff am 2002-10-29 11:58 ]</font>

  • meine meinung:
    AT baut wirklich fantastische mikro´s, aber auch ein haufen schrott. und das PRO37 gehört leider zur letzten kategorie... na ja, wo solls auch herkommen, für DIE kohle...
    bevor du eine fehlinvestition tätigst, versuch´s dann doch lieber mit AT4041 oder noch besser AT4051. kostet auch nicht übermässig viel, aber wesentlich besserer sound.
    schoeps allerdings... :smile:
    nun ja, wenn das budget nicht reicht ist es schon schade.
    aber:
    hast du schon mal an die möglichkeit gedacht, dir für diese sache hochwertige mikro´s zu leihen? das ist dann doch weitaus billiger.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Also ich bin etwa der gleichen Ansicht wie Toff oben! Solche Sachen sind doch keine High-End-Produktionen. Bei uns wollen auch alle möglichen Musikvereine jetzt ihre konzerte auf CD haben, und die Leute macht man echt glücklich, wenn man mit zwei C1000 (!!) (ORTF-Anordung) den Raumklang mitschneidet und eventuell nachher noch nen vernünftigen Hall dazumischt. Bisher sind die meisten Dorfmusikvereine doch meistens nur die Taperecordings mit einem Micro gewöhnt, und das klingt halt bescheiden. und kein Verein bezahlt dafür, daß man da mit 15 sauteuren mikros hinkommt, zwei Mehrspurmaschinen dabei hat und das später abmischt, so hoch sind die Ansprüche erfahrungsgemäß nicht.
    Ihr könnt mich ja jetzt als völlig inkompetent abstempeln (hab auch mit Recording nicht wirklich viel am Hut), aber für die Chorsache würd ich auch Ortf im Raum, Stützmicro fürs Piano (und eventuell noch zwei micros AB direkt vorm chor als Stütze - und da tuns auch pro37...) hinstellen und fertig. am besten dann in nen nebenraum gesetzt zum zusammenmischen.
    gruß---flicki---

  • Hallo,
    da haben wir wieder das gleiche Problem,
    die verhältnismäßigkeit.
    habe mit 2 c1000 und nem PRO dafür gesorgt,
    daß im Dorfverein alles platt war bei so viel
    Qualität.
    Die haben ein paar Angebote eingeholt, und da habense sich alle erst mal setzten müssen.
    Den Kleinscheiß will keiner machen.
    Gruss Werner


  • Genau so isses. Hatte neulich auch ne "Chor to DAT - Baustelle". Sinn der Geschichte war, dass der Jugendchor (23 Leute) während einem Festumzug vom Festwagen mit Vollplayback singen kann.


    Also: 3 ATPro37R (2 Vor´m ganzen Chor/ 1 als Stütze im Bass) 1 Grenzfläche fürs Klavier
    Das ganze am Behringer MX 802(!!!!) (alles andere wär zu groß gewesen!!) über Kopfhörer zusammengedreht, dasses ordentlich klingt und das Stereobild stimmt. (Tiefenstaffelung hat hier nicht interessiert)
    Dann vom DAT auf´n PC aufgespielt und das ganze "compressed to fuck" und ne CD gebrannt.
    Ergebnis: Chor und Chorleitung waren völlig aus´m Häuschen ob der "tierischen Qualität", die "viel besser (weil lauter??) ist, als bei Aufnahmen, die vor 5 Jahren im Studio gemacht wurden..."
    Ergo: Der Kunde hat meistens nicht die Ansprüche, die wir selbst haben....