Ist die Ausbildung zur Fachkraft zur Zeit ein Modeberuf? 0
-
Ja, noch nie war das Interesse an diesem Gewerbe so hoch. (0) 0%
-
Nein, es sind immer noch die gleichen, die Interesse an diesem Beruf haben. (0) 0%
Im Gespräch mit mehreren Ausbildern für Fachkräfte kamen wir heute übereinstimmend zu der Ansicht, daß sich eine Ausbildung in unserem Gewerbe - mal unabhängig von der Tatsache, daß es die Fachkraft erst seit '98 gibt - zu einer Art "Modeausbildung" für Jugendliche entwickelt hat. Wäre noch vor zehn Jahren niemand, der mal im Jugendzentrum nebenher aufgelegt hat, auf die Idee gekommen, sich als Bühnenhandwerker oder Beleuchter im örtlichen Theater zu bewerben, so verzeichnen jetzt fast alle Betriebe, die in dieser Richtung ausbilden, einen regelrechten Run auf die Ausbildungsplätze. Das Interesse an der Veranstaltungstechnik scheint bei Jugendlichen so hoch wie noch nie zuvor zu sein, wobei sich aber immer mehr Aspiranten mit immer diffuseren Vorstellungen vom Berufsbild, den Ausbildungsinhalten und den Entwicklungsmöglichkeiten bewerben.
Gleichzeitig beklagen die Ausbilder das unzureichende Vorbildungsniveau der Bewerber und ihre Unlust, zwar ausbildungsrelevante aber in ihren Augen nicht "dazugehörende" Tätigkeiten auszuüben. Es scheint zur Zeit die Strömung "Ich habe ein kleines Discoteam und weiß nicht, was ich sonst lernen soll, also werde ich Veranstaltungstechniker" zu geben, was oft schon nach kurzer Zeit zu enttäuschten Auszubildenden, frustrierten Ausbildern und einer generell sinkenden Qualität der Ausbildung führt.
Meine Frage an die Ausbildenden hier im Forum: Habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht, habt Ihr auch das diffuse Gefühl, daß sich die Ausbildung zu einem "Modeberuf" (quasi der KfZ-Mechaniker der Hobby-DJs...) entwickelt, oder war das nur eine zufällige Häufung, die wir hier beobachtet haben?
Und meine Frage an die Azubis und die, die es werden wollen: Mit welchem Background (DJ, Schultheater, Musiker oder mehr handwerkliche Interessen) tretet Ihr die Ausbildung an, und was hat Euch bewogen, in diesen doch eher schlecht bezahlten Beruf, der gleichzeitig doch einiges fordert, zu streben?
Mit freundlichen Grüßen Tobias Zw.