Modeberuf Veranstaltungstechniker?

  • OK Leute nun geb ich auch noch meinen Senf dazu...
    Bin kein VA Techniker sondern machs nur hobbymässig aber in diesem Fall kann ich sicherlich mitreden:
    Habe 2 Ausbildungen absolviert (Landwirt + LKW Mechaniker)


    Hier ein Tip an die gesamte Branche:
    Kaum eine Firma kann das gesamte Spektrum der VA Technik abdecken.
    Genauso ist es in der Landwirtschaft.
    Deshalb ist es hier üblich, jedes Jahr der Ausbildung in einem anderen Betrieb zu verbringen.
    Zusätzlich werden noch 4 Wöchige Praktika verlangt, in weiteren Betrieben.


    Nun zu unseren Unwissenden Lehrern.
    Solche hab ich in der KFZ-Technik leider auch gehabt.
    Wenn man 2 Jahre lang erklärt bekommt wie ein Relais arbeitet schläft man irgendwann ein! *grrr*


    Mein Klassenlehrer in der LW war zwar nicht allwissend, aber am nächsten Tag hatte er sich informiert und hatte die Antwort parat.
    Solche Pauker braucht das Land!


    Ich frage mich wieso ich mich als selbständiger Landwirt ständig uptodate halten muss genau wie jeder andere Selbständige, während die meisten Lehrer es nicht nötig haben sich mal weiterzubilden.
    Wenn sie es denn tun dann sicher nicht in den vielen Ferien-Wochen sondern während der Unterrichtszeit.


    Iss klar das dabei viele Fehlstunden erzeugt werden.
    Die Fortbildung umfasst dabei meist allerdings nur die pädagogischen Aspekte, nicht aber die Fachbereiche.


    Zum Schluss die Azubis:
    Jungs und Mädels, irgendwie kann ich Euch schon verstehen, das Ihr keinen Bock habt.
    3 Jahre Azubi sein, nix zu melden haben, die Prüfung irgendwie bestehen und am Ende in irgendeiner Bude am Fliessband stehen oder von billigen Zeitarbeitsfirmen verkauft werden.
    Unterm Strich läufts doch für 80% der Azubis so!
    Das die Leute das irgendwann spitz kriegen, und resignieren ist nicht verwunderlich.
    Aber lasst es nicht soweit kommen, Zeigt Interesse bei den Leuten die sich auskennen und macht im Unterricht mit.
    Ihr müsst nur mitdenken, dann machts auch Spass Euch was zu erklären!
    Und vor allem: Ihr habt Rechte, klar aber legt nicht alles auf die Goldwaage!


    Josef

  • Mal 'ne Frage. Wieviel Prozent (ungefähr) von den Praktikanten die ihr hattet, hatten nach dem Praktikum keinen Bock mehr auf den Job?


    Ausgebildete Elektrofachkraft für Veranstaltungstechnik aus der Nähe von Braunschweig.

  • das problem ist doch wohl einfach das sich jeder den job komplett anders vorstellt als er in wirklichkeit ist!



    ich glaube für diesen job muss man verrückt sein, es gibt leute die ARBEITEN ZUM LEBEN UND MANCHE LEBEN ZUM ARBEITEN!


    hey, überlegt doch mal, welcher "normale" typ zieht z.B. um 5uhr das multicore aus angekotzten kabelbrücken oder hat freiwillig kein freies WE und unter der woche könnte man sich ja auch unmöglich freinehmen weil da muss man ja das lager und die sideracks perfektionieren -gg-
    ...und ich glaube es ist auch irgendwie besser so, weil so sind in der branche hauptsächlich leute die sich wirklich mit der materie beschäftigen, damit immerwieder neue erfahrungen sammeln, damit arbeiten, damit auskennen, damit.....


    ich glaube ihr wisst eh was ich meine!


    aber ich kann diese "billig-hobby-studenten-dj's" nicht ausstehn, ist nichts persönliches, aber ich stell mich auch nicht mit einem fahrad wo ne mikrowelle drauf ist neben ein nobellokal und verkaufe fertiggerichte!


    sö, schönen feierabend, ich geh jetzt ins lager sideracks umbauen -gg- bin nämlich einer der fanaten :)


    lg

    arbeiten bis der arzt kommt

  • Das neue Lehrjahr hat begonnen. Neue Erfahrungen, Veränderungen, Flüche oder Lobpreißungen? :D

    --- I've been mad for fucking years, absolutely years, been over the edge for yonks, been working me buns off for bands. ---
    (Chris Adamson)


    Blog: Optinal Mittelgrund

  • Meiner subjektiven Empfindung zufolge ist die Mode etwas rückläufig. Vor 1-2 Jahren haben wir hier jede Woche eine Anfrage oder Bewerbung auf irgendwas zum Arbeiten (vom Praktikum über Ausbildungsstelle über Fachkraft) hereinbekommen.


    Das ist nun deutlich weniger geworden, vor allem Praktikum und Ausbildung.


    Die Qualität der Bewerbungen hat sich (etwas) gesteigert. Früher kamen Bewerbungen mit fehlerhaften Deutsch, schlechtesten Schulzeugnissen ohne Abschluss daher, heute sind diese etwas besser. Seltsame Exoten, die aus welchem Grund auch immer auf einmal die VT als "Lieblingsjob" erkannt haben sind weniger geworden.


    Vielleicht ist das ja nur eine Einzelmeinung von mir, vielleicht spielt auch Harz IV bzw. die Ich-AGs eine Rolle. Wer weiß.


    Ich vermute auch, daß die Jobsituation nach der Ausbildung (die ja auch nicht gerade rosig ist) doch einige abgeschreckt hat. Festanstellungen gibt es auch in unserer Gegend sehr selten.


    Was dennoch erschreckend ist: aus den uns erreichenden Blindbewerbungen hat sich bis heute noch keiner annähernd als genug für eine Ausbildungsstelle qualifiziert gezeigt. Es muss nicht nur auf dem Papier stehen, daß man sich dafür interessiert. Es kommt öfters vor, daß die Eltern (!) bei uns anrufen und nach einer Ausbildungsstelle für Ihren Sprössling betteln. Wenn solche Kiddies nicht mal selbst Engagement zeigen, wie soll das dann im Job laufen?


    Einen guten Azubi zu finden, ist leider immer noch ein langer Prozess. Und nur mal schnell irgendeinen aufzunehmen, weils eine vermeintlich günstige Arbeitskraft ist, ist kaufmännisch eine Milchmädchenrechnung (wenn man mal die Azubis nicht gerade ausbeuten möchte): Neben dem Gehalt zahlt der Arbeitgeber noch eine ganz ordentliche Summe dazu (Sozialbeiträge, Arbeitgeberanteil Krankenversicherung, IHK-Beiträge, Prüfungsgebühren usw.) Dann ist der Azubi wg. der Berufsschule nur 2/3 der Zeit da. Und im ersten Lehrjahr ist er noch relativ unerfahren, was heißt, er beansprucht Fachkräfte, die ihm etwas beibringen. Im zweite Lehrjahr hat ein guter Azubi langsam Erfahrungen gesammelt, wo man ihn auch mal kleinere Dinge alleine machen lassen kann...
    All das sollte man bedenken, wenn man ausbilden möchte. Drum "lohnt" es sich für einen Betrieb erst, wenn der Azubi gut und motiviert ist. Und das ist heute leider eine ganz seltene Mischung in unserer Branche...

  • Zitat

    Im zweite Lehrjahr hat ein guter Azubi langsam Erfahrungen gesammelt, wo man ihn auch mal kleinere Dinge alleine machen lassen kann...


    Was sind denn das für dinge, die man den Azubi dann mal allein machen lässt?


    Ansonsten ist eine schlechte Ausbildung, sei es durch fehlende Motivation oder einen schlechten Ausbildungsbetrieb ein großes Problem für den Ausgebildeten und auch für den Betrieb, der diesen nach der Ausbildung beschäftigt.. Vor kurzem wurde eine neue Kollegin meiner Mutter entlassen, da sie in der Ausbildung wohl nur als "Billigkraft" ausgenutzt wurde, und somit überhaupt nichts selbständig auf die Reihe bekam.


    So, ich muss jetzt ins Bett, der Job heute war dann etwas anstengend, und nachher um 8 geht es schon wieder weiter. :wink:

    Es lebe der Offbeat !!!

  • Zitat von "Benjamin Keßler"


    Was sind denn das für dinge, die man den Azubi dann mal allein machen lässt?


    Na kleinere Jobs. z.B. mal eine kleinere Mikrofonanlage, Leinwand aufbauen, Lieferungen etc.
    Es kommt halt immer auf die Person an, was man ihr zumuten kann. Nach einem Jahr Zusammenarbeit weiß der Betrieb dann schon, was man dem Azubi machen lässt und was besser nicht.


    Im ersten Lehrjahr sind Azubis einfach mal dabei, helfen mit und schauen zu. Auf Job sind sie sozusagen Zusatzpersonal. Evtl. kann man mal einen Hand sparen.
    Im zweiten Lehrjahr (also wie gesagt, je nach Qualifikation) spart sich der Betrieb mal den ein oder anderen Operator. Das ist dann betriebswirtschaftlich gesehen die Earn-Out-Phase für den Betrieb :)


    Es gibt natürlich auch andere Betriebe, die versuchen natürlich schon früher etwas davon zu haben, daß ein Azubi günstig ist und nutzen diese aus: Nur Hand-Jobs, ohne daß ein Techniker dem Azubi etwas erklären muss, Reinigungs-Jobs im Lager, stupide Montagejobs (Stecker löten etc.), lange Arbeitszeiten etc.
    Sicher sollte das jeder einmal machen, es kommt aber auf die Ausgewogenheit an...

  • Hi Tobias!


    Joa so mal was ich dazu denke:


    Ein Job der einem die Freude bereitet jeden Tag bedeutet für mich ein schönes wohlhabendes Leben und mag man noch so schlecht bezahlt werden. Ich habe das gemerkt nach dem ich einige 2 Wochen Praktikas in meine Schulzeit hinter mich gebracht hatte.


    Erster Anlaufpunkt war Zahntechniker... was aber leider so eingegrenzt war von der Fortbildung usw. das es für mich nicht in Frage kam. Mein zweiter Anlaufpunkt war dann die Veranstaltungstechnik. Mehrere Praktikas bei mir in der Umgebung haben mir sehr viel Spaß und sehr viel neue technischen Grundlagen sowie Erfahrung bereitet. Ein Hobby was nach und nach zum Beruf wurde und immer noch wird.


    Angefangen hats mit ner Schulband... jetzt darf ich endlich meine Ausbildung bei der Stadt Marburg machen ... Genial, besser hätte es mir nicht Passieren können. Ich muss sagen das ich auf keinen fall bereue das ich mein Fachabitur in E-Technik gemacht habe (der Stoff kommt fast 100% tig wieder in der Berufsschule), auch da musste ich ein 1 Jähriges Praktikum machen, wo ich allerdings eher als "Billige Arbeitskraft" eingesetzt wurde. War ein sehr öder und gruseliger Job als junger Mensch.


    Ich bin echt froh das ich dass machen kann was ich mir wirklich immer gewünscht habe und werde es auch durchziehen, freue mich schon auf 2007 wo ich zu dir in Firma komme Tobi ;), ich denke bei euch kann man viiiiieeel lernen.


    Auch bin ich der Meinung das F.f.VT. ein Modeberuf geworden ist. Die Lehrer waren doch sehr erstaunt, dass vorallem soviel junge Leute nun diese Ausbildung beginnen früher (2000) lag der Schnitt bei angenommen 25 Jahren. Auch sind die Schülerzahlen laut Lehrer enorm angestiegen, waren es noch vor 3 Jahren im Schnitt 15 Schüler so sind wir heute schon 22 in einer Klasse, net schlecht!


    Naja das war so mein Bild von der Geschichte...

  • naja ich mache ne ausbildung zum VT hätte ich nich eine ziemlich gute vorkenntnis würde ich in meinem betrieb nich viel lernen, gehe in HH zur schule wo der Unterricht ok is.
    Unser ander Lehrling muss nach Halle zur schule wo die lehrer dieses jahr richtig stolz waren das von 20 weingstens 3 bestaden haben mit dem zitat "man kann es bei uns doch schaffen".


    Solche menschen die keinen plan haben sind Veranstalltunskaufeleute, möchtegern veranstallter, einige viele DJ etc


    Bei uns in der prüfung haben es welche geschaft mit mehr oda weniger großen Erfolg durchzufallen. Vielen konnten kein michpult anschließen und einer hatte es geschafft ein Mic an den Mischpult ausgang anzuschließen. :?:


    Wie schafft man das nur


    Ich persöhnlich mache ton lich rigging energie technik mit ziehmmich guten erfog un meistens reperiere ich noch geräte in der bertiebs eigenen werksatt == also nich alle können nichts

  • Spiele auch mit dem Gedanken diese Ausbildung zu machen.


    War 3 Jahre auf einem technischen Gymnasium mit Metall- und Elektrotechnik als Hauptfächer und habe mein Abitur dieses Jahr gemacht.


    Im Bereich VAT treibe ich mich jetzt seit 4 Jahren rum, seit 2 1/2 Jahren "selbstständig" nebenher mit einem angemeldent Betrieb mit einem weiteren Forenuser. Denke dass wir doch recht erfolgreich bei uns in der Gegend zwischenzeitlich sind und uns einiges an Wissen angeeignet haben und vorallem auch, wie der Job läuft und dass es nicht immer ein Zuckerschlecken ist und man von den Medien etc. einen falschen Eindruck über diesen Job vermittelt bekommt.


    Über die Lehrerzustände an den Berufsschulen habe ich mich die Tage auch mit einem Freund von mir unterhalten. Er hat das TG nach der 12. Klasse abgebrochen, seinen Zivi gemacht und jetzt mit Hängen und Würgen einen Ausbildungsplatz als Schreiner bekommen.


    In der Berufsschule machen sie in Mathe Bruchrechnen und Gleichungen mit einer Variable lösen. Die Gleichungen wäre scheinbar so einfach gewesen, dass er die kurz im Kopf umgestellt hat und gleich das (richtige) Ergebnis hingeschrieben hat. Er hat vom Lehrer dann nen Anschiss kassiert, dass das so nicht geht und er jeden einzelnen Schritt extra mit Nebenrechnung und Probe aufgeschrieben haben möchte.


    Hallo?


    Da wird man doch nicht gefördert sondern da ist das krasse Gegenteil der Fall, da ist das für mich kein Wunder, wenn die Leute kein Bock mehr auf Schule in der Ausbildungszeit haben.


    Heute hat er seine erste Mathearbeit geschrieben, als Zusatzfrage "für die Guten" gabs ne Textaufgabe, in der die Fragestellung folgendermaßen gelautet hat: "Auf einem Brett sollen 5 Bohrungen mit gleichen Abständen zueinander mit x Rand zur Außenseite angefertigt werden. Berechnen Sie den Abstand der Löcher" (x war ne Zahl)


    Da kommt man sich doch verarscht vor.


    Das ist für mich auch ein Grund warum ich bei der Überlegung, die Ausbildung anzufangen stocke.
    Ich hab keine Lust nachher ein Jahr lang R=U/I nach I, U und R umzustellen.... ;)


    Erschreckendes Beispiel wie ich es selber erlebt habe:


    Mussten in 13 / 1 einen Vortrag über Kompensation halten. Habe den Vortrag zusammen mit einem Kollege geschrieben und vorbereitet.
    Nachdem der Lehrer nicht in der Lage war, den Vortrag in den Unterricht einzubauen(...), mussten wir den während einer Pause vor einer Klasse 2. Lehrjahr Elektro halten. Uns beiden ist da kräftig das Zäpfle gegangen ;) weil wir davon ausgegangen sind, dass die sich gut auskennen und uns bestimmt Löcher in den Bauch fragen werden.
    Letztenendes wars dann so, dass wir das Referat so nicht vortragen konnten, weil die Jungs nicht in der Lage waren, die Formel der Blindleistung und noch nichtmal das Ohmsche Gesetz umzuformen geschweige denn mit dem Wort Blindleistung auch nur in entferntester Weise etwas anfangen konnten.



    Ich will während der Ausbildung etwas lernen und nicht zurückfallen.
    Daher werd ich mir die Sache noch gut überlegen.

  • ja, ja die Berufsschule :)


    Kommt auch sicher aufs Bundesland drauf an...


    Aber grundsätzlich ist es halt so, daß der Lehrplan so gestaltet ist, daß jeder die Chance hat, den Stoff passend zu lernen. Und da in einer Berufsschulklasse von der Hauptschule über Realschule bis zum Gymnasium alle Leute vertreten sind, wirds natürlich für die Gymnasiasten erstmal ein Niveauabfall, weil vieles eben bei Null anfängt.


    Doch genau diese Geringschätzung birgt Gefahren. Die ersten Wochen langweilen manche Fächer und man gewöhnt sich einen Lernstil an, der nicht grad motiviert. Nach ein paar Monaten wirds aber dann so sein, daß man zwar immer noch alles kapiert und für leicht empfindet, aber in dieser Lässigkeit viele neue Einzelheiten, die es dann im Laufe der Zeit sicher geben wird, nicht mehr so aufnimmt.


    Die Erfahrungen haben gezeigt, daß ein Gymnasiast am Ende der Lehrzeit lange nicht besser abschneiden muss, als Kollegen von anderne Schularten. Nach einiger Zeit relativiert sich das! Gerade weil man vor manchen Berufsschullehrern keinen fachlichen Respekt hat, vor allem, wenn man einen guten Gymnasiallehrer vorher hatte, kann sich eine fatale Respektlosigkeit vor der ganzen Materie entwickeln...


    Aber wenn der Jobs Spass macht und Du meinst, es sei das Richtige für Dich, dann sollten Dich 2 Jahre Berufsschule (als Gymnasiast wirst Du sicher verkürzen dürfen) auch nicht aufhalten...