Wellenfeldsynthese?

  • wellenfeldsynthese.


    ein fantastisches wort, das richtig eindruck schindet ;)


    ein beschallungskonzept nach dieser methode soll ja dieses jahr bei den seefestspielen in bregenz eingesetzt werden.


    weiss jemand bescheid wie das genau funktioniert?


    offenbar ist es ja für PA nutzbar, also passt das schon hier ins forum.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

    Einmal editiert, zuletzt von wora ()


  • PP hab ich vor längerem schon abbestellt, da waren mir irgendwann zu viele artikel drin die mich schlicht nicht interessieren ( z.b. video...). und dafür gebe nicht gerne geld aus.



    Zitat von "slaytalix"


    ich dachte eigentlich, das ich hier ein paar informationen und erfahrungen zum thema bekomme, dafür wäre so ein forum doch gut geeignet.
    immer nur verweise auf andere seiten bedeutet möglicherweise, das man hier keine sinnvollen infos bekommt.
    stimmt das?


    aber ich schau mir die links natürlich an... 8)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Und wora, angeschaut?


    Für spezielle Sachen bestimmt sehr interessant, aber für die normale Rock 'n Roll Beschallung werdens wohl noch ein paar Jahre normale Beschallungskonzepte tun.

  • Hallo,


    hat jemand von Euch so eine Installation schon einmal gehört? Wie sind die Eindrücke?
    Ich konnte leider nur auf der PLS dieses Jahr mal kurz auf einem kleinen Stand einer Firma, die ich nie zuvor gehört habe reinhören und war sehr enttäuscht. Nach Allem was ich gelesen hatte, hatte ich mir viel, viieeeel mehr erwartet, da der Gedanke dahinter ja schon schlüssig ist. Vielleicht bin ich aber auch nur auf irgendeinen Chinesen reingefallen, der auch so tun wollte, als könne er Wellenfeldsynthese.... Wie gesagt, konnte nur zwischen 2 Terminen ganz kurz reinhören.

    "die Anlage sieht aus wie ein plattgefahrenes Ü-Ei"


    "Das Mikro ist kaputt, das pfeift nicht!"

  • Hallo,


    ich glaube ich war auf dem selben Stand...


    Das war eine ausgegliederte Firma des Fraunhofer Instituts aus Ilmenau.
    Die haben das miterfunden.


    Die Präsentation war aber nicht gut.


    Gehört hab ichs aujch noch nicht.


    Steffen

  • mich interessiert das schon, natürlich nicht für rock´n´roll!
    bei pink floyd würde ich mir´s evtl gefallen lassen, die haben ihre effekte aber mitte der 90er mit surround-sound schon erstaunlich gut hinbekommen. für den rest ist es wohl eher quatsch...


    ich denke jedoch, das sich dieses konzept wegen des enormen aufwandes wohl nie durchsetzen wird.
    und wenn vorführungen auf ner fachmesse schon nicht zufriedenstellend verlaufen, wird das wohl erst recht nix werden.
    denn wenn es nicht deutlich hörbare verbesserungen gegenüber surround-sound bringt, wird sich wohl niemand dafür erwärmen können...

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Wenn ich das richtig verstehe ist Wellenfeldsynthese prinzipiell der Verzicht auf virtuelle Schallquellen, also jede Richtung, aus der ein Schallereignis kommen soll, besitzt einen Lautsprecher.
    Das gibt es mit feststehenden Schallquellen / Panoramen schon sehr lange. Genaugenommen ist das Prinzip älter als jede Beschallung...


    Wäre mal interessant für Monitoring, hat das schon mal jemand probiert?

  • Zitat von "simonstpauli"

    ...


    Wäre mal interessant für Monitoring, hat das schon mal jemand probiert?


    ... hihi ...



    nee, ehrlich:
    wäre mal eine interessante frage, aber wer will das bezahlen?

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "wora"

    ... hihi ...



    nee, ehrlich:
    wäre mal eine interessante frage, aber wer will das bezahlen?


    Na ja, die Englische Reihe wird ja auch immer gerne genommen, warum dann nicht auch mal ein Kreis oder Halbkreis pro Musiker? Man kann ja die MicroWedges von Ratsound nehmen, die sind Array-fähig und klingen. Und soo viel kosten die auch nicht, http://www.ratsound.com: Radian MicroWedge 12 $1599.70, davon ca. 100 und entsprechendes Amping, der Dollar ist doch im Keller ;)


    Oh, ich vergaß. Eine Entsprechende Matrix muß auch her, Soundweb?


    Alles in allem wohl doch zu teuer

  • Zitat von "simonstpauli"

    Wenn ich das richtig verstehe ist Wellenfeldsynthese prinzipiell der Verzicht auf virtuelle Schallquellen, also jede Richtung, aus der ein Schallereignis kommen soll, besitzt einen Lautsprecher.


    Das siehst da aber genau falsch rum. Der "Trick" der WFS ist ja gerade das virtuelle Wellenfronten gebildet werden!


    Zitat von "simonstpauli"


    Das gibt es mit feststehenden Schallquellen / Panoramen schon sehr lange. Genaugenommen ist das Prinzip älter als jede Beschallung...


    Wenn du damit sagen willst, dass sich Schall schon ausgebreitet hat, bevor es Elektroakustik gab, mag dir sicher niemend wiedersprechen :wink:

  • Zitat von "MarkusZ"


    Das siehst da aber genau falsch rum. Der "Trick" der WFS ist ja gerade das virtuelle Wellenfronten gebildet werden!


    Jupp, virtuelle Wellenfronten durch laufzeitverögerte reale Schallquellen. Mit einem Stereo-Setup ist dies beispielsweise nicht möglich, da an den meisten Positionen keine Lautsprecher existieren, die man laufzeitverzögern könnte. Also bekommt man nur zwei Schallquellen hin, jedes Signal dazwischen ist dann eine virtuelle Schallquelle.


    Für life-Beschallungen:
    Idealerweise hat man an jedem Punkt, aus dem man eine Schallquelle orten möchte, einen Lautsprecher, dieser ist dann nur auf die Entfernung zur akustischen Schallquelle verzögert, alle anderen Lautsprecher werden derart verzögert und gedämpft, daß eine konsistente Wellenfront entsteht.
    Ein Schritt in diese Richtung war das LCR-Panning, Signale in der Mitte werden auch aus der Mitte beschallt, tolle Sache, klingt super und macht absolut Sinn. Das Center-System muß dies natürlich leisten können, da diese Signale _nur_ über den Center beschallt werden.
    Bessere Ortung, bessere Sprachverständlichkeit usw.
    mit relativ einfachen Mitteln ist noch ein 5-oder 7-Kanal-Setup möglich, Ein Digitalpult mit entsprechender Pan-Programmierung reicht schon.
    In meinen Augen gibt es einige einfache Methoden, eine Verbesserung zu erreichen, ohne gleich auf die komplette Wellenfeldsynthese zurückzugreifen.


    Zitat von "MarkusZ"


    Wenn du damit sagen willst, dass sich Schall schon ausgebreitet hat, bevor es Elektroakustik gab, mag dir sicher niemend wiedersprechen :wink:

  • folgende nachricht erreichte mich per pn, die ich unkommentiert weiterreichen möchte:



    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • ich habe mir neulich mal eine vorführung einer wellenfeldsynthese-anlage reingezogen.
    im rock und pop-museum in Gronau (Udo-Lindenberg-Platz) kann man sich das mal zu gemüte führen.


    mein persönliches fazit:
    ein wirklich netter effekt, aber auch hiermit erreicht man keine flächendeckende beschallung die es ermöglicht, überall das gleiche zu hören. die physik lässt sich nicht übertölpeln, wer weit aussen sitzt der hört auch die speaker auf seiner seite viel lauter.
    insgesamt war das schon eine interessante angelegenheit, aber ob es den aufwand wirklich wert ist?


    das der aufwand für livegigs sowieso indiskutabel ist, hatten wir ja ohnehin schon geklärt ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Hallo!
    Interessantes Thema, aber nicht neu! Gute Ansätze gibt es in dieser Richtung schon im ELA-Bereich mit entsprechenden Lautsprecherzeilen. Das Huygens-Prinzip gilt ja grundsätzlich für die Synthese jeder Wellenart. Das hat man teilweise schon im Zweiten Weltkrieg zur Ortung genutzt! Die tontechnische Nutzung für die Holofonie kam ja Ende der 80-iger Jahre.
    Es gibt aber meines Erachtens drei prinzipielle Systembedingungen, die es für uns PA-ler aber eigentlich kaum sinnvoll erscheinen lässt:


    1. Die Voraussetzung damit der Schalldruck innerhalb eines Raumpunktes derterminant ist, ist die unveränderte Schallausbreitungsmöglichkeit in jedem Raumpunkt.
    ==> Pech das die Zuschauer leider da sein müssen!


    2. Es muss zumindest in der Azimuthebene (hier ist die örtliche Wahrnehmung beim Menschen am größten) die gesamte abzubildende Raumoberfläche mit einer durchgehende Lautsprecherzeile versehen sein.
    ==> Jeder neu zu beschallende Raum mit Türen, Vorsprüngen, etc. muss sehr aufwändig bestückt und eingemessen werden und das mit unzähligen kleinen Speakern.


    3. Das Grundprinzip geht von einer einzelnen räumlichen Quelle ohne weitere Reflexionen und Überlagerungen durch andere Quellen aus.
    ==> Gerade das Zusammenspiel macht oft den Live-Charakter aus!
    ==> Jeder zusätzliche Körper im Raum (Publikum, andere Quellen) verändert den notwendigen Signalweg und die -Bearbeitung. Es muss also in Echtzeit dynmanisch geregelt werden. Das in einem 2000 PAX-Saal bei vielleicht 300 Speakern?


    Da überwiegen die akustischen Eigenschaften aktueller Systeme nach meiner Auffassung aber bei Weitem.

    Beffl, so a Glaber! Dess glabst da jao salber nedd,
    obbar es bassd schoh!

  • Es gibt da noch einige andere Probleme:
    - Es geht bei der Wellenfeldsynthese um die Reproduktion eines Raumes (der Bühne) auf den Zuhörerraum. Dieser hat aber auf Grund seines Volumens und seiner Räumlichkeit ein völlig anderes Verhalten und beide beeinflussen sich zudem!
    - Bisher funktionierende Systeme zielen auf die Wiedergabe von Konserve und der Wahrnehmung in den eigenen vier Wänden.
    - Es geht nicht um die Erzeugung hoher Schalldrücke. Bisher klappt es bis max. 5 bis 10 Personen in einem max. 100qm Raum. Bei mehr Personen und/oder größeren Räumen sind die Beeinflussung der Schallerzeugung bereits so stark, dass das Konzept nicht mehr funktioniert!


    Zum Thema Monitoring. Wenn ich davon ausgehe, dass jeder Musiker seinen Mix mit seiner Pegelabstimmung haben möchte, so steht das im völligen Gegensatz zum Ziel der akustischen Wellenfeldsynthese und deren Abbildung der Schallverteilung in einem gesamten Raum. Das will der Schlagzeuger aber eigentlich nicht wirklich hören. Außerdem ginge es technisch auf der Bühne garnicht, weil ja für jeden Musiker sein eigener Raum abgebildet weren müsste. Mit umlaufenden Lautsprecherzeilen etc. Das macht weder logistisch noch vom erzielbaren Ergebnis her Sinn.

    Beffl, so a Glaber! Dess glabst da jao salber nedd,
    obbar es bassd schoh!