betriebssicherheit von akkus bei wireless systemen...

  • ich bräuchte mal einschlägige erfahrungswerte diesbezüglich. der wirelesswahnsinn greift ja immer mehr um sich und langsam schleicht sich auch das schlechte gewissen, umwelttechnisch ein.


    mir gehts hierbei um tips für brauchbare systeme, deren kosten und dem pflegeaufwand für die akkus, sowie evtl. langzeiterfahrungen.


    speziell für AA & 9Volt...

  • Akkus: Ansmann NiMH, bitte keine "preiswerten" NoName-Akkus. Da ist es mit der Qualität der Schweißpunkte zwischen den Zellen (9V-Block) oft nicht weit her.


    Ladegerät: für kleine Mengen die gängigen Mikroprozessor-Automatiklader von Ansmann oder Voltcraft, ansonsten Fischer Amps ALC-Serie (19"). Die gängigen Kleinladegeräte aus dem Blödmarkt u.ä. machen vor allem 9V-Blocks im Nu kaputt, weil die Ladespannungsüberwachung nicht rechtzeitig abschaltet.


    Praktische Erfahrungen:


    - Die Laufzeit ist nach wie vor geringer als mit Batterien, zudem sind die Batteriespannungsanzeigen vieler, auch guter Wireless-Systeme bei Akkubetrieb für die Tonne weil die Entladespannungskurve anders verläuft. Wenn die Anzeige am Empfänger (soweit vorhanden) auf 75% runtergeht sollte bei nächster Gelegenheit auf die Ersatzfunke gewechselt werden, ansonsten kann es passieren daß innerhalb von Sekunden ohne Vorwarnung Schicht ist..


    - Akkus altern und müssen daher unbedingt bei der Inbetriebnahme mit Datum und einer laufenden Nummer gekennzeichnet werden. Aus diesem Grund empfiehlt es sich auch bei einer Marke zu bleiben und immer komplette Akkusätze bei merkbarem Nachlassen der Leistung zu erneuern. Ansonsten geistern defekte Akkus gerne monatelang durch das System und sorgen für Ärger.


    Fazit: Im Theater, Musical oder bei der eigenen Anlage einer regelmäßig auftretenden Band ist die Akku-Technik inzwischen so weit daß man keine großen Abstriche bei der Zuverlässigkeit mehr machen muß. Im R'n'R-Verleiheinsatz würd ich aber ungern auf Primärbatterien verzichten, da werden Akkus schon durch die Abwesenheit einer kontinierlichen Stromversorgung nicht so gepflegt wie es erforderlich wäre. Der Preisvorteil von Akkus relativiert sich auch etwas dadurch daß richtig gute Ladegeräte entsprechend teuer sind und die Akkus in der Praxis wie schon erwähnt oft vor Erreichen der Lebensdauergrenze ausgetauscht werden müssen. Und seit dem Quecksilberverbot für Primärbatterien ist auch die Umweltbelastung nicht mehr so dramatisch.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Hallo,


    wir haben für unsere 24 Strecken aus dem selben schlechten Gewissen auch mal mit Accus rumgetestet.
    Hatten Ansmann Accus und ein 19"" Ladegerät, ich weiß nicht genau welche, aber schon etwas "amtliches".


    Tatsache ist, das wir nach ca. 2 Monaten wieder auf normale Batterien umgestiegen sind, da wir doch einige Ausfälle hatten.
    Wie zuvor Beschrieben, der Batt-Status zeigt nahezu voll an und eine Stunde später sind sie leer.


    Bei uns waren es Mignon und je nachdem in welchen Mengen man die Batterien einkauft, muß du die Accus schon lange nutzen um einen Preisvorteil zu bekommen, da wie schon gesagt vernünftige Accus und Ladegerät auch vernünftiges Geld kosten.


    Wenn ein Sender während einer Show ausfällt ist das schon schlimm genug, wenn es dann noch wegen einem leeren Accu ist, ist das umso schlimmer.


    Dein Umweltbewusstsein in Ehren, ich würde es nicht mehr machen.


    Viel Erfolg

    Es grüßt der Stephan

  • Hat in diesem Zusammenhang eigentlich schonmal jemand Erfahrungen gesammelt mit den Ladegeräte für Alkaline-Batterien? Das wäre ja dann doch ne recht umweltschonende Alternative, wenn es denn funktionert.

  • du meinst diese aufladbaren Zellen mit 1,5V halten auch nicht sehr lange und sind noch relativ teuer . Akkus halten aber min eine Show lang ohne probleme man muss halt nur dafür sorgen das sie voll sind und richtig geladen werden damit die Akkus auch ganz bleiben . Aber ich muss sagen ich hab immer noch Batterien dabei

  • ne, die mein ich nicht. Es gibt (z.B. bei Conrad) Ladegeräte, mit denen Du handelsübliche Alkalines wieder aufladen können sollst

  • Ich kann niggles nur Recht geben.


    Akkus sind immer etwas für Techniker mit starken Nerven :) Wir nehmen Akkus nur noch für Soundcheck, bei Kleinanwendungen für Durchsagen etc.


    Genauso kann ich es nur bestätigen, daß die Qualität des Akkus und der Ladegeräte sehr wichtig sind. Handelsübliche Akkus haben weniger Kapazität und sind schneller über den Jordan als z.B. die Ansmann-Akkus. Und wenn die Akkus nicht regelmässig sauber geladen und entladen werden, dann ebenfalls.


    Fazit: es gibt noch genügend Jobs, wo man ruhigen Gewissens mit (gut gepflegten Qualitäts-)Akkus arbeiten kann. Bei wichtigen Jobs würde ich auf alle Fälle Batterien verwenden.

  • ich bleibe so lange bei batterie, bis es ein kennzeichnungsystem gibt. wenn ich auf den ersten blick erkennen kann das der akku voll ist (led, grüner strich, ...). wenn das geht, steige ich auf akkus um. was kostet es denn eine batterie zu nehmen statt eines akkus. als alternative ein job mit einem nicht funktioniereden mic? never

  • das aufladen von alkaline-batterieen kann man vergessen. ich hatte auch mal so ein ladegerät das dies versprach.
    aber die so aufgeladenen batterieen haben nie lange funktioniert, in der regel sind sie urplötzlich abgekackt...
    vergiss das besser.


    ansonsten habe ich mit akkus gute erfahrungen gemacht, ich wechsle sie einfach öfter als batterieen und hab keinen stress.
    einen satz für den soundcheck, den anderen für den gig.
    bei wirklich wichtigen jobs (z.b. mit liveübertragungen) würde ich aber trotzdem auf batterieen setzen.


    ich möchte noch anmerken, das ich funkstrecken wenn irgend möglich gerne vermeide. safety first...

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Auch die Temeratur sollte man dabei nicht vergessen. Um so kälter es wird, (jetzt wieder) umso schlechter sind die Ladezustände von Akkus und von Baterien. Habe bei -15°C schon alle halbe Stunde ne neue Baterie ins Mikro gemacht. Ansonsten haben wir für Inear meist Akkus und für die Mics Baterien.


    MfG

  • Zitat

    und Batterie ist nicht gleich Batterie es gibt sehr große Unterschiede auch da kann es Überraschungen geben


    Sehr richtig. Ich hatte schon einige Male das zweifelhafte Vergnügen einer ausgefallenen Funkstrecke, weil die kurz zuvor eingesetzten und zweifelfrei neuen Markenbatterien plötzlich am Ende waren. Kommt vor, auch wenn vielleicht nur eine von 10000 produzierten Zellen faul ist. Wenn man die halt erwischt......


    Deshalb habe ich mir angewöhnt, die Batterien gleich nach der Probe/Soundcheck zu wechseln und mindestens 20 Minuten vor der Show einzuschalten. Stehen die Anzeigen kurz vor Beginn immer noch auf voll, geht üblicherweise alles glatt.


    Akkus lohnen sich nur bei andauernder Benutzung z.B. im Theater, Musical, Tour ect. Hier traue ich nur Markenfabrikaten (Ansmann) und professionellen Ladern (Fischer Amps ect.), alles andere macht keinen Sinn bzw. man zahlt (schlimmstenfalls sogar in Form eines verlorenen Jobs) drauf.



    es grüßt


    derautor

    Immer schön vorm Soundcheck herverkabeln.....

  • Hallo,


    wir benutzen am Theater seit gut 4 Jahren meistens Akkus. Probleme gab es bisher so gut wie nie (ab und an ein kaputter dabei, das merkt man aber schon vor der Vorstellung, da der nach max. 30 Minuten leer ist. Wenn man die "Industrial"-Serien von Varta oder Duracell kauft, ist im Karton übrigens auch ab und an ein Ei drin.). Besonders die neuen Sennheiser G2 sind wegen 2x1,5V Bestückung anstatt 9V meines Erachtens bedenkenlos, da die Laufzeit der Akkus in dem Fall sehr hoch ist. Auch die inzwischen höheren Kapazitäten der 9V Akkus bringen längere Laufzeiten.
    Und: mit diesen 19"-Schnellladegeräten sind die Akkus auch immer einsatzbereit.
    Dennoch haben wir für uns folgende Grundregeln:


    - wir lassen die Akkus maximal 2h Betriebszeit im Sender, d.h. wenn eine Vorstellung länger dauert, werden die Akkus in der Pause getauscht (Vorstellungslänge wesentlich mehr als 2 Stunden ohne Pause bisher noch nicht vorgekommen)
    - wir werfen alle Akkus nach 2 Jahren weg und kaufen neue (das mussten wir allerdings erstmal lernen!. Die Akkus wurden nach der Zeit in der Tat unzuverlässiger und gingen vermehrt kaputt.).
    - für lange einzelne Veranstaltungen (Dikussionsrunden, Sommerfest etc.) nehmen wir trotzdem Batterien.



    Schöne Grüße


    Martin

  • Zitat von "MP"


    Dennoch haben wir für uns folgende Grundregeln:


    - wir lassen die Akkus maximal 2h Betriebszeit im Sender, d.h. wenn eine Vorstellung länger dauert, werden die Akkus in der Pause getauscht (Vorstellungslänge wesentlich mehr als 2 Stunden ohne Pause bisher noch nicht vorgekommen)
    - wir werfen alle Akkus nach 2 Jahren weg und kaufen neue (das mussten wir allerdings erstmal lernen!. Die Akkus wurden nach der Zeit in der Tat unzuverlässiger und gingen vermehrt kaputt.).
    - für lange einzelne Veranstaltungen (Dikussionsrunden, Sommerfest etc.) nehmen wir trotzdem Batterien.


    Lohnt sich das dann alles noch finanziell so?
    1) Du brauchst rund doppelt soviel Akkus wie Batterien
    2) Nach 2 Jahren hat der Akku ausgedient
    3) Für diverse Jobs kommen dennoch Batterien zum Einsatz


    Ein (guter) Akku kostet rund das 20fach einer Batterie, Du brauchst doppelt soviel Akkus wie Batterien.
    Du hast also nach rund 40 Jobs den Preis eines Akkus wieder herinnen.
    Dann sollte man sich auch ein gutes Ladegerät zulegen und die Akkus immer schön pflegen und betreuen (Zeitaufwand)
    Ich behaupte jetzt mal, daß sich Akkus erst nach rund 60 Jobs bezahlt machen. Bis dahin ist ein Teil der Akkus schon wieder hops gegangen und Du hast immer noch das mulmige Gefühl im Bauch, daß es eben nur Akkus sind...


    Bleibt für mich eher der umwelttechnische Aspekt...

  • Hallo Matthias,


    ein guter 9V Akku kostet 10 Euro, 9V Batterie Alkali ca. 2 Euro, also ist der Preis nur das 5-fache.
    2 Jahre bedeuten ca. 150 Einsätze pro Akku (also gesamt 300 Einsätze pro Sender bzw. Empfänger). Doppelte Anzahl Akkus ist richtig, sogar mehr..., also bräuchte man dafür ca. 300 Batterien anstelle von 2 Akkus.
    Sind also 600 Euro (300 Batterien; pro Sender versteht sich) gegen 20 Euro (2x Akku). Eventuelle Defekte jetzt mal nicht mitgerechnet.
    Das rechnet man also worst-case auf 12 Funkstrecken hoch...
    Klar kommen noch 1.000 - 2.000 Euro für Ladegeräte dazu, aber die halten ja länger als 2 Jahre ;-).



    Mulmiges Gefühl habe ich nicht, wie schon geschrieben, Probleme aufgrund von Akkus gleich null. (da gibt es anderes, z.B. abgebrochene Stecker im Sender, oder von den G2 Sendern haben sich 2 Stück am Anfang immer mal wieder grundlos ausgeschaltet (wurde von Sennheiser mit einem "Software-Update" behoben. :shock: Ja, ja jetzt haben schon Taschensender ein Betriebssystem...)


    Grüße


    Martin

  • also ich hatte in einer festinstallation mit livemusik auch auf akkus gewechselt. es gab wöchentlich 2 shows, die investition hatte sich nach etwa einem halben jahr amortisiert.
    das haben wir dann etwa 2 jahre noch durchgezogen bevor der laden seinen livebertieb einstellte. probleme mit den akkus waren in dieser zeit keine zu beobachten.


    es gibt also nicht nur aus umweltgesichtspunkten durchaus vorteile für akkus.
    wenn eine sendestrecke jedoch nur ein paar mal im jahr eingesetzt wird lohnt sich ein umstieg auf akku möglicherweise nicht.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • 9V und Akku ist nach meiner Erfahrung Problematisch. Zu viele Zellen in Reihe - wenn eine stirbt ist der Akku hin.
    Nachdem ich beim IEM auf Sennheiser G2 umgestiegen bin brauche ich zum Glück keine 9V Blocks mehr.


    Bei meinen eigenen U1 Sendern verwende ich schon lange Accucells, nie Probleme.
    Ich habe noch einen Restbestand AA Batterien, die gehen in die U2 Handkeulen. Wenn unser Bandtechniker die wechselt kann ich sie immer noch eine Show im IEM verwenden.
    Wenn die Batterien aufgebraucht sind werde ich für die Sender komplett auf Accucell und beim IEM auf Akkus umsteigen.

  • Bei uns haben sich die 9V-Akkus nicht gerechnet. Grund dafür war auch ein zu häufiges Akkusterben.
    Trotz einer vernünftigen Ladestation (Sommer Megaron) hatten wir dennoch immer wieder mal Ausschuss. Selbst Akkus, die nach einem halben Jahr bereits ihren Geist bzw. Ihre Kapazität ausgehaucht haben.
    Da wir nur einen kleinen Teil unserer Funkstrecken auf 9V haben und diese dann aufgrund schlechter Erfahrungen in früheren Jahren, bei wichtigen Jobs mit Batterien betrieben haben, waren die Lade/Entladezyklen relativ lange. Es kam durchaus vor, daß die Akkus nur 1-2 mal pro Monat gebraucht wurden. Wir vermuteten u.a. darin auch die hohe Sterblichkeit.
    Inzwischen haben wir ein 50,- EUR-Ladegerät vom Elektronic-Discounter für 4 x 9V-Blöcke, seitdem ist das Akkusterben extrem selten geworden. Seltsame Akkuwelt...