Neue Windlastannahmen für Bühnen

  • Krisusound hat folgendes geschrieben:

    Zitat

    Es währe schon mal interessant wenn das einer der Ing. nachrechnen würde. Wenn das so ist müsste man ja bei Sturm noch einen Motor haben der nach unten zieht.


    gruß Kux


    Über diese Art Gedankenansätze, wie vom Kux, haben wir hier auch schon oft diskutiert. Jedoch sind wir auf keine schlüssige Umsetzungsformel gekommen. Da wäre die Syncronisation der z. B. 4 Motoren die nach oben ziehen und der 4 Motoren die nach unten ziehen
    und vor allem die Positionierungsgenauigkeit der Motoren je nach Hersteller. Ob da +/- 1 mm ein vertretbarer Kompromiß für solch einen Anwendungsfall ist ... ??? Vielleicht kann da der Herr Lück mal was dazu sagen.
    Immerhin ist Alu fix auseinandergezerrt. Und selbst Stahl wird da fix zu Gummi.
    Last but not least: schmunzel
    Hoffentlich lesen hier nur PA-Leute, nicht das es jetzt noch ne Betriebsanleitung gibt für nen schnellen Freigang :lol: .
    Gerald1

  • Zitat von "Christoph"

    Hallo GETEC, Hallo Liste,


    Wir bauen auch oftmals Bühnen, fahren weg und kommen zum Abbau wieder. Ich vertraue allerdings allen meiner Kunden, daß die einen Zustand, der ein Einstellen der Aktivitäten auf der Bühne gerechtfertigt, erkennen können, und darauf reagieren können.
    Christoph


    Hallo Christoph, das soll jetzt bitte KEIN persönlicher Angriff werden, da ich ja auch gar nicht weiss, von was für Bühnengrössen und Arten du sprichst, aber GENAU das ist eines der Hauptprobleme, nämlich dass eben doch nicht immer wer vor Ort ist der Wind und Wetter objektiv bewerten kann, ein aufziehendes Gewitter mitten in der Nacht, der Veranstalter hat wohl andere Sorgen als die Bühne, Gastro etc in Sicherheit bringen oder so, und schnell ist was passiert....


    Vielleicht sollte man in der Art eines Lastenheftes mal alle pro und contra Argumente zusammenschreiben, und bewerten versuchen, um evtl eine
    interne Vorgehensrichtlinie zu erstellen, wo die Gefahren lauern und wie man denen ohne Änderung der Windlastannahmen entgegnen kann...


    GETEC

  • Hallo GETEC,Hallo Liste,


    Das ist doch schon mal der richtige Weg, endlich macht sich mal jemand Gedanken zu dem ursprünglichen Thema.
    Ich war in meinem Schreiben etwas aufbrausend und unsachlich, mich nervt einfach nur kolossal, das immer wieder Diskussionen in völlig falsche Richtungen abdriften.
    Wenn man jetzt hier über das ursprüngliche Thema weiterdiskutieren könnte, würde ich das sehr begrüßen, weil es meiner Meinung nach uns alle erheblich treffen könnte.
    Im ürigen: Wir bauen Bühnen bis 120m² aus Prolyte und Layher. Aber die evtl. Vorhaben der ARGEBAU treffen alle Bühne, egal ob Kasperle-Theater oder 250m² Mega-Stage.


    Viele Grüße


    Christoph

  • Hallo liebe Besucher,
    zunächst einmal vielen Dank für Eure Beteiligung - das hilft schon weiter!


    Nach einigen Gesprächen ist nunmehr eine sinnvolle Lösung in unserem Sinne erreicht worden, die von den meisten Prüfstellen akzepiert wird.
    Eine Bühne darf mit abgeminderten Windlasten im Betriebszustand (mit Seiten-Rückwand) berechnet werden. In den Statiken wird allerdings der 2. Lastfall: Wind mit vollem Staudruck nur mit Dachplane berücksichtigt. Das bedeutet, dass Seiten und Rückwände gefahrlos bei WS8 zu entfernen sein müssen. Wir haben dazu bereits eine gute Gaze-Schlaufen-Konstruktion entwickelt, die von unten mit einem Seil zum Herabfallen gebracht wird - diese Konstruktion wurde vom Chef des TÜV Rheinland (Herrn Block) für gebrauchstauglich erachtet und bereits in einem Prüfbericht einer Eurotruss 20x14 Bühne umgesetzt. Bei "kleinen" Dächern ist es auch denkbar ohne eine derartige Konstruktion die Seiten/Rückwand zu entfernen, so dass hier Standard-Membrane eingesetzt werden können


    Auf keinen Fall sollte das Dach herunter gefahren werden, wenn dadurch die Windverbände schlaff werden, dies würde zu einem Zusammenbruch führen. Ausnahme: Abspannungen vom Top nach außen.


    Es zeigt sich in den nun aufgestellten Berechnungen, dass insbesondere bei Bühnen über 8m Höhe (ab dieser Höhe 0,8 kN/qm, darunter 0,5 kN/qm bei WS10) der Lastfall "nur Dachplane" größere Ballastierung erfordern kann und höhere Beanspruchung mit sich bringt, als mit Gaze in Rück- und Seitenwand bei WS8!


    Sobald es neues gibt, werde ich mich melden - schönen Sommer noch!


    Michael Lück
    http://www.expo-engineering.de