H07 Kabel für feste Verlegung

  • Darf ich H07 Kabel mit Kabelschellen oder in einem Kabelkanal genau so legen wie NYM ?
    Ich hatte gerade einen Elektriker am Telefon , der sagte das sei verboten - ist mir aber nicht verständlich , warum das so sein sollte


    Gruß Funzelpit

  • zum wiederholten male, im Rigging und Strom Teil gibt es nur Fragen oder Fakten, Vermutungen oder Meinungen haben hier NICHTS verloren.


    @ Funzelpit
    Warum möchtest du H07RN-F (ich denke darum geht es oder ?) fest verlegen. NYM ist doch deulicht preiswerter.

  • Sorry.


    Werde mich hier, obwohl ich als Meister der Elektrotechnik sicher auf Einiges eine Antwort weiß, in Zukunft zurückhalten.


    Dieser Sonderfall ist in keiner Norm expliziert aufgeführt. Aufgrund der höheren Beanspruchbarkeit der Isolierung besteht für diese in einem Kanal keinerlei Gefahr.


    Wir verlegen die flexiblen Anschlußleitungen(> 50mm²) unserer Spritzgußmaschinen auch streckenweise (wegen der Optik) in Kabelrinnen. Man muß nur die Verlegeart und den Häufungsfaktor beachten.


    Gruß,


    Klaus

    FOH = Holz vor der Hütte!

  • bei Helukabel steht in der Produktbeschreibung:


    "...die Leitungen sind weiterhin geeignet für feste Verlegung auf Putz, in provisorischen Bauten und Wohnbaracken. Sie können auch direkt auf Bauteilen von Hebezeugen und Maschinen verlegt werden."


    Damit sollte das Thema Nagelschellen respektive Kabelkanäle schon mal abgefrühstückt sein unter der Voraussetzung, dass der entsprechende Bündelfaktor berücksichtigt wird, aber das wäre bei NYM ja auch nicht anders.



    (Sorry, ich bekomme von den Jungs kein Geld, finde aber dass auf der Seite sehr viele infos stehen, deswegen berufe ich mich gerne darauf. http://www.helukabel.de)


    Grüße!

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  • Grund für diesen Sonderfall ist: es wurde 10mm^2 für in H07RN-F für eine Verlegung durch ein Rohr angeschafft. Am Ende sollten einfach 32A Stecker dran.
    Mittlerweile ist die Planung aber einen andere und es sollen Kabelkanäle an die Wand und die Stecker sollen auch fest an die Wand geschraubt werden.
    Kabel ist also vorhanden, nur die Verlegeart hat sich geändert


    Ich fand die Aussage -das sei nicht erlaubt -sowieso ziemlich unschlüssig,deshalb die Nachfrage.

  • ist kein Problem. Aber unbedingt auf die mechanische Festigkeit der befestigung achten. Aderendhülsen etc. bedenkst du sicher sowieso selbst.


    Die passende Norm habe ich an anderer stelle schonmal gepostet...


    PS: insbesondere höhere Querschnitte verlege ich gerne auch flexibel und nicht starr...



    btw:


    wenn du eine Kabelbezeichnung schon abkürzt, dann bitte den hinteren teil verwenden...


    RN-F


    sagt deutlich mehr über dein Kabel aus, als H07


    Typenkurzzeichen


    Kennzeichnung der Bestimmung


    * A: Anerkannter nationaler Typ
    * H: Harmonisierter Typ


    Bemessungsspannung


    * 01: 100 V
    * 03: 300 / 300 V
    * 05: 300 / 500 V
    * 07: 450 / 750 V


    Die erste Zahl ist die maximale Spannung (Effektivwert) zwischen Außenleiter und "Erde".


    Die zweite Zahl ist die maximale Spannung (Effektivwert) zwischen zwei Außenleitern. Isolierwerkstoff


    * B: Etylen-Propylen-Kautschuk
    * G: Ethylen-Vinylacetat-Copolymer
    * N: Chloropren-Kautschuk
    * N2: Chloropren-Kautschuk für Schweißleitungen
    * R: Natur- und synthetischer Kautschuk
    * S: Silikon-Kautschuk
    * V: Polyvinylchlorid (PVC)
    * V2: PVC, wärmebeständig
    * V3: PVC, kältebeständig
    * V4: PVC, vernetzt
    * Z: Polyethylen (PE)


    Aufbauelemente (optional)


    * C: Schirm
    * Q4: Zusätzliche Polyamidaderumhüllung
    * T: Zusätzliches Textilgeflecht über verseilten Adern
    * T6: Zusätzliches Textilgeflecht über Einzelader


    Mantelwerkstoff <p> wie bei Isolierwerkstoff, zusätzlich:


    * J: Glasfasergeflecht
    * N4: Chloropren-Kautschuk, wärmebeständig
    * Q: Polyurethan
    * T: Textilgewebe
    * T2: Textilgeflecht, flammwidrig
    * V5: PVC, ölbeständig


    Aufbauart (optional)


    * D3: Zugentlastungselemente
    * D5: Kerneinlauf (kein Tragelement)
    * FM: Fernmeldeadern in Starkstromleitungen
    * H: flache, aufteilbare Leitung (Zwillingsleitung)
    * H2: flache, nicht aufteilbare Leitung (zweiadrige Mantelleitung)
    * H6: flache, nicht aufteilbare Leitung (mehr- oder vieladrige Mantelleitung)
    * H7: Isolierhülle zweischichtig
    * H8: Wendelleitung


    Leiterwerkstoff


    * ohne Kennzeichen: Kupfer
    * A: Aluminium


    Leiterart<p> Folgt in der Bezeichnung nach dem Bindestrich


    * D: feindrähtig, für Schweißleitungen
    * E: feinstdrähtig, für Schweißleitungen
    * F: feindrähtig, Leitungen flexibel
    * H: feinstdrähtig
    * K: feindrähtig, bei Leitungen für feste Verlegung
    * R: mehrdrähtig, rund
    * U: eindrähtig, rund
    * Y: Lahnlitzenleiter
    * Ö: Ölbeständig


    Adernzahl


    * Zahl = Adernzahl


    Schutzleiter


    * G: mit grün-gelbem Schutzleiter
    * X: ohne grün-gelbem Schutzleiter


    Adernquerschnitt


    * Zahl = Adernquerschnitt in mm2




    Somit ist


    H07 RN-F 5G16 eine Leitung wie nachfolgend beschrieben aufgebaut:


    * H = Harmonisierter Typ
    * 07 = zugelassen für 450 V Spannung zwischen Außenleiter (L1, L2, L3) und dem Schutzleiter (PE) und 750 V Spannung zwischen den Außenleitern (L1, L2, L3)
    * R = Isolierung der Adern aus Natur- und synthetischem Kautschuk
    * N = Mantel der Leitung aus Chloropren-Kautschuk


    * F = feindrähtig (Leitung flexibel)
    * 5 = Anzahl der Adern
    * G = mit grün-gelben Schutzleiter
    * 16 = Leiterquerschnitt in mm2

  • Ich geb zu, ich hätte es sofort richtig bezeichnen sollen , die meisten heier wußten aber was ich meinte und ich persönlich hatte noch nichts anderes als H07RN-F oder H05RN-F als flexible Leitung bei einer Veranstaltung in den Händen ( Außer Lastcore natürlich)


    Die Begründung des Elektrikers war übrigens:
    Der Kalk aus dem Putz würde den Weichmacher im Kabel angreifen :shock:

  • Zitat von &quot;Funzelpit&quot;

    Die Begründung des Elektrikers war übrigens:
    Der Kalk aus dem Putz würde den Weichmacher im Kabel angreifen :shock:


    Dann würde der Mantel der Leitung spröde. Was bei einer festen Verlegung vermutlich nicht das primäre Problem ist...

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess

  • Soweit ich mich erinnere ist die Verlegung unter Putz deswegen verboten weil bei einem Blitzeinschlag die Leitung aus der Wand gespregt werden würde.


    Rohr / Kanal war glaube erlaubt!

    und vergesst niemals den Eimer mit dem Spannungsabfall fachgrecht zu entsorgen!!!

  • Zitat

    Soweit ich mich erinnere ist die Verlegung unter Putz deswegen verboten weil bei einem Blitzeinschlag die Leitung aus der Wand gespregt werden würde.


    :shock: :?:
    Erklär mal bitte was du damit meinst.


    Zitat

    ich persönlich hatte noch nichts anderes als H07RN-F oder H05RN-F als flexible Leitung bei einer Veranstaltung in den Händen


    H05RR-F und H05VV-F finddet man (leider) auch öfters auf diversen Baustellen.

    Gruß
    Thomas

  • ich weis nur das für Biltzschutz von Antennen Starre Leiter benutzt werden,weil Ströme von bis zu 150 000 A, die bei einem Blitzeinschlag
    auftreten können, erzeugen durch das damit verbundene
    Magnetfeld sehr große Kräfte die die Leiter abstoßen


    und wenn der Blitz einschlägt dann müssen eh die Leitungen raus
    und man entdeckt so manche Creative Leitungsverlegung

    über eine VDE 0100 Teil 610 Prüfung kann man mit mir nicht streiten

  • Es spricht absolut NICHTS gegen eine feste Verlegung eines H07RN-F, weder im Rohr, im Kanal, in Wänden oder Unterputz.


    In der früheren DIN VDE 0100 Teil 520 waren noch differenzierte
    Anforderungen zur Anwendung flexibler Leitungen enthalten, in der aktuellen DIN VDE 0298-300 wird darauf nicht eingegangen, was bedeutet, es kann, muss aber nicht.


    Im Übrigen rein wirtschaftlich Unsinn.