Analog-Inserts an Digipulte anpassen

  • Ich habe mal eine Frage an die Bastler und Tüftler unter Euch:
    Ich möchte gerne auch in Zeiten der Digitalisierung mein "Möbel" weiterverwenden, in dem sich u.a. analoge Inserts befinden. Darüber hinaus möchte ich ebenfalls meine Verkabelung (auf symmetrisch in/ symmetrisch out und natürlich Klinke) benutzen, denn die war nicht billig :D


    Meine beste Idee war bisher, mir eine "Melkmaschine" von Sub-D auf Klinkenbuchsen zu bauen, so dass ich die Analog In/Out -Sub-D Karten von Yamaha nutzen kann (die will ich mir allerdings nicht selber kaufen, die sollten die Firmen eingentlich haben.). Yamaha selber baut meines Wissens keine Karten, die Klinken-Inserts ermöglichen (is ja schliesslich alles eingebaut, har har).


    Und bei anderen Pulten wie dem D5 muss man halt stumpf vom Localrack XLR-Strippen ziehen, dafür baue ich mir nix.


    Hat einer von Euch sowas schonmal verwirklicht oder eine bessere Idee?


    Man könnte auch versuchen, immer ein nicht-RH-PM5 zu bekommen, aber man kann sich das meistens nicht aussuchen und das RH klingt nunmal besser und spätestens beim M7 is eh Schluss.


    Danke für Anregungen
    :D
    mfg
    Kai

    Für mich zerrts, aber Sie sind ja der Künstler.

  • Ich muß ja gestehen, das ich bis jetz kein Pult gesehen hab, wo diese IN/Out karten drinnen waren.
    Da muß man dann halt mit den in/out patch trixen.
    Was mich da aber auch interessieren würde, wie es da mit den latenzen aussieht.
    Weiß das wer ??


    greez

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  • Ich halte das so vor, dass der Fremdtech seine Inserts auf XLR stecken kann. Aus den zwei My8-ADDA karten mit den dämlichen Phönix Steckern geht es in der Hundehütte auf 16 x XLR male und 16 x XLR female. Das ist zwar nicht besonders bequem aber sehr kompatibel. :wink:
    Bei mir könntest Du also deine Insert-Klinken abschneiden und durch XLRS ersetzen.

  • Zitat von "guma"

    Ich halte das so vor, dass der Fremdtech seine Inserts auf XLR stecken kann. Aus den zwei My8-ADDA karten mit den dämlichen Phönix Steckern geht es in der Hundehütte auf 16 x XLR male und 16 x XLR female. Das ist zwar nicht besonders bequem aber sehr kompatibel. :wink:
    Bei mir könntest Du also deine Insert-Klinken abschneiden und durch XLRS ersetzen.


    Aber ich möchte die Klinken doch sooo gerne behalten, immerhin gibt es ja immer noch Analogpulte und Digitalpulte mit analogen Insertpunkten.


    mfg
    Kai

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  • Zitat von "klauston"

    Ich muß ja gestehen, das ich bis jetz kein Pult gesehen hab, wo diese IN/Out karten drinnen waren.
    Da muß man dann halt mit den in/out patch trixen.
    Was mich da aber auch interessieren würde, wie es da mit den latenzen aussieht.
    Weiß das wer ??


    greez


    Also, ich benutze diese Karten ständig für zusätzliche In-oder Outputs, ich hab jetzt nicht gemessen, aber die Latenzen fallen zumindest in der gängigen Praxis nicht ins Gewicht, wenn es sie dann gibt. Wandler sind Wandler, ob nun schon drin im Pult oder per Karte (glaube ich zumindest).
    Und wenn ich dann Inserts dran anschliessen will, machen die Geräte ja eh eine kleine Laufzeit.


    mfg
    Kai

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  • Ich wußte einfach nicht , was da mit zusätzlicher AD DA Wandlung anfällt.


    Nochmal 2,5ms ? oder mehr?


    Hätt mich einfach interessiert.


    Ich bin aber nächste Woche auf einem PM5 / DM5 Vortrag.
    Da werd ich gleich mal mit Fragen löchern.


    Klar, das mit den Karten funkt.
    Kein Verleiher, auf deren pulten ich arbeit hat das.
    Ich geh halt nur bei einem kleinem , eigenem 01v über MY16AT Karte raus und rein.
    Wobei mit externen FX geh ich über SPDIF .
    Auch interessant wär eine Digital raus/rein Karte und die exernen ohne ADDA betreiben. Aber die müßten das halt können
    Aber ich schätze, das ist nicht das, wonach Du gefragt hast :D

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  • ja, es gibt diese zusätzliche latenz.


    denn es wird ja im input erstmal A/D gewandelt.
    sodann wieder D/A an einem output - dann geht über´s externe gerät - kommt zurück und wird wieder A/D gewandelt um weiterverarbeitet zu werden.


    das hört man aber eigentlich erst dann, wenn man aus irgendwelchen gründen das, über insert bearbeitete, signal zusammen mit dem unbearbeiteten über´n mix schickt.
    so kann ich mir´s jedenfalls vorstellen :wink:


    am "nicht-RH" hat man da natürlich keine zusätzliche latenz, denn da sitzt der analoge insert direkt hinter´m analogen input - und analog ist das signal ja schnell genug :wink:

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat

    am "nicht-RH" hat man da natürlich keine zusätzliche latenz, denn da sitzt der analoge insert direkt hinter´m analogen input - und analog ist das signal ja schnell genug


    Das ist ne Sache, die man hätte lieber am RH dranlassen sollen 8) . Möglicherweise findet sich das dann später in der Rubrik "Option" (Aufpreisliste) wieder. Geht aber eben nur, wenn es erst mal weg ist :roll: .
    Gerald1

  • Zitat von "wora"

    ja, es gibt diese zusätzliche latenz.


    denn es wird ja im input erstmal A/D gewandelt.
    sodann wieder D/A an einem output - dann geht über´s externe gerät - kommt zurück und wird wieder A/D gewandelt um weiterverarbeitet zu werden.


    Da hast Du natürlich recht, ich meinte nur, wenn man die Karte ganz normal für Inputs verwendet, hat man keine andere Latenz als bei den eingebauten Inputs, meine ich.
    Aber was ist denn nun mit meinem "Anschlussproblem" :D


    mfg
    Kai

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  • Wir arbeiten bis jetzt mit Anschlusspeitschen D - Sub > XLR. Klinkeninserts haben wir weitgehend abgeschafft, die Verkabelung zwischen Pult und Rack läuft über Multicore mit Siemens Messerleisten.


    Für die MY8 AD / DA Karten werden wir jetzt Rackbleche mit je 8 XLR Male / Female bauen, die wir dann mit einem Aluminium Vierkantstück mit Klettband hinter dem Pult im Case befestigen. Das hat sich beim DM 2000 schon gut bewährt. Die XLRs kannst Du ja durch Klinkenbuchsen ersetzen, wenn es besser zu Deiner Verkabelung passt.


    Wenn Du Interesse hast, kann ich Dir gerne ein Foto zumailen, wie unsere Lösung mit den Rackblechen im Pult aussieht. Bei Bedarf kann ich Dir auch den Lieferanten fur unser bevorzugtes D - Sub Steckermaterial (mit langen M 2,5 Rändelschrauben :D ) nennen.


    MfG
    Thomas

  • Ja, so ein Foto hätte ich tatsächlich gerne. Obwohl ich glaube, dass diese Lösung vielleicht als "free-floating-Modell" ein bisschen zu platzaufwendig ist. Andereseits ist es wohl stabiler als eine reine Kabelpeitsche. :roll: 8):)


    Tja, tja, was tun.


    mfg
    Kai

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  • Bei uns finden alle die Lösung mit dem 1 HE Panel sehr praktisch, besonders weil man das Panel durch die Montage mit dem Klettband leicht entfernen kann, wenn man es nicht braucht. 16 XLR Buchsen auf 1 HE ist ja auch schon recht dicht gepackt, mit Klinkenbuchsen bekäme man auch 32 Buchsen für 16 Insertwege hin.
    Leider kann ich kein Foto zeigen, wie das Panel im Pult aussieht, da zur Zeit alle Pulte auf Produktion sind.
    Mit Anschlusspeitschen arbeiten wir schon lange, aber ein festes Panel im Pult wirkt aufgeräumter.


    MfG
    Thomas

  • Noch eben was zur Latenz:


    Du hast nicht nur duch die doppelte Wandelung mehr Latenz, sondern auch durch das doppelte Processing im Pult.
    Bei Yamaha hast Du von Analog Input zu Analog Output eine feste Latenz von 1,8 oder 1,9 ms.
    Wenn Du also analoge Inserts realisieren willst (über irgendeinen Output raus und wieder auf einen Kanal stecken), dann musst Du mit ca. 4ms Latenz rechnen.
    4ms sind im Monitorbetrieb mit InEars genau so gaaaanz knapp an der Grenze, dass es noch akzeptabel ist. Wenn Du einen sehr sensiblen Künstler hast, dann kann es schon sein, dass er dadurch leicht irritiert ist, wenn Du ihm unbedingt das Signal auf die Ohren geben musst, dass mit einem solchem Insert behaftet ist.

    "die Anlage sieht aus wie ein plattgefahrenes Ü-Ei"


    "Das Mikro ist kaputt, das pfeift nicht!"

  • Ja, aber ich mach ja keinen Monitor und ich benutze auch keine Inserts auf Lead Vocals, das geht schon.



    Aber danke für die Info , is ja allemal gut zu wissen.


    mfg
    Kai

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  • Zitat von "HMPF"

    Noch eben was zur Latenz:


    Du hast nicht nur duch die doppelte Wandelung mehr Latenz, sondern auch durch das doppelte Processing im Pult.
    Bei Yamaha hast Du von Analog Input zu Analog Output eine feste Latenz von 1,8 oder 1,9 ms.


    Meinem Kenntnisstand nach sind es 1,6ms also 3,2ms für "raus-rein". das finde ich tolerabel. Solange man keine Interferenzen durch "Doppelpfade" durchs Pult schafft ( die ich im analogen schon bekloppt fand ) finde ich die "Verfälschung", die dem Verrücken einer Schallquelle um 92cm entspricht, nicht schlimm. Bei einem Drumset kann man, wenn man sehr päpstlich ist, auch so vorgehen, daß man Kick, Snare und Toms gleichermaßen über externe bedient, sodass der Laufzeitfehler für die Trommeln untereinander gleich bleibt, allerdings konnte ich auch kein ernsthaftes Problem hören, wenn Kick und Toms über einen externen Transendesigner, die Snare jedoch über den internen Komp lief.

  • zum Thema Latenz hätte ich einen kleinen Ausflug in die Akustik:


    Wenn man eine Temperatur von 20°C annimmt, liegt die Verzögerung eines Signals bei 2m Abstand zur Schallquelle schon bei 5,8ms. Das heißt, bei zwei Meter Abstand zu einer konventionellen Monitorbox hört der Künstler sein Signal ohne eventuelle Laufzeiten durch Pult und Endstufen, sowieso 5,8ms später. Die Formel dazu: Δt=d/c (c=343m/s bei 20°C Lufttemperatur).


    Ich kann mir nicht vorstellen, dass dann irgendwer, und sei er noch so audiophil veranlagt, einen Unterschied von 4ms wirklich wahrnimmt.


    Das bringt mich zu der Annahme, dass wir über Delays diskutieren, die für unser Gehör alles Andere, als entscheidend sind.


    Also mal schön die Füße ruhig halten und einfach das Insertgerät einschleifen. Es wird kein normaler Mensch wahrnehmen.


    Desweitern wird reflektierter Schall bis ca. 40ms von unserem Gehör als "nützlicher Schall", also dem Ursprungsignal zugehörig empfunden. Das ist ja glatt das 10-fache von dem, über das hier diskutiert wird.


    Gruß,


    Bertram

  • Unser Gehirn ist so programmiert, dass es kleine Laufzeitunterschiede zur Ortung benutzt. Dieser "Ortungsrechner" wird logischerweise wenig gestört, wenn der Abstand Ohr-Schallquelle groß ist im Verhältnis zur Änderung des Ortes der Quelle, die einer kleinen Laufzeitänderung entspricht.


    Sehr sensibel reagiert das akustische Zentrum auf "Rechenergebnisse" wenn der Abstand klein und die Geschwindigkeit eines bewegten Objekts groß ist. Wenn die Geschwindigkeit groß ist, entspricht das für zwei, vom Gehör unterscheidbare, Punkte der Situation " gleiche Lautstärke- geringer Laufzeitunterschied". Auf das entstehende Interferenzmuster reagiert das Ohr sehr sensibel. ( Evolutionstheoretisch "nahe Gefahr" oder "nahe Beute" )


    Klassisches Beispiel: Die Fliege, die um den Kopf surrt.


    Hier brauchen wir die Interferenz der geringen Laufzeitunterschiede zur Ortung.


    Für die Elektroakustik bedeutet das, dass man Latenzsituationen immer dann vermeiden sollte, wenn sie zwischen Signalen gleichen Ursprungs und gleicher Lautstärke entstehen.

  • Wir Rheinländer sagen "was zu viel ist ist zu viel"
    Die Latenzen summieren sich ja alle, nach meiner Kenntniss wird es ab 10ms spannend. Dieser Wert wird bei Digitaltechnik aber durchaus erreicht. Speziell wenn eben nicht auf dauernde Wandlung geachtet wird. Neben dem Pult sind ja oft auch noch Digitale Weichen ja sogar Endstufen mit digitaler Signalverarbeitung beteiligt.
    Ganz nebenbei wird ein Signal durch mehrfache Wandlung nicht besser. Es bilden sich Artefakte aus da die Stufen der Wandler ja nicht sauber aufeinander liegen.

  • Ruhig, Leute, ruhig, ich will doch nur meinen Transent Designer auf ein paar Trommeln stecken und meinen Dynamaxx auf den Bass (den ich damit latenzmässig ja wieder auf die Zeitachse der Kick rücke, :D ). Und ich wollte ja auch nicht wissen , ob ich dass machen soll, sondern wie .


    mfg
    Kai

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  • evtl. könnte man genau für diese Anwendung die Eingangsverzögerung der meisten Digitalpulte benutzen? Man müsste nur wissen (oder messen), wie viel Verzögerung für eine gleichzeitige Weiterverarbeitung nötig ist.