Yamaha DME vs. BSS Soundweb

  • Hallo allerseits,


    ich bin am überlegen, mir entweder ein Soundweb oder eine DME-24N zu kaufen.


    Ich verstehe nicht ganz, warum eine Soundweb London BLU-80 Mastereinheit mit 8in/8out UVP ~6000 Euro kostet und eine DME24N mit 8in/8out etwa 3300 Euro.


    Wie sieht es denn mit der klanglichen Qualität der DME24N aus? Ich weiß zwar, dass die DMEs heute viel gängiger sind als soundweb, allerdings frage ich mich, wie die "Plugins" von der Yamaha Kiste sind/klingen. Gibt es Beanstandungen bzw. merkliche Unterschiede zum soundweb?
    Was spielt sich noch zwischen DME und Lake ab (bis auf die unglaublichen Mesa-EQs)?


    Der Lake Contour besitzt zwar nur 2in, trotzdem würde mich interessieren, wie weit die anderen Controller klanglich entfernt sind.


    Gibt es sonst noch Geräte, die ich in Betracht ziehen sollte (muss 8in/8out sein)?


    Danke für Eure Hinweise,
    Hermann

  • Zitat

    Der Lake Contour besitzt zwar nur 2in, trotzdem würde mich interessieren, wie weit die anderen Controller klanglich entfernt sind.


    Ich war mal an einem Blindtest zwischen BSS 366 und Lake Countours beteiligt. Fazit: Im Normalbetrieb gabs keinen relevanten Unterschied. Der Eine oder Andere glaubte zwar hier und da mal was zu hören. Signifikant oder gar reproduzierbar waren diese Unterschiede jedoch nicht.
    Ganz anders sah es dann aus als wir die Endstufen massiv gedrosselt und die Controller böse in die Limitierung gefahren haben. Da hatte der Lake deutlich die Nase vorne. Der offenere und sauberere Klang konnte von allen Beteiligten bei jeder Umschaltung (ABX, nebenbei) eindeutig identifiziert werden.


    Was das jetzt für die Alltagspraxis bedeutet muß jeder für sich entscheiden.


    Gruß, Michel

  • Aus dem Hause Lake gibt es den Lake Dolby Prozessor.


    Das Ding kann 2 Mesa EQ oder 2 Contour fahren natürlich auch gemischt.
    Die I/O sind AES/EBU + 4 Slot für 4 Kanal Wandler.
    Also zb. 8 In / 8 Out oder 4 In 12 Out.


    Mit dem nächsten Software Release kommt dann auch Audio über Netzwerk, so das du mehrere LDP verbinden kannst.


    Der größte Unterschied ist sicher die Bedienoberfläche.
    Es gibt nichts tauglicheres für den Live Betrieb.
    Der Lake ist richtig schnell (Latenz)
    Der EQ, speziel die Mesa Filter einfach ohne Vergleich.


    Sound ist sicher eine Geschmacksache.
    Nachdem ich mein System von 366 auf Lake umgestellt habe bin ich und auch die Kollegen die damit arbeiten der Meinung das es ein großer Schritt nach vorne war.
    In meiner Nachbarschaft haben 3 weitere Kollegen sich bei der selben PA für den Lake als Controler entschieden obwohl der doppelt so teuer war wie der Systemcontroler. Auch im oberen Touring Bereich wirst du bei dem Meisten Produktionen einen Lake finden. Dabei spielt es keine Rolle ob das ein Vertec ein L Acoustic ein EAW oder Martin PA ist.


    Ein wesentlicher Punkt sind auch die Wandler beim Lake. Wenn du dir die Wandlerkarten des LDP ansiehst weist du was ich meine. Da ist mehr drauf als bei den meisten der komplette 2 in 8 Controler und das für 4 Kanal Wandler.


    Ich würde nach einer Vorauswahl mir die Software der 2 max 3 Geräte auf den Rechner spielen und micht vertraut machen.
    Dann die Geräte als Demo an den Start bringen und Vergleichen.


    Letzendlich ist das wie bei Autokauf in der gehoben Mittelklasse. Ob nun BMW, Audi, Mercedes oder wie Sie alle heißen, schlecht ist keiner, nur der eine istt halt machmal besser wie der andere.

  • Danke erstmal für alle Beiträge.


    Interessant finde ich, dass die Yamaha DME-Serie im Konzertbetrieb erstaunlich wenig Vertretung findet, sondern eher bei komplexer Verteilung und Sprachbeschallung...
    Hat das klangliche Gründe?
    Das würde mich zwar ein bisschen verwundern, denn dort sind sicherlich die gleichen Programme am Laufen wie beim PM5D, PM1D und Co. ...


    Der Lake Contour Pro 26 wird ja nicht mehr hergestellt, auf der Lake/Dolby-Seite heißt es discontinued. Wenn ich Glück habe, könnte ich einen Pro 26 günstig von einem größeren Verleiher abstauben, der auf die Dolby/Lake umsteigt. Falls jemand dieses Upgrade durchführen möchte, wäre ich an einem Gebrauchtkauf interessiert.


    Grüße,
    Hermann


    Edit: Wenn ich das richtig verstehe, dann ist ein Plus des Lake, dass er Linear-Phase (also FIR) arbeiten kann - das kann Omnidrive 366 und DME-Serie m.W. nicht - und natürlich die unsymm. "Mesa"-EQs.

  • Der Lake bietet die möglichkeit der FIR Filter, das ist aber kein muss.
    Er biete einfach eine durchdachte Konfiguration, sehr gute Audiowerte, eine excelennte Fernsteuerbarkeit mit preiswerten PC Komponenten und zuletzt Features wie asymmetrische Filter.

    Was sagt der Raver auf der Techno-Party, wenn sein Extasy aufhört zu wirken?


    "Was ist denn das für eine sch... Mucke hier?"

  • Zunächst einmal kommt es ganz darauf an, was du damit treiben willst.
    Brauchst du nur einen PA Controller, dann hast du eine große Auswahl. Möchtest du komplexe Systeme mit diversen Eingängen von mehreren Quellen auf viele Lautsprecher verteilen wird es schon enger.


    Letztlich kannst du mit der DME24 bei passender Kartenbestückung 24 in 24 mit vielen Funktionen realisieren, das wird mit den anderen Systemen deutlich teurer.


    Wir haben nur DME (24+64) und sind damit sehr zufrieden. Einen Soundvergleich habe ich allerdings nicht. Die aktuelle Software spielt ja auch gut, kann über Netzwerk mehrere Maschinen steuern etc..


    Die DME kannst du bei passendeer Programmierung auch von der Frontplatte notfalls bedienen, bei den BSS brauchst du wohl immer einen Computer.

  • Schon mal jemand unsere Biamp AudiaSOLO oder Nexia ausprobiert? Audia gibt es als 8x8 Matrix, die Nexia z.B. als 4x8. Das geht preislich bei etwa 2200 Eu/Netto los. Einziger Nachteil ist wohl ähnlich wie bei BSS, dass ein Computer zur Parametrierung notwendig ist - d.h. keine Bedienelemente am Gerät.
    Klanglich sehr erfrischend durch Fließkommaprozessor, weiten Dynamicbereich und wie ich finde gut gemachte Algorithmen.
    Höre auch gerne mal Kritik, wenn es was zu kritisieren gibt.


    Infos gibt es unter http://www.biamp.com

    Johannes Kampert


    Technical Sales Engineer - C&P
    Product Manager - Biamp


    beyerdynamic GmbH & Co. KG
    D-74072 Heilbronn

  • zu biamp darf ich vielleicht folgende kleine anmerkung machen:


    wenn ich z.b. eine Nexia SP (4x IN / 8x OUT) mit der software als einfachen speakercontroller definiere (Router,4x 2Band X-Over,7fachPara-EQs,Comp/Limiter,100msDelay-Blöcke) komme ich laut compile-ergebnis auf 4,33ms latenz. das ist nicht gerade wenig.
    die latenzzeiten dieser geräte liegen deutlich über denen von normalen speakercontrollern.
    die tatsache, das man sie nicht direkt bedienen kann, ist im livebetrieb auch so eine sache.
    für liveeinsätze wären sie daher für mich nicht die erste wahl.


    für konferenzraumbetrieb sind sie aber sehr praktisch, vor allem der fast stufenlose ausbau der AudiaFlex per einschubkarten ist eine sehr praktische sache. die programmierung geht auch einigermaßen fix, soundmässig habe ich ebenfalls noch nix negatives feststellen können.


    ich möchte sie hier also keineswegs schlecht machen, die teile sind wirklich klasse, aber die latenz ist im livebetrieb schon ein gewichtiges argument wie ich finde.


    EDIT: s in ms korrigiert

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

    Einmal editiert, zuletzt von wora ()

  • Leider ist die Anwendung nicht spezifiziert.


    Ich selber habe mir diverse "Matrix" Systeme angeguckt.


    Rane, IDR A&H, Yammi DME, Symetrix, Und auch das Berühmte Soundweb.


    Generell sind alle Systeme sicherlich in diversen Sachen Stark in anderen nicht.


    Es kommt auf die Anwendung an und mit welcher Oberfläche man klar kommt.


    Wenn man nur LS verwalten will ohne Notdurchsage Optionen oder ähnliches dann Dolby Lake oder den HD 2 von Four Audio ( Hugo 2 )


    Macht man häufiger Komolexe Sachen wie Sport Events mit vielen Zonen oder so dann ist sicher eine solche Matrix die Wahl der Waffe.


    Obwohl so richtig gut ist das denke ich auch nicht. Denn bei fast allen fehlt irgendwie der richtige Limiter der auf die LS Aufpasst.


    Bitte berichtigt mich aber das habe ich nirgendwo so richtig gesehen.


    Das ist eine vernünftiger Controller schon Geld wert.


    Und das Audio dann als AES in den Controller von einem der oberen Kandidaten dürfte auch kein Problem sein ( bei den meisten )

  • zur DME: wenn man nicht die DSP-Leistung ausreizt, klingen diese passabel, hab eine Installation, DME64N auf 70% DSP im Einsatz, da sind klangliche Einbußen schon hörbar. unter 40% ist es besser...



    Ansonsten gefällt mir die DME-Platform sehr gut, der Service von Yamaha ebenso.

  • Zitat von "MIKE"

    ...
    Obwohl so richtig gut ist das denke ich auch nicht. Denn bei fast allen fehlt irgendwie der richtige Limiter der auf die LS Aufpasst...


    hallo Mike,
    ich habe schon MediaMatrix, Soundweb, Symetrix Symnet, A&H iDR, Biamp Audia, Bose ESP88 und ClearOne programmiert, bei allen lassen sich problemlos Limiter integrieren.
    da sehe ich also kein problem.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • [quote="simonstpauli"]zur DME: wenn man nicht die DSP-Leistung ausreizt, klingen diese passabel, hab eine Installation, DME64N auf 70% DSP im Einsatz, da sind klangliche Einbußen schon hörbar. unter 40% ist es besser...


    Hallo
    Wie oder wodrann machst Du den fest das da "klangliche Einbußen" sind?
    Also das würde ich schon mal genau wissen wollen.
    Wie sich zB. die Anzahl der Streams auf die DSP Leistung auswirken soll?
    Oder anders ,werden dann plötzlich alle Filter schlechter?
    Und wie "hörst" Du das?


    grüsse

    ......hölle ist kein ort - hölle ist ein zustand..........


  • Sicherlich sollte man eine solche Aussage untermaueren, Asche auf mein Haupt.


    Ich habe einfach nur eine Veränderung gehört zwischen einfachem 1:1-Routing (kaum DSP-Belastung) und dem fertigen Programm mit 70% DSP-Last.
    Weder habe ich gemessen, noch genug Ahnung von DSPs noch die Möglichkeit dort vor Ort wirklich zu messen, da die DME 24/7 seit 2 Jahren läuft und das Programm inzwischen an die Gegebenheiten angepasst ist.


    Es fiel nur im direkten A/B-Vergleich auf, nicht im laufenden Betrieb. Gehört haben ein Kollege und ich sozusagen den "Yamaha-Klang", wie von den Pulten der Mittelklasse gewohnt.

  • Guten Abend!


    Übrigens, ich als Threadstarter bin seit einem halben Jahr stolzer Besitzer eines DLP, LP8D8.
    Es ist ähnlich wie bei Schoeps-Mikrofonen, Du musst Dir nicht die Frage stellen: "Wenn ich mir jetzt doch das bessere Gerät ...".
    Nicht nur das Gerät ist erste Sahne, sondern auch das User-Interface ist genial.


    Grüße,
    Hermann