Sicher hat der eine oder andere schon mal, daß eine auf optimalen Sprachverständlichkeitsindex optimierte PA nicht immer so ganz den Klangvorstellungen vieler Kollegen bei Musikübertragungen entspricht.
Mit einem am unteren Übertragungsende "geschickt" bandbegrenzten Lautsprechersystem lassen sich ggf. bessere STI-Werte erzielen als im "Fullrange"-Betrieb.
Mir ist in den letzten Jahren auch aufgrund eigener Beobachtungen häufiger aufgefallen, daß cardioide Lautsprechersysteme, die bereits ab etwa 100 Hz in halligen Räumen eingesetzt werden können, eine wesentlich bessere (hörmässige !!!) Sprachverständlichkeit als mit konventionellen (elektrisch oder "akustisch" hochpassgefilterten ...) Zeilenlautsprechern erzielen, OBWOHL der (gemessene !!!) STI nicht unbedingt besser sein muß.
Noch extremer scheint der Unterschied bei älteren Menschen mit Hördefiziten (und Hörgeräten) zu sein.
Wenn der Hörbereich aufgrund des Alters (oder aus anderen Gründen :wink: ) zu höheren Frequenzen (z.B. oberhalb von 3 ... 4 kHz) zunehmend eingeschränkt ist, sinkt die Sprachverständlichkeit bei konventionellen Schallzeilen, die erst ab etwa 400 ... 500 Hz "arbeiten", stärker ab als bei Systemen, die eine oder zwei Oktaven tiefer übertragen (sofern der Nachhall sich dabei in Grenzen hält).
Einem gesunden Gehör reicht offenbar der Bereich ab ca. 500 Hz vollkommen aus, um eine gute Sprachverständlichkeit zu erzielen.
Bei älteren Menschen trifft dies jedoch offenbar - aufgrund der Hördefizite bei höheren Frequenzen - nicht immer zu. Bestimmte Konsonanten können schlecht oder gar nicht unterschieden werden.
Könnte es sein, daß der STI mehr die Belange eines gesunden Gehörs repräsentiert ... und die Höreigenschaften älterer Menschen zu wenig berücksichtigt ?
Ich diskutiere dieses Thema bereits seit einiger Zeit mit einigen Kollegen und wollte euch meine Überlegungen hierzu nicht vorenthalten.