GUMAS GROSSMEMBRAN LIVE z.B. an E-GITARREN BETRACHTUNG

  • Weil das von ERICH gerade wieder thematisiert wurde und ich hierzu vor einigen Wochen eine kleine Testreihe durchgeführt habe hier mein etwas ausführlicher Senf dazu:


    Ich schicke zum Verständnis mal meine "Einteilung der Großmembranen" voraus, die eine rein praktisch, empirische und keine fertigungstechnische oder analytische darstellt, sich auch so in keinem Lehrbuch finden lässt, sich aber als sehr nützlich für Überlegungen zum Verwendungszweck erwiesen hat.


    1. Großmembranen für Gesang
    weisen typischerweise eine Hochtonanhebung in dem Bereich auf, in dem die Membran aufgrund ihrer Größe nicht mehr als Druckgradientenempfänger, sondern als reiner Druckempfänger arbeitet und die Richtcharakteristik bei Grundcharakteristik 'Niere' schon Richtung Superniere abweicht. z.B. AKG 414-B XLII oder TLII, AT 4050


    2. Großmembranen für Instrumente
    idem ohne den o.g. Höhenpeak, sind oft nicht so linear wie Kleinmembranen, sondern weisen als Niere jeweils für sie charakteristische „Mittenbuckel“ und typische „Unstetigkeiten“ in der Richtcharakteristik über die Frequenz auf. Z.B. AKG 414-B XLS/ULS, AT 4033


    3. Großmembranen für Schönfärberei
    weisen eine Delle im Bereich des empfindlichsten Hörens auf ( 4-5 Khz ) und die Richtcharakteristik ist entsprechend diesem on-axis Pegelverlust an der Stelle etwas Richtung ‚breite Niere’ aufgeweitet. Sie klingen dadurch seidiger und irgendwie etwas „layed back“ z.B. Neumann TLM 170i/R, Gefell M930


    Zurück zur E-Gitarre. Mein kleiner Test hatte zum Zweck folgende Fragen zu beantworten:


    1. Was ist an den Vorurteilen dran, Großmembranen seien für diese Anwendung zu feedbackempfindlich, sind im Bass zu schwammig, nehmen zuviel Umgebung mit auf, bringen live keine Vorteile gegenüber dynamischen Mikros, taugen nichts für Nahmikrofonie.


    2. Gibt es Großmembranen, die besonders geeignet/ungeeignet sind ?


    3. Wie sieht es mit der Verwendbarkeit von preiswerteren Modellen aus ?


    Natürlich stellte sich die Frage früher nicht so sehr, weil die erhältlichen Vertreter dieser Gattung für die live Anwendung einfach zu teuer waren. Interessant wird die Frage ja erst durch die vielen preiswerteren Modelle, die inzwischen auf dem Markt sind, sodass auch alte Hasen diese Frage neu aufrollen sollten. .


    Wir haben also folgende Großmembranmodelle nah ( 2cm ) auf die Mitte des Radius also genau zwischen Dom und Sicke eines Speakers vor ( denselben ) Amp ( Fender Twin ) gestellt:


    AKG 414 B-XLS ( ca. 800 € )
    AT 4050 ( ca. 650 € )
    AT4033 ( ca. 360 € )
    RODE NT2-A ( 333 € )
    Neumann TLM 170i ( 2300 € )



    und natürlich die dynamischen


    Shure SM 57 ( ca 100 € )
    Shure SD 548 ( nicht mehr erhältlich )
    EV PL/RE20 ( ca 450 € )
    Beyer M69 ( ca 180 € )
    Beyer M88 ( ca. 300 € )


    Ja, ich weiß, man hätte noch dieses oder jenes weitere Mikro testen können, aber wir wollten das auch für uns überschaubar halten.
    Wir haben zunächst in einem Bandproberaum via Multicore zu einen anderen Gebäudeteil und mit Kopfhörer getestet, um ein möglichst o-tonfreies Signal zu haben. Zweck war nicht nur der klangliche Vergleich sondern das Einsprechen des Bandsounds in das Testmikro herauszuhören. Dafür war das Drumset etwa 3 Meter vom Amp weg etwa 10° off axis von der Mikrofonrückseite und der Vocalmonitor ebenfalls 10°off axis ebenfalls auf der Mikrofonrückseite. Das bevorzugt weder die Nieren noch die Hypernieren in der Rückdämpfung. Kanal-EQ flat. Alle Mikros wurden im A-B-Vergleich jeweils gegen das SM57 und das 414 XLS getestet. Zwei „nur“-Musiker und zwei Tonleute haben gehört.


    Ergebnis:


    Alle getesteten Modelle waren problemlos „nahmikrofonietauglich“ ohne hörbare Verzerrungen. Alle getesteten Modelle waren für laute Quellen und mit ordentlichen Lautsprechern ( test mit d&b Q10 in Clubtypischer Entfernung 4m ) völlig unproblematisch was den „gain before feedback“ angeht.


    AKG 414 B-XLS
    In Nierenposition cleaner, neutraler Gitarrensound, Nahmikrofonie problemlos, Bassabschwächung wegen Naheffekt eingeschaltet, Vordämpfung – 10dB, tolle Dynamikabbildung. Umgebungsgeräuschunterdrückung Platz 3.


    AT 4050
    In Nierenposition ähnlich dem Vorgänger, Bassabsenkung eingeschaltet, aber ( wie zu erwarten ) zu viel Höhen, braucht unbedingt Absenkung oberhalb 7Khz Umgebungsgeräusche Platz 5.


    AT 4033a
    nicht ganz so plastisch wie das 414 aber trotzdem sehr brauchbar, milde Höhenabsenkung 12 kHz -5dB macht es zum Gitarrenmikro. Keinesfalls schlechter in dieser Anwendung als das 4050, Umgebungsgeräusche Platz 4


    RODE NT-2A
    In Nierenposition Für mich das E-Gitarrenmikrofon !!! durch mikrophoneigene, geringfügige Anhebung bei 300 Hz und 3-4-Khz kein Wunsch zum Griff an den Kanaleq, Bassabsenkung 80Hz, Vordämpfung -10dB, sehr druckvoll und dynamisch, Abbildung „wie mit dem Messer geschnitten“, wer Spass an druckvollen singlenotes und eleganten soli aus einem mesa boogie hat, sollte das mal probieren !!! Umgebungsgeräuschunterdrückung Platz 1 !!!


    Neumann TLM 170i
    Klingt sauber aber etwas zurückgelegt. Kein typischer „E-Gitarrenübertrager“ etwas mehr Umgebungsgeräusch als die Vorgänger und damit Platz 8


    Insgesamt klangen die Kondensatormodelle alle druckvoll und irgendwie, als wäre endlich die Watte aus den Ohren.



    SM 57
    Niere. diente während des Tests als AB-Referenz. Es war das mit Abstand am schlechtesten klingende Mikrofon und, was uns alle überraschte: es nahm mehr Umgebungsgeräusche auf als alle anderen getesteten Mikrofone ! ( Platz neun )Nein es war nicht kaputt, sondern ein zweites SM57 hatte im Gegentest die gleichen Eigenschaften. Das 57-typische „präsenzdoppelhügelchen“ klang im Vergleich zu allen anderen Mics eher klepprig. Fazit: ( Ton- ) mann sollte nicht so viel rider abschreiben und öfter mal was Neues probieren.


    SD 548
    Niere. Schöne, druckvolle untere Mitten im Präsenzbereich etwas anhebungsbedürftig klingt aber mit +4dB bei 4khz erfreulich jugendlich trotz des Alters von 30 Jahren. Umgebungsgeräusche Platz 7 gemeinsam mit M69


    RE/PL20
    Niere. Sehr neutral, springt einem nicht so an wie die Kondensatormodelle, braucht deutliche Präsenzanhebung + 5dB bei 3 Khz aber kriegt für die gut unterdrückten Umgebungsgeräusche Platz 2 !


    M69
    Superniere. Mein jahrelanges Lieblingsmikro an der E-Gitarre hat mich auch etwas enttäuscht. Braucht ganz ordentlich Lowmidanhebung ( die ich auch immer hatte ) sonst eher grell, nicht so druckvoll wie die „Kondensatoren“ und irgendwie etwas zweidimensional. Umgebungsgeräusche mittelprächtig. Platz 7 gemeinsam mit SD 548


    M88
    Superniere. Untenrum sehr dick, fast zu dick. Sonst klanglich, auch was den Dynamikeindruck angeht, am nächsten an den Kondensatormikros. Umgebungsgeräusche werden nicht so gut unterdrückt wie beim PL20. Platz 6


    Echte Billiggroßmembranmikrofone ( unter 300 € ) habe ich nicht getestet. Sicher kann man noch einige Euro sparen, indem man auf die umschaltbare Richtcharakteristik verzichtet und eine reine Niere nimmt. ( z.B. Rode NT1A ) Man sollte aber dabei unbedingt auf Folgendes achten:


    1. Stellt der Hersteller Daten zur Verfügung, die es zulassen, die Richtcharakteristik in Abhängigkeit von der Frequenz zu beurteilen ? Stellt der Hersteller Daten zur Verfügung die eine Zuordnung zu den oben genannten Gruppen zulassen ?
    2. Grenzschalldruck. Nicht jede Billiggurke kann 140 dB, die es für die live- Nahmikrophonie am Gitarrenlautsprecher braucht. Auch stimmen die Angaben manchmal dahingehend nicht, dass das eigentliche Membransystem das zwar kann, aber der Vorverstärker das nicht mitmacht. Daher unbedingt ausprobieren ( die entstehende Verzerrung beim Überschreiten ist wirklich scheußlich ).


    Natürlich ist dieser Mikrofontest für Gitarrensounds, bei denen möglichst wenige Akkorde möglichst laut und schnell geschrabbelt werden, nicht so relevant. Ich empfehle hier weiter beim so genannten Standard zu bleiben. :D


    Schön würde ich es finden, wenn sich einige aufgefordert fühlen, von eigenen Tests mit preiswerten Modellen zu berichten. So würden mich die preiswerten AT Modelle der 30- serie, das AKG perception 200, die MXLs, oder der eine oder andere Chinese schon interessieren. Einfach mal neben das gewohnte sm57 oder 606 stellen und horchen. :wink:

  • Danke für den Test !!! Wirklich interessant zu lesen. Ich hol das NT2 immer für Bläser aus dem Koffer, muss es mal wieder vor eine Gitarrenamp stellen ... :D


    Das Problem ist, das es kaum unterschiedlichere Bewertungen von "gutem" Sound gibt als bei Gitarrensounds, da gibt es bei Gitarristen ja schon 1001 Meinung, beim Rest 5 mal soviele und pro Musikstil dann noch mal mit 3 potenziert ...


    Um bei deinen Beispielen zu bleiben, du schreibst ja "wer Spass an druckvollen singlenotes und eleganten soli aus einem mesa boogie hat, sollte das mal probieren !!!", da kann man deine persönlichen Präferenzen ja auch schon etwas herauslesen. Einen Rockschrubber mit 100W Plexi wirst du vielleicht nicht begeistern können, ein Brit-Pop Dengler mit Vox AC30 vielleicht auch nicht. Manche (viele) Sounds leben genau von dem, was du als "kleprig" beschreibst


    Ich nehme im Studio gerne ein 414 B/ULS, habe aber dann immer noch ein SM57 und ein MD421 parallel dazu laufen. Das 57 klingt nicht schön, hart und nasal, das MD421 runder und nicht so quäkig. Das 414 bezeichen meine Studenten immer als "HIFI" Faktor, man kann den übrigens noch steigern, in dem man ein U87 statt dem 414 nimmt, wie z.B. Peter Weihe, Deutschlands wohl meistgehörtester (und gleichzeitig kaum bekannter) Gitarrist. Aber auch der baut den Sound hauptsächlich aus 57 und 421.


    Live nehme ich auch gerne das 414, weil ein SM57 gerade bei ordentlichen Lautstärken oft einfach zu "ätzend" wird. Als dynamisches dann lieber noch ein 421, ein 606 oder 906. Allerdings gibt es wiederum auch Musikstile, gerade die ganz harte Kante, wo ich den Gitarrensound nur über das Nasale überhaupt noch durch den Mix bekomme. Da dann doch wieder das 57 ...


    Und Übersprechungen sind bei den meistens eh ziemlich lauten Gitarrenamps in Kombination mit Close Miking doch eh kaum ein Thema.


    Ich habe vor kurzem einen ähnlichen Vergleich im Studio gemacht (allerdings ohne den "Beschallungs"-Test, mit ein paar Billiggroßmembranen gegen U87, TLM 170 und 414 B/ULS, hier ist vor allem aufgefallen das die preiswerten (getestet wurden, Thomann, Behringer und eine Marke die ich leider vergessen habe ...) durch die Bank weg eine ziemliche Höhenanhebung haben (klingt halt so schön ...) und deshalb dort ziemlich abgesenkt werden müssen, ansonsten haben sie sich wacker geschlagen.
    Nur wenn es richtig laut wurde, wurde es bei allen etwas matschig und komprimiert, allerdings auch beim U87, das war dann die Stunde von TLM 170 und 414 B/ULS, die das um einiges besser verkraftet haben, gerade was Dynamik angeht.

  • Sehr schöner Bericht. Danke für die Mühe und das schreiben!


    Zu den billigen Vertretern kann ich nur für das Thomann SC450 sprechen: für 99.- ein sehr sauber funktionierendes Mikro vor dem Gitarrenamp! Hat Lowcut und -10dB Pad.
    Das SC450 klingt eher weicher und zurückhaltender als ein SM57, auch bei Recordinggeschichten mit spielender Band bleibt die Spur mit dem Gitarrenamp erfreulich frei vom Rest der Band! Das Mikro zerrt nicht.


    Die Feedbackanfälligkeit ist ebenfalls problemlos, auch große Baustellen mit mächtiger PA sind damit durchführbar!
    Ich nehme das inzwischen lieber als ein 57er, kann aber nicht wirklich fundieren warum. Ist einfach ein subjektiv angenehmes Mikrofon in diesem Anwendungsbereich. Dazu sehr preiswert und schön verarbeitet!
    Stefan

  • ... noch ein paar Anmerkungen:


    Natürlich hat unser "Test" keinerlei Anspruch auf wissenschaftlich exakte, 100% objektive Ergebnisse. Dazu fehlen auch Aufnahmen und Messungen. Mir ging es für mich vor allem um eine Überprüfung und Reflektion der eigenen Gewohnheiten. So ist auch meine Intention für andere zu verstehen. Darüber hinaus bin ich seit längeren damit unzufrieden, dass uns die üblichen Dynamischen ein nicht EQ-bares, weil zerklüftetes Präsenzanhebungsgebirge und eine ebenso zerklüftete Richtcharakteristik im Präsenzbereich aufzwingen. Diesen Bereich möchte ich eigentlich lieber mit dem Channel-EQ selbst bestimmen und eine definierte Niere dazu haben. Die Lösung mit den Großmembranen ist zwar nicht neu aber ich hatte mir da folgendes ergrübelt: Die typischen Schwächen in der Richtcharakteristik und die Nichtlinearitäten der Großmembranen ( Bass und oberste Höhen ) sind genau für die E-Gitarren ohne Bedeutung, da man sie dafür eh wegfiltert. Dafür würde die E-Gitarre von der Impulstreue ( ich weiß, ein 12"er Speaker ist auch nicht gerade ein impulstreues System aber der Unterschied ist trotzdem deutlich als "dynamischer" hörbar ), vom gutmütigen linearen oder allenfalls etwas breitbandig welligen Frequenzgang und von der zwischen 200Hz und 5-7 KHz sehr gut eingehaltenen Niere profitieren.
    So wars denn auch in der Praxis. Mit einer satten Hochtonabsenkung sollten eigentlich auch einige sehr viel billigere Modelle, als die von mir getesteten in Frage kommen und damit der sm57-Preisvorteil nicht mehr so entscheidend sein. Dass es für manche Stilarten Perlen vor die Säue ist und manche Amps eine derartig "flachmachende Dynamikbremse" darstellen, ist schon klar. ( manche Britpopper haben auch die positive Fähigkeit einem Akkord ein durchaus dynamisches Profil zu verpassen :wink: )


    Das Thema mit den Umgebungsgeräuschen ist vielleicht nicht so ganz vorrangig vor einem lauten Gitarrenamp. Ich wollte allerdings mit dem Gerücht aufräumen, Großmembranen hätten da ein grundsätzliches Problem. Interessant war trotzdem, zu hören, wieviel Drumset man in der o.g. Anordnung noch über das Gitarrenmikro hört und dass es tatsächlich hörbare Unterschiede zwischen den Mikrofonen gibt.

  • An dieser stelle, obwohl ja kleinmembran, möchte ich für euch zum testen auch noch mal das ATM 450erwähnen, wir hatten es letztens bei einer live geschichte mal im AB vergleich mit meinem bishrrigen liebling MD409 gehört, und waren begeistert, genau die punkte die oben erwähnt wurden: besser rückwärtsdämpfung, bessere impulstreue, als ob einer den vorhang gelüftet hat.


    das AT mikro ist aber auch wegen seiner bauform sehr praktisch, durch die seitliche kapsel kann man es wie beim MD409 einfach über den amp hängen und spart das stativ, welches bestückt mit einem großmenbraner auf einer kleinen bühne doch manchmal im weg steht.


    wenn man dann noch die klemme drann läßt kann es sich auch nicht verdrehen, und man braucht noch nicht einmal gaffa zum festkleben.


    also wer eins hat, einfach mal an den amp hängen!

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • zum thema teuer vs. billig


    ich habe 2 gitarren live recorded an 2x dem gleichen amp
    amp 1 => akg c5600 (soll ja eine c414 kapsel drin sein) kostenpunkt ca. 500 euro
    amp2 => audio technica at2020 kostenpunkt 120 euro


    wenn man nicht wusste wer spielt, konnte man kaum unterschiede im sound raushöhren.
    dafür ist das c5600 im gegensatz zum at2020 recht feedbackanfällig was den bereich um 500hz angeht, kann in meinem fall aber auch eine übertragung vom holzboden gewesen sein

    dumm sterben kann jeder

  • auch von mir ein "vielen dank" für den test.


    das deckt sich mit meinen erfahrungen, ich nutze schon längere zeit regelmässig ein AT4050 zum abnehmen der gitarre.
    da ich keine anderen großmembran-mikros besitze, mach ich´s halt damit. das ergebnis ist jedenfalls ein deutlich direkterer und klarerer sound als mit dem auch von mir seit vielen jahren benutzten SM57.


    das 57er nimmt meiner erfahrung nach wirklich recht viel von der restlichen bühne mit, das hatte ich vor ein paar jahren mal an einem percussion set beobachtet. seither nehme ich z.b. für congas lieber meine Beyer M201...


    neulich war ich mal bei dir im lager und wir haben uns ein paar großmembranmikros angehört, einfach mit stimme und kopfhörer.
    ich muss sagen, das mich das NT2 sehr beeindruckt hat und ich mir das genau für den zweck der gitarrenamp-abnahme sofort sehr gut vorstellen konnte. vielleicht muss ich da mal wieder ein bisschen was investieren...


    danke an mediennutte (was für´n name :wink: ), das ATM450 werde ich demnächst mal am klampfen-amp testen.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • ich persoenlich benutze alte MD421 und bin sehr zufrieden mit dem druckvollen sound. wenn was anderes gewuenscht ist, verwende ich SM57 oder e906.
    NT2 muss ich dann wohl auch probieren, danke.

  • Kann in Sachen SM57 nur beipflichten. Das Teil, obwohl es in allen Ridern rauf und runter genannt wird, ist vom Sound her wirklich schlimm. Für LowBudget mag es noch gehen, aber wenn man feine Jazzsachen macht wohl nicht.
    beyer MC930 finde ich persönlich sehr gelungen, da äußerst neutral und vor allem auch klein und unauffällig. Eben nicht so ein Eimer wie ein C414 oder gar ein U87. Da muß man ja das Stativ ballastieren. ;)
    Ansonsten habe ich generell mal das 57'er verbannt und benutze nun als Standardmikro für Gitarrenamps ein C1000 (hoffentlich bekomm' ich keine Haue deswegen). Sicher auch nicht das Mikro nun, aber es tut um Klassen besser als ein 57'er.


    Grüßle,
    michael

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Interessanter Beitrag, ich habe mal mit den billigen Grossmembranen von Behringer recht gute Erfahrungen gesammelt.
    Der ganze Hype um die Shure Ära kann ich auch nicht nachvollziehen.
    Ich bin ein absoluter Gegner dieser Firma.
    Wenn ich 58 oder 57 auf der Bühne sehe dann bekomme ich graue Haare.
    Wieso sind die Leute so scharf auf diese Teile ?
    Meine Favoriten : Beyerdynamic :D

  • Interessant was manche Leute für einen Schwachsinn schreiben ... ich glaube kaum das die Intention von Gunther Mai war. Es gibt viele Mikros für viele verschiedene Anwendungen, und oft Besseres als das was man immer nimmt. Und man sollte immer offen sein, etwas Neues zu versuchen.


    Aber SM58/SM57 haben ihr Berechtigung, und haben nicht aus reiner Nostalgie so lange überlebt. Jeder der mehr als ein paar Beschallungen gemacht hat wird das wissen, manchmal scheinen das nicht viele hier im Forum zu sein ... :wink:

  • Ich glaube genug Erfahrungen in all den Jahren gesammelt zu haben.
    Als ich damals mit Beschallung anfing war ich genauso drauf. Auf allen Ridern stand Shure also musste auch Shure gekauft werden.
    Dann kamen halt die Versuche mit anderen Marken, von teuer bis billig.
    Aber irgendwann konnte ich diesen Hype um 57/58 nicht mehr nachvollziehen. Hatte sogar meine Beta 87 Sender gegen Mipros getauscht, die 10x mal besser klingen und Feedbacksicherer waren als die Shure's. Bin dann irgendwann bei Beyerdynamic hängen geblieben weil ich den Sound und den Flair dieser Mikros einfach liebe.
    Wenn ich denn mal auf Kofferjobtour ware dann hatte ich immer meine Beyer-Mics dabei. War immer sehr lustig dieser Vorher-Nachher Effekt und das grinzen der Musiker. Man kommt auf die Baustelle an, auf der Bühne wie üblich eine Shure-Überflutung. Ich fang an mit Soundcheck und lasse erstmal die Leute 2 Stücke so spielen. Dann gehe ich rauf, tausche dann erstmal die Gesangsmikros und lasse die Band dann wieder eins spielen und siehe da, der Sänger springt erstmal ein Schritt zurück weil er sich endlich mal laut hört und dann erscheint so ein grosses Grinsen auf sein Gesicht mit der Aussage " ist ja ein geiles Mikro "
    Irgendwann sind dann alle Mics getauscht, Musiker sind zufrieden, ich bin zufrieden und meine Aktion ging mal wieder auf :D

  • ich sehe das genau so wie oTon.
    auch wenn das 57er nicht so gut ist wie ein kondensatormikro, kann man damit dennoch arbeiten und auch gute ergebnisse erzielen. man muss dann halt ein bisschen filtern...


    und ich oute mich jetzt mal: ich arbeite für stimmen immer noch sehr gerne mit SM58, obwohl es sicherlich besser klingende mikros gibt.
    aber sooo schlecht, wie da manchmal drüber geredet wird, also so mies sind sie wirklich nicht.
    man könnte manchmal fast den eindruck gewinnen, die mikros wären die schlechtesten schallwandler überhaupt auf diesem planeten. doch das stimmt gewiss nicht...


    so, nun gerne zurück zum thema.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "wora"

    und ich oute mich jetzt mal: ich arbeite für stimmen immer noch sehr gerne mit SM58, obwohl es sicherlich besser klingende mikros gibt.


    du meinst für Schlabberlatzvocalisten, Rapper und Politiker (letztere versteht eh niemand) :lol:

    die Feuerzeuge der Gäste sind kleine Sterne die am Himmel unseres Alltags weiterleuchten.

  • Zitat von "guma"

    ... oh bitte keinen "Shure oder nicht shure Thread" hiiieeeelffeee !! :roll:
    Vielleicht kann ja zur Rettung jemand was Sinnvolles über die KSMs berichten ?


    harr harr na gut ... KSM sind schöne Mikros, hatte sie ein paar Mal als OH. Relativ neutral ohne grossen Höhenboost. Leider haben sie sozusagen das umgekehrte Shure Problem, "Wie bitte, Shure Großmembran, das kann nichts sein, die bauen doch nur dreckige Rock´n Roll Mikros" ... :D

  • Zum Ersten: Volle Zustimmung zu Otons Ansage.


    Zu Guma:
    Sehr Interessanter Test, Danke.


    Was mich auch noch interessieren würde:
    habt Ihr auch im "Live" betrieb getestet, wie es sich mit den Mics in wedges verhält, wenn der Gitarrrenspieler das auch laut haben will ??
    ( wobei das eh kein Gitarist will :D )


    Ich bin auch schon lange ein User von 2 Mics und davon immer eines fix, das 609. und das klingt schon fetter
    Und das Zweite mal von 57, bis 58 oder 421

    Amp und Boxen Brett _ Die Vuvuzela des Forums


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