EQ-Einstellung bei Sprache

  • Hallo Leute,


    bin gerade dabei, für einen Saal m. leichtem Hall eine Saalanlage fest zu installieren. Ich habe zwar den Saal m. dem vielumstrittenen Ultracurve von Behringer eingemessen, jetzt ist aber meine Frage, ob ich nicht gerade bei Sprachverstärkung (80 % in diesem Saal ist Sprache, der Rest Musik) den EQ etwas "unlinear" einstellen sollte. Was sagt ihr hier? Gibt es da Frequenzen wo man ein bisschen Gas geben sollte, bzw. die man ein bisschen zurücknehmen sollte, um die Sprachverständlichkeit zu erhöhen?


    dangge


    Thomas

  • Also,


    Ultracurve als analyser geht eignetlich ganz gut, aber als EQ würd ich Ihn nicht einsetzten. Hast du damit nur eingemessen oder die Messung gleich auf dem internen EQ übertragen????


    Frequenzen...hmmm - ich würde die Anlage "linear" lassen und wenn es wirklich um reine Sprachbeschallung geht, dann am Pult Lo-cut rein und 'n bissel Bass weg, wenn die Anlage gut ist dann wirds das gewesen sein...mehr nicht
    - bei dieser Lösung hast du halt die Möglichkeit immernoch Musik zu fahren (falls es doch mal vorkommt) ohne großartige Veränderungen vornehmen zu müssen...


    hoffe ich konnte helfen, Liebe Grüße, Niko

  • Du kannst etwas Bass absenken, unter 100 Hz brauchst Du für Sprechstimme nicht, da gibt es höchstens Körperschallstörungen.
    Über 10 kHz passiert auch nicht mehr viel.
    Der Formantbereich für die Silbenverständlichkeit liegt zwischen 2 und 5 kHz, da würde ich allerdings nur dran schrauben wenn es Probleme gibt.

  • Hallo Nico,


    kann ja sein, dass es hier schon tausendmal diskutiert wurde, bin selber aber neu. Warum würdest du den UC nicht als EQ einsetzen?


    Ich habe eingerauscht und habe das auf den Ultracurve übertragen.

  • 1. Das Teil hat ein par Bugs, zum Beispiel das man ein Band nicht komplett absenken kann, sondern zwei nebeneinanderliegende nur halb (zumindest bei meinem..)
    2. Das teil klingt einfach irgendwie ned...
    3. Sollte es mal pfeifen muss mann erst mit den Cursortasten bis zu dem Band hinsteppen, dann für jedes halbe db einmal drücken..nene..

  • also die bugs die du beschreibst sinnt jetzt nimmer...


    um zu einem band zu kommen kann man die tasten der jeweiligen richtung drücken und halten und dabei die entgegengesetzte drücken, dann gehts schneller....


    ich kann ein band auch komplett runterziehen

    Ing. M.Sc. Urs Obernolte

  • Ich würde auch linear vorschlagen. Wenn dann noch gute Mikrofone am Start sind, spielt das fast von alleine. Nur gucken, daß halt die Resonanzen im Raum ein bißchen rausgefiltert werden. Mitunter, nämlich wenn ein Saal akustisch auf Sprache ausgelegt ist, sollte man am besten sogar gar nichts EQen. Auf die verschiedenen Signale (Sprecher) reagierst Du dann mit deinem EQ im Kanalzug des Pultes. Zweifach semi- parametrisch sollte schon sein. In den Mitten muß man oft bei Qäukstimmen was rausnehmen (oft zwischen 1-2k) oder bei Mumpfelsignalen was ab 3k aufwärts reindrehen. S-Laute liegen ca. bei 8k und sind auch maßgebend für die Sprachverständlichkeit. Die Grundtöne von männlichen (ca 125Hz) und weiblichen Stimmen (ca 250Hz) sollte man auf keinen Fall abschneiden, evtl. sogar nen bißchen boosten, falls es zu dünn klingt. Alles was drunter ist wegcutten. Falls Subwoofer am Start sind, diese getrennt anfahren, weil die bei Sprache nix zu suchen haben.
    Es ist übrigens so, daß das menschliche Ohr bzw. Gehirn sich die Grundtöne eines Klangs dazurechnet, falls sie fehlen. Z.B. beim Telefonieren ist das der Fall. Die Grundtöne haben ja Obertöne, anhand derer unser Gehirn das ausrechnet. Aber durch dieses Rechnen wird man müde, sprich: die Aufmerksamkeit und Konzentration läßt schneller nach. Was zum Ausprobieren: Demoversion von Smaart (http://www.siasoft.com/) runterladen und mit dem Spectrografen bißchen Stimme angucken. Frequenz über Zeit-Darstellung in Farbe.


    Und was die Wahl des Summen-EQs angeht. Finger weg von Ultracurve und co. Die Dinger rauschen und machen Phasenschweinereien. So kann es z.B. kommen, daß du ein Feedback-Freqeuenzband rausziehen willst, es aber an dessen Eckpunkten verschmiert oder sogar angehoben wird. Da muß was Teures hin. Klark, BSS... kein Behringer, Yamaha, Alesis... Analog ist Trumpf.

  • Das Ding als analyser benutzen ist ok.Aber als EQ kann ich dir nur abraten.
    Ich habe die Ultracourve gekauft weil jeder sie wollte und ich neugierig war.Sie konnte viele nette Dinge für die ich zwei Sabine und einen Yamaha EQ brauchte.Die Sabine war damals neu auf dem Markt gekommen und ich habe mein Rack gleich damit bestückt.Die Geräte waren sehr teuer,daher habe ich zwei Jahre später mein Glück mit Behringer versucht.Leider war das eine sehr lehrreiche Erfahrung die Ultracourve funktioniert nicht so richtig.Die Feedbackfilter sind nicht so schnell und filtern... naja probiere es mal mit dem FBX dann wirst du es sehen.Und der EQ war auch nicht der renner sogar gegen den billigen Yamaha war das Ergebniss besch...Du macht die Ultacourve an und der Sound ist einfach im Arsch.


    Aber ein Pluspunkt kann ich angeben:
    Ich habe die Ultracourve für einen Gig weg gegeben und die Affen von der Band haben sie 5 Meter tief in einen Bühnenunterbau geworfen und das Ding hat es mit leichten Schrammen überlebt. OK. sie fiel auf Kies aber war ohne Case.


    Also das ist meine Geschichte dazu und mein Tip für deine Sprachanlage:
    nimm eine 31Band EQ mit durchstimmbaren HPF wenn nur Sprache darüber laufen soll.Wenn du Musik auch laufenlassen willst dann braucht mann schon einen abspeicherbaren EQ weil ein Hausmeister von einer Halle mit den einstellungen von Sprache und Musik eher schwer tut und deine abgespeicherte Sounds nehmen soll.Mache ihm einen für Sprache und einen für Musik oder zwei ,... Ich kann dir nur die EQ von Sabine empfehlen leider sind die sehr teuer aber die funktionieren echt gut.Lass den Behringer weg du willst ja eine gute Arbeit machen oder?


    Du kannst ja meine abkaufen wenn du magst sie hat ein paar Kratzer aber geht zu 100% hahahahaha



    mfG Joe

  • Hoch pass drücken



    Bass regler auf -6dB


    Mitten regler bei so 120-250hz - 3dB


    Mitten regler ew serie s o 250-400hz -6db


    Hohe mitten bei EW sereie sennheiser 2-3khz ca 6db rein sonst tuts nicht



    Kommt aber auch aufs PA unds pult an.


    Kondensator mikros a von MBH was kaufen wird von sixpack verkauft. ist ein geiler Mikro hersteller aber halt etwas teurer.
    klanglich so über neumann nicht ganz so geil wie schoeps aber preislich da zwischen.

  • tthorsten, das sind aber echt sehr pauschale Angaben. Jede Stimme klingt anders. Und Du weißt ja auch noch nicht, wie die Anlage im Raum klingt. Es ist das eine mit Leuten, die eine gewisse Hörefahrung haben, über spezielle Mikrotypen zu sprechen, und wo ihre Problemzonen sind. Aber, ohne "Buchstabensuppe" zu nahe treten zu wollen, einem Techniker ohne eine gewisse Routine verwirren solche Angaben.
    Naja. Ich glaube jedenfalls, daß jeder, der regelmässig in einem Raum mit dem selben Equipment arbeitet - und halt net vollkommen taub ist - bestimmt bald alle Tücken kennt und zu umgehen weiß.
    Ich möchte auch noch nen Mic-Tipp abgeben: habe kürzlich ein Gooseneck-Mic von Astatic gekauft (915). Es wird jetzt in einem akustisch ziemlich katastrophalen Gottesdienstsaal eingesetzt, der über eine kleine Main-PA sowie "Delayline" bei 10m verfügt. Davor gabs nur PA und SM58. Die beiden Investitionen haben eine Verbesserung von ca. 2343549dB gebracht :) Astatic klingt nach NoName, aber die Firma stellt glaub ich Kapseln für alle möglichen Markennamen her... und mein Eindruck von dem Ding ist echt gut. Man darf halt nicht zu nah rangehen... sonst ploppts. Ich hab übrigens auch mal 2 gleichzeitig für einen Redner aufgestellt, wie man's im Fernsehen sieht. Das hat bei mir aber total gephased - es klang wie Lispeln. Hat jemand ne Idee, warum die das im Fernsehen so machen?

  • @ paddy


    er hat ja nach nem rezept gefragt. und as kommt schon hin.



    wie auch immer das eine mic etwa 6- 20db leiser fahren evtl delayen oder pahse drehen.


    oder nur als not reserve.
    oder anders an ordnnen mikrofon kapsel array.

  • Paddy Seit wann macht ein digitaler Eq Phasenschweinereien????



    Phasenverschiebungen sind doch eher das Merkmal analoger Eq's.
    Denn digital ist alles möglich, nur das es halt nicht (immer) klingt.



    Gruss Thomas

    blubb.

  • Ich meinte mit "Ultracurve und Co." eigentlich die Art von EQs, auf die man lieber gleich verzichtet, als daß man sie einsetzt. Ob der Ultracurve phasen schmiert weiß ich nicht, aber er arbeitet für meine Begriffe einfach nur suspekt. Ok, ich neige schon manchmal zum Markenfetischismus, aber das kommt glaub ich nicht von ungefähr. Gerade bei EQs bin ich nicht für faule Kompromisse. Phasensauerei ist halt eins der Argumente. Pardon, daß ich es voreilig über einen Kamm (digi/analog) gescheert habe.


    Gut Pfeif, Paddy :)

  • Hallo,


    Also wie der EQ so steht, haengt IMHO recht stark vom Mic und von den Boxen sowie vom Raum ab. Ich habe eigentlich IMMER den lowcut gedrueckt. Bei Schwanenhalsmics, oder letzte Woche auch einem D3800 am Rednerpult hab ich soweit alles linear, vielleicht ein wenig die Baesse raus. Das haengt wieder stark davon ab, wie weit der Redner vom mic entfernt ist. Ist er sehr nahe kommt der nahbesprechungseffekt zum Tragen und ich nehm die Baesse raus. ist er weiter weg hab ich eher Probleme mit Lieblingsfrequenzen des raums und ich nehme je nach raum meistens zwischen 300 und 600hz was raus. Das haengt auch wieder vom Vortragenden ab. Da gibts welche mit sehr sonorer Stimme, denen ich eher baesse rausnehme, und wieder andere, die in den lowmids beschnitten werden. Die handfunken kann ich soweit auch flat lassen mit Ausnahme der tiefen Frequenzen, je nach Abstand. Hier muss ich aber JF recht geben. Die Funken mit SM58 Kapsel sind ein Alptraum fuer mich, im verglich mit den AKG's, oder den ebenfalls immer vorhandenen Beta57.


    Wirklich unangenehm koennen die Lavaliers werden. Hier finde ich mich zumeist mit einer Absenkung im bass, je nach redner zwischen 50 und 100Hz. Da ganz massiv. Teilweise -15db. Dann noch oft -6db bei 400-600Hz. Den Hoehenregler hab ich eigentlich noch nie angegriffen. Auch kein Boost bei 2-5k. Wenn ich eben bei runden 600Hz was rausnehme kann man die Stimme schon sehr gut verstaendlich machen wie ich finde.
    Da muss man halt aufpassen es nicht zu uebertreiben. man kann einen Redner schnell kraftlos klingen lassen, wenn man zu viel bei den tieferen Frequenzen wegnimmt. Das hat dann wieder einen psychologischen Effekt, den Vortrag betreffend. Zu viel lowmids mulmen wieder. das hoert man aber ohnehin gleich. Ich mache das gern blind, um mir garnicht erst eine Frequenz einzureden. Oft stelle ich den Bassregler auf -15db, die Mitten auf -6db und geh dann blind Frequenzfischen. Abwechselnd mit Kopfhoerer und mal live. Letztlich ende ich meistens mit -6db in den mitten je nach Raum (wobei das bei einer Fixinstallation dann ja gerne ein parametrischer EQ uebernehmen koennte) und ziemlich heftigem lowshelf zwischen 50 und 100Hz, je nach Redner. Das ganze natuerlich beeinflusst von der Rednerposition, also eventuell auftretenden Feedbacks.


    Was ich wichtig finde ist, dass man sich bei Diskussionen und Fragen nciht drauf verlaesst, dass jeder seine handfunke ein und ausschltet. Oft hat man dann 2 oder 3 Mics offen. und das klingt schauerlich. Viele haustechniker machen das aus Bequemlichkeit. ich versuche immer moeglichst den ueberblick zu behalten und jeden aktuell auf und zu zu machen. Wenns wirklich eine Diskussion wird, in der sich die Redner gegenseitig ins Wort fallen muessen dann auch schon mal 2 mics offen bleiben. Aber bei den ueblichen Frage-Antwort sachen immer nur eines.


    Ich wuerde also einen parametrischen EQ nehmen, fuer Frequenzen die im betreffenden Raum immer wieder ein Pronlem sind. und kleinere Korrekturen rednerspezifisch am Channel EQ machen.


    CU
    Martin

  • Generell ist eine gute Sprachbeschallung schwierig, ohne Erfahrung geht da nichts. Dazu kommt, dass jeder "Doof" hört, wenn es scheisse klingt. Unser Gehör ist phylogenetisch (tolles Wort!) nunmal auf die Rezeption von Sprache ausgerichtet und daher kann sich auch jeder ein Laie eine Meinung dazu leisten. Zur Praxis.


    1. Je weiter man von der Schallquelle weg ist, desto besser müssen die Mikros sein.
    2. Bei Sprachbeschallung gibt es keine verbindlichen Regeln für's EQing, außer vielleicht alles unter 100 Hz raus. Alles andere hängt von der Stimme, PA und Raum ab. Bei Diskussionsrunden habe ich teilweise komplett andere EQs, je nach Sprecher, am Start.
    3. Hauptproblem ist Feedback, gerade wenn die Sprecher von weiter weg und leise ins Mikro sprechen. Einpfeifen ist Pflicht!


    Zum Ohr EQ. Ich kann mir vorstellen, was FAT A gemeint hat. Ich habe ja mal kurze Zeit für die Ohr Firma gearbeitet, da war es Hausintern kein Geheimniss, das bei extremen Absenkungen (größer als -12 dB) in den tiefen Frequenzen (unter 80 Hz) der Ultracurve hörbare Verzerrungen produzieren kann. Ansonsten funktioniert das Gerät, obwohl wir das Teil nur als RTA zur Feedback Frequenz Suche einsetzten. BBS, finde ich gut :D


    Gruss
    WW


    Paddy: Du hast recht gehabt, das CA hat beim Live-Test wunderbar funktioniert! Der Bericht ist fertig und geht heute noch an den Admin, dann wird er bald zu lsesn sein.