I want more of...

  • wir werden aus diesem teufelskreis nicht mehr herauskommen, ohne ein paar grundsätzliche dinge zu ändern:

    so sind z.b. diese ganzen zentralisierungen, die vor allem in den letzten 2-3 jahrzehnten umgesetzt wurden, eines der grundprobleme unserer zeit.

    die produktion von waren muss wieder örtlich geschehen, vor allem auch was unsere nahrung angeht.

    - dadurch gäbe es viel weniger verkehr, weil die waren nicht mehr in quer duch alle länder gefahren werden müssen.

    - es gäbe wieder mehr arbeitsplätze (wenngleich auch nicht die ultra hochbezahlten)

    - die kontrolle der gefertigten waren und der lebensmittel wäre viel besser.

    - das handwerk könnte wieder besser in die bevölkerung integriert werden

    - die zufriedenheit der menschen könnte wieder steigen


    und auch hier wäre es so, dass da vor allem die großen konzerne nicht mitziehen würden ...

    ausserdem würde so ein umbau auch langsam gehen müssen, mit hau-ruck methoden wird das auch nicht klappen. und es würde natürlich auch waren geben, die man sinnvollerweise zentral fertigt. man kann ja nicht alles über einen kamm scheren.
    aber schlussendlich wäre das einer der denkbaren wege aus der misere.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • - dadurch gäbe es viel weniger verkehr, weil die waren nicht mehr in quer duch alle länder gefahren werden müssen.

    Bei Ware aus Fernost wird das fertige Produkt in direkter Linie zum Kunden geliefert. (Import > Händler > Kunde). Bei der Herstellung vor Ort müssen alle Einzelteile an einen Ort zur Montage gebracht werden (mit Baugruppen von verschiedenen Standorten wird das ganze exponentiell aufwendiger) und werden von dort zum Händler und dann zum Kunden geliefert. Das sind deutlich weitere Wege auf europäischen Boden.


    Ich bin übrigens ganz bei euch, dass sich etwas ändern muss. Leider gibt es aber keine einfache Lösung für die meisten Probleme. Das hat man sehr gut bei der Maskenproblematik im Frühjahr 2020 gesehen. Keine heimische Maskenproduktion? Das ändern wir sofort! Ach, das Filtervlies kommt auch aus dem Ausland? Dann müssen wir heimische Produktionsanlagen aufbauen! Die Rohstoffe dafür stellen wir auch nicht in Deutschland her? ...

  • Man könnte ja mal einfach damit anfangen und keine irische Butter mehr kaufen. Die lokale Molkerei hier hat leider schon vor Jahren geschlossen. Aber Butter aus dem Schwarzwald oder aus Andechs schmecken auch, letztere sogar sehr gut. Da brauch ich keine, die nördlich des Weißwurstäquators produziert wird.

  • Aber Butter aus dem Schwarzwald oder aus Andechs schmecken auch, letztere sogar sehr gut. Da brauch ich keine, die nördlich des Weißwurstäquators produziert wird.

    Nimm Berchtesgadener, die zahlen ihren Milchbauern auch noch mehr, als sie müssten...

  • Und ist halt auch wieder 100km mehr. Dafür ist Andechser Bio und scheint sich auch sonst um Nachhaltigkeit zu kümmern.

    Ich hoffe mal, dass Edeka das nicht erst alles nach Hamburg schickt.


    Es kommt halt wie immer aufs Gesamtpaket an. Es gibt ja auch den Bio-Egoismus: Hauptsache es steht Bio drauf, egal woher es kommt und wie es hinter den Kulissen aussieht.

  • Ok, Missstand erkannt. Also gibt es die Pizzalieferung jetzt zum Festpreis von 6,38 €, damit sinkt das Bestellaufkommen um 50% und die Belegschaft wird bei doppeltem Lohn halbiert. Und dann? Ziel erreicht? Man bezahlt halb so viele Menschen doppelt so gut?

    Der Ansatz schafft ein ganzes Bündel neue Probleme und hilft vermutlich kaum bis gar nicht.

    Hier und dort was teurer zu machen bringt natürlich nix. Dass erhebliche Teile unserer Infrastruktur von Scheinselbstständigen am Laufen gehalten werden und deren Auftraggeber dabei noch an den gesparten Sozialabgaben verdienen ist auf Dauer aber auch nicht tragbar weil es den Markt zu Ungunsten der Sozialversicherten und deren Arbeitgebern verzerrt. Leider hört genau da aber die gesellschaftliche Solidarität auf, die Mehrheit will das genau so. Sonst würde sie anders wählen.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Bei Ware aus Fernost wird das fertige Produkt in direkter Linie zum Kunden geliefert. (Import > Händler > Kunde). Bei der Herstellung vor Ort müssen alle Einzelteile an einen Ort zur Montage gebracht werden (mit Baugruppen von verschiedenen Standorten wird das ganze exponentiell aufwendiger) und werden von dort zum Händler und dann zum Kunden geliefert. Das sind deutlich weitere Wege auf europäischen Boden.


    Ich bin übrigens ganz bei euch, dass sich etwas ändern muss. Leider gibt es aber keine einfache Lösung für die meisten Probleme. Das hat man sehr gut bei der Maskenproblematik im Frühjahr 2020 gesehen. Keine heimische Maskenproduktion? Das ändern wir sofort! Ach, das Filtervlies kommt auch aus dem Ausland? Dann müssen wir heimische Produktionsanlagen aufbauen! Die Rohstoffe dafür stellen wir auch nicht in Deutschland her? ...

    Eine der Lösungen dafür die in anderen Ländern schon viel stärker praktiziert wird ist Standardisierung. Dann lohnt es sich auch hoch automatisierte Fertigungen lokal aufzubauen.

    Kein Mensch braucht wirklich 50 verschiedene Schalter- und Steckerprogramme mit jeweils unterschiedlicher Mechanik, ähnliches gilt für Schlosskästen, Installationsmaterial und in unserer Branche z.B. für Lampen und LED Panels. Ebenso ist nicht einzusehen warum die Steuergeräte von Kraftfahrzeugen und Haushaltsgeräten oder die internen Netzteile von Unterhaltungselektronik bei jedem Hersteller unterschiedlich und nicht gegeneinander austauschbar sein müssen; Funktionsanpassungen sind da doch problemlos in Software darstellbar.

    Klar wird das unter dem Strich etwas teurer, der massenhafte Import von Wegwerfelektronik ist das aber auch. Nur zahlen nicht wir den Preis dafür in Form von Umweltschäden und furchtbaren Arbeitsbedingungen sondern Menschen in anderen Teilen der Welt...

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • [...]

    und WOW:

    der durchschnittliche nettostundenlohn von soloselbständigen liegt bei uns bei 9,40EUR!

    wohlgemerkt: der durchschnittliche nettostundenlohn ...

    wahnsinn!

    Korrektur: Im Artikel steht "Median", nicht Durchschnitt.


    Ich finde den Artikel richtig gelungen.

    Noch interessanter finde ich, dass die im Artikel genannte Einstellung ggü. Selbstständigen (z.B. "Argwohn und die Unterstellung von Egoismus") in sehr ähnlicher Form manchmal auch in diesem Forum auftaucht. Nur geht es da nicht gegen Selbstständige, sondern Großkonzerne :)

  • Denke die Kaufentscheidung liegt bei uns.


    Und bei den Nahrungsmitteln kann ich hier in der Steiermark (Ö) ganz gut direkt beim Erzeuger kaufen.

    Und somit bleibt die Wertschöpfung hier. Fertig.

    Bio oder net is doch absolut sekundär.


    Klar bei E-Geräten wird's spannend, aber das regelt sich jetzt eh von selbst. China will den Standart der eigene Bevölkerung steigern, und wird auf lang dadurch unabhängig von unserer Kohle.

    Dann werden wir billig von dort nix mehr bekommen. Die haben dann alles im Land, und auch die eigenen Konsumenten.


    China ist dann dort wo wir (jetzt auf einmal drauf kommen - Warum wohl???), hin möchten. Selbstversorgung.


    Und wenn hier Stimmen meinen, Preis Abhebungen sind nicht die Lösung, dann ist das überhaupt nicht korrekt. Denn das Problem ist das nicht einhalten der Kostenwahrheit!


    Denn solange jemand DRAUFZAHLEN muss, nur damit ich mir diesen und jenen Scheiß kaufen kann, wird es nicht funktionieren.

    Und dann nenne mir bitte 5 Dinge, bei denen du dir Ganz GANZ sicher bist, dass der Preis korrekt ist!


    Just my 2 cents...

    Aber das Thema macht mich an.... ;)

  • Also wie gesagt. Die Frage mit den Preisen hängt eben auch stark davon ab, wieviele Parteien daran mitverdienen ohne tatsächlich etwas dazu beizutragen.

    Also wieviele Zwischenhändler, Investoren, Banken schmälern die Marge?


    Ein Bauer in Deutschland macht schon lange keine Preise mehr. Der hat gefälligst die Preise zu nehmen die Ihm sein Kunde vorschreibt.

    Und das muss nicht immer reichen

    Practice, Practice, Practice

  • Was macht ein Bauer, der eine Million gewonnen hat? So lange weiter wirtschaften, bis die auch weg ist.

    Dachte das wären die Jazzmusiker :)

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    Nächstes Meet&greet: Forentreffen am 27.3.2024 in Heilbronn
    Nächste Messe: PLASA Leeds am 14. und 15. Mai, Stand R-C10