das sm57 und seine popularität

  • Hallo,


    ich sehe es komischerweise inzwischen anders. Ich habe echt lange (Jahrelang) das SM-57 aus den genannten Problemen und nachteilen verweigert. Inzwischen verwende ich es zumindest bei Rock/ Pop AM LIEBSTEN. Es klingt eben doch genau so, wie ich mir das vorstelle. Insbesonderes hat das SM-57 irgendwie einen ganz eigentümlichen "Druck" der mehr mit Impulsverhalten als dem Frequenzgang zu tun hat (vermute ich), den ich mit anderen Mikros einfach nicht hinbringe, obwohl die erstmal "schöner" klingen. Dort wo es auf ausgewogenen und sehr bearbeitbaren Klang ankommt, nehem ich auch gern was anderes, wobei mich dann ein SM-57 auch nicht gerade stört.


    Für mich ist deswegen die "Legende" berechtigt. Über die Mechanismen, die damals zur Etablierung führten, können wir halt nur mutmaßen. Ich glaube aber nicht, dass das Mikro besonders gut zu den PA-s paßte..
    Viele Grüße
    Tobias Kammerer

  • Ich hab viele Mikros, die ich gerne nutze ( privat ) aber dabei ist kein SM57 mehr.


    Ich brauche das nicht mehr.


    Den von Dir beschriebenen eigentümlichen Druck bekomme ich überall auch mti anderen Mikros hin, und nach meinem Empfinden immer besser.


    Von daher, ich brauche es nicht.
    Am ehesten noch mal für einen Sänger

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  • Zitat von "tobias kammerer"

    Über die Mechanismen, die damals zur Etablierung führten, können wir halt nur mutmaßen. Ich glaube aber nicht, dass das Mikro besonders gut zu den PA-s paßte..


    Du mußt es nicht glauben. Ich glaube auch alles Mögliche nicht. :D:D Wie alt bist Du, b.z.w. wie alt warst Du, als das oben genannte Equipment das übliche Handwerkszeug war ? Es war in der Zeit, als ich zwischen 16 und 20 war. Im Übertragungsbereich der Snare werkelte damals üblicherweise in einer professionellen amerikanischen oder englischen PA eine 4560 mit einem K130/K140 oder ein Martin Rasierer mit einem ( oder zwei ) ATC 9" er und darüber mit einem Vitavox S3 + 4 cell Aluguß-Horn oder ein 2440 mit einem JBL 2350 Aluguß-Horn. Diese Sachen hatten wirklich einen sehr eigenen Klang ! Ich glaube ganz gut beurteilen zu können, wieviel Einfliuß diese Sorte PA auf den Snare Sound hatte. Vor allem unter der Bedingung, dass es als Klangregelung nur die Option 'mehr oder weniger Höhen' und bestenfalls mehr oder weniger Mitten bei einer fixen Scheitel-Frequenz gab. Da war es wirklich wichtig, dass das Mikro zur PA passte.... und definitiv war das die Zeit, in der die Entscheidung für das 57 als "Standard" gefällt wurde.

  • Zitat von "tobias kammerer"

    ...Ich glaube aber nicht, dass das Mikro besonders gut zu den PA-s paßte...


    nun ja, in den 70ern hatte ich noch nix mit beschallungsanlagen zu tun, zumindest nicht als aktiver. aber die anlagen, die damals unsere lieblingsmusik laut übertragen mussten, an die kann ich mich sehr wohl noch erinnern ;)
    und da muss ich guma wirklich recht geben: wenn die klanglichen eingriffsmöglichkeiten an den pulten nicht gegeben waren, MUSSTEN die mikrofone mit ihren speziellen klangeigenschaften in die bresche springen.
    damals war das tatsächlich noch viel entscheidender als heute.


    ich würde dabei jetzt nicht so weit gehen, das man das 57er gar nicht mehr an der snare einsetzen kann oder sollte. doch mittlerweile wurden die übertragungsfähigkeiten von PA systemen wesentlich verbessert - und es gibt für diesen zweck auch wirklich gute mikrofonalternativen.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Hallo nochmal,


    offenbar hat der Guma mi ein paar Jährchen voraus (wann gehst Du in Rente??!!?! :wink: ), aber immerhin kenne ich einige dieser Anlagen und die wenigsten davon klingen auch nur irgendwie ähnlich. Und genau der Umstand wäre ja ein Paradoxon dazu, daß der Klang EINES Mikrofones genau zu diesen vielen unterschiedlichen Anlagen passen würde.
    Wobei tatsächlich sie alle gemeinsam hatten, dass Tiefbass unbekannt war und das SM-57 eher im höheren Bass seine Stärken hatte, als z.B. ein MD-421. Das spräche für die Theorie. Trotzdem habe ich da son meine Zweifel.


    Viele Grüße
    Tobias Kammerer

  • Zitat von "tobias kammerer"

    ..... aber immerhin kenne ich einige dieser Anlagen und die wenigsten davon klingen auch nur irgendwie ähnlich.


    Man kann nicht "einige dieser Anlagen" kennen, denn es gab damals im professionellen Bereich nicht so sehr viele Optionen. Turbosound war noch in den absoluten Kinderschuhen und tourte auch noch nicht auf dem Kontinent, Brit Row war mit Martin unterwegs und in den Staaten bestand eine PA im Wesentlichen aus Nachbauten von JBL Kinolautsprechern mit den damals erhältlichen, oben genannten Horn-Treiberkombinationen. Die S4 war noch nicht geboren und Herr Meyer werkelte auch noch längst nicht an einer MSL3.
    Vielleicht passt aber ein SM57 besonders gut zu einer Seeburg TKE 212 oder K2, da ist das Gehörn ja nicht so weit von damals weg. :wink:

    Zitat von "tobias kammerer"

    Wobei tatsächlich sie alle gemeinsam hatten, dass Tiefbass unbekannt war und das SM-57 eher im höheren Bass seine Stärken hatte, als z.B. ein MD-421. Das spräche für die Theorie. Trotzdem habe ich da son meine Zweifel.


    Nein, mit den Bässen hatte das eher weniger zu tun, obwohl die auch anders waren als heute. :D



    ... und bezüglich meiner Berentung: Ich befürchte ich werde kein Beschallungsrentner sondern mache eher auf Rentnerbeschallung. Das wird bestimmt der Renner. :D