I don't need that, 2.0

  • Hoffentlich wisst ihr, wer die Nachtwache war. Mein damaliger Arbeitgeber hatte mal das Problem bei einem innerstädtischen Festival, dass im FOH ein Aktenkoffer im verschlossenen Truhencase verschwunden ist, im FOH-Zelt waren mehrere leere Bierkrüge, die am Abend vorher da nicht waren (Showende war denke ich gegen 1 Uhr, morgens ging es denke ich gegen 10 weiter). Die Securityfirma hat der Polizei den Zutritt zu deren Einsatzzelt verwehrt, die sollten doch bitte einen Durchsuchungsbeschluss bringen. Als sie den ein paar Stunden später hatten, gab es dann keine Personaleinsatzpläne vom Vortag mehr.
    Die Nachtwache hätte direkt im FOH stationiert sein sollen.

    Wie das ausgegangen sit weiß ich nicht mehr, ist etwa 10 Jahre her...

  • Der Anwohner hat auch die Kollision gesehen - aber nicht die Polizei gerufen ^^.

    =O X/


    Das ist ja noch dämlicher als die Nixblicker-Nachtwache:

    Ausgehend davon, dass da mit hoher Wahrscheinlichkeit ein volltrunkener Vollidiot hinterm Steuer gesessen sein dürfte/könnte, wäre ein weiterer, möglichst zu verhindernder Schaden - evtl. gar Personenschaden - im Verlauf der Chaosfahrt sogar einigermassen wahrscheinlich.


    Ergo: Unterlassene Hilfeleistung.

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Bauartbedingt ist an dieser Stelle das Spannungsmaximum, wenn jemand seitlich gegen den Ausleger fährt. Auch ein homogenes Stahlprofil (wie bei einem Liftausleger) hätte genau an dieser Stelle versagt.

    Wobei ich zustimme, dass die Schweißnaht hier "sehr homogen" versagt hat.

    Dass da was abreißen darf, stelle ich in keiner Weise in Frage.

    Dass das eigentlich anders hätte aussehen müssen, sehen wir wohl beide so.

    ...Holz ist braun!

  • bisher hatte ich noch nie ein problem mit nachtwachen.

    aber wenn ich die beiträge hier so lese, bekomme ich da ein echt mieses gefühl.

    Mein schönstes Erlebnis in der Hinsicht: Wir bauen am Vorabend der Veranstaltung in einer großen Dortmunder Halle auf und wie mit dem Veranstalter vereinbart erscheint um Mitternacht der bestellte Wachdienst und wir machen Feierabend mit den Worten "schließt hinter uns zu, wir sind morgen Mittag um 12:00 Uhr wieder da". Als wir Mittags wieder da sind, stehen alle Türen offen und vom Wachdienst und unserer FOH-Kamera mit langem Teleobjektiv fehlen jede Spur.

    Dem Veranstalter wurde dann seitens der Halle gesagt, dass die Wache bis 8 Uhr bestellt worden sei und ab 5:00 Uhr ohnehin der Putzdienst durchgeht, dann sind sowieso alle Türen offen.


    Ganz großes IDN... :cursing:

  • Also zur Schadensregulierung wäre es doch eigentlich so, dass das Material dem Veranstalter überlassen wurde. Ob jetzt vertraglich eine Bewachung festgelegt war oder nicht, ist wahrscheinlich sogar egal - mit Übergabe beginnt doch die Sorgfaltspflicht des Veranstalters. Der wäre also dir gegenüber erstmal für den Schaden haftbar. Der sollte es sich dann womöglich bei Secu und/oder Verursacher wieder holen können - wenn denn was zu holen ist.

  • Wenn der Verurscher ermittelt wird, ist abzuwarten ob er den Schaden auch begleichen kann.

    Wer "Schleuderübungen" machen kann und damit auch noch zur Werkstatt fährt, hat wohl genug Kohle (oder ist sponsored bei Mami und Papi). Und da der Schaden durch ein pflichtversichertes Fahrzeug verursacht wurde, muss die Haftpflichtversicherung in den meisten Fällen zahlen (z. B. bei grober Fahrlässigkeit, nicht bei Vorsatz).


    Ich drücke die Daumen, dass die Regulierung nicht zu lange dauert.

  • IDN


    Stagedesign was so nicht ganz hinhaut - Riser zu viele, zu hoch und v.a. zu breit, was nicht nur für uns den Zugang zum mikrofonieren erschwert sondern auch dem Orchester auf die Riser überhaupt rauf zu kommen… ich kann den Soundcheck morgen früh kaum erwarten iron


    Au weia. Letztes mal als ich die Show gemacht habe bin ich über ein Stativ gestürzt und habe mir den Arm gebrochen. Mir schwant schlimmes.


    Und zum Sahnehäubchen wurde mir noch das Auto abgeschleppt 🙄 - ich dachte ich parke in der Crew Parkzone.


    (Zur Rettung des Ganzen: das Catering ist erste Klasse)


    - Nachtrag: es war alles nur halb so schlimm. Alle unsere Planung und Vorbereitung hat funktioniert und wir waren zu Beginn der Probe 90% verkabelt (niemand hat mit 100% gerechnet)


    Der Rückbau in die Vorbands lief dann auch reibungslos und schneller als gedacht.

    Catering ist immer noch gut.

  • bisher hatte ich noch nie ein problem mit nachtwachen.

    aber wenn ich die beiträge hier so lese, bekomme ich da ein echt mieses gefühl.

    nach dem Weihnachtsmarkt habe ich auch "Hals" auf Nachtwachen .. die Bühne ständig vermüllt, Leergut, klebrige Flecken von Energiedrinks - und das Handyladegerät unter der komplett umlaufenden Plane vom Mischpultplatz fehlte genauso wie die Handschuhe vom Helfer :-/

    Biete: Zeitrafferaufnahmen, z.B. vom Konzert oder Bühnenaufbau
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  • Klar hätte die Nachwache etwas unternehmen müssen: in diesem Fall aber wohl eher die Polizei rufen und das Handy zum filmen und fotografieren nutzen.


    Kenne jetzt persönlich weder "Nachwachen" oder sonstige Menschen, welche sich für mehr oder weniger Geld, die sich nachts einem wild drehenden/schleudernden Auto nähern um materiellen Schaden abzuwenden.

    Oder sich nachts alleine mit einer überraschend auftauchend größeren Menge an professionellen Dieben auseinander zu setzen.


    Pöbelnde/Betrunkende/Randalierende Kinder/Jugendliche/Erwachsene von dem Aufbau/Location zu verscheuschen/abzuschrecken - meistens durch die bloße Anwesenheit - schon eher.

    Da darf man von einer professionellen Firma sicher etwas Durchsetzungskraft und Kompetenz erwarten.


    Unser Sicherheitsdienst (für Büro und Lager) fährt bei Alarm auch nur vor und informiert die Polizei bei "unüblichen Bewegungen und Lichtern am/im Gebäude" - da wirft sich auch niemand dem Fluchtwagen vor den Motor oder "stürmt" alleine das Gebäude um unbewaffnet auf Summe-X an möglicherweise gewaltbereiten Einbrechern zu treffen.



    Hoffe natürlich auch auf schnellen Schadensersatz seites des Verursachers für dich.

    (und notiert ALLE zusätzliche Kosten die dadurch entstanden sind, Zumietungen, Personalstunden, Servicezeiten/Überprüfung der Bühnenkonstruktion durch Hersteller, etc.)

  • Wer sich ein wenig im Sicherheitsgewerbe auskennt weiß; das die Leute Nachtwache machen "müssen", welche am Tage "für's Grobe" nicht zu gebrauchen sind.

    Und letztendlich ist es einfach eine Frage des Geldes.

    Sicherheit kostet Geld; da aber "...noch nie was passiert ist..." ......

    Never stop a running System

  • Benefiz-Chor-Kabarett-Darbietung in einer Kirche.


    Der Chor eh schon ziemlich anstrengend, die Chorleiterin wahrscheinlich Ü70 und hat trotz 35 Jahren "Bühnenerfahrung" und Studium wohl trotzdem keine Erfahrungen mit Bühnentechnik. Oder nie Interesse dafür gehabt. Die Telefonate und Mails vorab schon nicht unbedingt ... zielführend. Ich hatte mir eigentlich schon bei der letzten Zusammenarbeit vorgenommen, diese Truppe nicht noch einmal zu betreuen.


    Sicherheitshalber morgentlicher Anruf am Veranstaltungstag beim Verantwortlichen der Gemeinde:

    "Ja, wie, sie wollen schon um 12h aufbauen? Nicht um 13h? Ich habe vor 13h doch gar kein Auto!"
    (seufz ... ja, das stand ja so in meinem Angebot vom Januar, sonst paßt das nicht!?)
    "Wir haben nur eine Steckdose in der Kirche"
    (Mmpf .. reicht mir)

    Stimmte aber auch gar nicht- da hat der gute Herr die beiden Starkstromanschlüsse am Eingang wohl völlig "vergessen" - und die anderen Steckdosen am Altar und der Sakristei auch


    Er verspricht mir eine Ersatzperson zu schicken.


    12h: Kirche verschlossen.
    Seufz. Ein paar Minuten gewartet, nichts tut sich.
    Immerhin finde ich das benachbarte Gemeindeheim und dort die Ersatzperson, die pensionierte Küsterin. Entspannt beim Dekorieren.

    Leichter Befehlston
    "Sie können dann hier auf dem Parkplatz parken und dann rüber laufen"
    (Nein, ich schleppe meine Kisten nicht durch das Blumenbeet in die Kirche. Und ja, ich stehe schon vor der Kirchentür. Schon länger.)

    "Ähh, wie, ja, aber vor der Kirche soll ja keiner parken. Äh, das geht ja so nicht. Da kann man ja vorher wenigstens fragen, brabrabra .."
    (War ja keiner da? Und ich habe SCHWERE Kisten und werde vor der Tür AUSLADEN! Damit müßte ich so langsam auch mal anfangen ... wenn Sie jetzt mal aufschliessen könnten ...)

    "Das sind aber viele Kisten, das funktioniert doch gar nicht mit einer normalen Steckdose, da brauchen Sie doch Starkstrom! Ich hab ja keine Ahnung, aber nicht, daß hier was abfackelt. Das ist ja Denkmalschutz hier. Da muss ich erstmal den Baukirchmeister fragen, brabrabra ... "

    (doch, gar kein Problem, alles gut)

    "Nee, ich muss jetzt erstmal den Baukirchmeister anrufen, der ist Elektriker."
    (Baukirchmeister am Telefon "Achso .. Beschallungsanlage und 2 LED Scheinwerfer?
    Ja, aber ist doch gar kein Problem, oder?"
    Seufz .. sag ich doch)


    Ok, die zusätzlichen, selbstgebauten und nur leicht wackelnden Bühnenelemente, zusammengeschoben mit kleinen Zwischenspalten, mit denen zwischenzeitlich der komplett Altarraum zugebaut war, von denen auch weder Chor noch die Gemeinde etwas gesagt hatten, erschwerten die Lautsprecher- und Scheinwerferplatzierung etwas, aber hey .. Show must go on


    Beim Aufbau fliegt der FI, als ich das Netzwerkkabel zwischen Pult und Stagebox stecke .. hatte ich noch nie !?

    "Sie haben gemerkt, daß der Strom weg ist, ja?"
    (Ja, oh Wunder, wir stehen plötzlich in einer völlig dunklen Kirche, wo es gerade noch hell war .. ist mir schon aufgefallen, doch, in der Tat ... )

    "Sehen Sie, das funktioniert überhaupt nicht mit ihren ganzen Sachen, da fliegt schon sofort die Sicherung, das ist viel zu viel!"

    (... )

    "Bleiben Sie weg vom Sicherungskasten, ich mach das"
    (Seufz)

    Hab dann die Steckdose im Seitenschiff nicht mehr benutzt, dann lief zumindest alles


    Küsterin verschwindet telefonierend


    "Hier, ich habe einen Starkstromverteiler, Sie brauchen Starkstrom, das funktioniert sonst nicht!"
    (Danke, aber meine Sachen laufen alle einwandfrei)
    "Wenn Sie meinen, daß ist dann aber ihre Verantwortung!"
    (Ja, danke - ich mach das nicht zum ersten Mal)

    "Haupt- und Seitengänge müssen frei bleiben, da darf nichts stehen!"
    (gut, dann keine Delay-Lautsprecher .. ich packs wieder weg ...)

    "Ich bin dann jetzt weg, Sie bleiben ja die ganze Zeit hier, weil die Kirche kann ich nicht offen bleiben, ja?"

    (Hä? Eigentlich wollte ich nach dem Aufbau noch ne Pommes essen)


    Ich war zwischendurch mehrfach ganz ganz kurz davor wieder nach Hause zu fahren.


    Und dann kam der Chor.

    Ich habe dann noch 2,5 Stunden mit 13 reifen Damen über
    - die Abläufe eines Soundchecks,
    - der Chor-Mikrofonaufstellung ("ich fühle mich durch das Stativ so eingeschränkt!"),
    - der Verwendung von Handmikrofonen bei Solo-Parts (wurde abgelehnt, extra ein Mikrofon in die Hand nehmen ist zu umständlich, natürlich),
    - der richtigen Haltung von Hand-Mikrofonen beim Eröffnungssong,
    - über Aufstellung der beiden extra gewünschten Scheinwerfern (von der Seite: "die blenden!" Von vorne: "die blenden")
    und Anschluss des Keyboards ("Ich habe mir extra ein neues Kabel gekauft" Schön, was soll ich mit 6,3mm Stereoklinke auf 2x Cinch?)

    diskutiert


    und irgendwie zwischendurch einen Soundcheck versucht.
    Ist aber trotzdem in eine Generalprobe ausgeartet.

    Highlight:
    "Ja, jetzt musst du das Telefonklingeln einspielen"

    (Hää? Welches Telefonklingeln?)
    Ja, ähh ... mhh .. hätte ich dir geben müssen, oder?
    (so wie die anderen beiden Einspieler auch? Joah ...)
    Kannst du nicht eben was runterladen?
    (seufz .. klar)
    Was machst du, doch nicht jetzt ..
    (ähh .. Hier, Ablaufplan, doch?)
    oh, warte, ich habe dir den Einsatz an der falschen Stelle reingeschrieben
    (seufz)

    5 Min vor Beginn:
    Organisator stellt sich vor: "Welches Mikrofon nehme ich denn für die Begrüßung?"
    Oh, es gibt eine Begrüßung?? Gut zu wissen ...

    Und am Ende alles wie immer: Standing Ovations und warme Worte, wie toll doch alles funktioniert hat ...

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  • @djobi


    für mich ist es beruhigend zu lesen, dass nicht nur ich solche ablaufbeschreibungen liefern muss.


    wenn man es im nachhinein liest, könnte man es fast komisch finden. deshalb hab ich dir auch einen netten smiley da gelassen.

    aber in den momenten, in denen die dinge passieren, ist man eher dabei die zähne ganz fest aufeinander zu beißen, weil laute flüche und verwünschungen in einer kirche eben nicht so gut kommen... mein beileid.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang