I don't need that, 2.0

  • Genau wegen solcher Aktionen wird so ein Effekt dann nicht im Voraus kommuniziert!

    Das hatte ich hier andernortes auch schon geschrieben. Der unverzichtbare und dann von den Musikern mitgebrachte "Fußeffekt" erwies sich als ein Multieffekt der eher preiswerteren Sorte direkt zwischen Empfänger des Funkmics (!) der Sängerin und der Stagebox - Immerhin so dezent gefahren, daß es für die Beschallung kaum hörbar war, für den live dranhängenden Radiosender aber immer noch zuviel. Der ideale Kompromiss sozusagen. Mit dem Y-Trick greift man natürlich schon in die Kunst der Künstler ein....

  • Mit dem Y-Trick greift man natürlich schon in die Kunst der Künstler ein....

    wie gesagt: wenn es gut gemacht ist braucht man solche tricks nicht.

    manchmal könnte es jedoch durchaus zum "plan B = notwehrprogramm" gehören :saint:


    in der ersten band, die ich je gemischt habe, hatte der sänger ein LXP1 und ein LXP5 vor sich am boden und steuerte diese über MIDI pedale. damals hatte ich überhaupt kein problem damit, weil er sehr vernünftig damit umgegangen ist - und mir den effektstress erspart hat 8o

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Für "Standard-Hochzeiten" mit <150 Leuten und wenig Live-Band gibts nix praktischeres als nen Tablet-Mixer. QU-SB auf die Bühne geworfen, WLAN Router aus dem Case ziehen und oben drauf stellen, fertig. Kein Core, kein Pultplatz, kein Stress.


    Vernünftig aufgebaut & durchdacht spielt das einfach so. Mir ist meins noch nie während einer Veranstaltung ausgestiegen, absolut zuverlässig. Aber man muss halt einmal in ein sauberes System investieren. Fixer Router, richtig konfiguriert, gute Kabel, wie immer...


    Wenns wilder wird, zB mit "echtem Konzert" mit mehr als drei, vier Musikern, bevorzuge auch ich natürlich weiter echte Fader und Knöppe. :)

    Ich habe halt den Vorteil, dass ich das nur als Hobby betreibe und tun und lassen kann was ich will. Ich "arbeite" mit einer Band zusammen die mein Geschraube anscheinend mag und auch meine dafür genutzte Technik akzeptiert. Also kommt ein Pult zum Einsatz und basta. Auf Tabletlösungen habe ich persönlich 0 Bock und lehne das ganz einfach ab. Und sollte ich mal was außerhalb meiner Bandaktivität machen dann bestehe ich eben auch auf (m)ein Pult. Wenn der Gegenseite das nicht passt lassen wir es eben. Und ich rede hier von Livemusik, keine Tagungen oder sonst was. Außerdem behaupte ich nach wie vor, dass ein DM1000 jetzt nun nicht wirklich viel Platz schluckt.


    also in unserem falle hatte die band ihr eigenes Qu16 auf der bühne - und haben dann auf mein zeichen hin intrumente oder gesänge in der lautstärke angepasst.

    das hat wunderbar funktioniert - ganz ohne WLAN ;)


    effektorgien gab es da natürlich keine. :)

    Effekte setzte ich sehr gerne ein und daher bestehe ich auch wann immer es irgendwie geht auf einen geeigneten Mischplatz. Beim Mischen von der Seite / mit Kopfhörer habe ich warum auch immer auch oft meine liebe Mühe das Lautstärkeverhältnis von Effekten und trockenem Signal ordentlich anzupassen. Und für Delay / Slapback etc. die zwischendurch mal angepasst werden wollen muss ich einfach vernünftig hören können sonst wird das nix. Mein Verhalten mag da für einige Kollegen und insbesondere Veranstalter etc. etwas militant wirken, dass interessiert mich jedoch recht wenig. Ich erkläre gerne warum das sinnvoll ist einen FoH mitten im Volk stehen zu haben, lasse mich aber nicht auf endlose Diskussionen ein. Das ist meine Sicht der Dinge, die ich mir über die Jahre angeeignet habe. Wer gerne über Tablets mischen mag kann das gerne tun, ich lehne es konsequent ab ;)

  • Marcel, was die grundsätzlichen fragen unserer mischarbeit angeht, bin ich voll und ganz bei Dir!

    auch ich kämpfe ständig gegen die immer zahlreicher werdenden windmühlenflügel, doch die schlechten arbeitsplätze nehmen leider trotzdem immer weiter zu!

    und einen livemix über tablet lehne auch ich aus verschiedenen gründen, die ich hier schon öfter vorgetragen habe, konsequent ab.

    leider, das muss ich hier mal gestehen, kann ich mich aber nicht immer und überall durchsetzen mit meinem wunsch nach einem sinnvollen arbeitsplatz. und so mache ich hier und da doch mal einen kopfhörermix. dazu hab ich mir eine ganz pragmatische ausrede fürs eigene gewissen zurechtgelegt: dann hab wenigstens ICH einen super sound! ;)

    was die sache mit den hochzeiten angeht:

    ich habe da schon sehr viele jahre erfahrungen gesammelt. und meine haupterfahrung ist: die meisten leute auf einer hochzeit wollen sich unterhalten, weil sie sich schon lange nicht mehr gesehehen haben. und da stört laute musik erheblich (!) und man wird als mischer immer wieder ziel verbaler absonderungen wie: "muss das so laut sein?", "machen sie das sofort leiser, man versteht sein eigenes wort nicht mehr" ... usw... kennen wir ja alle.

    natürlich gibt es auch ausnahmen, aber das sind eben die ausnahmen. :(

    deshalb empfehle ich für hochzeiten sehr gerne, dass die livemusik entweder gediegen daherkommt (stichwort "unplugged") oder in einem angrenzenden raum stattfinden kann.

    es sei denn, das hochzeitspaar will unbedingt... is klar. ^^

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • meine haupterfahrung ist: die meisten leute auf einer hochzeit wollen sich unterhalten, weil sie sich schon lange nicht mehr gesehehen haben. und da stört laute musik erheblich (!) und man wird als mischer immer wieder ziel verbaler absonderungen wie: "muss das so laut sein?", "machen sie das sofort leiser, man versteht sein eigenes wort nicht mehr" ... usw... kennen wir ja alle.

    Bei mir konnte man sich noch unterhalten, vielleicht nicht leise aber immerhin. Abgesehen davon waren Cajon und Djembe eh nur für die Aufnahme abgenommen und den Rest habe ich halt pegelmäßig "drumherum gebaut". Ich bin ja durchaus auch für "Brett" zu haben, aber das wäre bei der Musik und der Location wohl fehl am Platze. Ich wollte es eher gemütlich haben. Eine ältere Dame hat sich anschließend sogar für den Sound bedankt. Und der DJ der direkt im Anschluss weiter gemacht hat, hat dann direkt nochmal ne kernige Schüppe draufgelegt, womit wir direkt wieder beim IDN sind.


    Außerdem IDN an anderer Stelle: Ich lege Kabel bereits ordentlich aus um später ne Kabelmatte drüberschmeissen zu können. Kommt ein Musiker mit seinem mitgebrachten Kabel, schmeisst die verknotete Perlenkette quer über die Bühne statt meinem Kabelweg zu folgen, stolpert anschließend direkt selbst darüber und reisst sein Mikrostativ um...ergo IDN Chaoten X/

  • ich bin einigermaßen perplex...

    wie kann man denn überhaupt nur auf die idee kommen, für eine 8x6m bühne 4 nearfills auf die vor der bühne stehenden bässe zu stellen - so dass die hornöffnung in etwa 1,4m höhe ist!

    wenn sich nur ein einzelner gast davorstellt, haben die hinter ihm gar nix mehr davon.

    und wenn sich ein kind davorstellt (die veranstaltung startet um 11.00!) wird man ihm beim eingestellten pegel die ohren wegschiessen!

    ich hab die nearfills dann um 12dB zurück nehmen lassen.

    nachteil: nun klang die anlage insgesamt dumpf, ich musste einen hishelf von +10dB auf die anlage geben, damit es einigermaßen ausgeglichen war. zunächst dachte ich: "ob heute vielleicht meine ohren...". aber eine messung mit messmikro bestätigte exakt dieses ergebnis.


    manchmal bin ich einfach nur fassungslos, mit wie wenig sachverstand an dieses thema gegangen wird... immer noch!


    und dann so kommentare von veranstalterseite: "gell, die neue anlage klingt doch hammergeil" ...

    ja ja, nicht schlecht, das ding schiebt wie sau... aber wo sind die höhen !?

    hört das denn wirklich keiner??


    na ja, morgen läuft das festival und dann kommt auch der kollege, der die anlage eingestellt hat. mal sehen was er dazu sagt. 8)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Howdy


    IDN:

    6 Schnitze eines Line-Arrays kerzengerade aufgehängt. Das war nach 40m lauter als nach 10m. Die Reflektionen der in 100m entfernten Häusern waren so unnötig. Erst recht, wenn man den Curfew von 22h mit betrachtet.

    Aber dafür waren die Bässe als Endfire (o.ä.) aufgebaut. Zumindest liest der Aufbauer ab und zu, daß man Lautsprecher anders als gewohnt aufbauen kann. Und durch den gerichteten Bass wurden auch die Enten im hinter der Bühne liegenden Park geschont. Diese Schonung hätten die Anwohner 100m vor der Bühne auch gerne gehabt.


    Gruß

    Rainer

  • Und wo ich gerade am meckern bin:


    Ich will einmal einen Gig, bei denen es keinen Streß mit 2,4GHz Funken gibt.

    Open Air mit Headset und den dazugehörigen Paddeln. Nach 10m gibt es schon Aussetzer, wenn der (zugegeben große ;) ) Körper zwischen Sender und Paddel kommt.

    Wer baut den sowas? Und vor allem: wer kauft den sowas?


    Aber das Gute ist, wegen dieser schlechten Technik kann ich meine Funktechnik öfter vermieten.


    Gruß

    Rainer

  • also ich benutze seit nun drei jahren die System10 funkstrecken von audio-technica. diese arbeiten ja auch im 2,4GHz bereich.

    bisher hatte ich damit ein einziges mal aussetzer (das war letzten samstag). keine ahnung woran es lag, der receiver stand auf einem anderen UHF empfänger, nebendran eine kleine thomann-aktivbox für intercom. wir haben dann den empfänger von der linken auf die rechte bühnenseite umgebaut, dann funktionierte das wieder über 12 stunden ohne probleme.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Howdy


    Der Verbindungsabruch der Line6 Geräte durch die Abdeckung des Körpers hat das Faß zum überlaufen gebracht. Erst recht mit dem Einsatz von Paddeln.

    Der Sänger einer von mir betreuten Band hat sein Line6 wieder verkauft, weil es nur im Proberaum funktioniert. In freier Wildbahn nur Abbrüche.

    Von einer vierfach AKG Funkstrecke habe ich nur eine Strecke in Betrieb bekommen, weil ich mein WLAN ausgeschaltet habe. Mit meinem eingeschalteten WLAN ging nicht eine. Das war aber auch mitten in der Stadt im WLAN Ground Zero und ich konnte mein Rack nicht woanders aufbauen.

    Die Line6 Funkstrecke eine Saxophonistin funktionierte auch nur, wenn ich mein WLAN abschaltete. Abstand halten brachte leichte Verbesserung, aber nichts präsentierfähiges.


    Mit mehr Zeit und den entsprechenden Bedienungsanleitungen hätte ich vielleicht eine Verbesserung in den einzelnen Situationen hinbekommen. Aber so einen Streß bin ich von meinen EW500 (700MHz) und EW100 (1.8GHz) nicht gewohnt.


    Gruß
    Rainer

  • Je nach Modell und Hersteller werden da gewisse Intelligenzen in die Standardalgorithmen noch eingebaut, damit das Zeug etwas fehlertoleranter ist bzw. überhaupt erst (irgendwie) funktioniert oder es werden gar properitäre Protokolle eingesetzt. Bei günstigerem Spielzeug entfällt dies eben.


    AT, Shure, Sennheiser werden sich wohl ob ihreres Images auch überlegen, ob sie gewisse Kisten so auf den Markt werfen oder lieber doch nicht oder etwas nachschieben, so wie Shure mit dem Frequenzmanager.


    Allerdings ist für mich WLAN als auch ISM Bereich einfach out of scope, da diese Frequenzbänder eben durch Hinz und Kunz bedient werden und vor allem im 2.4 GHz die Wellenphysik immer und immer wieder zuschläg: Abschattung, Dämpfung. Das ist einfach unberechenbar und letztendlich ein Fall für jugend forscht.


    Jeder Nutzer, welcher sich solche Möchtegernfunkkisten bedient muss eben damit rechnen, dass man damit eher früher als später und immer wieder auf die Nase fällt, besonders im Budgetbereich.


    Ich für meinen Teil habe beschlossen solche Kisten rigeros durch vernüftige Strecken oder leitungsgebundene Mikros zu substituieren, da es ja auch mein Name ist, der bei einer VA da steht und wenn es nicht funktioniert, dann ist es immer der Typ, der an den Knöppen dreht.

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • IDN:

    verleihfirmen, die wissentlich defekte geräte herausgeben!


    mein abend hätte so schön sein können: ich hatte einfach mal keinen job am samstag!

    wir haben uns überlegt, ob wir mit dem fahrrad in die stadt wollen und uns die diesjährige lasershow am schloss ansehen wollen... dann kam der anruf um 17:30: "der kollege xxx hat gesagt, dass du eine dLive hast. ist das pult heute frei - und könntest du das in spätestens zwei stunden hier anliefern? ist eine wichtige veranstaltung vom rundfunk und die hier gestellte konsole friert immer wieder ein, damit kann ich kein konzert mischen. ich brauch hier ne andere konsole, das darf auch was kosten..."

    ich dachte kurz nach: ich muss erstmal ins lager, das pult schnell verladen, wieder zurück ins rheintal fahren ... 40 minuten. dann die 100km bis zum einsatzort... ja, wenn kein stau ist, könnte das gut passen.

    noch ne frage: "ähem, ich habe meine 100m CAT trommel verliehen, genügt auch ne 50m strippe?" "ja, genügt völlig"

    also hab ich zugesagt und bin sofort los.


    hat auch soweit geklappt, ich war rechtzeitig vor ort - und hab dann mein pult durch voll besetzte zuschauerreihen geschoben. für den ein oder anderen zuschauer (und für die kollegen vor ort) war dann der aufbau per flipcase ein augenschmaus und super schnell erledigt.

    das nötige ändern der netzwerkadresse (ich habe da keine "serienmässige" einstellung) hat leider ein wenig gedauert, weil ich in der hektik schlicht vergessen habe, dass ich auch das mixrack mal kurz ausschalten sollte, damit es die neue adresse auch übernimmt... und der kollege musste dann ja auch erstmal seine show laden und die fader für die andere oberfläche konfigurieren - das geht mit der dLive ja ratz-fatz.

    na ja, jedenfalls konnte das konzert mit gerade mal 5 minuten verzögerung starten!

    einen linecheck gabs übrigens nicht mehr, es musste einfach alles sofort funktionieren 8)

    das lief dann auch soweit super, wie schön wenn man mit profis arbeiten kann! ;)


    nach dem abbau haben wir uns natürlich unterhalten, was mit dem eigentlich extra angemieteten pult los war. die ganz erstaunliche erkenntnis: offenbar hat der besitzer des pultes am tag zuvor angerufen und dem mischermann gesagt, dass er die rechten banklayer nicht umschalten solle, sonst könnte das pult hängen bleiben. das die ganze konsole auch ohne diese seltsame einschränkung immer wieder hängen bleibt, hat er dabei aber verschwiegen.

    und das ist das IDN bei der sache: er hat also wissentlich ein defektes pult zum verleih raus gegeben!

    sowas darf nicht vorkommen, niemals!


    ein defekt kann mal passieren, das wissen wir alle. selbst die teuersten gerätschaften steigen mal aus. zwar wesentlich seltener als billigkram, aber man kann es nie 100% ausschließen.

    wenn man sein material aber ordentlich pflegt, dann lässt sich so ein ereignis aber definitiv nochmal enorm minimieren!


    wer dagegen sein material nicht pflegt und offensichlich auch noch sehr ungut behandelt, der hat nicht verstanden was in unserem job das absolut wichtigste ist: zuverlässigkeit!


    ich werde noch versuchen den namen der company herauszufinden, bei denen werde ich definitiv nie ein pult anmieten! da bin ich ganz rigoros, solche leute müssen hart ausgegrenzt werden!

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

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  • Also ich bin ganz bei dir das man nicht einfach defektes Material egal ob der Fehler Software- oder Hardwareseitig vorliegt vermieten sollte.


    Aber ich verstehe ehrlich gesagt den Mieter auch nicht - er hat ja anscheinend wissentlich ein "defektes" Gerät bei einer wichtigen Veranstaltung eingesetzt, anstatt den Vermieter zur Nachbesserung/Ersatz aufzufordern bzw. sich im Zweifel direkt selbst um ein Austauschgerät zu kümmern.

    Musste er letztendlich ja dann doch tun und wie das im Nachhinein "verrechnet" wird steht auf einem anderen Blatt.

  • wie die das verrechnen weiß ich nicht. ist mir ehrlich gesagt auch egal, ich habe meinen teil geleistet. und mein bus bei der vollgasfahrt auch...


    und ob der mieter (die PA firma vor ort) das mit der ankündigung auch wussten, entzieht sich meiner kenntnis.


    für mich ist nur wichtig, dass der vermieter offenbar bescheid wusste das sein pult einen defekt hat. und sowas geht eben gar nicht.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

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