I don't need that, 2.0

  • ich verstehe deine einwände hinsichlich professioneller vorgehenswesien, allerdings das ist jetzt eben gerade der standard. alle musiker, die ich kenne, benutzen dafür ihre telefone ;)

    also keine Profis ? :D

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, " Jungfrau von Orleans")

  • also keine Profis ? :D

    musiker-profis, keine video-profis ;)

    habe gerade erst letzte woche erleben dürfen, wie manche profimusiker an das thema dran gehen 8)

    try and error ist wohl der passende ausdruck dafür. ich will ihnen da aber keinen vorwurf machen, denn schliesslich haben sie ja normalerweise uns, um technische problemstellen zu umschiffen. wenn sie auf sich selbst gestellt sind, können da schonmal relativ einfache dinge wie die passende adapter-auswahl schief gehen.^^

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

    Einmal editiert, zuletzt von wora ()

  • Speziell die Kamera hat doch heute jeder Hobby - Fotograf privat.

    Naja, wenn ich so in der Bekanntschaft rumfrage hatte früher jeder eine kleine Pocket-Digicam, die in aktueller Zeit durch "die immer besseren Schmarrtfons" obsolet wurden. Die sehen keine Notwendigkeit für eine "richtige" Kamera mit diversen Möglichkeiten mehr.

    Von denen werde ich immer mit großen Augen angeschaut, wenn ich mit DSLR und Objektivtasche fotografiere, statt mit dem Handy rumzuwedeln ;)

    Lieber mit Röhre geampt, als in Selbige geschaut!

  • Wie schon gesagt: Newtek hat da mit NDI auf den verschiedenen Betriebssystemen eine wirklich gute Lösung um Video übers Netzwerk (auch WLAN) als virtuelle Kameras zum Rechner zu bekommen. Eine Android-App gibt es derzeit nicht mehr (weiß der Teufel warum), aber iPhone, iPad oder auch Windows-Geräte mit Webcam lassen sich dafür nutzen. Für den "Prosumer"-Bereich derzeit wohl eine der besten Möglichkeiten, insbesondere, da so etwas wie OBS auch verschiedene Inputs unterstützt, die ähnlich eines Videomischers zu einem Stream vereinigt werden können.

  • Also ich kenne einige (mich eingeschlossen) die geeignete DSLRs, Bridge- und Kompaktkameras haben. Ich hab sogar noch ne Sony Handycam.

    Die Musiker müssten halt vorher mal fragen, wie man sowas macht. Das Material ließe sich sicher Auftreiben.

  • Ich glaube wir wissen alle genügend Tools die so einen Stream professionell über die Bühne bringen wenn man vorher drüber nachdenkt und uns damit beauftragt. Wora musste ja mit dem Bestehenden arbeiten...


    Bei Streams ist die Qualität in der Breite im Moment so schlecht, das der Anspruch auch nicht so hoch zu sein scheint.

    Kollegen von mir betreuen derzeit Livestreams im Bereich der "Hochkultur", da sind die einhelligen Kritiken der Zuschauer und Feuilletons extrem begeistert und überschlagen sich vor Lob über die exzellente Tonqualität.

    Werkzeug: zwei Kleinmembrane, eine Stereoschiene, billiger Preamp, mittelmäßiger Wandler, 160kB/s(facebook) bzw. 320kB/s(youtube) AAC Codec. Keinerlei Processing, nur halbwegs nach EBU R128 gelevelt.

    Das reicht im Moment schon um sich weit von der meißten Konkurrenz abzusetzen...

  • Ich habe bislang davon abgesehen, Streams akustisch einfach mit Kameramikrofonen oder ähnlichen "unplugged-Lösungen" zu übertragen. Ich hab mehrere Veranstaltungen dieser Art gehabt, stets voll mikrofoniert und für den Livestream etwas spezieller gemischt (als für die PA allein).

    Nur damit macht man dem Publikum eine echte Freude und kann auch finanzielle Beträge erwirtschaften, die über eine "Mitleids-Spende" hinausgehen. Selbst Bezahlschranken-Konzerte sind möglich.

    Das Bildliche ist noch etwas das Stiefkind; zum Teil beschränkte sich das auf eine HD-Webcam, sinnvoll positioniert. Und natürlich eine einigermaßen ausgeleuchtete Bühnensituation. Auch ein abgelegtes iPhone wurde dafür mal genommen. Das Broadcast-System war die kostenlose Software OBS, die auch ein paar Einblendungen und Untertitel erlaubt.

    Geht alles.
    Inzwischen hab ich allerdings einen Kollegen an der Hand, der über einen kleinen Video-Schnittplatz und mehrere Kameras verfügt und damit live sehr viel mehr leisten kann. Für uns war die Situation ein Anlass zur Weiterbildung in diesem Gebiet.

  • Also ich behaupte ja,das nur die Wenigstens schon ab Anfang bis nun auch nun wirklich verstehen das wir Einzelunternehmer vollkommen "weg" vom Fenster sein werden...

    Kann sein das das sogar gut sein wird...
    ....aber auf jeden Fall wird es halt....
    ....anders....

  • Also ich behaupte ja,das nur die Wenigstens schon ab Anfang bis nun auch nun wirklich verstehen das wir Einzelunternehmer vollkommen "weg" vom Fenster sein werden...

    Das muss und wird nicht so kommen. Spätestens mit Verfügbarkeit einer funktionierenden Impfung und/ oder Behandlung wird sich die Situation zumindest für eine gewisse Zeit ins Gegenteil verkehren: alle Künstler/ Agenturen/ Booker/ Veranstalter wollen alles nachholen - und gleichzeitig hat manch ein Dienstleister bis dahin aufgegeben und verdient seine Brötchen mittlerweile anderweitig. Finde den Fehler... :/

    Wenn ich mir die mittelfristigen Planungen meiner Stammkundschaft so anschaue, dann kann ich ab September (wird imho nicht funktionieren, also noch mal alles um Monate verschieben) im Prinzip für 1-2 Jahre erst mal die Wohnung abmelden. Die Herausforderung ist also mindestens dreigeteilt:

    a) Bis dahin wirtschaftlich zu überleben und nicht an Frust und Langeweile einzugehen,

    b) anschließend monatelang Siebentagewochen am Stück abzuliefern, und

    c) entscheiden zu müssen, welcher Teil der Stammkundschaft am wichtigsten ist - denn alles gleichzeitig geht nun mal nicht.

    Pandemien sind offensichtlich kein Kindergeburtstag. Aber danach geht's trotzdem weiter.

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • hier in BaWü munkelt man, dass ab juni wieder veranstaltungen bis 100 leute zugelassen werden könnten. das ist natürlich nix zum reich werden, ist klar. aber aufgrund der großen abstände, die da einzuhalten sind, kann man das trotzdem nicht in einem 100 mann saal machen, sondern braucht schon größere räume - und da kommt dann vermutlich auch wieder ein bisschen technik ins spiel.


    dabei entstehen aber wieder neue probleme:


    a) der veranstalter wird wegen den geringen besucherzahlen die parole "sparen um jeden preis" als oberstes ziel ausgeben. da wird es sicher auch die ansage an den techniker geben: "du, ich kann jetzt halt nicht so viel bezahlen wie sonst. kannst du das für die hälfte machen?"


    b) die gefahr besteht, dass sich die musiker dann von der bühne mischen - und wenn sie der ansicht sind, dass das ja super geklappt hat, egal ob es stimmt oder ob es ein trugschluss ist, kann hierbei die erkenntnis reifen: "ach, da brauchen wir ja auch in zukunft gar keinen techniker mehr. später sitzen da natürlich viel mehr leute, aber der raum ist ja gleich groß, das muss also funktionieren."

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ich will ja eure Euphorie nicht dämpfen - aber auch meine Frisörin hat eingesehen, dass ich zwar endlich dringend einenTermin brauchte und sie dafür kurzfristig dank starkem Andrang Überstunden machen musste - aber abgeschnittene Haare sind ebenso wenig nachhaltig, wie Veranstaltungen...

    Ich war da, ich komm dann maximal im vor-corona-Zyklus wieder!


    Eher weniger, weil Kurzarbeit bei gleichzeitiger Nutzung der überraschenden Freizeit für (finanzintensive) überfällige (Renovierungs-)Projekte führt nicht zu nachhaltigem Geldausgeben für Veranstaltungen...

    Die PostCoronaÄra wird nicht so rosig, wie man heute meint.

    ...hauptberuflicher Sarkastiker.

  • Ich will ja eure Euphorie nicht dämpfen - aber auch meine Frisörin hat eingesehen, dass ich zwar endlich dringend einenTermin brauchte und sie dafür kurzfristig dank starkem Andrang Überstunden machen musste - aber abgeschnittene Haare sind ebenso wenig nachhaltig, wie Veranstaltungen...

    Ich war da, ich komm dann maximal im vor-corona-Zyklus wieder!


    Eher weniger, weil Kurzarbeit bei gleichzeitiger Nutzung der überraschenden Freizeit für (finanzintensive) überfällige (Renovierungs-)Projekte führt nicht zu nachhaltigem Geldausgeben für Veranstaltungen...

    Die PostCoronaÄra wird nicht so rosig, wie man heute meint.

    Das sehe ich ähnlich. Die von billbo erwartete und derzeit tatsächlich auch geplante Welle an Nachholtourneen (ich höre von unseren Ton-Freelancern ähnliches...) wird mEn innerhalb des Jahres 2021 in einer Flut von Absagen aufgrund mangelnder Vorverkäufe in sich zusammenbrechen bis wieder ein normales Mass erreicht ist.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Das sehe ich ähnlich. Die von billbo erwartete und derzeit tatsächlich auch geplante Welle an Nachholtourneen (ich höre von unseren Ton-Freelancern ähnliches...) wird mEn innerhalb des Jahres 2021 in einer Flut von Absagen aufgrund mangelnder Vorverkäufe in sich zusammenbrechen bis wieder ein normales Mass erreicht ist.

    Viele Besucher haben ihre Tickets ja schon gekauft/bezahlt, und nutzen diese dann bei den Nachholterminen. Dann sind die Touren einigermaßen sicher (wenn sie stattfinden dürfen). Wenn dann der Konzertbesucher, unterstützt von der Euphorie "es geht wieder los", sein übliches Jahresbudget für Tickets wieder ausgibt, dann könnte es etwas mehr Live Programm im nächsten geben. Wenn die Besucher aber nicht mehr Shows als üblich besuchen wollen, dann wird einiges auf der Stecke bleiben.

    mfG


    Uwe

  • Naja, es dürfte auch stark von der Struktur der von einem betreuten Veranstaltungen abhängen...

    Betreut man mehr Konzerte, mehr Messen, mehr internationale Zusammenkünfte, etc. ?
    Bis zu einem gewissen Grad sind noch Nachholeffekte möglich, aber nicht nur.


    Aus meinem bunten Mix würde ich pro 10 Veranstaltungen sagen

    • 1-2 VA wird ggf. in ein digitales Format überführt
    • 1 VA wird evtl. dieses Jahr nachgeholt
    • 2 VA werden evtl. nächstes Jahr nachgeholt oder entfallen
    • 6 VA entfallen, weil im Jahresrythmus die Gelegenheit vorbei ist bzw. das Risiko durch aktive Entscheidung minimiert wurde.

    Wer sich eine treue Kundschaft erarbeitet hat, wird davon viel behalten können - sofern deren Veranstaltungen stattfinden. Evtl. muss bei finanziellen Problemen sehen, ob man gemeinsam die Sache meistert ("ok wir wollen gerne die VA machen, können dieses Jahr aber nicht soviel ausgeben, weil die Quereinnahmen dafür fehlen. Reduzier notfalls die Technik" - hier kann man vielleicht gute Lösungen finden, dass die Beaucher trotzdem wiederkommen oder man gleich das Folgejahr mit bucht).


    Wer nur durch Dumping zu Aufträgen gekommen ist, wird es vermutlich schwerer haben, sofern die Konkurenten noch am Markt sind. Wer überwiegend durch Ausschreibungen Aufträge aquieriert hat, dem kann evtl. ebenfalls ein schärferer Preiskampf drohen.


    Gewinnler (weil schon vorher fit in Streaming, interaktiv, agil mit anderen Lösungen, Hygiene-Konzept und -baubedarf) wird es auch jetzt geben.


    Bei den kleinen 1-Personen-Buden kann es in beide Richtungen schlagen: Gute Preise und Kundschaft = anders aber nicht direkt besser oder schlechter als vorher. Oder er steht eh am wirtschaftlichen Scheideweg und die Krise war dann eine zuviel.


    Und der gemeine Hobbybeschallender-Fullservice-Dienstleister hat sich eh noch nie dem Verhalten eines ökonomisch denkenden Menschen unterworfen: Der gibt auf, weil man selbst als Paketauslieferer nehr verdienen kann, der macht mit Kapital aus anderer Quelle weiter, weil er das so will und eh so getan ha oder noch günstig Material aus Insolvenzmasse kauft oder steigt deshalb mit großen Träumen auf Nachholbedarf ein...


    Die Geldmenge bei den Besuchern ist begrenzt und sicher nicht gestiegen, gleichzeitig geben einige eh nicht vorhandenes Geld für unwichtige Dinge aus.. Da hat jeder andere Prioritäten... ;)

  • Also ich behaupte ja,das nur die Wenigstens schon ab Anfang bis nun auch nun wirklich verstehen das wir Einzelunternehmer vollkommen "weg" vom Fenster sein werden...

    Kann sein das das sogar gut sein wird...
    ....aber auf jeden Fall wird es halt....
    ....anders....

    Die Rechtsform "Einzelunternehmen" ist dabei völlig belanglos. Einzelunternhmen können riesengroß sein.
    Entscheidend für einen "schnellen" Konkurs sind die finanziellen Belastungen, die auch bei mangelnder Auftragslage bestehen. Insofern ist ein größeres Unternehmen mit Personalstamm, Baukosten, Finanzierungskosten, Leasingkosten schneller weg vom Fenster als der Freiberufler oder Einzelkämpfer (in egal welcher Rechtsform), der womöglich sein Lager sogar auf eigenem Grund und Boden hat statt in einer Halle im Gewerbegebiet.

    Übrigens lässt sich das branchenweit derzeit ganz gut beobachten. Je größer die Firma, je mehr in den letzten Jahren gnadenlos - auf Pump - gewachsen, desto schneller löst sich der Cash Flow in Wohlgefallen auf.