I don't need that, 2.0

  • Das Problem ist eigentlich, das immer mehr Leute Geld durch Besitz von Geld vermehren. Das hat im Vergleich zu Arbeit und Produktion eben keinen realen Nutzen.

    so einfach kann man das auf den punkt bringen!



    ich sage ja schon seit vielen jahren, dass die einzig sinnvolle lösung nur heissen kann:

    möglichst lokal produzieren.

    klar, das geht nicht mit allem. vor allem komplexe elektronische geräte können nicht in jeder ortschaft hergestellt werden. da muss man kompromisse finden. aber so wie es jetzt läuft ist es doch klar, dass wir irgendwann gegen die wand fahren. wir brauchen wieder mehr wertschöpfung durch arbeit.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Nun ja, aktuell ist das nicht mehr ganz so leicht wie früher..

    Wenn man sein Geld schlau einsetzt sogar mehr als "früher"(^tm).

    Mietimmobilien im kleinstädtischen Bereich z.B. Hier bekommt man alte Mehrfamilienhäuser und Wohnblöcke voll vermietet für 120.000-200.000€ und erreicht dabei Kaltmieten von bis zu 100.000€ im Jahr.

    Oder im Kleinen gesagt, weil wir einen kleinen Betrag geerbt haben konnte ich mein Auto aus der Finanzierung auslösen und das Auto teuer verkaufen. Weil ich das Geld hatte, konnte ich so 5000€ mehr Geld für mich generieren als ich beim regulären Ankauf über den Händler am Ende der Finanzierung gehabt hätte (wäre 2 Monate später gewesen)

  • Wenn man sein Geld schlau einsetzt sogar mehr als "früher"(^tm).

    Mietimmobilien im kleinstädtischen Bereich z.B. Hier bekommt man alte Mehrfamilienhäuser und Wohnblöcke voll vermietet für 120.000-200.000€ und erreicht dabei Kaltmieten von bis zu 100.000€ im Jahr.

    Vermietung von Schrottimmobilien zu überhöhten Preisen (die in letzter Konsequenz wir alle querfinanzieren, denn irgendwann wohnen da nur noch Hartzer...) würde ich jetzt nicht als seriöses Investitionsmodell betrachten. Und das Beispiel mit dem Auto ist schlichte Kriegsgewinnlerei, das klappt halt jetzt grade mal für eine begrenzte Zeit...

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Das Problem ist eigentlich, das immer mehr Leute Geld durch Besitz von Geld vermehren. Das hat im Vergleich zu Arbeit und Produktion eben keinen realen Nutzen.

    Und natürlich hat das auch was damit zu tun, dass Steuern und Abgaben auf Kapitaleinkünfte ein Witz sind gegenüber der entsprechenden Last bei Einkünften aus Erwerbsarbeit. Müssten auf Kapitalerträge in gleicher Weise Sozialversicherungsbeiträge gezahlt werden, dann wären einige Schieflagen deutlich geringer.

  • Es gibt ja Soziologen die die Meinung vertreten das zb. Roboter auch Sozialleistungen tragen sollten. Das würde ja auch Sinn machen. Andernfalls profitieren vom gemeinsam erreichten Fortschritt ja auch nur die Leute die sich solche Maschinen leisten können. Das wäre gerade bei Robotern dufte. Dann könnte deren Arbeitslosenversicherungsbeitrag für die aufkommen die durch Sie den Job verlieren.

    Practice, Practice, Practice

  • Und natürlich hat das auch was damit zu tun, dass Steuern und Abgaben auf Kapitaleinkünfte ein Witz sind gegenüber der entsprechenden Last bei Einkünften aus Erwerbsarbeit.

    Das mag bei Milliardenvermögen bei Leuten, die nie im Leben gearbeitet haben, zutreffen. Aber, was, wenn jemand sein ganzes Leben gearbeitet hat, keinen Anspruch auf Rente hat, da selbständig, aus versteuertem Geld Rücklagen gebildet hat? Ist dann die Kapitalertragssteuer von 25% plus der hier immer noch geltende Soli von 5,5% nicht ausreichend?

  • Naja das kommt immer etwas drauf an. Wenn ich Geld in einen Fond einzahle der damit an der Börse zockt besteht schon die Chance das ich damit im weitesten Sinne dem Sozialsystem schade.

    Das es für Freiberufler und Selbstständige bis dato keine wirklichen Rentensysteme gibt ist aber auch wahr.

    Eigentlich müsste die Rente schlicht immer und von jedem eingezahlt werden. Also jeder Unternehmer, CEO, Politiker, 450 Euro Kraft. Egal wer.

    Wer dann noch Geld zum investieren über hat, sollte das dann eben auch versteuern.

    Und wenn ein Unternehmer mit investiertem Geld einen Roboter kauft, sollte dieser trotzdem Abgaben zahlen. Das schmälert zwar den Gewinn des Anlegers nützt aber dem Sozialsystem.

    Practice, Practice, Practice

  • Man kann solche Steuern, analog zu Einkommenssteuer, auch staffeln, damit die großen Gewinneaus Kapital auch mehr abwerfen würde. Aber das wäre wohl zu revolutionär und „gegen den Wirtschaftsstandort“ wie es dann immer schnell heisst. Naja,mit der Schaufel in der Hand ist noch niemand reich geworden.

  • Das es für Freiberufler und Selbstständige bis dato keine wirklichen Rentensysteme gibt

    ist nur die halbe Wahrheit. Erstens gibt es sehr wohl private Rentenversicherungen, die sind halt nur leider ein eklatanter Wettbewerbsnachteil für den Einzelnen so lange die Politik nicht die Eier hat eine allgemeine Versicherungspflicht einzuführen. Zweitens haben die "echten" Freiberufler (Ärzte, Architekten, Anwälte etc.) eigene Versorgungswerke die z.T. auch über Steuervergünstigungen staatlich gefördert werden. Unsere Branche kriegt das seit Jahrzehnten nicht hin. Stattdessen versucht man immer wieder die KSK dafür zu kapern und wundert sich dann wenn die sich gegen Mitglieder wehren deren Auftraggeber mehrheitlich keinen AG-Anteil zahlen.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • ist nur die halbe Wahrheit. Erstens gibt es sehr wohl private Rentenversicherungen

    Das stimmt, die gelten auch für alle anderen. Genau die meine ich auch nicht. Da hier keine Pflicht vorliegt. Ich meine eben die tatsächliche staatliche Rente. Da müsste meiner Meinung nach jeder einzahlen. Ob er will oder nicht.

    Practice, Practice, Practice

  • Ich meine eben die tatsächliche staatliche Rente. Da müsste meiner Meinung nach jeder einzahlen. Ob er will oder nicht.

    Sagen wir es so - Da hätte schon immer jeder einzahlen müssen. Jemanden jetzt mitten oder am Ende des Erwerbslebens da reinzuzwängen ist auch schwierig. Entweder sind dann Unsummen fällig, oder es kommt hinten auch nix wirklich verwertbares mehr raus...

    Sozialer und sicherer wäre es auf jeden Fall wenn alle da in einen großen Topf einzahlen müssten.


    Mit zunehmdem Alter beschleicht mich auch das Gefühl, dass das "privat" bei Versicherungen lediglich die Ortsangabe der Gewinnabschöpfung denn den Nutzer der eingezahlten Beiträge umschreibt

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  • Das mag bei Milliardenvermögen bei Leuten, die nie im Leben gearbeitet haben, zutreffen. Aber, was, wenn jemand sein ganzes Leben gearbeitet hat, keinen Anspruch auf Rente hat, da selbständig, aus versteuertem Geld Rücklagen gebildet hat? Ist dann die Kapitalertragssteuer von 25% plus der hier immer noch geltende Soli von 5,5% nicht ausreichend?

    Ich würde sogar sagen, dass dies zu viel ist.

    Der Selbstständige, der eine sichere Kapitalanlage zur Altersversorge nutzt, ist schon sein über 10 Jahren durch die niedrig Zins Politik gestraft genug. Die liegt oftmals (besonders in diesem Jahr) unter der Inflationsrate.

    Im Klartext: der Geldwert vom Ersparten wird weniger, und darauf müssen noch Kapitalertragssteuer gezahlt werden. Ich finde, es müssten dafür ausreichend hohe Freibeträge angesetzt werden.

  • Jegliche Altersvorsorge, die auf Kapital setzt, ist hochgefährlich, wenn auch im Erfolgsfall lukrativ. Aus gutem Grund ist die gesetzliche Rente völlig anders basiert - Stichwort Umlagesystem: die Beitragszahler bezahlen stets die derzeitigen Rentner und keineswegs ihre eigene, künftige Rente*. Insofern braucht man sich eine mögliche "Rendite" der gesetzlichen Rente gar nicht erst vorzustellen oder auszurechnen. Diese hängt einzig und allein von der Wirtschaftskraft und sozialen Einstellung künftiger Generationen ab.


    Würden nun die Selbständigen und Freiberufler in die gesetzliche Rente zwangseingegliedert, hätten sie auch umgehend Anspruch auf Leistungen daraus. Nachdem man in Deutschland jahrzehntelang die Vernichtung nichtselbständiger Arbeit forciert hat - u.a. um Arbeitslosenzahlen durch "Ich-AGs", "Existenzgründerdarlehen" etc. zu verringern bzw. zu kaschieren - wäre das keineswegs nur eine kleine Umstellung des Rentensystems. Übergangszeiten würden locker 40 Jahre dauern. Kein Wunder, dass keine Partei für sich eine echte Umstellungslösung findet, von weitgehend wissensfreien Parolen mal abgesehen.

    Eine mögliche Beitragspflicht für Selbständige und Freiberufler wird vor allem dann gefordert, wenn die aktuellen Rentenauszahlungen aus Rentenkassen + Staatszuschuss mal wieder als Belastung erscheinen. Eine mögliche aktuelle Beitragspflicht sorgt jedoch keineswegs für sichere Renten in der Zukunft! In vielen volkswirtschaftlichen Berechnungen erfolgt sogar das Gegenteil, da die Rentenbeiträge der Selbständigen deren Investitionsmittel verringern. Und ein gut laufendes Unternehmen ist nun mal die beste Altersvorsorge, nicht der klein-mickrige-Betrieb. Solidarischer wäre es gewiss; allerdings geht es den Rentenkassen auch ohne die Beiträge der Selbständigen keineswegs schlecht. In der Zukunft hätten sie dann zudem höhere Zahlungen zu leisten... alles hängt eben mit allem zusammen, das Thema ist hochkomplex und schwer berechenbar. Auch Einwanderung spielt eine Rolle, denn die Alterspyramide sieht von Jahr zu Jahr ungünstiger aus.

    Ich bin nicht gegen eine allgemeine Bürgerversicherung für alle (wegen des solidarischen Umlagegedankens). Aber ich weiß, dass das keineswegs einfach und nicht ohne Einbußen für manche hinzubekommen ist.

    *dass man Punkte für eine mögliche, vorab unbestimmbare Rentenhöhe ansammelt, lasse ich zur Vereinfachung mal weg.

  • Jegliche Altersvorsorge, die auf Kapital setzt, ist hochgefährlich, wenn auch im Erfolgsfall lukrativ. Aus gutem Grund ist die gesetzliche Rente völlig anders basiert -

    Ich empfehle dazu den Koalitionsvertrag Seite 8 und dazu Erfahrungen aus anderen Ländern. Ich gebe dir recht wenn es um einzelne Privatpersonen geht, aber das Ganze kann man wohl auch dauerhaft erfolgreich praktizieren.

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • Und wenn ein Unternehmer mit investiertem Geld einen Roboter kauft, sollte dieser trotzdem Abgaben zahlen. Das schmälert zwar den Gewinn des Anlegers nützt aber dem Sozialsystem.

    ich bin da ja ganz deiner meinung.
    aber wie ich schon sagte: der vorschlag zur besteuerung von maschinenarbeit ist schon viele jahrzehnte alt - und wurde über all diese zeit stets erfolgreich verhindert!
    die wahrscheinlichkeit, dass man sowas in abehbarer zeit gegen das großkapital irgendwie umsetzen könnte, ist meiner ansicht nach verschwindend gering.

    aber hey: die hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • ich bin da ja ganz deiner meinung.
    aber wie ich schon sagte: der vorschlag zur besteuerung von maschinenarbeit ist schon viele jahrzehnte alt - und wurde über all diese zeit stets erfolgreich verhindert!
    die wahrscheinlichkeit, dass man sowas in abehbarer zeit gegen das großkapital irgendwie umsetzen könnte, ist meiner ansicht nach verschwindend gering.

    aber hey: die hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. ;)

    Abgesehen davon, dass ich von dieser Idee absolut nichts halte, stelle ich mir die Frage, wie man sowas praktisch umsetzen wollen würde.

    • Was wird besteuert? Die reine Laufzeit? Die Ersparnis durch die Maschine? Der äquivalente Output von menschlicher Arbeit während der Laufzeit der Maschine?
    • Wer berechnet und kontrolliert das?
    • Ist ein Drucker schon eine Maschine? Werden auch E-Mails besteuert auf Basis der Menge an Postboten, die ich bräuchte, wenn es Briefe wären?
    • Wie sieht es bei Arbeitsschritten aus, die durch Maschinen überhaupt erst möglich geworden sind?
    • Was passiert in Bereichen, wo Maschinen gefährliche Tätigkeiten übernehmen, ohne dass der Fokus auf Produktivität liegt (Gefahrstoffhandling z.B.)?
    • Wie verhindert man die Abwanderung von ganzen Industriezweigen in Länder, die das anders handhaben?


    Für mich ist das eine sehr romantisch-naive Idee, die den ersten Kontakt mit der Realität keinesfalls überleben, bis dahin aber eine Menge Schaden angerichtet haben wird.