I don't need that, 2.0

  • in der Regel ist das bei mir die Spare Strecke - denn bei den meisten Produktionen die ich betreue wird es das Kabel nicht tun.

    Aber deswegen haben wir backup, extra Mikros, extra freie Frequenzen etc.

    ...

    Das stimmt, inzwischen gibt es viele Funk-Anwendungen, die ohne Funk gar nicht möglich wären.

    Dennoch gibt es viele Momente in denen ich denke "wäre es nicht besser, wenn wir das ohne Funk machen würden?".


    Ich erinnere mich an einen Schlagzeuger, begnadeter Musiker mit feinem Gehör. Er beschwerte sich über den schlechten Klang seines In-Ears. Die Funkstrecke war eine 2000er Sennheiser. Ich schlug vor, das Ganze verkabelt zu lösen, weil er sich tatsächlich nur ein Mal während der Show vom Schlagzeug wegbewegt hat, um mit der Chefin vorne zu stehen und Congas zu spielen, was entspannt über Wedges zu lösen gewesen wäre. Oder halt drahtlos.
    Er hat es abgelehnt, weil er Angst hatte, in dem Moment zu vergessen, seine In-Ears rauszunehmen bzw. umzustecken. Und das trotz Backliner. Immerhin habe ich es versucht. Ich bin mir sicher, daß die klangliche Erfahrung deutlich besser gewesen wäre.
    Das zeigt, wie allgegenwärtig Funktechnik schon geworden ist, daß oft der Gedanke an kabelgebundene Lösungen nicht der erste ist.

    Es gibt noch andere Beispiele von sich kaum bewegenden Schallquellen, die an sich nur drahtlos versorgt werden, weil es schick und möglich ist.

  • simonstpauli:

    die beobachtung dazu kann nur lauten: offenbar sind die übertragungsstrecken in den letzten jahrzehnten doch so zuverlässig geworden, dass sich solche neben nutzungen übverhaupt erst angeboten haben.

    das darf man auch mal positiv bewerten ;)


    als funkelektroniker gebe ich dir aber vollkommen recht: wenn man mithilfe von kabelgebundenen mikrofonen problemstellen vermeiden kann, dann sollte man das wirklich tun.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • IDN:


    volltrunkene "Mallorca"-partygäste!

    am wochenende hatten wir eine echt üble erfahrung gemacht. die einzelheiten zu beschreiben, dazu habe ich gerade keine zeit und keine lust.

    aber so viel dummheit und egoismus auf einem fleck habe ich schon sehr lange nicht mehr erleben müssen!



    Kotz*

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Kotz*Kotz*Kotz*

    Ei fiehl wiss juh

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, "Jungfrau von Orleans" )

  • Ich hab aber auch schon ein paar sitzende Violinen mit Sendern ausgestattet weil mir die Speisadapter ausgegangen sind. Bei der Veranstaltung war einfach alles aus dem Lager im Einsatz.

    Mein Nummer 1 Grund stationäre Musikerinnen mit Funk zu versorgen ist: Umbauzeit. Unter 6 Minuten von Band zu Band bei einer Liveübertragung ist ein IDN und sportlich selbst wenn alles klappt. Alles was nicht auf Risern ist versuche ich drahtlos zu lösen.

  • simonstpauli:

    die beobachtung dazu kann nur lauten: offenbar sind die übertragungsstrecken in den letzten jahrzehnten doch so zuverlässig geworden, dass sich solche neben nutzungen übverhaupt erst angeboten haben.

    das darf man auch mal positiv bewerten ;)


    als funkelektroniker gebe ich dir aber vollkommen recht: wenn man mithilfe von kabelgebundenen mikrofonen problemstellen vermeiden kann, dann sollte man das wirklich tun.

    Das stimmt, sowohl Zuverlässigkeit als auch Klang haben sich bei drahtlosen Lösungen in dieser Zeit dramatisch verbessert.

    Dennoch, wenn ich das Optimum erreichen will und eine Verkabelung möglich ist, versuche ich schon diesen Weg.

    lisa f.
    Umbauzeit ist natürlich ein gutes Argument. Ein weiteres ist Zuverlässigkeit der Verkabelung. Ich hatte mal eine Gig mit einer kleinen Drehbühne. Der Technikdienstleister hatte für die Bühnenverkabelung auf Rocknet mit Schleifkontakten gesetzt. Das hat irgendwann funktioniert, mein Gefühl war den ganzen Gig über "mit Funk hätte ich jetzt ein besseres Gefühl".
    Und ich hab auch schon auf Stadtfestbühnen für unerwartete Gitarrenamps zwei Handsender auf kleinen Stativen parat, weil sie verfügbar waren und es einfach schneller ging. Damals noch die EC4 VHF-Handheld. Frequenzmanagement war einfach, Empfänger an, keine Störungen -> die Strecke spielt heute wahrscheinlich. ;)

  • Frequenzmanagement war einfach, Empfänger an, keine Störungen -> die Strecke spielt heute wahrscheinlich. ;)

    Hach, die gute, alte Zeit.

    Ich war Jahre lang bei einem kleinen Amateurtheater aktiv. 12 Funkstrecken VHF, wild durcheinander Sennheiser, AKG, Zeck Daisy.

    Frequenzmanagement? Anmeldung? Was ist das?

    Gespielt hat's immer. Und wenn nicht, war es immer irgendein mechanisches Problem, aber nie die Frequenzen. :)

  • Ja, früher... hab auch mal ein Musical mit (ich meine 11) VHF Strecken gemacht. Wir haben immer gezittert und bei 'Fachkundigen' Besuchern gabs auch immer wieder ein 'und das funktioniert?'.
    Probleme machten die Antennen der 'Bodypacks' (damals noch Taschensender genannt), die gebrochen sind, und einmal knallte ein Sender auf den Boden :)
    Aber funkmässig gings gut :)

    SIM II Operator and Dante Level I-II-III (alles sogar zweimal :)
    Jugendschwimmabzeichen, Rettungsschwimmabzeichen in Bronze
    Meine kommerziellen Softwareprodukte SATlive und LevelCheck

  • Hach, die gute, alte Zeit.

    Ich war Jahre lang bei einem kleinen Amateurtheater aktiv. 12 Funkstrecken VHF, wild durcheinander Sennheiser, AKG, Zeck Daisy.

    Frequenzmanagement? Anmeldung? Was ist das?

    Gespielt hat's immer. Und wenn nicht, war es immer irgendein mechanisches Problem, aber nie die Frequenzen. :)

    Zeck Daisy, da kommen Erinnerungen hoch...

    Ein lustiges Frequenzproblem hatte ich tatsächlich mal mit VHF. Doppelbelegung. Der Keyboarder einer Band (gleichzeitig Pausen-DJ) hatte gerade noch stolz verkündet, daß die Band live spielt, aber seine DJ-Moderations-Strecke nicht gemutet. Die empfing dann spontan die Musik einer Tanzvorführung einer einige hundert Meter entfernten anderen Bühne. Bis ich darauf kam, daß ich wohl die DJ-Kanäle muten sollte, war der Lacher im Publikum schon produziert...

    Und tatsächlich hatte ich es mal geschafft, einen VHF-Sender mit einem UHF-Empfänger zu empfangen (4-facher Trägerfrequenz), samt Audio-Demodulation. Das war damals ein Fall für IDN... Wenig später hab ich mir dann meinen WinRadio-Scanner gekauft.

  • Damals noch die EC4 VHF-Handheld. Frequenzmanagement war einfach, Empfänger an, keine Störungen -> die Strecke spielt heute wahrscheinlich. ;)

    ja, damals war man immer guter hoffnung... bis es dann halt doch mal schief gegangen ist ;)



    (damals noch Taschensender genannt),

    so heisst das bei und auch heute noch.



    Und tatsächlich hatte ich es mal geschafft, einen VHF-Sender mit einem UHF-Empfänger zu empfangen (4-facher Trägerfrequenz), samt Audio-Demodulation. Das war damals ein Fall für IDN... Wenig später hab ich mir dann meinen WinRadio-Scanner gekauft.

    dann hat das empfangsfilter vom UHF empfänger aber echt nix getaugt!



    IDN:

    heute hatte ich wohl einen der letzten holocaust-überlebenden vor dem mikrofon. nicht zum ersten mal, aber das ist immer wieder ergreifend. allerdings befürchte ich, dass es heute wirklich das letzte mal war... er hat seit dem letzten mal vor drei jahren echt abgebaut, er ist jetzt 96 - und hat noch betont, dass er ja demnächst 97 wird ;)

    das ist aber nicht das IDN!

    das IDN dabei: es war ein junges fernsehteam vor ort, die mich plötztlich fragten: "haben sie ihre sender jetzt aus? wir haben immernoch störungen auf unseren mikro"

    ähem... vorher mal fragen, um frequenzen abzugleichen?

    fehlanzeige!

    vorher überhaupt mal fragen, ob sie während der veranstaltung überhaupt ein funkmikro in betrieb nehmen können???

    fehlanzeige!!

    wir sind ja das TV, wir sind ja sooo wichtig... unfassbar.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Der Technikdienstleister hatte für die Bühnenverkabelung auf Rocknet mit Schleifkontakten gesetzt.

    Ich muss mal nochmal kurz auf das hier zurückkommen. Ist eine solche Lösung in irgendeiner Weise noch kompatibel zur Kabelspezifikation für Rocknet? Bei Schleifkontakten denke ich immer irgendwie an Karussels und massives Kupfer. Wie sah denn diese Rocknet-Lösung aus?

  • Ich muss mal nochmal kurz auf das hier zurückkommen. Ist eine solche Lösung in irgendeiner Weise noch kompatibel zur Kabelspezifikation für Rocknet? Bei Schleifkontakten denke ich immer irgendwie an Karussels und massives Kupfer. Wie sah denn diese Rocknet-Lösung aus?

    Rocknet nutzt Standard-Ethernet-Hardware, oder?

    Für Gigabit-Ethernet u.ä. gibt es durchaus diverse Schleifringsysteme "fertig" zu kaufen, siehe z.B. RotarX oder Conductix Wampfler - erstere Firma ist einfach ein beliebiger Internetsuchtreffer, zweitere hatte einen Messestand bei der letzten PL&S und die machen wohl einiges im Theaterbereich. (Disclaimer: ich habe mit beiden Firmen nichts zu tun und auch keine eigene Erfahrung mit solchen Produkten.)

    Viele Grüsse,
    Mario Henkel

  • es war ein junges fernsehteam vor ort, die mich plötztlich fragten: "haben sie ihre sender jetzt aus? wir haben immernoch störungen auf unseren mikro"

    Lieber Störungen beim Fernsehen als Kameramic auf dem PA… 😉 (Übrigens m.E. ein wichtiges Pro-Argument für digitale Funkstrecken)

    Es gab da wohl vor vielen Jahren mal einen Vorfall bei einer grossen Aktionärshauptversammlung: TV-Team steckt Sender auf Pressesplit und koppelt mit seiner Trägerfrequenz schön in eines der drahtlosen Rednermikros ein.

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Ich muss mal nochmal kurz auf das hier zurückkommen. Ist eine solche Lösung in irgendeiner Weise noch kompatibel zur Kabelspezifikation für Rocknet? Bei Schleifkontakten denke ich immer irgendwie an Karussels und massives Kupfer. Wie sah denn diese Rocknet-Lösung aus?

    Es war keine Rocknet-Lösung, wenn ich das richtig gesehen habe. Ich meine, es war eine Industrie-Netzwerk-Lösung.
    War ja auch nur Pult-Operator (ich meine FOH, die Erinnerung verschwimmt etwas, weil beide Pulte nebeneinander standen, es gab keinen FOH-Platz). Dafür ist die Erinnerung an die regelmäßig an mir vorbeifahrende Band nebst an- und abschwellenden Pegeln vom Bassamp und dem armen Schlagzeuger, der seekrank wurde und trotzdem tapfer durchgezogen hat. (Die Chefin wollte das Bühnen-Karussell schnell haben und das wurde dann auch so durchgezogen)

    Am Ende war es ein ganz schöner Gig in tollem Ambiente und das Catering war auch excellent. Auch wenn der Schlagzeuger es nicht 100%ig genießen konnte.

  • Lieber Störungen beim Fernsehen als Kameramic auf dem PA… 😉 (Übrigens m.E. ein wichtiges Pro-Argument für digitale Funkstrecken)

    Es gab da wohl vor vielen Jahren mal einen Vorfall bei einer grossen Aktionärshauptversammlung: TV-Team steckt Sender auf Pressesplit und koppelt mit seiner Trägerfrequenz schön in eines der drahtlosen Rednermikros ein.

    Da fällt mir ein, Fun Fact.

    Wie ist der HSH-Nordbank-Skandal ins Rollen gekommen? Nun, ein lokaler Zeitungsreporter hat sich mit einem Funkscanner mit Demodulierungs-Funktion (ich meine, es war ein SDR wie WinRadio) neben das Gebäude gestellt und probiert, bei einer internen Sitzung etwas zu empfangen. Und tatsächlich hat er es geschafft und das Material war Dynamit. Digitale, verschlüsselte Funkstrecken sind für interne Sitzungen also eine hervorragende Idee. Oder noch ein Beispiel für eine sinnvolle Kabelanwendung.

  • Ich hab aber auch schon ein paar sitzende Violinen mit Sendern ausgestattet weil mir die Speisadapter ausgegangen sind. Bei der Veranstaltung war einfach alles aus dem Lager im Einsatz.

    Und 40 Strecken Funk sind auch leichter als eine Kabel-Transflex. ^^

    War ja auch nur Pult-Operator (ich meine FOH, die Erinnerung verschwimmt etwas, weil beide Pulte nebeneinander standen, es gab keinen FOH-Platz). Dafür ist die Erinnerung an die regelmäßig an mir vorbeifahrende Band nebst an- und abschwellenden Pegeln vom Bassamp und dem armen Schlagzeuger, der seekrank wurde und trotzdem tapfer durchgezogen hat. (Die Chefin wollte das Bühnen-Karussell schnell haben und das wurde dann auch so durchgezogen)

    "360°-Tour können wir auch mit unseren Mitteln!"

  • IDN:

    vorher überhaupt mal fragen, ob sie während der veranstaltung überhaupt ein funkmikro in betrieb nehmen können???

    fehlanzeige!!

    wir sind ja das TV, wir sind ja sooo wichtig... unfassbar.

    willkommen im Club Kotz*Kotz*Kotz*

    No, it's not too loud. You're just too old!
    winners have parties - and loosers have meetings
    Technik haben viele - WIR können sie auch bedienen :)


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