I don't need that, 2.0

  • ein großer teil der Techniker ist auf E5 eingestellt.

    Wenn das in deinem Umfeld so ist kann ich nur den Gang zur Gewerkschaft empfehlen um sich beraten und rechtlich unterstützen zu lassen. ( Bei der Komba zB ist die Arbeitsrechtsschutz im Mitgliedsbeitrag enthalten)

    Korrekt und im mir bekannten Umfeld auch umgesetzt ist für eine Fachkraft für VT in EG8 einzugruppieren.

    Nur zwei Dinge sind unendlich, das Weltall und die Dummheit der Menschen, beim Weltall bin ich mir jedoch nicht sicher. (Albert Einstein)

  • Schau dir die TVÖD Tabelle an...

    Interessant...

    Wenn ich mir das hier

    Öffentlicher-Dienst.Info - TVöD - Tarifrunde 2025

    anschaue, sieht das ja ziemlich düster aus.


    Wenn man jedoch die Tabellen vergleicht


    Entgelttabelle TVÖD VKA 2019

    Entgelttabelle TVÖD VKA 2024


    kommt man in der von dir erwähnten Gruppe E5 auf eine Lohnsteigerung von >19%, was ziemlich gut zur Inflationsentwicklung passt.

    Wenn man in der "detaillierten Berechnung" nachschaut beträgt der Nettolohn 2024 sogar 122% vom Nettolohn 2019.


    Und jetzt +8%. Aufgrund welcher Entwicklung? (Es würde zur Inflation der letzten 2 Jahre passen, aber die hohe Inflation 2023 hat man ja scheinbar schon abgefangen.)


    Es sind eher die höheren Gehälter die da Federn lassen mussten. Da stellt sich mir bzgl. des Diagramms aus dem ersten Link die Frage, welche Daten man in die Kurve gemalt hat - das sieht eher nach den +13% (seit 2019) der "Topverdiener" aus, der Median ist es aber schon mal nicht.


    Ich kann nicht beurteilen ob das Lohn-/Leistungsverhältnis in den jeweiligen Gruppen nach deutschen Massstäben angemessen ist. Ich mag das auch nicht bewerten oder irgendetwas grundsätzlich in Frage stellen, aber angesichts der paar Zahlen kommt mir das alles etwas hysterisch vor.



  • Und jetzt +8%. Aufgrund welcher Entwicklung? (Es würde zur Inflation der letzten 2 Jahre passen, aber die hohe Inflation 2023 hat man ja scheinbar schon abgefangen.)

    Damit man am Ende wenigstens die Hälfte der Forderungen durchgesetzt bekommt, wie in den ganzen vergangenen Tarifrunden bisher

  • ...das is ja wie auf dem Bazar hier ! :D


    ...Wenn man 'nem Kunden 'n angebot unterbreitet, macht man dann auch erst mal 50% Aufschlag drauf, damit man Preisverhandlungen führen kann ? Glaube nicht... - ein angemessenes Angebot führt zu einer Zusage - alles andere is Quarkmüll

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, "Jungfrau von Orleans" )

  • ...das is ja wie auf dem Bazar hier ! :D


    ...Wenn man 'nem Kunden 'n angebot unterbreitet, macht man dann auch erst mal 50% Aufschlag drauf, damit man Preisverhandlungen führen kann ? Glaube nicht... - ein angemessenes Angebot führt zu einer Zusage - alles andere is Quarkmüll

    Schön wär's... Leider breitet sich diese (Un-)Art zu verhandeln auch in der VT-Branche immer weiter aus, sowohl auf der Anbieter- als auch der Kundenseite. Dazu kommt dass Kunden inzwischen regelmäßig den Mitbewerbern Angebote direkt zum unterbieten weiter leiten...

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Schön wär's... Leider breitet sich diese (Un-)Art zu verhandeln auch in der VT-Branche immer weiter aus, sowohl auf der Anbieter- als auch der Kundenseite. Dazu kommt dass Kunden inzwischen regelmäßig den Mitbewerbern Angebote direkt zum unterbieten weiter leiten...


    Den Kunden würde ich sofort aus der Kartei streichen...

  • ...das is ja wie auf dem Bazar hier ! :D


    ...Wenn man 'nem Kunden 'n angebot unterbreitet, macht man dann auch erst mal 50% Aufschlag drauf, damit man Preisverhandlungen führen kann ? Glaube nicht... - ein angemessenes Angebot führt zu einer Zusage - alles andere is Quarkmüll

    Das war bei Tarifverhandlungen schon immer normal.

    Wie sollen sich zwei Seiten sonst annähern wenn nicht über Verhandlungen?

  • Den Kunden würde ich sofort aus der Kartei streichen...

    Das ist insbesondere bei Auftraggebern im öffentlichen Recht (Gemeinden, Verbände...) leider inzwischen gang und gäbe. Mitbekommen tut man das immer erst hinterher und über Umwege, und die wissen auch genau dass die meisten Anwälte beim Versuch einer Klage hier mangels klarer Erfolgsaussichten müde abwinken würden.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Allgemeine Idiotendichte in Form von Firmen denen man zur Erfüllung ihres eigenen Jobs hinterherrennen muss:
    Deutsche Firmen, deren Lieferung nach Wochen bei DHL wieder zurück geht, der Support reagiert am Anfang zwar schnell, aber nun bleibt die nächste freundliche Nachfrage ohne Reaktion. Also muss man wieder hinterherlaufen oder so.
    Speditionen die auf einem Gelände mit ständig besetzten stellen, hunderten Mitarbeitern und wo die garantiert jede Woche was anliefern "niemanden antreffen". Auch hier: Extra Kommunkation die Zeit kostet und überflüssig wäre, wenn andere schlicht Ihren Job machen würden. Und als Highlight, weil eine Branche, die man gerne mit der Art von Politik assoziiert, die gerne nach "mehr Leistung, mehr Arbeiten, Digitialisierung, etc." schreien - nämlich Makler, gewerbliche Immobilienvermieter, Geld-Verwalter: Mehrfache Anfrage nach Objekten (die auf der gepflegten Liste vielfach verfügbar sind) es nicht ge*** bekommen, einfach mal mit den Konditionen oder 'nem Vertrag zu antworten. Auf eine konkrete Anfrage zur langfristigen Anmietung. Wenn das mit dem Geld-verdienen-wollen schon nicht klappt, lässt das eigentlich tief blicken, was bei Problemen wäre. Dumm nur, wenn das angebotene vielleicht doch passen könnten. (Wobei bei anderen ja nicht mal die Beschreibung zu den Fakten passen oder die Fotos zum Objekt passen. Also nicht geschönte Umschmückungen.)

    Kurzum: Man verbringt also die Tage nicht unbedingt produktiv, sondern nur damit die Jobs anderer zu übernehmen.
    Und Vereine wo es zwar demnächst den überfälligen Generationswechsel gibt, bis dahin aber unterirdisch sind, eigentlich viele Leichten im Keller haben, kein Verständnis von korrekten, rechtlichen Abläufen und noch nicht der Zeitpunkt ist, auf den Tisch zu hauen und man dummerweise auch etwas drauf angewiesen ist - ja der lange Atem wird da definitiv siegen und manche Bretter muss man einfach etwas später bohren. Und eigentlich gibt es ganz viele Trümpfe in der Hand, die aber nicht wirklich spielbar sind. Also auch hier: es nervt, inkl. der private Diskussionen darüber, die eigentlich niemand braucht und nur Zeit und Nerven kosten.

    :evil: Kotz* (Es fehlt noch so ein Meditations oder Kaffe-Smiley). Immerhin laufen die direkten Kontakte mit anderen VTlern und Kundenjobs mit tollen Feedback.

  • Den Kunden würde ich sofort aus der Kartei streichen...

    Wenn man sich das leisten kann...

    Durch das Web hat die Preistransparenz in vielen Lebensbereichen zugenommen. In Bereichen mit Intransparenz gibt es dann i.d.R. höhere Preise; was den Anbieter natürlich freut. Dann muss man halt mit besserer Qualität überzeugen; was nicht immer einfach ist.


    Ich bestelle eben gerne bei Webshops mit denen ich gute Erfahrungen gemacht habe, denen ich vertraue, die eine schnelle Abwicklung bieten und die bei Problemen für schnelle Lösungen sorgen. Dann bestelle ich i.d.R. auch nicht woanders, auch wenn es dort günstiger sein sollte.


    Klar lebt die VT-Branche zu einem guten Teil von Preisdifferenzierung, indem für vergleichbare Leistungen bei Industriekunden ganz andere Preise aufgerufen werden als bei anderen Kunden. Aber auch Industriekunden haben nichts zu verschenken und dürfen Preise und Leistungen vergleichen.

  • ...das is ja wie auf dem Bazar hier ! :D


    ...Wenn man 'nem Kunden 'n angebot unterbreitet, macht man dann auch erst mal 50% Aufschlag drauf, damit man Preisverhandlungen führen kann ? Glaube nicht... - ein angemessenes Angebot führt zu einer Zusage - alles andere is Quarkmüll

    Früher habe ich mich über solche und andere "Spielregeln" mehr aufgeregt. Wenn ich die Spielregeln aber selbst weder ändern noch beeinflussen kann, ist es der Aufwand abseits von Stammtischen nicht wert, sich darüber aufzuregen. Die Energie kann man produktiver einsetzen.

  • Die Energie kann man produktiver einsetzen.

    Das könnte man aber an anderer Stelle auch:


    das streikrecht wurde ja durchaus auch blutig erkämpft. das wissen heute viele menschen gar nicht mehr, was das für ein kampf war.

    Dieser Kampf ging gegen den damaligen Status quo.


    Der heutige Status quo

    Nenne eine einzige möglichkeit beim Öffentlichen Dienst druck zu machen OHNE die Bevölkerung mit rein zu ziehen...

    in dem mitunter ein Grossteil der Bevölkerung wiederholt als Druckmittel (dafür reicht schon die Ankündigung eines Streiks) herhalten muss

    Damit man am Ende wenigstens die Hälfte der Forderungen durchgesetzt bekommt, wie in den ganzen vergangenen Tarifrunden bisher

    und dabei volkswirtschaftliche Schäden im Milliardenbereich ( https://www.deutschlandfunk.de…b-gdl-wirtschaft-100.html ) in Kauf genommen werden, weil die beteiligten Verhandlungspartner nicht in der Lage sind, sich in einem wiederkehrenden Standardprozess langfristig auf ein minimalinvasives Verhandlungsprozedere einigen zu können, ist auch wenig zufriedenstellend.



    Wir haben m.M.n. genug Machtspielchen auf dieser Welt am laufen.



    ______________________________

    Anmerkungen:

    1. Die Kritik geht ja nicht nur an die Gewerkschaften
    2. Das Streikrecht generell, auch im ÖD, als "Notfallmassnahme" stelle ich gar nicht in Frage - aber doch bitte nicht bei planbaren Standardverhandlungen, in die man schon (geplanterweise) mit überzogenen Forderungen einsteigt. Wer so handelt, denkt und dann noch Solidarität einfordert, sollte sich einmal überlegen wie viel Solidarität man der betroffenen Bevölkerung gegenüber damit zeigt.
  • in dem mitunter ein Grossteil der Bevölkerung wiederholt als Druckmittel (dafür reicht schon die Ankündigung eines Streiks) herhalten muss

    ja, das wäre sicher eine gute sache.

    aber die bloße androhung von streiks hat ja diesmal nicht mal dazu gereicht, dass die arbeitgeber überhaupt erstmal ein angebot vorgelegt haben... aber da kam nix, null komma nix.

    die nächste stufe nach der drohung muss dann leider der streik sein - sonst ist es wie mit kleinen kindern: wenn es keine konsequenzen gibt, wird man nicht mehr ernst genommen.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Es muss einfach so sein, dass es im Interesse des Arbeitgebers liegt, dass nicht gestreikt wird, weil es eben Konsequenzen für ihn hat.


    Ich mag mich täuschen, aber gefühlt sind die Streiks im ÖD oder bei der Bahn öfter und länger als in der Privatwirtschaft.

    Meine These dazu: In der Privatwirtschaft gehen Streiks sofort auf den Umsatz und damit auf den Gewinn. Im ÖD trifft es hauptsächlich die Kunden. Ein Behördenleiter oder Bahnchef hat selten wirklich ernste Konsequenzen zu fürchten. Gewinn machen die ja eh keinen, und bis so jemand politisch angezählt wird wegen Mitarbeiterstreiks...


    Hätten die Handelnden auf der Arbeitgeberseite im ÖD aber wirkliche Konsequenzen zu befürchten, wenn Zugverbindungen ausfallen, Anträge in Behörden nicht fristgerecht bearbeitet werden etc., hätten sie vielleicht auch einen größeren Ansporn, Streiks zu vermeiden.

  • Ein anderer Blickwinkel wäre der, dass hier die Gefahr, dass der Arbeitgeber pleite geht oder die Produktion ins Ausland verlagert wird oder die Dienstleistung eingestellt wird, sehr gering ist. Er ist also gut erpressbar...

    SIM II Operator and Dante Level I-II-III (alles sogar zweimal :)
    Jugendschwimmabzeichen, Rettungsschwimmabzeichen in Bronze
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  • Ein anderer Blickwinkel wäre der, dass hier die Gefahr, dass der Arbeitgeber pleite geht oder die Produktion ins Ausland verlagert wird oder die Dienstleistung eingestellt wird, sehr gering ist. Er ist also gut erpressbar...


    Wenn das aber die Begründung sein sollte, warum ist dann der Lohnunterschied zur freien Wirtschaft so extrem?

    Da hätten die Gewerkschaften schon lange dafür gearbeitet das deutlich in die andere Richtung zu drehen ;)


    Und wegen der Erpressbarkeit ist der Arbeitgeberverband ÖD auch so frech und respektlos nichtmal ein Angebot in zwei Tarifrunden vorzulegen?

  • Vielleicht, weil er es nicht kann, denn er steckt in eine Zwickmühle. Er ist gesetzlich verpflichtet, diese Leistungen zu erbringen hat aber aktuell schon keinerlei finanziellen Spielraum, was soll er da anbieten?
    In meinen Augen greift es auch zu kurz, nur den rein finanziellen Aspekt zu vergleichen. Da sind auch noch Faktoren wie Arbeitsplatzsicherheit oder Streßlevel am Arbeitsplatz.

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