Flügel live abnehmen

  • Hallo liebes Forum,


    (vorab, ja ich hab die Suche schon genutzt :) )


    muss dieses Jahr wieder ein paar mal einen Flügel abnehmen, ein paar mal in nem Kursaal für 300-500 Personen aber auch in ner Halle >2000 Personen.


    Hab mir bisher immer ein Shure E 901 geliehen (für die Basseiten) und 2 Rode NT5 (liegen bei mir noch rum) mit Stativen am Steg verwendet.


    Bin vom Sound zufrieden aber mich stört die Optik Stative und bei größeren Lautstärken (PA) koppeln die NT5 dann langsam.
    Mit 2 C1000 gings zwar noch lauter aber optisch gehen die halt gar nicht.


    Möchte mir jetzt selber einen neuen Satz Micros kaufen.
    Mit dem E901 bin ich soweit zufrieden, aber gibts da noch ne
    günstigere Alternative mit gleichem Sound?


    Für die Stegabnahme möchte ich gerne 2 kleine Schanenhalskondensator
    Micros die ich direkt an dem Steg klemmen kann. Dann brauch ich keine
    Stative mehr.
    Könnte man da ggf. 2 Shure Beta 98 H/C nehmen? Oder ähnliches....


    Vielleicht hat ja einer selber eine ähnliche Kombi im Einsatz.
    Wichtig ist mir:
    1. Rückkopplungssicher.
    2. Sound nicht schlechter als mit den oben beschriebenen Micros.
    3. alle 3 Micros insgesamt nicht über 700 Euro günstiger aber gerne.


    Danke schon mal im voraus.


    mfg
    Manuel

  • Tacho!


    Grenzflächen nehmen oder Lavaliers dazu mißbrauchen. Es entfallen damit die Stative.


    Grüßle,
    michael

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Kleb die Grenzflächen aber sehr gut fest, wenn die runterfallen bei der Show, dann macht das ein sehr unangenehmes Geräusch.
    ( Erst beim Fallen, und dann, wenn es auf den Saiten liegt beim spielen ) :D

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  • Wenn das Thema hier gerade besprochen wird. Ich hab letztens bei nem Cabaret-Festival bei dem ich Follow gefahren hab gesehen, mitgekriegt, dass der Tontech 2 Grenzflächen unter den Flügel geklebt hat. Inwiefern klingt das besser als über den Saiten?

  • 1. "Shure E 901" ist ein sehr interessantes Mikrofon.


    2. Suche benutzen. Es gab schon etliche erschöpfende Threads zum Thema z.b. "Flügel and Grenzfläche" bringt 13 Ergebnisse.


    3. Dass ein NT5 im Flügel früher koppelt als ein C1000 halte ich eher für eine Folge von nicht vergleichbaren 'Rahmenbedingungen'.


    4. Grenzflächen, die unter dem Flügel kleben, habe ich auch noch nicht erlebt.


    5. zusammen mit der pedco ultraclamp, die Klauston hier mal empfohlen hat, ist die Kombination von zwei preiswerteren Kleinmembranen mit einer Grenzfläche, die nicht so pegelfest sein muß wie eine typische Bassdrumgrenzfläche und daher auch preiswerter, durchaus denkbar. Dann bekommt man auch mit Mühe den Etat von € 700 gebacken.

  • es war definitiv unter dem Flügel. Ich hab das eben auch noch nicht gesehen, werde es aber ausprobieren. Weil gut geklungen hats.

  • ergänzend zu 5.


    Die pedco ultraclamp erlaubt eine elegante, stativfreie Montage von Kleinmembrankondensatormikros in einem Flügel oder Klavier. Da das Ding aus dem Foto/video Bereich kommt, braucht man als Verbindung zu einer Mikroklemme/Spinne noch einen 1/4" auf 3/8" Adapter ( gibts in der geschickten Rändelschraubenversion bei hama )


    Als preiswerte Mikros kämen dann ausser dem NT5 noch z.B. diese haun "thomanspezialversion" oder eine SE electronics kleinemembran in Frage. Darüber hinaus könnte man sich bei begrenztem Etat mal die Audio Technica Grenzflächen mit dem "nicht Bassdrum" Grenzschalldruck anschauen. Da gibt es auch preiswertere gute Modelle.

  • Hi,


    ich nehm immer zwei Peavey Grenzflächen und kleb sie, wenn keiner hinschaut, von unten an den Deckel.
    Die SM-57er Lösung aus dem tontechnikerForum ist aber auch ziemlich genial.


    Tomy

    SIM II Operator and Dante Level I-II-III (alles sogar zweimal :)
    Jugendschwimmabzeichen, Rettungsschwimmabzeichen in Bronze
    Meine kommerziellen Softwareprodukte SATlive und LevelCheck

  • seit einigen monaten bin ich nun mit einem act mit flügel und gesang unterwegs, manchmal ist auch gitarre und percussion dabei.


    anfangs verwendete ich hier meine Schoeps-MK4 und war klanglich sehr zufrieden.
    der nachteil: der monitor der sängerin und der rest der band reflektierte vom geöffneten flügel-deckel oft direkt in die flügel mikrofone, so das hier manchmal heftig gefiltert werden musste.
    die lösung der problematik bestand daraus, den flügel-deckel auf die kleinere öffnung zu stellen. damit konnte ich aber die mikros nicht mehr so anbringen wie ich wollte. mikrofone mit seitlicher einsprache waren hier im vorteil, weil man sie schön flach montieren kann.
    das ankleben von grenzflächen schied für mich übrigens aus, weil mir das ankleben irgendwie zuwieder ist und sowas auch mal runterfallen kann.



    da ich keine Schoeps-mikros mit seitlicher einsprache zur verfügung hatte, habe ich kurzerhand ein paar ATM 450 genommen... und hatte auf anhieb eine gut klingende lösung.
    ab und an hat man noch ein paar probleme im lo-mid bereich durch feedback über die PA (z.b. kleinere sääle). dafür habe ich mir mittlerweile einen Schertler Dyn-G tonabnehmer zugelegt, den ich zusätzlich im flügel unterbringe. damit kann ich die in den mikros weggefilterten frequenzbereiche bequem und ohne feedback hinzufügen.
    ich bin mit der kombination sehr zufrieden und bekomme damit immer einen schön fett klingenden flügel hin (ausnahmen sind natürlich flügel, die von sich aus einfach zu dünn klingen)


    hier ein paar bilder aus meiner "evolutionsgeschichte":




    Schoeps mit grosser deckelöffnung



    ATM 450 auf Stativen, kleine deckelöffung



    ATM 450 mit klemmvorrichtung, das geht dann auch mit geschlossenem deckel



    2. mikro...

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • wora:
    Danke für Bericht und Bilder. Die ATM 450 schau ich mir mal an.
    Mit den Klemmen auf dem Bild ganz praktisch.
    Wie machen sich die Micros den für Akustikgitarre und Overheads?


    Hat im Forum noch keiner mit kleinen Schwanenhalsklippmicros im Flügel gearbeitet?


    mfg
    Manuel

  • Zitat von "Manuel Stiglmeier"

    ...
    Wie machen sich die Micros den für Akustikgitarre und Overheads?...


    ich habe sie bisher nur an folgenden instrumenten eingesetzt:
    - Hihat
    - Tabla
    - Conga
    - Bongo
    - Flügel


    an allen genannten quellen liessen die mikros keine wünsche offen.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • ich ergänze die liste um die Akkustik gitarre, geht auch wunderbar, live wie im studio, also sehr flexibles mikro.


    wora: hast du bei deiner positionierung nicht die seiten direkt unterhalb des mikros zu stark betont? oder ist das in der praxis kein problem? ich hätte es spontan noch etwas weiter eingedreht, habs aber am flügel selber noch nicht getestet.

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • Mir geht nicht so ganz auf warum die Mk4s auf den Fotos im 45° Winkel auf die Hämmer zeigen (der übliche Weg, damit bekommt man einen schönen Attack, es geht auch noch flacher), die ATM450 aber fast im rechten Winkel auf irgendeine Saitenposition weit weg von den Hämmern gerichtet sind?


    "Side-Fire"-Mikrofone sind von daher eigentlich gar nicht notwendig.
    Abgesehen davon gibt es für die Schoeps (und ein paar andere Mikros) diese hoffnungslos überteuerten Schwenkgelenke.
    Bei dieser sehr nahen Positionierung, die nun mal notwendig ist macht auch fast jedes andere neutrale KM-Mikrofon eine gute Figur:
    C451/391/460, SM81, AT3031/4041, NT3/5 usw. Eine kurze Stereo-Schiene kann hier übrigens nicht schaden.
    Ganz gut geht auch ein VP88 MS/XY-Mikro.


    Deutlich besser klingen oft Kugeln an dieser Position, z.B. auch Lavalier-Mikros der besseren Art. Der Bassbereich wird nicht überzogen, der Klang wird breiter, da weniger auf einzelne Saiten fixiert.
    Aber das hatten wir ja schon.

    "Just because you believe something doesn't make it true."

  • mediennutte:
    die positionierung relativ nahe an den saiten ist in der praxis völlig unkritisch. denn dort klingen ja nicht nur die einzelnen saiten, sondern es wird auch der schwingende boden aufgenommen, der von allen saiten angeregt wird. mein bassmikrofon liefert mir ein warmes klangbild des flügels, das diskantmikrofon liefert mehr brillanz. keine bange, einzelne saiten hört man an beiden positionen nicht heraus. zusammen ergibt sich ein ausgewogener flügelsound, den wir auf der PA meist sogar ein bisschen pannen.


    christopher
    meine "evolution" hatte auch noch einen zwischenschritt mit Schoeps ohne die stereoschiene. mir gefällt für den einsatzzweck die positionierung etwa in der mitte der saiten besonders gut, so habe ich diese dann auch ausgerichtet... doch davon hatte ich einfach kein foto gemacht.


    richtmikrofone, die sehr flach in richtung der hämmer zeigen, möchte ich nicht verwenden. denn so wird der rückwärtige teil des klangraumes abgedämpft. ich möchte aber den am deckel reflektierten schall abdämpfen (aus erwähnten gründen). und da sind mikrofone mit seitlicher einsprechung einfach im vorteil.
    eine verwendung der Schöps-winkeladapter (GVC) wäre natürlich möglich gewesen, ich hatte im rahmen eines endorsements dann aber die möglichkeit, passende mikrofone auszusuchen.


    die positionierung von mikrofonen in einem flügel darf man (wie immer) als reine geschmacksache verstehen, jeder macht es so wie er es für gut hält. es gibt keine vorschriften dafür.
    ich komme mit der gezeigten positionierung und auch den mikrofonen sehr gut klar und auch der sehr kritische pianist, der den flügel auch auf seinen monitoren hören möchte, ist damit seit monaten zufrieden.


    EDIT: schraibfähler besaitigt

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

    Einmal editiert, zuletzt von wora ()

  • Zitat von "Florian Bensch"

    Wenn das Thema hier gerade besprochen wird. Ich hab letztens bei nem Cabaret-Festival bei dem ich Follow gefahren hab gesehen, mitgekriegt, dass der Tontech 2 Grenzflächen unter den Flügel geklebt hat. Inwiefern klingt das besser als über den Saiten?


    Also:


    Grenzflächen unter dem Flügel sind mir geläufig, setze sie zusätzlich zu den üblichen Kleinmembranen oft für Shows in denen ich richtig laut werden muß ein (z.B. Boogie-Woogie, Rock).
    Es ist im Grunde das Gleiche wie mit anderen Mikrofonen unter dem Flügel. Ziel ist es hier, den resonierenden Boden aufzunehmen ohne zu viel Übersprechen von anderen Intrumenten über den (halb-)geöffneten Deckel zu erleiden. In dieser Hinsicht ist die Position unter dem Flügel oft unkritischer, klanglich jedoch nicht mein Favorit. Geht halt laut.

  • Zitat von "simonstpauli"


    Grenzflächen unter dem Flügel sind mir geläufig, setze sie zusätzlich zu den üblichen Kleinmembranen oft für Shows in denen ich richtig laut werden muß ein (z.B. Boogie-Woogie, Rock).


    Hallo zusammen,


    mich würde jetzt bei der oben genannten Variante interessieren wo, wie rum, mit was Du die Grenzfläche unter den Flügel klebst (Bilder wären natürlich ganz fantastisch)?


    Vielen Dank

  • Zitat von "Jan Boehm"

    Hallo zusammen,


    mich würde jetzt bei der oben genannten Variante interessieren wo, wie rum, mit was Du die Grenzfläche unter den Flügel klebst (Bilder wären natürlich ganz fantastisch)?


    Vielen Dank


    Ich versuche morgen Fotos zu machen, da werde ich die GF-Variante wahrscheinlich für den Monitor verwenden.


    EDIT:
    Herr Kadison brauchte den Flügel nicht auf dem Monitor, daher vorerst kein Foto, es ist die "Holly-Cole"-Variante, der Monitor-Techniker hatte dereinst zwei Grenzflächen auf die "Ablage" unter der Klaviatur gepackt.
    Streng genommen ist die Grenzfläche dabei natürlich zu klein aber egal: man bekommt einen ziemlich knackigen Attack ohne Raum und mit wenig Einstreuungen von eventuellen anderen Instrumenten.


    Die Variante Grenzfläche im Deckel hat für mich einmal kläglich versagt, geht imho eigentlich nur mit geschlossenem Deckel und klingt nicht so wie ich das gerne hätte. Sehr nasig bei geschlossenem Deckel, viel zu viel Einstreuungen bei halb- oder ganz offenem Deckel.