Passivweiche B&C 15CX40

  • Hallo!


    Ich hab aktuell ein Projekt mit dem 15CX40 von B&C am laufen und dazu natürlich auch die für dieses Chassis gedachte Fertigweiche XO4 ausprobiert.


    Laut Messschrieb auf der B&C-Homepage schauts ja so schlecht nicht aus, allerdings passt mir das Hörempfinden garnicht zu der Messung.
    Momentan kommt mir alles ab 2k um 6dB zu heftig vor, und ja, Polaritäten und Tuning stimmen, Gehäuse ist 1:1 dem max nachempfunden.


    Ich hab erst nächste Woche die Möglichkeit, Messungen zu machen, daher wollt ich schonmal vorher fragen, ob jemand bekannt gut funktionierende
    Weichen für das Chassis kennt?


    So ein unbekannter ist das Chassis ja schliesslich nicht, d&b max, pl-audio max-kopie, kmt usw....


    BitteDanke für die Hilfe, Alex

  • auf der herstellerseite steht dazu lediglich:


    15CX40
    Model XO-4
    Filter Type Two way
    Nominal Impedance 8 Ohm
    Crossover Frequency 1.2 kHz
    Slope 6 dB/oct. (Low)
    12 db/oct. with eq. (High)
    Overall Dimensions 142x107 mm (5.6x4.2 in)
    Weight 0.6 kg (1.3 lb)



    ... das hilft natürlich nicht weiter. generell finde ich ein 6db-filter im tiefton unschön und bei den speziellen problemen von coax-chassis (laufzeitversatz/ absorberkammer durch schalldurchlässige dustcap im mitteltonbereich/ sehr wilde hochtonfrequenzgänge) noch viel unschöner. :wink:

  • Ja. Geht garnicht. Hat schonmal keinen Sinn, mit der Weiche was weiterzumachen.
    Den HT lassen die dann lauter laufen um die Resonanzen der der 15er Membrane zu überschreien. Das wird nicht klingen wie D&B Max.
    DAS hat seinerzeit zu seinen Coaxen nur nen Hochpass mitgeliefert und hat geraten, den 15er direkt anzuschliessen..
    Manchmal frage ich mich, was die Chassishersteller sich denken mit ihren Bauvorschlägen..

  • Zitat von "Jack"

    Manchmal frage ich mich, was die Chassishersteller sich denken mit ihren Bauvorschlägen..


    hauptsache billig! leider läuft´s oft genug so.

  • hi,


    nein, mit verschiedenen abgriffen ist da nix, wär auch zu einfach gewesen....


    generell klingt die box nicht mal schlecht, aber halt sehr bockig und bissig.
    als monitor nichtmal unbrauchbar, als front-box aber viel zu böse...


    ich denke, ich muss entweder einen max auseinanderrupfen, um die weiche zu kopieren oder selbst was basteln, wobei ich da über sehr wenig erfahrung verfüge.


    mitm eq hinbiegen gefällt mir eher nicht.


    sollte jemand trotzdem was erprobtes haben, bitte ich um mitteilung ;)


    ansonsten halte ich euch über die entwicklung natürlich gern auf dem laufenden.


    danke, lg alex

  • Laut Datenblatt und dem darin abgedruckten Frequenzgang ist der MAX ohne Controller nicht wirklich linear. Der Anstieg des 15"ers in den Mitten ist nicht vollständig passiv entzerrt. Im Hochton sieht es aber besser aus, auch der Pegel ist angepaßt. Details auf der HP unter MAX und Bodenmonitore.pdf


    MIKE

    Laut statt hell...

  • ja, ich würde es auch so verstehen, dass die weiche eine trennung inkl. anpassung des hochtonpegels vornimmt, aber unterhalb von 2...300hz noch leistung per EQ zugeführt werden muss.

  • Einen Frequenzweichen-Schaltplan könnte ich zur Verfügung stellen
    Die Konstruktion ist zwar von 1998 - wenn das Chassis auch aktuell unverändert gebaut wird, erzielt man hiermit einen ausgeglichenen Frequenzgang
    Die Frequenzweiche besteht aus 14 Bauteilen + Überlastschutz für 2" Treiber

  • Hallo,


    an die PL-Audio-Weiche hab ich auch schon gedacht, allerdings würde ich fks ersuchen, mir den schaltplan der weiche zwecks testhören zukommen zu lassen, ich wäre durchaus bereit, ein paar bauteile einzukaufen und die weiche mal aufzubauen.


    ich bin zu 100% sicher, dass an dem chassis seit 1988 nix geändert wurde, hochton ist nachwievor der de85:D


    mailadresse schicke ich per pn, einstweilen lieben dank, ich halte euch über die weiteren fortschritte auf dem laufenden...


    liebe grüsse, alex

  • Erstmal messen und dann ueberlegen :)


    Eventuell noch Nachwehen von der EM, da lief der HT Zweig 3db leiser als die Pappen (Response ab 1,4k @ -3db).
    Kann durchaus ein Problem mit den Hörgewohnheiten sein.
    Wuerd mich nicht wundern wenn bei ner Messung auf Achse die B&C Kurve am Schirm waere.


    cu
    martin

  • Filterschaltungen mit 6dB/octave solten Mißtrauen verursachen, da es kein Filter ist. Es reduziert lediglich Pegel, hat aber keine definierbare Flanke.


    Wer es sich also mit Filtern 1. Ordnung leicht machen will, der hat entweder wenig Erfahrung oder noch weniger davon. Das B&C ein Filter dieser Art anbietet, steht im krassen Gegensatz zu den fantastischen Speakern.

    Viele inverstieren 100 Stunden in Planung und Konzeption, 30 Stunden für die Suche nach den billigsten Komponenten und ärgern sich jahrelang über Selbstbau Lautsprecher.

  • Ist es nicht so, dass auch das Chassis aufgrund seiner Bauform bereits einen Tiefpass erzeugt? Die Amplitude von derart großen Konuslautsprechern besitzt grundsätzlich einen Rolloff zu hohen Frequenzen, andernfalls wäre es ein Breitbandlautsprecher. Dieser Abfall im Frequenzgang könnte, kombiniert mit einer Serienspule zu einer ausreichenden Flanke führen, die in Kombination mit dem HT eine saubere Addition auf der Trennfrequenz erreicht.


    Mir ist bei dieser Betrachtung völlig klar, dass eine Vielzahl von Faktoren zusammenspielen müssen, um diesen Idealfall zu erreichen. Auf die schnelle fallen mir dazu ein:
    - Phasenlage der Wege inkl. Filter zueinander muss stimmen
    - die Trennfrequenz ist nicht frei wählbar, da der Rolloff des Chassis von der Bauart des selben abhängt. Das muss also auch passen...
    - Resonanzen im Übertragungsbereich und bei derart flacher Filterung auch außerhalb dürfen nicht störend in Erscheinung treten.
    - ...


    Dirk: In der Praxis wird man oft auf Probleme bei der Umsetzung stoßen. Mir ist unklar, warum Du das Konzept an sich kategorisch ausschließt. Die geringe Phasendrehung des Spule hat auch Vorteile...


    MIKE

    Laut statt hell...

  • Zitat von "Dirk Hahn"


    Wer es sich also mit Filtern 1. Ordnung leicht machen will, der hat entweder wenig Erfahrung oder noch weniger davon.


    Dann haben die Dynaudio-Entwickler also keine Erfahrung...

  • Dynaudio Chassis sind schon mal sehr gut klingend, müssen in ihrem typischen Einsatzgebiet nicht bis an den Rand ihrer Möglichkeiten betrieben werden wie ein 15er, dem man die 1000 Hertz noch abringen muss, seine Membranresonanzen oberhalb aber nicht mehr hören will.
    Da kann man durchaus ertster Ordnung trennen. Bei P.A. aus verschiedenen Gründen eher nicht, ausser man kann die elektrischen Filter mit akkustischen kombinieren. D&B trennt den 12er bei der C4 nur mit ner Spule, AFAIR, steht aber der HT-Treiber mit seinem Horn genau davor.

  • hallo!


    na hui, hier gehts ja zu! deshalb ein kurzes fazit der gestrigen herummesserei:


    die kurve, die B&C auf der homepage veröffentlicht, haut schon hin. nur sagt der frequenzgang halt nix drüber aus, wie die box nachher klingt. nämlich grauslich! mittenbeiss um 3k5 herum ohne ende, wirklich extrem giftig.


    mit der weiche von fks wirds, denke ich, deutlich besser werden. grobes nachrechnen der weiche von fks (bei dem ich mich herzlich bedanken möchte!!!) hat ergeben, dass trennfrequenzen und filtersteilheiten passen müssten, jetzt warte ich mal auf die teile.


    ich denke, dass ich bis mitte august zumindest höreindrücke liefern kann, die ganze kiste wird dann natürlich noch ausführlich gemessen und überprüft.


    insgesamt aber nahe dran an dem, was ich vom original kenne. und damit genau auf linie!


    liebe grüsse, alex

  • 6 db Filter oder Filter 1. Ordnung sind daher nicht oder nur selten nutzbar, da sie keine definierte Flanke bieten. Das heißt, dass der Lautsprecher nahezu mit seinem natürlichen Amplitudenfrequenzgang läuft, jedoch immer leiser wird. Ein Tieftöner mit 4 Khz Vermögen zeigt also bei 6 dB Filtern noch viel Energie bei 4 Khz. Das ist selten wirklich erwünscht. Dennoch gibt es zahlreiche Konstruktionen, die diesen unerwünschten Energieüberhang mit RCL Konstrukten an den Leib gehen. I´m sorry dafür wenn ich sage, dass dieses absurd ist. Es gab zu viele Beispiele in meinem Hause dafür, dass diese Konstrukte durch ein selektives Filter deutlichst akustisch geschlagen wurden. Es ist etwa 5 Jahre her, dass ich meine eigene Filterschaltung einer ScanSpeak Konstruktion mit dem Originalfilter des bedeutensten ScanSpeak Verwerters vergleichen musste. Es war lächerlich, was dieses 6 dB Filter addiert mit Sperrkreisen aus diesen Lautsprechern machte. Die endgültige Schaltung als Serienfilter war um ein vielfaches besser.
    Dieses ist ein Beispiel aus dem Hifi Bereich, wo wir mit den besten Komponenten arbeiten, die verfügbar sind.


    @ Meckerwerkandy: klar, dass du mal wieder dabei bist. Grüße dich. Dynaudio mit der Phylosophie der 6 dB Filter steht seid 25 Jahren in der Diskussion. Sie sind sehr erfolgreich mit ihren Produkten. Es gab auch mit einem Produkt dieser Firma vor ca. 7 Jahren einen akustischen A-B Vergleich in meiner Firma. Es handelte sich um die Contour 3.3 gegen meine Lá Passion. Die Dynaudio ist größer in ihren Außenmaßen und hat zwei 8“ Tieftonlautsprecher in ihrem Subgehäuse, einen 15 cm Mitteltöner und eine 28mm Kalotte. Meine LáPassion arbeitet mit nur einem 18 cm Vifa Tieftöner, einem 17 cm Vifa Mittel-Tieftöner und einem ScanSpeak Hochtöner und ist sicherlich 30% kleiner als die Dynaudio. Darf ich dir sagen, wie der Vergleich ablief? Nein, ich möchte das hier nicht beschreiben. Es könnte Probleme erzeugen. Der Bausatzpreis, so sei erlaubt zu sagen lag bei 800 Mark und die 3.3 kostete 6000 Mark pro Stück. Es ist jedem Hersteller erlaubt, seine Produkte so gut zu erzeugen, wie gekonnt oder wie erwünscht. Es war auf jeden Fall ein sehr erfolgreicher Samstag für mich.


    Bitte Andy sage mir doch mal, welche Audio Tests du machst? Du hast offensichtlich sehr viele Erfahrungen.



    lextrax, wahrscheinlich wäre es hinreichend, einen 22 Mykrofarad einzubauen. Das gibt deutlich mehr Ruhe in dem sägenden Mitteltonbereich.


    Ich möchte jedoch nicht vermissen zu sagen, dass es durchaus Lösungen geben kann, die so designt werden können und auch durchaus laufen. Es gibt ja auch viele Hobbybastler hier, die ihren 1“ Treiber mit Ringmembrane mit einem 0.47 Mykrofarad filtern und sehr zufrieden sind weil alles andere sehr schlecht klingt.


    Ich möchte ein Zitat benutzen, welches Bernd Timmermanns (Hobby Hifi) als Frage an Joseph Dapolito stellte:
    Was halten sie von 6 dB Filtern?
    Seine Antwort war nur ein Wort:
    ZEITVERSCHWENDUNG

    Viele inverstieren 100 Stunden in Planung und Konzeption, 30 Stunden für die Suche nach den billigsten Komponenten und ärgern sich jahrelang über Selbstbau Lautsprecher.