FoH Pult um Pegel zu limitieren

  • hallo,
    da auf meinen letzten veranstaltungen die pegel immer zu hoch waren und die djs einfach nicht lernen wollen, möchte ich in zukunft ein kleines pult hinter das dj pult schalten um den master pegel zu limitieren. dazu habe ich jetzt ein paar fragen:


    wenn ich einen 16 kanal mixer habe der sowohl mono als auch stereo inputs hat, welche nehme ich dann? normalerweise müsste es doch gehen wenn ich aus dem dj pult kommend per xlr kabel in die ersten beiden mono inputs des 16 kanal pults gehe und diese dann auf den master route richtig?
    oder muss ich vom dj pult kommend in die stereo inputs des pults gehen?


    wie pegel ich das ganze system eigentlich dann vernünftig ein? ich habe es mir jetzt so vorgestellt das ich beim dj pult den gain auf o db einstelle, und den master voll aufreisse. am 16 kanal pult pegel ich dann so ein, dass ich am master 0 db habe.


    was meint ihr dazu ?

  • Hi,
    natürlich kannst Du je einen Mono-Kanalzug nehmen und den über "Pan" seitenrichtig auf den Master routen. Da Du aber schon eine Stereo-Quelle hast, wo in de Regel beide Kanäle in der gleichen Größenordnung Pegel haben, keine Mikrofonpegel anliegen und am Klang nichts mehr mit param. EQs zu schrauben ist...kannst Du genauso gut einen Stereo-In nehmen und die Mono´s für Mikrofone, Instrumente etc. freihalten.


    Gain-Struktur, das leidige Thema... Die Gretchenfrage ist:


    Kannst Du sicherstellen, dass aus dem DJ-Pult unverzerrter Sound rauskommt? Wenn Du den DJ an Deinem FoH-Pult maßregelst, wird er vermutlich seine Input-Gains aufreißen und den Master hoch ziehen, bis alles schick rot blinkt und nur noch verzerrter Mist rauskommt.


    Gruß, Jürgen

    Lieber mit Röhre geampt, als in Selbige geschaut!

  • Das Problem ist altbekannt und das meiste wirkt in der Theorie, aber wie Jürgen schon angemerkt hat, nicht unbedingt in der Praxis.


    Was als grobe Kelle funktioniert: Setz einen Limiter (Pult, Controller, Amp, prinzipiell eigentlich egal wo) und sobald der Soll-Pegel überschritten wird, Pegel Für ~3s AUF NULL! Selbst der resistenteste DJ wird sehr bald den Zusammenhang zwischen 'Finger am Masterfader' und 'Musik aus' begreifen. Das ist eine Holzhammermethode, aber eine die wirklich wirkt, Deine Lautsprecher bleiben heil, die Ohren wahrscheinlich auch und es wird keiner den verzerrten Sound (bei Clipping) oder den zu hohen Pegel Dir in die Schuhe schieben sondern den DJ dafür verantwortlich machen.


    Wer eine bessere, genauso wirksame Methode kennt - nur her damit! ;)

    You probably have the right hammer, you've just got to stop hitting your thumb.

  • hallo jürgen und dosenfutter,
    vielen dank für eure antworten. da ich keinen limiter zur verfügung habe, bleibt mir nur die wahl mit dem foh pult einzugreifen. aus meinem dj pult djm800 kommen ja 2 signale heraus, nämlich links und rechts gehe ich dann also von dort aus in 2 stereo inputs vom live mixer richtig?


    ich möchte den dj ja nicht maßregeln sondern nur dafür sorgen, dass wenn es beim dj pult schon rot ist am foh pult noch gelb oder grün ist. ich befasse mich noch nicht so lange mit tontechnik deswegen stelle ich hier auch solche fragen.
    mir ist allerdings auch bewusst, das wenn der dj den gain voll aufgedreht hat ich sowieso schon ein verzerrtes signal am foh habe, das dann auch von den amps verstärkt wird.


    mal sehen vieleicht besorge ich mir noch einen limiter.

  • Zitat von "insectorr"

    aus meinem dj pult djm800 kommen ja 2 signale heraus, nämlich links und rechts gehe ich dann also von dort aus in 2 stereo inputs vom live mixer richtig?

    Äh, nein :grin: Ein Stereo-Kanalzug beinhaltet bereits Links/Rechts, der hat meistens zwei Cinch-Eingänge, oder eine Stereo-Klinkenbuchse, oder zwei Mono-Klinkenbuchsen... Eventuell musst Du von XLR adaptieren, um auf deine FoH-Pult-Eingänge zu kommen.


    Das Problem mit dem Limiter ist: Kommt verzerrtes Signal rein (Mixer "Alles Rot") wird nur die Lautstärke begrenzt, der miese Klang bleibt.


    Prinzipiell bräuchte man an den DJ-Pulten einen Insert, wo man mit dem ersten Aufleuchten-wollen einer Clip-LED per Kompressor gleich mal 3 dB vom Ausgangssignal abzieht und so kein Clipping mehr ausgibt - sowas gehört eigentlich in jedes Pult eingebaut (meinetwegen per Schlüsselschalter abschaltbar :lol: )

    Lieber mit Röhre geampt, als in Selbige geschaut!

  • Vollkommen richtig, Jürgen. Was an Signal versaut wird, bekommt man nicht wieder sauber.


    Einen Controller/Limiter zu kaufen ist billiger als einen Satz Chassis reconen. Ein the t.racks DS 2/4 vom großen T bzw. die baugleichen Modelle kosten klar unter 200 Euro und vielleicht kannst Du die Weiche 'nebenbei' ja auch noch brauchen. :D

    You probably have the right hammer, you've just got to stop hitting your thumb.

  • Eine 1m Alupipe ist preiswerter als ein Limiter, der funktioniert.


    Wenn es doch ein Limiter sein soll, PAS DS-22 .


    Produktidee: ein minus 12 dB Pad Cinchkabel für den Anschluss von CD-Playern? Marktlücke?


    Gruss, Mark

  • Zitat von "Dosenfutter"

    Wer eine bessere, genauso wirksame Methode kennt - nur her damit! ;)


    Das ist in der Tat meist das "einfachste".


    getrennte Limiter am EINGANG des DJ Mixers wären auch denkbar.
    Der Pegel aus den Zuspielern (CD Playern) kann in der Regel nämlich
    nicht angehoben werden. :wink:


    Dies funktioniert natürlich nicht mit Notebook / Consolen DJs. :?

    MfG


    DJ Pichl


    --- !!! Der Ton macht die Musik !!! ---

  • Zitat von "Mark Halbedel"

    Eine 1m Alupipe ist preiswerter als ein Limiter, der funktioniert.


    Alupipe? Sry, kein Plan, was Du meinst.


    Zitat von "Mark Halbedel"

    Wenn es doch ein Limiter sein soll, PAS DS-22 .


    Der hat den Vorteil daß er versiegelbar ist. Demgegenüber steht allerdings, daß Attack und Release nicht einstellbar sind. Und außerdem noch der Preis, da bekommt man auch einen DCX dafür, hat einstellbare Limiter, Delay, EQ, Weiche mit verstellbaren Filtercharakteristiken und -steilheiten, digital in und speicherbare Presets.


    Zitat von "Mark Halbedel"

    Produktidee: ein minus 12 dB Pad Cinchkabel für den Anschluss von CD-Playern? Marktlücke?


    Gibt's schon.

    You probably have the right hammer, you've just got to stop hitting your thumb.

  • Zitat von "Dosenfutter"


    Eigentlich hört sich das ja gut an, aber...die Dinger kennen wir ja schon von der Version mit eingebauter passiver Weiche: Ohne Angabe der Anschlussimpedanzen ist Dämpfung oder Frenquenzgang bei den Weichen reines Lotteriespiel :roll:


    Gruß, Jürgen

    Lieber mit Röhre geampt, als in Selbige geschaut!

  • Da hast Du natürlich vollkommen recht - aber bei 3 Stufen sind die Chancen etwas größer und das reicht oft aus. Okay, die 46 Euro finde ich dafür allerdings deutlich übertrieben, wir wissen ja alle, was da drin ist. Okay, grad auf Amazon für die Hälfte gesehen, das geht dann schon langsam. Wer es präzise(r) haben möchte, kann auch Autoformer/Übertrager einsetzen, da ist das Verhältnis/Dämpfung von vorneherein klar.

    You probably have the right hammer, you've just got to stop hitting your thumb.

  • Zitat von "Dosenfutter"


    Alupipe? Sry, kein Plan, was Du meinst.



    Der hat den Vorteil daß er versiegelbar ist. Demgegenüber steht allerdings, daß Attack und Release nicht einstellbar sind. Und außerdem noch der Preis, da bekommt man auch einen DCX dafür, hat einstellbare Limiter, Delay, EQ, Weiche mit verstellbaren Filtercharakteristiken und -steilheiten, digital in und speicherbare Presets.



    Gibt's schon.


    1. Ja, zur körperlichen Züchtigung. Die Jungs wissen GENAU, dass uns das aufregt, und ignorieren es.
    Sie sind genauso bezahlt wie wir, wieso sollten sie sich daher diese Arroganz rausnehmen dürfen?
    Kein Wunder, wenn das im Grabenkrieg endet.
    Mit Limiter hat man dann nämlich die Garantie auf ein hochrotes Signal,
    weil der Fader einfach bis an den Anschlag hochgeschnippt wird, ist ja dann egal...


    Daher Alupipe für ein gutes Signal.


    2. Beim DS-22 willst Du gar nichts einstellen. Der funktioniert aus der Schachtel heraus perfekt.
    Das wirst Du mit nichts anderem so hinbekommen.


    3. Oh. Nicht schlecht, hätte ich nicht gedacht. Ich habe meine Neutrikgehäuse mit Übertragern 1:4 drin, damit bekommt man
    alles geregelt, 12 dB hoch oder runter.


    Gruss, Mark


    BTW muss ich immer an ein Interview mit einem EAW Guru denken, der die Anlage einer Mayday-Party erklärt hat,
    mit Redundanzen, Glasfaserübertragung (war 2002 noch was tolles), Signalprocessing etc.,
    und das sich ihm der Magen umdreht, welcher erbärmliche Müll aus dem augelutschten Mixer des Techno-DJs in diese
    Orchidee von Anlage eingefüttert wird. Über Cinch latürnich...

  • Brachial Überdimensioniertes Monitoring mit Gehörschneckenfräß-Hochtönern soll auch manchmal wunder wirken, ist imho die sympathischste Lösung. Links und rechts eine 880, da schnippt keiner mehr leichtsinnig die Fader hoch ;)

  • Und täglich grüsst das Murmeltier. Diese Diskussion hatten wir auch schon gefühlte 100 mal. Die möglichen Lösungen sind immer die gleichen:


    1. Limiter
    pro: Pegel im Griff / kontra: Sound bleibt kaputt. shit in - shit out.


    2. mit einem zweiten Pult nachregeln
    ...etwa wie 1.


    3. Eine unkonventionelle Lösung - Limiter gekoppelt mit visuellen Hilfsmitteln, die dem DJ ankündigen, dass er bald ohne Sound dort steht (so ähnliche Lösungen wurden schon sehr detailliert erklärt).
    pro: möglicherweise halten sich die DJs dran / kontra: DJ wird keine Freude haben


    4. Killermonitor, der vom DJ nicht geregelt werden kann
    pro: vermutlich weniger Lautstärkenexzesse / kontra: wer sowas aufbaut, gehört verklagt. Als DJ würde ich die Arbeit verweigern.


    5. Ein klärendes Gespräch mit dem DJ
    pro: es ist der richtige Weg / kontra: wenn der DJ unfähig ist, nützt es nichts. Dann könnte man ja immer noch zu 1./2. zurückbuchstabieren. Ein klärendes Wort mit dem Veranstalter (auch vor der Veranstaltung) kann auch nicht schaden.

    Der Ton macht die Musik.

  • Zitat von "Mark Halbedel"

    [...] Mit Limiter hat man dann nämlich die Garantie auf ein hochrotes Signal,
    weil der Fader einfach bis an den Anschlag hochgeschnippt wird, ist ja dann egal...


    ..daher mein Vorschlag mit Limit auf Null, also Sendepause! Das Publikum macht dem DJ dann schon passend Feuer unter dem Hintern, wenn auf einmal Stille herrscht. :D Ich hab schon so viel vergebliche Versuche gesehen, den DJ zu bändigen, das ist wirklich das einzige, von dem ich weiß, daß es zuverlässig funktioniert.


    Zitat von "Mark Halbedel"

    2. Beim DS-22 willst Du gar nichts einstellen. Der funktioniert aus der Schachtel heraus perfekt.
    Das wirst Du mit nichts anderem so hinbekommen.


    Der kann garnicht aus der Schachtel heraus perfekt funktionieren - der 'weiß' weder, was vorher noch nachher kommt bzw. auf was limitiert werden soll. IRGENDWAS wird man also immer drehen müssen. ;)


    Zitat von "Mark Halbedel"

    3. Oh. Nicht schlecht, hätte ich nicht gedacht. Ich habe meine Neutrikgehäuse mit Übertragern 1:4 drin, damit bekommt man
    alles geregelt, 12 dB hoch oder runter.


    Primitive Technik, aber trotzdem manchmal die beste Lösung. Muß entgegen landläufiger Mode nicht alles elektronisch oder gar digital sein. Und mit Deinen Übertragern mit +/- 12dB hast Du auch schon die wahrscheinlich geläufigste Übersetzung drin. Ich muß mir auch mal wieder so ein Kästchen bauen.


    Zitat von "Mark Halbedel"

    BTW muss ich immer an ein Interview mit einem EAW Guru denken, der die Anlage einer Mayday-Party erklärt hat,
    mit Redundanzen, Glasfaserübertragung (war 2002 noch was tolles), Signalprocessing etc.,
    und das sich ihm der Magen umdreht, welcher erbärmliche Müll aus dem augelutschten Mixer des Techno-DJs in diese
    Orchidee von Anlage eingefüttert wird. Über Cinch latürnich...


    Oh ja, das, was da ankommt ist oft sowas von jämmerlich.. :( Wird Zeit, daß das ein Kapitalverbrechen wird. :grin:

    You probably have the right hammer, you've just got to stop hitting your thumb.

  • Zitat von "Dosenfutter"


    ..daher mein Vorschlag mit Limit auf Null, also Sendepause! Das Publikum macht dem DJ dann schon passend Feuer unter dem Hintern, wenn auf einmal Stille herrscht. :D Ich hab schon so viel vergebliche Versuche gesehen, den DJ zu bändigen, das ist wirklich das einzige, von dem ich weiß, daß es zuverlässig funktioniert.


    Je nach Auftraggeber verhindert das aber auch wirksam Folgeaufträge...


    Ich bringe in den nächsten Monaten einen Limiter auf den Markt, den man so einstellen kann, dass er "überreagiert": Pro 1 dB über dem Threshold nimmt der bis zu 2 dB zurück. Wenn dann "Rechtecksignale" vom Pult kommen, weil das komplett übersteuert ist, dann sind die zumindest recht leise...

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess

  • Harharhar...das sollte selbst der hohlsten Nuss hinterm DJ-Pult unmissverständlich zeigen, dass nach "noch lauter" nur "noch leiser" kommt. Ich nehme ja an, dass Du schon verhinderst, dass das Ganze dann "zu pumpen" anfängt? Quasi können einzelne, der Dynamik geschuldeten Impulse noch durch, aber eine hohe Dauerlautstärke wird platt gemacht...Der Vorteil zum Brickwall-Limiter wäre halt, dass nicht nur ein dauerkomprimiertes, kompaktes und jeglicher Dynamik befreites Signal rauskommt, sondern ein echter "Erziehungseffekt" beim Lautmacher eintreten kann - man darf gespannt sein, wie das beim Künstler ankommt :grin:

    Lieber mit Röhre geampt, als in Selbige geschaut!

  • Vielleicht lässt sich das auch über das ZUSÄTZLICHE "Frontlicht" regeln ?
    Gibt es Lautstärke-abhängige DMX-Steuerungen für Dimmer ?
    :idea: Also nicht Lauflicht nach Takt, sondern Dimmung nach Lärm.


    Denn so ein 4er Dimmpack nebst aus 4 Richtungen auf den DJ gerichtete Kannen (NSP oder MFL 500 W) aus 3,50m Distanz ist fix installiert, hat jeder Dienstleister auf Lager -- erfreut aber nicht jedes Auge des Betrachters :shock: 8)