Ich hatte das Thema schonmal irgendwo als Nebenschauplatz. Das Erscheinen des AT4081 als ausgesprochen live taugliches Bändchen nehme ich gerne als Anlaß einige Vorurteile und Fehllenkungen abzuarbeiten.
In verschiedenen 'Standardwerken' kann man lesen, das die Anwendung der Acht-Charakteristik, des sog. offenen Gradientenempfängers, live nicht üblich ( was wohl wahr ist ) oder nicht sinnvoll ist, b.z.w. es keine Anwendungen gäbe ( was ich entschieden bestreite und auch gerne den Gegenbeweis antrete ). Ich bin der Überzeugung, das auch hier mal wieder unreflektiert abgeschrieben wird oder ( genau so schlimm ) ein gewohnheitsmäßiges Verhalten in Nachhinein versuchsweise begründet wird, was beim genauen Hinschauen eigentlich nicht haltbar ist.
Folgende Denkanstösse für eine angeregte Diskussion:
1. Die Acht ist die vom Frequenzgang unabhängigste Richtcharakteristik, d.h. sie wird über das Hörspektrum am konstantesten eingehalten. Diese Konstanz als solche führt zu einer ausgesprochenen Rückkopplungsunanfälligkeit.
2. Wird die Acht für nicht spiegelsymmetrische Quellen so eingesetzt, dass der vom Schallereignis abgewandte Anteil ins "Leere" also z.B. in den Himmel zeigt, ergibt sich für die zwei anderen Raumachsen eine nahezu perfekte 360° Auslöschung. ( Beispiel die im aktuellen AT4081-Thread genannte Hihat-Anwendung. Hier liegt sowohl das restliche Drumset als auch die restliche Bühne im maximalen "Auslöschungsradius" der Acht ).
3. Das einzige reale Argument das früher gegen einen Liveeinsatz von Achten sprach, war der hohe Preis ( z.B. der der KM120 oder der MK8 Kapsel ) Verschiedene Modelle in Bändchentechnik sind aber inzwischen zu einem akzeptablen Preis zu haben und klingen richtig gut. ( eigentlich bedauerlich, dass das gute alte M130 nicht mehr Beachtung in Beschallerkreisen gefunden hat, was wohl auch an der wenig robusten Ausführung des Korbes gelegen haben mag )