Das irrationale Verhältnis des gemeinen Beschallers zur Acht

  • Hast du zufällig schon mal probiert ob die Positionierung der kleinen Toms auch bei den großen funktioniert?
    Das wäre dann für den Fall das der dummer seine Becken viel tiefer hat eine Option.


    Ich muß unbedingt mal eine zweite acht ausleihen zum probieren....

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

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  • Das sollte für andere, nähere Beckenpositionen auch bei den Standtoms funktionieren. Du gibst zwar damit den "die Achten stehen senkrecht zu einander" Vorteil auf, allerdings sind die Mikros im Verhältnis zu ihrem Abstand zu den Quellen sehr weit von einander weg, sodass sich das kaum deletär auswirken sollte.

  • Zitat von "Karel Noon"

    Hast du zufällig schon mal probiert ob die Positionierung der kleinen Toms auch bei den großen funktioniert?
    Das wäre dann für den Fall das der dummer seine Becken viel tiefer hat eine Option.

    ich kann dir das bestätigen, weil ich genau das etwa 2002 bis 2006 bei einem drummer mit zwei standtoms gemacht habe.
    das mikro war damals ein AT4050, ein kleineres mikro wäre dabei aber eventuell vorteilhafter ;)
    durch leichte (horizontale) drehungen des mikrofons kann man die pegel der beiden trommeln ganz gut anpassen.


    ich sollte das echt mal wieder machen, und zwar mit meinen AT4081 bändchen, die sind sehr schlank. allerdings habe ich nur noch selten einen drummer mit zwei floortoms vor der nase...

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Guma, vielen Dank für den Tip. Ich hatte jetzt seit laaangem mal wieder die Möglichkeit ein wenig herumzuprobieren, da ich noch Mikrofone (NT2A) dabei hatte, als ein paar alte Freunde von mir am Wochenende ein Benefizkonzert gespielt haben.


    Ausgangslage war in diesem Fall jedoch ein Drumset mit 3 Racktoms + 1 Standtom, damit war die Variante "Doppel-8" leider nicht umsetzbar.


    Als Ausweg habe ich mir an der Stelle überlegt, die Acht liegend zwischen die beiden mittleren Toms zu platzieren und die höchste wie die tiefste Tom mit nach aussen gerichteten Nieren zu stützen, also von der Anordnung:
    HiTom<-Niere Tom<-Acht->Tom Niere->StTom


    Die Becken hingen bei diesem Schlagzeug eine gefühlte Handbreit über den Trommeln, daher waren die Kapseln praktisch auf Fellhöhe, also klanglich für den Trommelsound vllt. nicht optimal aber im Endeffekt mit vernünftigem Lautstärkeverhältnis.



    Jetzt muss man allerdings durch die Nähe der Nieren zu den inneren Toms noch auf die Polarität beachten :D - d.h. im Kanal der auf der auf der Rückseite der Acht liegende Niere mal den Inverse-Schalter betätigen.
    Klingt völlig verrückt ist aber mit vernünftig gewählter Basisbreite (so 40-50%) schön kompakt und druckvoll - durch die langen Wegunterschiede zwischen Niere und Acht gab es auch kein nennenswertes, störendes Phasing auf den Becken.


    Nebenbei ist man so optimal gerüstet gegen tiefe Raumresonanzen - die stehende Welle bei 56Hz und 112Hz konnte ich schlichtweg ignorieren, da sie sich über die verschieden gepolten Nieren (die Acht ist da ja eh weniger empfindlich) einfach ausgelöscht hat.
    Ergebnis: Schön fetter Cover-Rock Sound mit 6 Kanälen am nicht allzu kleinen Drumset. Bei 2 Achten hätte ich vermutlich noch eine bessere Auslöschung der Snare gehabt, aber insgesamt war das schon weit mehr als nur brauchbar.


    P.S.: Die frisch aufgenommene Impulsantwort aus dem Treppenhaus im selben Gebäude hat den Rest dazu gegeben... :D

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Hab' inzwischen ein Foto vom Percussion Set gesichtet:

    Handelt sich mit großer Wahrscheinlichkeit um ein billiges Chinabändchen des unter vielen Labeln zu findenden, dem t.bone RM700 entprechenden Typs.

    Hier ... war aber irrelevant, da die Dame nur die Playbacks abgedrückt hat und die Burg nur Deko war und inclusive. Mikro keinerlei wirkliche Funktion hatte.

  • guma Kannst du eigentlich eine zuverlässige Aussage zum Thema Windempfindlichkeit bei Ausseneinsatz mit 8er-Charakteristik im Vergleich zur Niere tätigen? Am besten mit dem selben Mikrofon… (z.B. C414)

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  • die frage ging zwar nicht an mich, aber da ich 8er mikrofone in den letzten jahrzehnten schon sehr oft auf bühnen eingesetzt habe könnte ich meinen senf vielleicht doch dazu abgeben.

    also: ich habe da keine besonderen auffälligkeiten entdecken können. natürlich sind alle richtmikrophone auch windempfindlich, aber das geht auch bei den 8en nicht über ein normales maß hinaus.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ich habe im Freien in der hier mal ausführlich beschriebenen Drummikrofonie mit zwei Achten nur die shure beta 181bi und AKG C394 benutzt. Da mache ich im Freien nur einen einfachen Schaumstoffwindschutz drauf und das passt. Bei Großmembranen mit umschaltbarer Charakteristik und beim AT4081 sollte das genau so sein, beim 4081 weil der Hersteller einen riesen Aufwand betrieben hat, um das Bändchen vor Windstößen zu schützen. Im Prinzip hast Du Recht, Dir darüber Gedanken zu machen, dass bei Achten mehr Gerumpel zu erwarten wäre, ist aber in der Praxis kein

    Problem. Ein echtes Problem sehe ich bei klassischen Bändchen und deren Chinakopien also immer dort, wo man das Bändchen mit bloßem Auge durch das Drahtgitter sehen kann. Dann ist der Windschutz eher bescheiden.