die kompakten Dynamischen, eine Bestandsaufnahme


  • Schön gesagt.


    Ich erinnere auch noch an das Standard-Crew-Catering "Geschnetzeltes". Geht einfach und billig und man kann es lange warm halten. Bei mir inzwischen in der Un-Beliebtheit knapp hinter Phantomspeisung auf Platz 2.


    Eine Matrix mit Standards wäre so groß, daß sie jeden Rahmen sprengt. (Wie bereits hier angeklungen ist).


    Den Titel "Bestandsaufnahme" finde ich daher sehr treffend, nicht mehr und nicht weniger würde mich dabei interessieren. Am Ende nimmt jeder das, was er aus dem Pool, den er zur Verfügung hat, in der jeweiligen Anwendung für am geeignetsten hält.


    Wie viele Arten der Klaviermikrofonie ich schon gesehen und gehört habe kann ich kaum noch zählen. Und die meisten haben im Kontext funktioniert.
    An der Bass-Drum nimmt man (auch bei gleichem Drumset) je nach Stilrichtung ein anderes Mikrofon, bei Gitarren eher nach Amp und Gitarre und Mischerpräferenz.

  • Zitat von "guma"

    ...
    Ich finde, man sollte das den Künstlern öfter mal sagen, dass Mikrofone, die sie oft auf Bühnen antreffen, nicht zwingend das Bewährteste und schon garnicht das Beste sondern allenfallls eben diesen kleinsten gemeinsamen Nenner darstellen, der überhaupt nichts mit einer besonders authentischen Abbildung ihres Schaffens zu tun hat sondern bestenfalls eine Gleichmacherei darstellen, die mit dem Wunsch der meisten Künstler nach Individualität rein garnichts zu tun hat. :wink:


    das ist ohne frage eine passende beschreibung der alltäglichen praxis.
    es gibt sogenannte standards, weil die meisten techniker ganz einfach nur das kennen... genau so ist das ja auch mit den beschallungssystemen.
    aber ich kann mich da ein bisschen reinversetzen, mir ist es auch lieber wenn ich weiss das ich einen d&b monitor bekomme, anstatt eines "xy"...


    seit vielen jahren schon benutze ich fast ausschliesslich meine eigenen mikrofone, auch bei grösseren open-airs.
    und meine erfahrung zeigt mir, das man dabei oft ein wenig schräg angeschaut wird! so nach dem motto: "was´n das für einer, der nimmt gar nicht unsere standards... das kann ja gar nix werden"

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • @ guma


    ja da hast du wohl war........
    Aber leider kann ich aber nicht schnell mal Parma ( Italien ) fliegen , weil mir gerade eingefallen ist das ich zu meinen Spaghetti noch mal schnell Parmesankäse brauche.....da muss leider der vom Örtlichen Lebensmittel Händler herhalten.
    So siehts halt auf den meisten Baustellen aus.
    Das trifft aber jetzt wahrscheinlich nicht ganz das Thema.


    Damit unsere Vorstellungen jetzt nicht zu weit auseinander driften - ist jetzt die frage zu stellen........wie extraordinär darf so ein Mikro im händling sein?????




    PS.:
    hehe...discoLude ist auch gut....gefällt mir ja fast noch besser als dude...aber egal

  • Zitat von "discodude"


    hehe...discoLude ist auch gut....gefällt mir ja fast noch besser als dude...aber egal


    UUUAAAA :lol: Das habe ich jetzt ernsthaft nicht gemerkt :oops: Aber schön, dass Du das von der humorigen Seite nimmst . :wink:


    Zitat von "discodude"

    .... ist jetzt die frage zu stellen........wie extraordinär darf so ein Mikro im händling sein?????


    Das verstehe ich nicht, kannst Du das nähererläutern ?

  • nur als Beispiel:
    - Grenzflächen an der Bühnenvorderkante bei ner Rockveranstaltung
    - div. Hochpreisige groß Kondenser
    - intensitäts stereofonie ( M+S , Blümlein )
    - Trennkörper Stereofonie
    usw usw.


    Alles Sachen die
    1. Finanziell nicht so leicht zu bewerkstelligen sind und
    2. in Festivalsituation auch nicht als besonders Praktikabel erweisen....



    Ich wollte halt nur ausloten im welchem Rahmen so ein Test vom Forum gewünscht wird.

  • Nein, ich bin ja nicht verrückt. Die Mikrofongattung, um die es geht, ist im Threadstart klar umrissen, bezahlbar und absolut praxisnah:


    Zitat von "guma"

    Shure Beta56, Audio Technica ATM23HE ( wird leider nicht mehr gebaut ) sennheiser e905, AKG D40, AKG P4, electro-voice raven, sowie mit Klemme aber sehr leicht die Audix Reihe D1, D2, D3, D4.


    Maximal könnte man noch einige preiswerte historische Modelle dazu nehmen wie das beyerdynamic M420.

  • Also ich für meinen Teil muss was die Mikros betrifft "beides darstellen". Bzw ich habe an mich den Anspruch beides darzustellen. Also sowohl den PA Verleiher der auf Festivals bis zu einer bestimmten Größe die mitreisenden Mischermänner zufreidenstellen muss, als auch den Mischermann der von Bands diversen Bands wegen seinem Sound gebucht wird.
    Dieser Sound des Mischermannes geht, zumindest ist es bei mir so, hauptsächlich auf die Mikrofonie zurück und diese hat kurz gesagt gar nix mit dem zu tun was der PA Verleiher auf den Festivals oder Konzerten bis zu einer bestimmten Größe so im Schubladenrack drin hat.
    Ehrlichgesagt tut und tat mir jeder Euro weh der in die ganzen "qusai Standarts" bzw. den "kleinsten gemeinsamen Nenner" gesteckt wurde.
    Aber auch damit wird Geld verdient und die durschnittlichen Mischermänner die auf meinen Veranstaltungen so anrollen wollen gar nichts anderes, auch nicht als zweit Mikro mal zum ausprobieren. Ich habe mir vor ein paar Jahren nämlich mal vorgenommen diese Leute etwas von ihrem Standarttripp abzubringen aber gelungen ist es mir bis jetzt recht selten. Das lag aber nicht an einem schlechteren Ergebnis mit den vorgeschlagenen Mikros sondern daran dass gar kein Interesse besteht etwas anderes zu nehmen um vielleicht weiterzukommen.
    Da wird z.B. das SM 57 für alles genommen was nicht Gesang, Vocals, OH oder Hihat heist und alles ist toll. Eine "Allzweckwaffe" höre ich da immer wieder.


    Interessanterweise sind das genau diejenigen die dann anfangen zu diskutieren ob nun PA sowieso bei so und soviel Hertz nicht ganz so schön klingt, auflöst u.ä. Beliebt ist auch immer noch dass digital Pulte seelenlos klingen usw.
    Neulich hatte ich erst einen dieser Sorte da der dann im Vorfeld unbedingt noch ein zusätzliches PCM 91 haben musste. Digital Pulte haben ja keine guten Effekte an Board. Er hat dann ein M3000 bekommen hat das er nicht benutzt hat und sich dann beschwert dass der Leadgesang "soweit hinten steht" wenn er ihn mit der interenen Engine verhallt. "Deswegen wollte ich auch das PCM 91" war sein Kommentar.
    Die Predelay Zeit der Engine stand bei 3ms :) auf einen weiteren Kommentar dass man auch bei einem PCM 91 die Predelay Zeit sinnvoll einstellen muss habe ich zu Gunsten des Friedens am FOH verzichtet da der Kollege eh schon genervt war.


    Die von wora beschriebene Situation mit den von erzürrnten bis hin zu erstaunt fragenden Gesichtern von PA Verleihern, Tontechnikern, Tonassistenten und anderen Musikern auf Festivals und Konzerten bei Verwendung eigener Mikrofone kenne ich ganz gut. Die Reaktionen im Nachhinein, auch die der vorher skeptischen Leute, geben mir jedoch meistens in gewisser Weise recht.


    Grüße Mathias

  • Hier mal meine Favoriten:


    Snare: Sennheiser 905 (oben und unten, mit der 904 Klemme) oder Audix D1 (ebenfalls oben & unten, mit D-Vice Klemme)


    Klingen beide hervorragend, etwas voller als z.B. ein 57er, und die Hi-hat klingt unauffälliger und stört nicht so. das D1 eher wenn es etwas "natürlicher/normaler" sein soll, das 905 ist etwas rockiger, und "mag" eigentlich jede Snare.
    Toms/Percusion: Sennheiser 904 oder Audix D2


    klingen beide relativ rund, schöne Tommikros. Mein Lieblings (Live) Tommikro ist zwar eigentlich das Beta 98, nur ist das halt wieder so fummelig und filigran. Die Halterung des 904 ist einfach gut, simpel und funktional.


    E-Gitarre: Sennheiser 906, für mich das beste Allround Mikro für Gitarrenabname. Genau zwischen 57 und 421 ... ;)

  • Hab ich schon so im 906,609,606 thema geschrieben.....wir dort auch weitergeführt...




    ....................................
    so.....ich hab gestern mal die verschiedenen Schalterstellungen des e906 aufgenommen.
    Und im Vergleich noch das 606



    Gebt mir mal nen Tip wie ich das am besten für alle zugänglich hier einfügen kann.


    ...................................

  • nö........hab es aber schon im Laden stehen sehen ;)


    D1 - D4 hab ich da....


    Ich könnte ja mal den Örtlichen Händler aufsuchen und mal eines antesten.....würde auch wieder in paar Soundbeispiele rein stellen....
    aber mal sehen ob ich das morgen schaffe.

  • Schade, dass sich bisher keiner für aufwendigere Tests gefunden hat:


    Wir ( Drummer und ich ) haben jetzt auf die schnelle ( Testdauer für uns im Lager ~ 45 min mit Aufräumen :wink: ) eine kleine Kopfhörersession gemacht:


    Side-Snare ( deren Natursound klasse ist ), bisheriges Mikro Sennheiser e905 hat uns nicht so gut gefallen.


    getestet:


    sennheiser e905 ( D-vice )
    audix D1 ( D-Vice )
    audix D3 ( D-Vice )
    AKG D40 ( proprietäre Klemme )
    beyerdynamic M420 mit t.spinne ( K&M Rimmklemme )
    Audio technica ATM23HE ( AT 8665 Klemme )


    Testabhöre: Audio Technica ATH M50.


    Selbstverständlich gehts hier nicht um eine objektivierbare Testung aber für einen Vergleich war uns das genug.


    Ergebnis:


    1. Die Mikofone klingen sehr unterschiedlich, es ist also nicht so wie hier manchmal behauptet wird, dass nur die Snare selbst den Sound macht.
    2. wir waren uns verblüffend schnell einig.
    3. Das Ergebnis war nicht einfach: "klingt am besten" sondern "ist in der Summe der Eigenschaften am Besten". Gewünscht war den Eigenklang besonders hervorzuheben, wenig Übersprechung ( HH ) und wenig Raumanteile zu haben ( das kann man in meinem Lager, einem ehemaligen Kühlhaus mit grauenvoller Akustik, besonders gut testen :D ), und genug Teppich ohne Bottom Mikro zu haben.


    Wir haben uns für das alte ATM23HE entschieden.


    Beim nächsten Gig wurde ich von drei Schlagzeugern, die von der Änderung des Mikros sicher nichts wussten, positiv auf den Sidesnaresound angesprochen. Ich selbst war überascht. wie treffsicher der Kopfhörertest war.


    Diskussion:


    Klar kam heraus, dass es nicht 'das beste Snaremikro' gibt, sondern nur das beste Mikro für einen bestimmten Sound mit einer bestimmten Snare. So würde ich nach diesem Test für eine gewünscht helle Snare unbedingt das M420 testen u.s.w. Das Abhören der mitabgenommenen Raumanteile in einem akustisch ungünstigen Raum mit einem sehr lauten Reflektionsmuster über Kopfhörer ist ein primaTestsignal für den Teil eines Mikrofons, der mit dem EQ eher nicht zu beeinflussen ist. Das kann man unter Studiobedingungen, also in der Regel eher 'trockener' Umgebung, logischerwiese nicht so testen.
    Die Schlußfolgerung daraus war, dass es sich unbedingt lohnt, mit jemanden, mit dem man regelmäßig arbeitet, dieses Experiment eben neu zu machen und nicht immer das gleiche 'Lieblingsmikro' zu benutzen.

  • Zitat von "guma"

    So würde ich nach diesem Test für eine gewünscht helle Snare unbedingt das M420 testen u.s.w.


    +1 Immer sehr gerne bei Funk, etc.


    Welches Mikro hatte dabei eigentlich den meisten "Wumms"? SM57 nehm ich z.B. dann wieder ganz gerne bei grossen R&R-Holzkesseln, wo´s ordentlich drücken muss.

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Am dicksten habe ich das D40 in Erinnerung ( war aber kein Kriterium ). Allerdings hatte das am meisten Raumanteil. Am wenigsten Raumanteil und den trockensten Sound hatte das D3, welches ich meistens an der Hauptsnare nehme.

  • laut Polardiagramm scheint das D40 untenrum auch eher eine "breite Niere" zu sein...

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Das kleinere M422 lohnt übirgens einen test als Snare-Bottom. M420 nehme ich auch sehr gerne für Top, wenn das 201 nicht passt.
    gruss,
    arnt

  • Zitat von "gezz-abba"

    Das kleinere M422 lohnt übirgens einen test als Snare-Bottom.

    Das M-422 war eigentlich ein (preiswerteres) Mikrofon für Sprachdurchsagen (gleiche Kapsel in Sprechstellen !!), welches etwas "heller" klingt und "untenrum" etwas dünn ist.


    Zitat von "gezz-abba"

    ... M420 nehme ich auch sehr gerne für Top, wenn das 201 nicht passt.

    Falls du "Overhead" meinst: die M-420 sind optimal für Toms und (je nach Modell/Abstimmung/Klangquarakter) für Snare. Bei größeren Mikroabständen wird es schnell dünn. Sowohl M-420 als auch das größere M-201 verfärben mir bei Becken zu sehr (d.h. besser gute Kondensatornieren wie MC-930 von beyerdynamic oder die kleinen KMs von Neumann ... wobei das KM-84 übrigens ein exzellentes Snaremikro ist !).