Zu diesem Brett

  • Den ursprünglichen Thread zur Love Parade 2010 habe ich eben mal zugemacht. Nicht deswegen, weil ich nicht möchte, dass dieses Thema im PA-Forum diskutiert wird, sondern weil ich möchte, dass es richtig hier diskutiert wird.


    Das Unglück in Duisburg - und das möchte ich jetzt mal mit der gebotenen Zurückhaltung formulieren - könnte dadurch begünstigt worden sein, dass Personen über Dinge entschieden haben, von denen sie nichts verstehen, dass Entscheidungen getroffen worden sind, ohne die dafür nötigen Fakten zu kennen. Und was passiert hier? Es äußern sich Veranstaltungstechniker zu juristischen Fragen, es erfolgen Schuldzuweisungen, ohne dass die Fakten auf dem Tisch liegen.


    Das Thema ist wichtig, es wird die Sicherheitskonzepte und deren Genehmigung mindestens der nächsten zehn Jahre beeinflussen. Von daher sollten wir uns darum kümmern - aber wir sollten uns auf das beschränken, was wir können.


    Darum habe ich dieses Unterbrett eingerichtet, in dem ich Euch einlade, Detailfragen zu diskutieren und Informationen zusammenzutragen. Damit dabei nicht alle Aspete wild durcheinander fliegen, soll es für jede Detailfrage einen eigenen Thread geben - darum auch ein eigenes Brett.


    Und: Es geht nicht darum, einen "Schuldigen" zu finden - das ist und bleibt Aufgabe der Justiz. Sondern es geht darum, dass sich "so etwas" (auch ein bis zwei Nummern kleiner) nicht wiederholt - denn das ist unser Job.

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess

  • In welche Kategorie fallen die die Veröffentlichungen aus den Pk ?
    Diese Infos sind eventuell mit einer kurzen Halbwertszeit gesegnet, aber stellen doch eine Art Dokumentation des tempörären Wissenstandes dar.
    Oder sollen die weggelassen werden ?

  • Wer etwas hat, was sonst nirgends rein passt, macht einfach einen neuen Thread auf.




    Ansonsten:


    Zitat von "Ein User in einem anderen Thread"

    Wo war der Ausgang? Könnte man das bitte vor der ausweichenden Frage nach Fluchtwegen behandeln? Vor allen weiteren Fragen z.B. nach Eisenbahnschotter?


    Die Reihenfolge, in der die Fragen behandelt werden, ist völlig irrelevant. Und: Wir sollten auch die Details klären, die für das Unglück nicht maßgeblich sind, denn sie könnten für die Gesamtbeurteilung maßgeblich sein, ob die Veranstaltung überhaupt hätte genehmigt werden dürfen.

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess

  • Zitat von "Michael Ebner"

    Test, Teeessst, Hey, Hey, Eins, Zwo

    geht :wink:


    Hallo Michael,


    Es sind Menschen gestorben.


    Ich finde daher eine respektvolle Abfolge bei der Analyse der Ursache angebracht. Die Opfer haben keinen Stein an den Kopf bekommen. Daß die Opfer möglicherweise auch Opfer von Steinwürfen hätten sein können stempelt sie gleichzeitig zu potentiellen Tätern. Das finde ich nicht minder unerträglich als die Äußerungen zum Verhalten der Opfer. Ich zitiere jetzt nicht Eva Herrmann, ich sage nur: "Schotter"...liegt näher vor meiner Tür, und solange ich einen Besen habe...


    Und ja, ich habe gelesen, daß Kollegen Schotter an den Kopf bekamen und ich weiß wie sich ein Stein am Kopf anfühlt.


    Zitat von "Michael Ebner"

    Eine immer wieder diskutierte Frage ist die, ob man größere Menschenmengen überhaupt durch Tunnel führen darf.


    Meine Meinung dazu ist: Ja, darf man so machen, wenn man er richtig macht.


    Nein, darf man nicht, unsere Verordnung ist mit großer Sorgfalt erstellt, ich weiß nicht was daran diskussionsfähig ist. Natürlich sind 21 Tote, unzählige Verletzte, und unzählbare schwer traumatisierte Menschen kein wissenschaftlicher Beweis für die Sinnhaftigkeit einer Verordnung. Sie wird deswegen auch ganz sicher nicht umgeschrieben. Wenn man es richtig macht wendet man sie einfach an.


    Das ist das Minimum an Respekt für unzählige Menschen, die auf Veranstaltungen der letzten Jahrhunderte getötet wurden.


    Das sehe ich so.


    Die Veranstaltung hätte allein wegen schlichten baulichen Tatsache der Tunnel/Rampenanlage niemals stattfinden dürfen, Eine Gesamtbeurteilung zur Frage: "ob die Veranstaltung überhaupt hätte genehmigt werden dürfen." , kann nicht das Argument für dennoch notwendige "Schotter"-Diskussionen sein. Ein "no go" reicht, und es hat schon bei der ersten Pressekonferenz viel zu lange gedauert bis die spät gestellte kluge Frage eine Antwort "in letzter Sekunde" fand.


    Das vermutbare laue Geschwätz der Verantwortlichen miteinander im Vorfeld hat, so vermute ich, das komplette ignorieren der Frage nach dem Ausgang stark begünstigt. Wenn das banalste "no go" nicht an erster Stelle bis zuende diskutiert wird verzettelt man sich leicht in Details. Deswegen gab es zum Tunnel garkein Ergebniss, was sich im fehlenden Ausgang vom Gelände zeigt.


    Viele Grüße, Bernd

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    ich bezahle nicht fürs hinhören, ich baue Beschallungsanlagen


    Das SD12 Fliegetop ist bei gleicher Endstufe um durchgehend 3 dB lauter
    als "vorbekannte" 12"/1" Bauweisen.


    Der Bass CB18S ist der Beste

  • Was man IMHO in dem Kontext nicht unberücksichtig lassen sollten, ist die Rolle der Medien, die ich in der Summe als ausgesprochen grenzwertig betrachte.
    1) Die Geschichte fand quasi mit Ansage statt. Aufgrund des Drumherum lässt sich eine Art "Lauerstellung" in dieser Sache nicht wegreden, und die Schaffung von Märtyrern macht sich immer gut in einer Zeit, in der vor allem die Print-Medien einem erheblichen Mangel verwalten.
    2) Das Ganze fand vor der Haustür und nicht in einem abgelegenen anatolischen Bergdorf statt, eine erhebliche Menge an Bildmaterial und Aussagen mehr oder weniger Betroffener stand zur Verfügung, ohne auf die Berichterstattung Dritter angewiesen zu sein.
    3) Das zugegebenermassen grottenschlechte Krisenmanagement der Beteiligten incl. gegenseitiger Schuldzuweisungen und veröffentlichter Protokolle (solle man die anderen nicht lesen??) liess einen weiten Raum für Verschwörungstheorien und Vorverurteilungen aller Art.
    4) Die gezielte Veröffentlichung von Protokollmaterial lässt es nach der Art und Weise für sehr wahrscheinlich halten, das in dem Umfeld noch irgendwer eine Rechnung offenhatte. Politische Gegner? Wettbewerber? Findet den.

  • Zitat von "Mechwerkandi"


    4) Die gezielte Veröffentlichung von Protokollmaterial lässt es nach der Art und Weise für sehr wahrscheinlich halten, das in dem Umfeld noch irgendwer eine Rechnung offenhatte. Politische Gegner? Wettbewerber? Findet den.



    das denke ich mir auch bei manchen veröffentlichungen ...


    wer hat denn so alles eine rechnung offen ?



    - die polizei: "eingeschnappt", weil ihre einwände übergangen wurden.
    - unsere freunde aus der politik: ? (wenn´s dem gegner schadet, immer gerne ....)
    - bauamt: vom bürgermeister zur genehmigung genötigt, von lopavent nicht ernst genommen

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    meister vt
    gMA operating
    photo
    dj

  • In dem Kreis suchen wird nicht viel schaffen., vielleicht noch am ehesten auf der politischen Ebene.
    Die massgeblichen Kräfte im Bauamt oder in der Pozilei wurden zwar wohl mehr oder weniger übergangen, aber das ist eigendlich üblich und hat für die Personen ja auch keine Nachteile.
    Es gibt jede Menge Verwaltungsakte, die einer auch nur oberflächlichen Prüfung nicht standhalten würden, ohne das es für die Verursacher, selbst auf lange Sicht, irgendwelche negativen Folgen hätte.


    Einen wichtigen Punkt habe ich noch in meiner Auflistung vergessen:
    5) Das Unglück war überschaubar, die Opfer waren für Dritte einfach zu materialisieren. Nichts ist für die Medien so unergiebig wie ein weit entferntes Unglück mit namenlosen Opfern.