Digitalpulte und externe FXe/Läppe-plugins ?

  • ... und wieder sind 15 Monate ins Land gegangen ...:)


    Nachdem die Liaison zwischen Waves und DiGiCo so ein bisschen aufgekündigt ist, bringt UAD aktuell ebenfalls eine neue 'to use with every console' Variante ihrer Soundcraft plugin extension raus:

    https://www.uaudio.de/uad-accelerators/uad2-live-rack.html

    Zwei handicaps:

    1. das Pult braucht eine MADI-Schnittstelle, was viele Pulte mindestens als Karte anbieten oder einen externen Converter

    2. der Preis

    Ist so was noch zeitgemäß, nachdem die Pulthersteller selbst zusehens mehr brauchbare eigene oder lizensierte plugs integrieren und die preiswerte DAW/VST Variante auch schon tolle Möglichkeiten bietet?


    Gegenüber einer DAW/VST Lösung scheint die UAD- wie auch die WAVES-Variante bezüglich der Latenzproblematik im Vorteil zu sein, wie auch bezüglich der möglicherweise geringeren Fehleranfälligkeit vor allem im Insert-Betrieb .


    Auf der anderen Seite bin ich überzeugt, wie wir schon früher festgestellt haben, dass in beiden Punkten eine gute pultinterne Ausstattung wie es bei Yamaha CL/QL immerhin angefangen und bei Rivage schon vorbildlich ist, bei AVID Bestandteil des Konzepts und aktuell auch von A&H optimiert wird, die technisch beste Lösung ist.

    Wie seht ihr das aktuell?

  • Das UAD-Gerät schaut erstmal ganz ordentlich aus. Der Preis leider auch. Wer sich das UAD-2 LiveRack leisten kann und will, wird eventuell auch weniger Probleme haben, auch das gewünschte Pult mit passender MADI-Karte gestellt zu bekommen.


    Ich würde lieber den Weg von ins Pult integrierten Plugins gehen wollen:

    - Ich gehe davon aus, dass diese Plugins stabil und mit handhabbarer Latenz laufen.

    - Ich würde gerne weitere Kabel/weiteres Patching außerhalb des Pultes vermeiden (Fehlerquelle).

    - Ich würde gerne alles über eine Oberfläche (am Pult) bedienen können.


    Das UAD2-Liverack ist für mich deutlich zu teuer. Ein Waves Impact Server und eine handvoll Plugins (die man mit etwas Geduld bei Waves alle für 29$ bekommt) ist preislich schon eine andere Liga. Inwiefern sich Leistung/Qualität hier unterscheiden kann ich nicht beurteilen.

  • ich hatte in meinem bisherigen arbeitsleben absolut null mit studiotechnik zu tun.

    ein einziges mal war ich mit meiner damaligen iLive im studio, um dort bei den proben für eine tour gleich auch so ne art pre-mix machen zu können. das war sehr seltsam für mich...

    anyway...

    zu anfang der digital-mischer zeit hatte ich öfter mal zusätzlich ein PCM91 eingebunden, einfach weil ich die hallprogramme der damaligen pulte nicht wirklich überzeugend fand. mit der zweiten generation an digipulten hatte sich diese notwendigkeit für mich aber erledigt. seither habe ich keine externen gerätschaften mehr vermisst.

    und nun, mit der dritten generation (bei mir bekanntermaßen eine dLive), habe ich schon für meinen bedarf so wahnsinnig viele möglichkeiten im pult, das ich mich ständig zusammenreissen muss um nicht zu viel prozessing an den start zu bringen!


    einen speziellen prozessor habe ich behalten, das ist ein TX Fireworx. da sind einfach so abgefahrene sachen drin, das gibts in den digipulten so nicht. aber bisher konnte ich ihn leider noch nicht einsetzen, es war noch kein bedarf.


    will heissen: ich brauche (aktuell) weder UAD noch Waves lösungen.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Das Schnittstellenwirrwarr nervt.


    Meist sehe ich daher UAD und Waves-Server bei eh schon selbst mitgebrachten Pulten in denen dann die passenden Karten stecken oder Converter fest verbaut sind.


    Bei mir steckt im Pultcase ein macmini der nativ über eine alte Digiface 3ms Latenz macht. Ich vermeide dann einfach Plugins wie z.B. den beliebten C6 oder L2, die ja auch jeweils 1,3ms machen. (Abgesehen vom L3-LL als DJ-Bremse)


    An anderen Pulten eher Hall/Delay z.B. über DVS, wenn ich unbedingt Inserts brauche über Analog oder noch ADAT mit einer Motu 828mkIII.


    Für Monitor nur Pultinternes ausser evtl. Hall für höhere Ansprüche bei IE.


    Alles in allem bin ich aber z.Z. eher geneigt wieder 1-2 Rackprozessoren mitzunehmen damit ich meine wichtigsten GR-Anzeigen immer im Blick habe. Hier herrscht m.E. bei allen Mischpult- und Softwaredesignern noch Aufholbedarf - zumindest wenn es um Plugins geht.

    (bzw. bei CL/QL kann der Studiomanager noch sehr hilfreich sein. Leider hatte ich da in letzter Zeit zu oft die falsche Version auf dem Rechner und keine Lust auf den Updatewahn)

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Was mich immer wieder neben dem Preis und der zusätzlichen möglichen Quelle für fatale Fehler im Insert-Betrieb von solchen Lösungen abhält, ist, dass trotz der gebotenen Vielfalt dann doch wieder im Zweifelsfall genau die plugin Version des Lieblingshardwareklassikers fehlt ... will sagen, wenn z.B. der pitch shifter in den Pulten schon nicht wie mein Eventide H3000 klingt, brauche ich auch keinen > 5000€ Apparat, in dem ich nicht frei bin, das originale Eventide H3000 VST plug oder aber auch z.B. ein Lexicon PCM Native Reverb Plug-in Bundle oder ein t.c. Reverb 4000 plug zu laden ...:/