Schlagzeug abschirmen

  • Hallo,
    ich habe folgendes problem,das Schlagzeug in meiner neue location ist einfach viel zulaut.Früher habe ich immer Plexiglass benutzt für diesen Fall hat aber auch nicht viel geholfen.hat jemand eine andere Idee?


    MfG

    ALLES IST MACHBAR

    Einmal editiert, zuletzt von foh-techniker ()

  • Das kommt schon etwas darauf an, was da gespielt wird.
    Es gibt Musikrichtungen, das ist es eben laut und das wirst Du auch keinem ausreden.
    Wenn es zu laut ist, dann wurde vielleicht auch die falsche Band gebucht.


    Mit Plexi kannst Du hauptsächlich das Übersprechen auf andere Mikrofone mindern.
    Oft klingt das, was aus dem "Käfig" noch raus kommt oder von der Rückwand reflecktiert wird, aber sehr unnatürlich.
    Auch der Sound aus den Mikros ist u.U. anders als Du es gewöhnt bist.


    Die andere Möglichkeit ist wirklich an der Quelle, nämlich am Schlagzeug zu arbeiten:
    -andere Becken/Snare
    -unangemessene Spelweise ändern
    -evtl. umsteigen auf V-Drum
    -.....
    Ob das die richtigen Ansätze sind, hängt aber auch davon ab, wem es zu laut ist und wie wichtig/ernst das Problem genommen wird.

    ...Holz ist braun!

  • Ich finde meine Antwort so realistisch, wie ich deine Frage für sinnvoll formuliert halte.


    "... das Schlagzeug" - welches? - "ist in meiner neuen Location" - wie sieht die aus? - "einfach viel zu laut" - sagt wer?


    Immer das gleiche Set in immer der gleichen Location? Hausband? Oder immer andere Sets, andere Band und immer zu laut - also klassischer Rockclub? Oder irgendwo dazwischen?
    Um es ganz plakativ zu gestalten: für den ersten Fall würde ich ein VDrum oder sowas vorschlagen, für den zweiten Fall bauliche Maßnahmen und für den dritten Fall Valium.


    SKY

    Kein Applaus für Scheiße!

  • Howdy


    Das Problem in kleinen Locations oder engen Bühnen ist nicht nur die Lautheit, es ist auch die Undifferenziertheit durch viele Reflexionen und Übersprechen auf offene Mikrofone.
    Ein Dämmen hinter dem Schlagzeug hilft hier schonmal die ersten Reflexionen zu vermindern. Also bevor ich ein Schlagzeug hinter Plexiglas packe, wickel ich es lieber in Molton ein ;)
    Dann sollten die Gesangsmikrofone so weit weg vom Schlagzeug wie es geht und notfalls sollte auf ein Backgroundmikro verzichtet werden. Der Basser kann bei den drei Lieder, bei denen er mitjodelt auch bei einem anderen reinsingen. Mir hilft bei schweren Fällen das OptoGate etwas mehr Ruhe auf die Bühne zu bringen.


    Gruß
    Rainer

  • empfehle auch Rückwand dämmen mit vernünftigen Akustikabsorbern, dann evtl. doch noch Plexi vors drum. Haben das auch mal in einem Club so gemacht! Man glaubt gar nicht was von einer Rückwand an Reflektionen kommt. evtl. sogar die Decke über dem Drum dämmen. Entschärft einiges, z.b. auch die hinten offenen Gitarrencombos! ;) Für die Becken gibts noch leisemacher... die heissen Cympad! Sind echt zu empfehlen die Dinger!


    http://www.cympad.com/

    können Sie nicht ein bisschen leiser machen...???

  • Na das sind doch schon mal eine Menge guter Vorschläge. Wir haben auch kein Problem damit, das Schlagzeug mal seitlich auf der Bühne zu Platzieren und in Richtung Band spielen zu lassen. Dazu noch die eine oder andere der schon erwähnten Dämpfungsmaßnahmen und zusätzlich dicken Molton mit einem Gürtel um die Snare. Ach ja, ein dickes Lammfell unter dem kompletten Set hilft auch ein bischen.
    Aber spätestens jetzt wäre es sinnig über ein eDrum nachzudenken.


    Gruß Fisch

    Staatl. gepr. Legotechniker

  • wenn ein schlagzeug trotz plexiglas noch zu laut ist, dann ist der ansatz über eine verbesserte raumakustik mit guten absorptionswerten mit sicherheit der zielführendste.


    billiger wäre es aber, einfach andere musik zu spielen... 8)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Bis Du da der Techniker oder der Schlagzeuger?


    Für den ersten Fall:
    - genannte Akustikmaßnahmen
    - für Becken: cympads. Dämpfen schön ohne zuviel vom Klang wegzunehmen.
    - immer gute Kommunikation mit den anwesenden Bands.


    Für den zweiten Fall:
    - Schlagzeug leiser stimmen.
    - "leisere" Felle / Becken kaufen
    - V-Drum o.ä.


    Auch die Empfehlung leiser zu spielen halte ich für nicht so daneben. Egal bei welcher Musikrichtung, ich sehe nicht, dass "druckvoll" irgendwas mit "laut" zu tun haben muß.

  • Zu den Dämmungsmaßnahmen hab ich noch einen Tipp der alles toppt!
    War auf ner Musicaltour in ner Schulmensa also beste Raumakkustik. Da haben wir dann das Schlagzeug auf 2 dicke Teppiche gestellt und zwischen Plexiglas ne Matratze gestellt und hinter dem Set noch eine. Sah sehr gemütlich aus. ;)


    Gruß

  • Das ist ja albern hoch drei. Warum können diese Selbstdarstellerkasper nicht einfach ein bisschen leiser spielen? Kostet nichts, niemand muss was schleppen oder aufbauen und es sieht immer noch cool aus. Ich versteh's echt nicht :?

  • Zwar bin ich kein Schlagzeuger, und sowohl privat als auch beruflich mag ich sehr gerne Darbietungen mit Besen oder völlig ohne Drums. Weiß aber dass es Musikspielarten gibt, bei denen Trommeln Schwerstarbeit und 'leise' ein Ding der Unmöglichkeit ist – selbst wenn das den Verständnishorizont des einen oder anderen Mischpultgottes offensichtlich beträchtlich übersteigt.
    Dann kann es ratsam sein, den Drummer in einer ruhigen Minute mal zu fragen, ob es denn wirklich unbedingt die Warlord Extra Heavy – Metallsnare sein muss oder der Hammerax Hell Bell Ultraloud – Beckensatz. Und mit Cympads, Teppich, Molton, Plexiglas – (Teil-) Verblendungen etc. kamen ja auch eine Menge konstruktive und wirksame Vorschläge.
    "Spiel leiser, Selbstdarstellerkasper!" bedeutet in diesem Zusammenhang dagegen korrekt übersetzt lediglich 'bin zwar völlig ahnungslos, will aber auch mal was dazu sagen'. :roll:


    Sorry, musste sein.


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol:


    Danke lieber billbo


    Mir gefällt die Art, wie Du manches so wunderbar auf den Punkt bringst


    Ich hab auch so eine Truppe, wenn ich mit der in kleineren Clubs spiele, dann versuch ich erst gar nicht, Gitarren und Gesang auf die Snare Lautstärke anzupassen. :D
    Das würden weder meine Ohren noch die des Publikums aushalten. :D


    Dann ist das halt so, man muß einfach manchmal die Technikermütze abnehmen und das anders betrachten.
    Die Show kann deswegen trotzdem gut sein.


    Wirklich sinnvolles abschirmen ist richtig schwierig.

    Amp und Boxen Brett _ Die Vuvuzela des Forums


    Ganz großer Fan des " Themen als gelesen markieren " Buttons

  • Sieht auch manchmal echt blöd aus. Wo kein Platz ist geht das auch nicht. Noch schöner kommt es dann wenn es nicht nur zu laut sondern auch noch schlecht klingt. Was meisten dann auch so kommt. Mit viel Geschick beim zufügen der anderen Quellen gelingt es eben doch ohne die Lautstärke ins unermessliche zu steigern einen annehmbaren Sound zu basteln. Da gebe ich Klauston auch recht man muss wissen wann es nicht anderes geht und das nicht im negativen Sinn.


    Das Problem anderes Blech oder Trommeln drauf zu machen stößt auf großen Widerstand bei den Musiker. Meist mit den Satz " Das muss so sein" Alles auch eine kosten frage das passende für kleine Clubs sich zuzulegen. Klar kann man das machen es gibt Drummer die machen das aber die meisten eben nicht.


    Das nächste Problem wartet beim Gitarristen wenn der seinen Turm in Richtung Publikum aufbaut.

  • Ab einer gewissen Lautstärke klingt sowieso nichts mehr , das liegt an der Physiologie unseres Gehörs .


    Wer dann trotzdem glaubt , ein brauchbares Ergebnis zu erzielen , unterliegt einer Selbsttäuschung .
    Wenn man mit "frischen Ohren" in so eine Veranstaltung kommt , merkt man sofort was da los ist .


    Ich hätte absolut keinen Grund , einer solchen Orgie beizuwohnen :evil:


    Gruß HP

    Tommy und Annika ; "Der Sturm wird immer stärker Pippi"


    Pippi Langstrumpf ; "Macht nichts . Ich auch"


    Astrid Lindgren

  • Zitat von "kt414"

    Das würd ich so nicht unterschreiben, hier klingt´s gut und es ist laut!
    Und da würde ich es nicht im Ansatz wagen die Frage zu stellen ob er den eine Spur leiser Spielen kann.
    Dieser Herr hat sein Gerät doch sehr im Griff und weiß genau was er macht.


    http://www.youtube.com/watch?v=PeYUQqDhL9E


    in DERMASSEN kleinen Clubs habe ich auch immer Mühe, das Schlagzeug ausreichend zu dämmen :roll:


    und nun weiter im Programm..
    grüsse

  • Auch ich leide arbeitstäglich unter zu lauten Schlagzeuge(r)n in einer zu kleinen Location. Lösungen gefunden habe ich noch keine, und ehrlich gesagt habe ich es auch aufgegeben...


    Bei vielen der hier angedachten Lösungen haben, denke ich, die Vorschlagenden 'die Rechnung ohne den Wirt gemacht', sprich ohne den Schlagzeugenden und die Band:


    Das Schlagzeug neben die Bühne stellen: Geht gar nicht, der Drummer ist immer, gerade optisch, der Kern und das Herz jeder Rock'n'Roll/Metall/Rock/Punk-Band. 99% aller derartigen Bands die bei mir auftauchen würden mich für einen derartigen Vorschlag stehenden Fußes in die Psychatrie einweisen lassen wollen.


    Einem Drummer statt einem Akustik-Schagzeug ein E-Drum vorsetzen: Reaktion der Band: siehe oben !


    Den Schlagzeuger die akustische Raumsituation erklären und ihn veranlassen leiser zu spielen: Hat schon mal funktioniert, in der Regel so bis nach dem 3. Song. Dann kam wieder das Adrenalin und die dicken Arme durch...im positivsten Falle. Ansonsten: siehe oben.


    Leisere Trommeln/Becken: gute Idee, funktioniert auch, ist aber nur machbar wenn es eine Art 'Hausdrumkit' gibt, wie in einigen Jazz-Schuppen. Mit tourenden Bands keine Chance, denn die Chance daß gerade dieses vorhandene Drumkit seinem Rider entspricht liegt bei geschätzten 1:1000. Und es ist äußerst selten daß Drummer mehr als eine (unterschiedliche) Snare und einen Beckensatz mit auf Tour haben.


    Plexiglaskäfige oder sonstige Abschirmungen: hab's nie gemacht, kann mir aber auch damit nur vorstellen, das mir der Großteil der Drummer mit nacktem Hintern in's Gesicht springen würde ! Sieht mies/unstylisch aus (wir sind hier ja nicht beim Radio-Orchester), und behindert die 'Stage-Action'. Mag für gesetztere Kapellen und gesittete Musik passen, aber nicht für meinen Alltag. Immer dran denken: für's Publikum geht's vor allem um die Optik, Sound ist fast schon Nebensache.


    Wie gesagt: ich seh da auf kleinen Bühnen keine Lösung. Immer hat man mehr Snare und Becken auf den Vocals als den Sänger selbst, und man kann in dem Zusammenhang dann auch nicht mehr von 'Mischen' reden, ich nenn's 'Schadensbegrenzung': Ich seh' halt zu, daß man den Sänger über den Lärm von Drums und britischen Hochvolt-Röhren-Verstärkern noch warnimmt. (Denn wie Jeder weiss, oder wie man, auch wenn man's nicht wisssen will, von jedem Marshall/Orange/Hiwatt-spielenden Gitarristen aufgeklärt wird: die Amps klingen halt nicht wenn der Master so weit unten ist. Stimmt sogar. Aber warum zum Teufel kauft sich dann Niemand von den Pappnasen bei Ebay einen Powersoak ???)


    Den schwarzen Peter für diese bedauernswerte Ausgangslage schiebe ich übrigens den Schlagzeug-Herstellern zu: warum bauen die Kollegen im neuen Jahrtausend immer noch Trommeln, welche lautstärkemäßig immer noch an die Bedürfnisse von 1965 angepaßt sind ? Es gibt mittlerweile soetwas wie eine PA, da brauche ich keine Snare mehr, welche mir auf 10m Distanz am FOH immer noch mein Dateq-Display auf 105dB hochpusht. Warum bauen die Jungs nicht einfach Trommeln und Becken die gut klingen, aber eben nur 90dB auf einen Meter machen ?? Kann das denn so schwer sein ?? Das Raumfahrtprogramm der NASA ist mittlerweile schon wieder eingestellt, aber die Kollegen von Sabian/Meinl/Zyldjian hämmern immer noch Bronze in einer Dicke und Größe, daß man damit die Mauern von Jericho zum Einsturz bringen könnte !!!


    (Die Hersteller von Gitarren-Amps haben, wie ich mit Freude in den letzten Monaten feststellen kann, endlich gerafft daß man nicht immer 100W braucht. Immer mehr Bands tauchen bei mir mit kleinen Röhrenamps auf, welche max. 3-7W liefern, und bei gemäßigtem Volumen eine schöne satte Endstufen-Zerre abliefern. Wenn man dann sogar keine 4x12" drunter packt, sondern vllt. nur 1x12" wird alles gut....)

  • das trifft die wahrheit sehr gut!


    so hatte ich vor ein paar jahren mal einen drummer, der mir sagte: "das is ne black-beauty snare. ich glaube da brauchst du kein mikro dran machen"
    wie recht er doch hatte, das ding übertönte sogar die (voll aufgerissenen) 4x12"er marshalls der beiden gitarristen... :shock:


    wie ich schon sagte:
    wenn es in der location partout nicht machbar ist, dann sollen sie halt ein anderes programm machen - wie wär´s denn mit einer heute ach-so-beliebten komödien-darbietung?

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang