d&b M4 - Speakon

  • Bei der M4-Speakon wird ja auch im Dual Channel Mode NL4 benötigt.
    Wird auf den beiden + und - Pins jeweils das selbe Signal geschickt? Finde das im Handbuch etwas missverständlich.


    Geht darum ein Speaker Multicore zu bauen - wäre natürlich gut das ganze mit NL8 lösen zu können.



    Gruß,


    Sam

  • Ja, auf beiden Polpaaren wird das selbe Signal geschickt. So kann man zwischen rein passiver Weiche und Aktivbetrieb wechseln, ohne an der Box etwas umzubauen. Allerdings muss man natürlich für die Box einen Adapter oder passende Patchfelder speziell für den Passivbetrieb haben, damit beide Polpaare des Speakons der M4 mit dem selben Signal versorgt werden. Warum man nicht einen verriegelbaren Schalter einegbaut hat, um diese Kompromisse auszuräumen, ist mir schleierhaft. So liegt beim Aktivbetrieb immernoch die Passivweiche im Signalweg, dazu noch die "unsaubere" Adaptierorgie, und im Passivbetrieb muss mit 12dB pro Oktave gelebt werden.


    Für dich heißt das, dass am Ende des Lastmulticores jede NL4-Speakonbuchse komplett mit dem jeweiligen Signal belegt werden muss.

  • Der M4 Konstruktionsansatz mit eingebauter passiver 12dB/Oktave Frequenzweiche hat viele Vorteile:


    - Der Hochtontreiber ist immer gut gegen mechanische Überlast geschützt, auch bei krassem Fehlanschluss, beispielsweise an einen Sub Kanal.


    - Viele Endstufen haben den B-Kanal auch an der A-Kanal Ausgangsbuchse auf 2+, 2- angelegt, Adapter sind da keine notwendig.


    - Die Lautstärkebalance zwischen Tieftöner und Hochtöner lässt sich an solchen Endstufen dann ja ganz einfach verändern, damit kann der Monitor problemlos "auf die Fresse" justiert werden.


    - Bei der Linearisierung des Hochtonteils mit Controller wird der Headroom um den abgesenkten dB Betrag erhöht. Im 2-Kanalbetrieb ohne aktive Frequenzweiche steigt die Übersteuerungsfestigkeit im Mittel-Hochtonbereich dadurch signifikant an. Bei einer passiven Linearisierung in der Weiche ist das nicht der Fall.


    - Eine "Über-Alles" Linearisierung kann problemlos mit einem Terz- oder parametrischem EQ direkt im jeweiligen Monitorpfad realisiert werden.


    - Eine komplett aktive Trennung ist ebenfalls mit einer Standard Weichenfunktion ohne Pipifax auf einfachste Weise möglich.


    wetbf

  • Für den aktiv getrennten Betrieb ist kein Adapter nötig, wohl aber für den passiv getrennten Betrieb. Schließlich muss man da am Speakon 1+/1- und 2+/2- vom selben Ampkanal versorgen. "Auf die Fresse" kann man doch jederzeit mit einem Shelvingfilter im eh vorhandenen Controller machen, dazu muss ich nicht aktiv trennen. Zudem, wenn man einfach nur die Pegel der Wege ändert ohne Einfluss auf die Filter zu nehmen (was bei den passiven Filtern schwerlich möglich ist), verschiebt sich die akustische Trennfrequenz, womit man sich eventuell Phasenprobleme einhandle.


    Zitat von "wetbf"

    - Bei der Linearisierung des Hochtonteils mit Controller wird der Headroom um den abgesenkten dB Betrag erhöht. Im 2-Kanalbetrieb ohne aktive Frequenzweiche steigt die Übersteuerungsfestigkeit im Mittel-Hochtonbereich dadurch signifikant an. Bei einer passiven Linearisierung in der Weiche ist das nicht der Fall.


    Auch dazu ist kein Aktivbetrieb nötig. Siehe z.B. Nexo PS15. Man muss die Passivfilter dafür nur sinnvoll abstimmen. Genau das wird ja bei der M4 gemacht, wenn sie in "Einzelkanalmodus" läuft.


    Ich betrachte die Sache trotzdem als unschönen Kompromiss, weil beim Aktivbetrieb der passive Tiefpass noch im Signalweg des 15ers liegt, wodurch Ampheadroom verschwendet wird, während beim Passivbetrieb eben nur mit 12dB/Okt. getrennt wird, wodurch aus Sicherheitsgründen die Trennfrequenz recht hoch gewählt werden musste (der Hochtontreiber darf ja auch im "Einzelkanalmodus"/Passivbetrieb nicht überlastet werden). Mit höherer Steilheit der aktiven Filter wäre mehr drin.

  • Eine Änderung der Pegelverhältnisse von Tiefton- und Mittel-Hochtonkanal hat keinen Einfluß auf die Phase der Kanäle.


    Der d&b M4 Ansatz, gilt natürlich auch für Kling & Freitag und andere Hersteller, ist fail-safe, fehlertolerant, man kann auch sagen idiot-proof.


    Bei derartigen Boxen kann man - auch bei grober Fehlbedienung - kaum die teuren Hochtontreiber abschießen und die Boxen laufen im Extremfall auch an nur einem simplen Endstufenkanal.



    wetbf

  • Die Veränderung der Pegelverhältnisse an sich nicht, aber eine Verschiebung der akustischen Trennfrequenz bedeutet, dass sich auch die Phasenlage am Übergangspunkt verändert, weil der Übergangspunkt an einer anderen Stelle und eben nicht mehr da, wo der phasenmäßig ideale Punkt liegt.


    Und wie gesagt, wenn ich eh einen Controller brauche, um den Hochtonbereich zu entzerren, kann aich auch an dieser Stelle den gewünschten Sound erstellen.


    Weiterhin sind rein aktive Filter nicht anfällig für durch Hitze erhöhte Schwingspulenimpedanzen. Das spielt natürlich keine große Rolle, wenn man es bei mittleren Lautstärken belässt, ist aber ein Teil davon, warum einige Companies nur aktiv getrennte Wedges einsetzen. Da kann ein solches "Halb und halb"-Produkt nicht punkten.

  • Uralter Thread, aber ich habs auch schon wieder vor der Nase:


    Die Jungs bei d&b gehen immer von einer 4-Ader-Verkabelung aus. Der D12 sorgt bei der Presetauswahl M4
    dafür, daß auf allen 4 Adern Signal raus geht. Dann passt soweit alles, auch das "gedoppelte" Fullrangesignal
    liegt dann auf 1+/1- und 2+/2-. Wer mit dem M4 auch 2pol Kabel nutzen will, muss natürlich umdenken und Adapter haben...

    Ey Digger, ich bin Plugger, nich Rigger!