Mit einiger Regelmäßigkeit taucht im Forum ja die Frage nach einem "geeigneten" Messmikrofon auf.
Dass die günstigen Exemplare dieser Gattung mit vorpolarisierter Elektretkapsel keine besonders hohen Pegel vertragen, dürfte sich ebenfalls herumgesprochen haben.
In Anlehnung an die ARTA AN#5 (Link: http://www.fesb.hr/~mateljan/a…roMessKammer-Rev03Ger.pdf ) habe ich eine kleine Druckkammer gebaut, die mit einem Visaton-Breitbänder angeregt wird. Im oberen Teil befindet sich eine Fräsung für normierte 1"-Kapseln, über die standardisierten Adapterscheiben vom Pistonfon lassen sich auch 1/2"- und 1/4"-Mikros messen.
So sieht die Kalibrierkammer aus:
Hier die Ergebnisse*:
Die Elektret-Mikrofone von Haun bzw. Behringer liegen bei Pegeln von 120dB schon deutlich >1 % THD.
Mit einer vernünftigen 1/2"-Kapsel liegt man für den allergrößten Teil der in der Praxis vorkommenden Messaufgaben im grünen Bereich.
Die 1/4"-Kapsel gibt sich auch bei naturkatastrophenartigen Pegeln recht unbeeindruckt - in der Beschallerpraxis mit Sicherheit nicht unbedingt nötig...
*Anmerkung:
Bei der letzten Pegelstufe (165dB) klang der kleine Lautsprecher schon etwas angestrengt, so dass die 1/4"-Kapsel hier scheinbar "nur" 165db erreicht. Mit einer klirrärmeren Anregung dürfte noch etwas mehr gehen (Datenblattangabe dort: 168dB bei 3% THD).
Die Wiederholgenauigkeit der Messungen war bei erhöhten Pegeln zudem mit einer gewissen Schwankung (+/- 0,5dB) verbunden. Als Ursache kommt die Schwingspulenerwärmung in Frage, weswegen zwischen jeder Messung eine Abkühlphase von 1min eingehalten wurde.
Gruß,
Fabian