Der "Druckempfängerthread"

  • Ich habe es noch nie erlebt, dass sich die Musikanten stelltechnisch vom Techniker hätten beraten lassen. Im Gegenteil, die probieren oft über Jahre aus, wer wo stehen soll, damit man welches Instrument noch wie laut aus fremden Monitoren / fremder Backline mithört... oder damit der Bassist direkt neben dem Schlagzeug steht, weil es dann am besten groovt, oder... die haben mitunter die krudesten Gründe (bis hin zu der Variante, dass der Bandleader nicht mehr neben dem Schlagzeug stehen will, weil der Drummer mal dessen Freundin geknallt hat und man seitdem nicht mehr allzu positiv aufeinander zu sprechen ist). Ich würde mich nie trauen, den Künstlern da ins Handwerk zu pfuschen oder schlaue Kommentare abzugeben. Die machen daoben ihren Job, und ich draußen den meinigen, und man redet sich nicht gegenseitig rein, wie der andere wohl seine Arbeit korrekt zu machen hat. Das ziemt sich nicht.

  • :lol: :lol: :lol: :lol: :lol:


    Wobei ich auch mal klar sagen muß, für Manfred ist es seine Wahrheit, und für Ihn funktioniert es mit einem Kugelmikro am Bass und er ist zufrieden.
    Das ist ja in Ordnung!!!


    Was aber nun nicht heißen muß, das es eine allgemeine Wahrheit ist, die sich so sofort auf Andere umlegen läßt.
    Wenn Er damit Seinen Sound hat, der ihm gefällt und mit der er zufrieden ist, ist das ja schön für Ihn ( und das mein ich weder sarkastisch noch sonstwie ähnlich )
    Trotzdem glaube ich, das dieses Ergebnis auch mit einer anderen herangehensweise an die Problematik gelöst werden könnte und das kein Problem Kugelmikro gegen sonstwas ist.


    Und da hat gert absolut Recht mit dem Romantiker Denken.

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  • Zitat von "Audiowerk"

    Ich habe es noch nie erlebt, dass sich die Musikanten stelltechnisch vom Techniker hätten beraten lassen..


    Ich schon. Das geht, wenn sie sehr jung sind und von sich aus auf die Idee kommen, sich von Dir helfen zu lassen. Aber tu es niemals, wenn Du nicht danach gefragt wirst. :wink:

  • Recht egozentrisch das ganze hier, oder? Wenn ihr euch in der Oberliga so angepisst fühlt warum gebt ihr euch dann den Job und warum setzt ihr voraus das dieses allgemein üblich ist? Wichtiger noch, weshalb ist das hier Thema in einem Thread der eigentlich doch wohl eher das Thema Mikrofone und Charakteristik behandeln sollte?

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
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  • Alle? Welche und von wem? Wenn du mich ehrlich fragst treffen hier viele Egos aufeinander und anstatt sachlich über das Thema zu reden zerfleischt man sich lieber weil jeder extrem auf seinem Standpunkt festgefahren ist. Leider sehe ich die Realität etwas optimistischer aber vielleicht bin ich da noch nicht so Stumpf oder von entsprechend schlechten Erfahrungen geprägt und da ärgert es mich eben das jeder seinen Standpunkt hier als allgemeingültig und erklärt.

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  • Zitat von "klauston"

    Denkst Du wirklich , das es so wenig in der Praxis Verwendung findet kommt nur daher, weil so wenig Leute eine Ahnung haben?
    Ich denke nein. Man trifft in der Live Welt sehr wohl auch viele gute Techniker und sieht auch viele verschiedene herangehensweisen , was eine Bassabnahme betrifft.
    Die Kugel sieht man im Normalfall nicht. ( Alle Techniker können ja auch schwer irren )


    Der bündig gestellte Amp ( oder knapp nebeneinander )kommt sogar sehr oft vor


    Ich denke nicht, dass die Dummheit der Techniker das große Problem ist, sondern die wenige universelle Nutzbarkeit eines Kugelmikrofones im Livebusiness. Man kauft sich halt einen Exoten, der in bestimmten Umgebungen sehr gut sein kann, in anderen Fällen aber unbenutzbar. Das wird einem mit den üblichen Verdächtigen nicht passieren. Hier gehen viele einfach den Weg des geringeren Widerstandes, was durchaus legitim ist.


    Der eng zum Gitarrenamp gestellte Bassamp ist übrigens ein erheblicher Unterschied zum bündig gestellten, da sich hier die Schallwand vergrößert. Bei 20cm zwischen den Amps halte ich Kugel nicht mehr für kritisch, wenn beide sich auf der Bühne ähnlich gut hören (und somit vermutlich ähnlich laut sind). Alleine schon wegen der Wegdifferenz sollten mehr als 20 dB Kanaltrennung rausspringen. Auf Gesangsmikrofonen muss man sich oft mit viel weniger zufrieden geben.


    Mal so eingeworfen:
    Jeder, der mit wechselnder Kundschaft arbeitet, muss in der Praxis gute Ergebnisse abliefern ohne sich mit seiner Kundschaft in die Wolle zu kriegen. Das ist doch kein Alleinstellungsmerkmal von Leuten wie Klauston oder Gert. Das wird doch auf viele hier zutreffen, die nicht nur die eigene Band betreuen.


    Viele Grüße
    Tobias Kammerer

  • Zitat von "Kracky"

    Alle? Welche und von wem? Wenn du mich ehrlich fragst treffen hier viele Egos aufeinander und anstatt sachlich über das Thema zu reden zerfleischt man sich lieber weil jeder extrem auf seinem Standpunkt festgefahren ist. Leider sehe ich die Realität etwas optimistischer aber vielleicht bin ich da noch nicht so Stumpf oder von entsprechend schlechten Erfahrungen geprägt und da ärgert es mich eben das jeder seinen Standpunkt hier als allgemeingültig und erklärt.


    Ich habe genug Optimismus für die Realität über.
    Ich muß ja viele auch gar nicht bekehren, wenn ich für mich Mittel und Wege habe, wie das wunderbar funktionieren kann.


    Ich glaube nicht, das ich extrem auf meinem Standpunkt festgefahren bin. Sonst würde ich ganz anders agieren.
    Ich weiß nur, was in der Praxis funktioniert und wie die Realität aussieht.
    Ich probiere genug aus und werde das auch weiterhin tun.
    Aber wieso sollte ich etwas machen, von dem ich weiß, das es in der Praxis oft problematisch ist.
    Wenn ich die zeit nicht habe um einen Fehler dann auch noch zu beheben?
    Da muß ich auf Nummer sicher gehen und etwas verwenden, auf dessen funktionieren ich mich jederzeit verlassen kann und von dem ich weiß, das ich gute Ergebnisse damit machen kann.
    Probieren kann ich auch auf anderen Gigs.


    Was übrigens auch wunderbar funktioniert, das sind Schöpsen an Gitarren Amps.
    Aber eben auch nicht immer.
    Auch hier gilt wieder, es kommt auf die Anwendung an, und auf das was auf der Bühne passiert.
    Ich für mich habe mich aber deswegen entschlossen, das die Anwendungen, wo das gut funktioniert eben geringer sind als die wo es nicht funktioniert.


    Anders sieht es aus, wenn man mit einer Band auf Tour ist und auch mal probieren kann.
    Und lustigerweise sehe ich gerade dort oft das nicht, obwohl da gerne mal probiert wird und durchaus auch die Mittel da sind, um bestimmte Mikros auch wünschen zu können.


    Generell gilt:
    Es soll doch jeder so machen wie er meint.
    Wenn das Ergebnis des ganzen ist, das man meint , hier will jeder nur sein Ego durchsetzen, dann sag ich schön mal guten Abend.

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  • Zitat von "klauston"

    Wenn mir jemand vorschreibt, welche Mikros ich nehmen MUSS bzw das man mir ein Siderack abschließt, dann würde ich auch jeden Fall je nach Gegebenheit bestimmte Reaktionen setzen. Das kann durchaus sein ( Gerade Beispiel abgesperrtes Siderack ) das ich einen Schritt vom Pult zurückmache und klarstelle, Ich Kontrolle oder Du Kontrolle, beides geht nicht.

    Ich versperre sicher keine Siderack (d.h. mit Comps oder Gates, Hall ...), sondern halte es nicht für sinnvoll, dass Mixerpersonal ohne entsprechendes Mess-Equipment und Know-How an den Settings der PA herumwurschteln sollte (u.a. auch wegen der Betriebssicherheit). Und mit Summen-EQs können viele "Tonmischer" (außer dir als einer von Wenigen vielleicht ...) nicht wirklich sinnvoll umgehen. :wink:

  • Ich kan ich erinnern, das Du vor langer zeit mal sowas geschrieben hast, weil Du unzufrieden warst, das Techniker nach dem Soundcheck da was verdrehen.


    Aber egal, eventuell finde ich das ja noch mit viel suchen.

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  • Die Argumente pro und contra lassen sich doch bestimmt durch ein paar Audio-Beispiele belegen? Nachdem ich meistens mit DI arbeite kann ich dazu leider keinen Beitrag liefern und hoffe auf die, die das laut eigenen Aussagen exerzieren.

  • zitat klauston :
    …Was übrigens auch wunderbar funktioniert, das sind Schöpsen an Gitarren Amps.


    @ klauston : frage
    welche schöpse, welche stilrichtung, welche amps, welche positionierung ect.

    stecker - drucker - schrauber - horcher - schieber - ...

  • Genaue Schöpf Modell weiß ich nicht mehr, aber Kugel, jazz, Amp meine ich mich zu erinnern an einen AC30, Positionierung muß man spielen, da ist der Sound ziemlich unterschiedlich je nach Position.

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  • Och, ich hab gar nicht mal sooo selten Erfolg mit der Bitte, die Gitarrenamps so zu stellen, wie ich es für nötig halte :)


    Am Bass habe ich noch keine Kugel probiert, aber "leicht ungewöhnliche" Mikros wie das Sennheiser e609 (606 auch, aber das fand ich nicht gut). Ich habe aber öfters Kugeln als Overhead und konnte auch bei lauten Bands da keine merklichen Nachteile feststellen (und ich höre viel in den einzelnen Kanälen, um zu optimieren). Was mir dabei auffällt, ist schon eine gewisse "Freundlichkeit" gegenüber den Störquellen (bezogen auf die Nutzquelle des Mikros): Ein Overhead kann ich schlecht gaten, von daher wäre es mir wichtig, dass die Störquellen nicht zu sehr durch durch Richtwirkung erzeugte Nonlinearitäten verzerrt werden. Mit anderen Worten: Die Störeinstrahlungen sind vielleicht nicht ganz so störend... Wenn ich Gelegenheit habe, werde ich einfach mal doppelt so viele Overheads stellen, halb Kugel, halb Niere, vergleichen und, wenn dafür auch noch Zeit ist, auch aufzeichnen.


    Zur Kugel am Bass nochmal: Auch hier werd ich mal wenn sich die Gelegenheit bietet mal einen Versuch starten. Aber es ist doch ganz klar, dass ich im Normalfall auf Nummer Sicher gehe und es so mache, wie ich es gewohnt bin und es auch mindestens brauchbar funktioniert.

  • Zitat von "Jens Droessler"

    Och, ich hab gar nicht mal sooo selten Erfolg mit der Bitte, die Gitarrenamps so zu stellen, wie ich es für nötig halte :)


    Am Bass habe ich noch keine Kugel probiert, aber "leicht ungewöhnliche" Mikros wie das Sennheiser e609 (606 auch, aber das fand ich nicht gut). Ich habe aber öfters Kugeln als Overhead und konnte auch bei lauten Bands da keine merklichen Nachteile feststellen (und ich höre viel in den einzelnen Kanälen, um zu optimieren). Was mir dabei auffällt, ist schon eine gewisse "Freundlichkeit" gegenüber den Störquellen (bezogen auf die Nutzquelle des Mikros): Ein Overhead kann ich schlecht gaten, von daher wäre es mir wichtig, dass die Störquellen nicht zu sehr durch durch Richtwirkung erzeugte Nonlinearitäten verzerrt werden. Mit anderen Worten: Die Störeinstrahlungen sind vielleicht nicht ganz so störend... Wenn ich Gelegenheit habe, werde ich einfach mal doppelt so viele Overheads stellen, halb Kugel, halb Niere, vergleichen und, wenn dafür auch noch Zeit ist, auch aufzeichnen.


    Zur Kugel am Bass nochmal: Auch hier werd ich mal wenn sich die Gelegenheit bietet mal einen Versuch starten. Aber es ist doch ganz klar, dass ich im Normalfall auf Nummer Sicher gehe und es so mache, wie ich es gewohnt bin und es auch mindestens brauchbar funktioniert.


    Na endlich wird der Thread wieder konstruktiv!
    Danke
    Tobias

  • Hach war das friedlich am So beim WW in Viersen... :)


    guma:
    Du hast ziemlich am Anfang auf den Nahbesprechungseffekt hingewiesen, der bei dieser Situation bei Richtmikros auftritt.
    Da ich weiss, dass du eine große Auswahl von Mikros und ein fundiertes Wissen über deren Eingenheiten besitzt, würde mich interessieren, ob es Nieren/Supernieren gibt, die auf den Nahbesprechungseffekt gebaut sind, d.h. bei Nahbesprechung 'flat' sind.


    Weiterhin ist mein (empirisch ermittelter, nicht Statisch korrrelierter) Wissensstand, dass die Richtcharakteristik bei tiefen Frequenzen nicht mehr ganz so toll ist (sein soll). Stimmt das überhaupt oder ist es ein mikro-spezifisches Problem (Gehäusegeomtrie o.ä) oder stimmt das nicht. Für mich wäre es plausibel, da ja die Wellenlängen groß werden im Vergleich zu den Abmessungen des Mikros.


    Tomy

    SIM II Operator and Dante Level I-II-III (alles sogar zweimal :)
    Jugendschwimmabzeichen, Rettungsschwimmabzeichen in Bronze
    Meine kommerziellen Softwareprodukte SATlive und LevelCheck

  • @ TomyN


    Den ersten Teil Deiner Frage habe ich in diesem http://www.paforum.de/phpBB/viewtopic.php?f=24&t=79855 Thread beantwortet. Der wandlertechnische Kniff ist hier die über eine Art akustische Frequenzweiche Schall über unterschiedliche Weglängen zur Membranrückseite zu lenken und damit über sich mit der Frequenz ändernde Gradienten den Antrieb zu erzeugen und diese Konstruktion hält auch für tiefe Frequenzen sehr gut die Richtcharakteristik ein.
    Diese Konstuktion finde ich sehr viel sinnvoller als Druckempfänger in lauten Umgebungen, wenn man einen reduzierten Naheitseffekt haben aber trotzdem eine Ausblendung umgebender Schallquellen haben möchte.


    Den zweiten Teil Deiner Frage haben wir im Prinzip hier http://www.paforum.de/phpBB/viewtopic.php?f=24&t=75937&start=75&hilit=Gro%C3%9Fmembranmikrofone abgefespert.