"wir machen das immer so...."

  • gestern wieder mal erlebt:
    ich komme mit der band zum veransataltungsort und muss dort sehen, wie eine KS anlage mit zwei tops pro seite aufgebaut ist. die beiden tops waren direktstrahler mit 12" und HT-horn, also eine klassische standardbox. soweit, so gut.


    dummerweise waren diese beiden tops auf einem stativ nebeneinander auf einem T-förmigen adapter montiert.
    wer sich ein bisschen mit grundlagen der physik auskennt, weiss gleich was da passiert...
    ich habe den jungen (und sehr netten) kollegen darauf angesprochen, das ich bei dieser anordnung probleme erwarte. seine antwort:"mach dir keine sorgen, wir machen das immer so, das geht schon".


    ich habe ihm dann durch einfaches an- und abstecken eines topteils bewiesen, das es eben nicht gut funktioniert!
    wir haben den abend dann mit nur einer box pro seite gefahren, was zum glück pegelmässig ausreichte...



    das war bei weitem nicht das erste mal, das ich sowas erleben musste!
    ich frage mich wirklich, warum sich selbst die einfachsten physikalischen grundlagen bei vielen beschallern immer noch nicht rumgesprochen haben - und dieses manglende wissen dann auch noch zur religion erklärt wird, getreu dem motto:"ich GLAUBE das funktioniert"


    liebe freunde der elektronisch verstärkten musik:
    direktstrahler stellt man nicht direkt nebeneinander und schliesst sie an den gleichen verstärkerkanal an, weil man sich dadurch kammfilter baut! das kann fürs publikum zu sehr unschönen klangerlebnissen führen.
    wenn man boxen unbedingt nebeneinander bauen will, muss man zu speziellen lautsprechern a la ARCS greifen oder muss die boxen zueinander entsprechend verzögern. alles andere ist murks.


    die bemerkung "wir machen das immer so" ist für mich jedenfalls schon lange zum sicheren zeichen für inkompetenz geworden.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • tja, die meisten leute beschweren sich vor allem deshalb nicht, weil sie überhaupt keine ahnung haben dass es auch besser gehen könnte!


    diese aussage sollte deshalb kein freibrief für fachlich unkorrekte vorgehensweisen sein (und zwar gerade von fachfirmen), weil sich dadurch am problem überhaupt nix ändert.


    wenn ein privatmann seine fete so beschallt, ist das sicherlich verzeihlich.
    aber ein profi sollte solche groben fehler nicht machen, dennoch ist das auch unter vielen "profis" scheinbar unbekannt... 8)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Problem ist im allgemeinen das die Leute schon merken das etwas nicht toll ist aber es passiert ganz selten das sich jemand direkt beschwert bzw. das dieses in gleicher weise von mehreren Gästen kommt. Der eine wird als Spinner abgetan und getreu dem alten schwäbischen Grundsatz entsprechend nichts gesagt ist genug Lob sind anscheinend immer noch genauso viele davon überzeugt das sie nen guten Job geliefert haben weil sie ja nur einen Spinner hatten und auch problemlos ihr Geld bekommen. Alles eine Frage des eigenen Anspruchs und das wären wir auch in der allgemeinen Beschallung soweit wie schon Guma in seinem Mischerthread gekommen ist, die einen verdienen Geld um jeden Preis, wenn möglich ohne geistige Anstrengung, den körperlich ist es ja schon anstrengend genug. Die anderen probieren es mit wissen, Technik und evtl. auch noch einen Funken Hingabe und tun sich teilweise weit leichter. Die Frage ist wie weit bin ich schon stumpf?

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim

  • das mit den 2 Standard-Boxen auf der Gabel war ein schönes Beispiel und wird oft geprobt.
    Vielleicht merken es viele Zuhörer nicht, weil sie sich nicht im Raum bewegen,
    oder nicht konzentriert hinhören,
    oder es ihnen schlichtweg egal ist,
    oder sie nicht wüßten wie es besser wäre weil es keinen Vergleich gibt,
    oder sie sich schon außerhalb des Hallradiusses befinden und dort die Kammfiltereffekte von Reflektionen weitestegehend abgedeckt werden.


    nicht bemerken werden es die Menschen
    - die das amtliche Material erkennen und dann sowiso alles gut ist, egal wie aufgestellt
    - denen es um die Feier oder Veranstaltung als solches geht
    - die für die Heimfahrt ein Taxi vorbestellt haben


    Bemerken oder von vornherein abwerten werden es die Menschen
    - die sowiso alles besser wissen
    - welche sich mit der Theorie befassen
    - die feststellen, daß dort Geräte von Bxxxxxxxx oder Oxxxxxxxxxx in der Kette benutzt werden

    Die Kotzgrenze des Publikums liegt da ganz schön hoch

    Zitat

    daß Leute schon merken das etwas nicht toll ist aber es passiert ganz selten das sich jemand direkt beschwert


    ich bin als Gast auch immer zu sehr am Klangerlebnis fixiert, das ist nicht immer leicht.

    Gruß UweS.

  • Leider wird man in solchen Fällen als jemand ohne Ahnung hingestellt, die anderen behaupten von sich dann immer die "Profis" zu sein.


    Ähnliches habe ich auf einem Geburtstag als Gast erlebt. Junger DJ am auflegen, durch einen Defekt bei einer der Warmhalteplatten
    am Buffet Strom weg, Strom wieder an, CD-Player des DJs versagt den Betrieb. DJ völlig ratlos und aufgeregt, am Schimpfen
    das ja hier eine Sch**ss-Stromversorgung wäre, sein "Profi-Doppel-CD-Player" Marke Hollywood wäre jetzt defekt. Ich dahin
    und sage ihm, er solle den doch einfach mal ausschalten, etwas warten und wieder einschalten (Reset). Er fängt wieder an,
    erzählt wieder was von Profi-Player und davon hätte ich ja doch keine Ahnung. Nach kurzer Zeit trennt er dann den Player doch
    einmal kurz vom Netz: Läuft wieder. Mein breites Grinsen hat er dann ignoriert.

    MfG Heini


    (Lasst euch von dem DJ nicht verwirren. ;))

  • war es denn nicht möglich die beiden Topteile so auseinander zu drehen, dass sich deren Abstrahlverhalten ergänzt?
    Das geht natürlich nur bei Tops die nicht zu breit abstrahlen.
    Aber wenn ich zwei identische Tops mit z.B. 60x40° nebeneinander stelle und so zueinander anwickele, dass der Hochtonbereich nur so weit überlappt, dass zwischen den Tops keine "akustische Lücke" entsteht müsste das doch auch ohne Delay funktionieren oder?


    Gruß


    Sebastian

    Jäger-Audiosolutions - Tools vom Tontechniker für Tontechniker
    http://www.jaeger-audiosolutions.de Cat Multicores, Speakon Multicores, Rednerpultmulticores etc., CNC Bearbeitung

  • Im SAC Forum sieht man auch des Öfteren leute die dann die Tops als "Crossfire" eindrehen, ich hatte jetzt noch nicht ie muße das zu probieren,
    aber alleine wegen der Optik dürfte man damit nicht weit kommen :wink:


    Das eigentliche Problem ist ja die Haltung der Handelnen Personen "Das machen wir immer so" kann ich bei einem SM57 an der Snare vielleicht noch verkraften,
    und mich einfach ein wenig still und leise ärgern, aber bei vielen Dingen ist es eben genau diese haltung die zum Desaster führt :(

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • Zitat von "hunterstudios"

    war es denn nicht möglich die beiden Topteile so auseinander zu drehen, dass sich deren Abstrahlverhalten ergänzt?
    ...


    natürlich hab ich das versucht, die hörbaren interferenzen wurden dadurch auch etwas weniger, aber weg waren sie natürlich nicht. es klang immer noch auf jedem sitzplatz anders, logischerweise vor allem in der nähe der lautsprecher!
    das zusätzliche problem dabei: wenn ich zwei 12"er nebeneinander betreibe, wird natürlich der horizontale abstrahlwinkel kleiner. und das konnte ich wiederum auch nicht gebrauchen...


    ich will meine kritik ja auch nicht auf dieses eine erlebnis fokussieren, mir geht es vor allem darum: warum ist das wissen wie man lautsprecher richtig betreibt so wenig verbreitet? man muss doch von fachfimen (die damit ihr geld verdienen) erwarten können, das sie das richtig machen. ein maurer baut ein haus schliesslich auch nicht direkt auf den sand, sondern macht erstmal ein fundament darunter. das ist fachwissen, welches man zum betrieb einer fachfirma einfach braucht.
    und es ist doch scheissegal, ob das publikum das analysieren kann oder nicht. dafür wird ja eine fachfirma gebucht, damit das bestmöglich gemacht wird.


    je mehr ich in der republik herumkomme, desto mehr sehe ich das hier wirklich viele beschaller (nicht alle!) starke defizite haben. mir ist das ehrlich gesagt völlig unverständlich.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "wora"

    direktstrahler stellt man nicht direkt nebeneinander und schliesst sie an den gleichen verstärkerkanal an, weil man sich dadurch kammfilter baut!


    Das stimmt so nicht.


    Mal abgesehen davon, dass das Signal maßgeblich ist und nicht der Verstärkerkanal: Liegt der Abstand der akustischen Zentren unterhalb der halben Wellenlänge der höchsten wiederzugebenden Frequenz kann man das problemlos tun, wenn nicht, kommt es auch nicht darauf an, ob es ein Direktstrahler ist, sondern vielmehr auf die Abstrahlcharaketristik.

    Bitte keine fachlichen Fragen per PM - Inhaber von dBmess

  • Ich würde auch mal die Kirche im Dorf lassen und mit solch leicht herablassender Kollegenschelte vorsichtig sein.

    Zitat

    alles andere ist Murks

    klingt in meinen Ohren genauso dämlich wie "wir machen das immer so".


    Jede Stereo-Anordnung provoziert Auslöschungen im Bass- und Low-Midbereich,- jedes noch so teuere Line-Array erzeugt Neben-Maxima und zwar um so deutlicher, je besser es funktioniert.


    Hast Du etwa stereo beschallt, ohne extrem liks-rechts zu pannen?
    Hast Du etwa konventionelles Monitoring benutzt?
    Hast Du etwa keine Diffusoren an die Decke geschraubt und die Musiker nicht vor dem Gig massiert?
    Dann hast Du ja wieder richtig Murks abgeliefert. Man kann jede Beschallungsmaßnahme mit Hilfe der "einfachsten physikalischen Grundlagen" auszählen.


    Unsere Beschallungen sind immer Kompromisse und ein Abwägen von Vor- und Nachteilen.
    Natürlich lässt "Das machen wir immer so" überhaupt kein Abwägen von Argumenten erkennen. Trotzdem fallen mir eine Menge Argumente ein, warum man sich für so ein Erlebnis-Cluster inclusive aller klanglichen Nachteile entscheiden könnte.


    Ich meine, jeder sollte seine Verfahrensweisen ständig hinterfragen und weiter experimentieren - und natürlich sollte jeder örtliche Beschaller seinen zugereisten Gästen mit Erfahrungswerten zur Seite stehen, aber diesen eben auch deren bevorzugte Arbeitsweise ermöglichen.


    Für irdendwelche Ereiferungen habe ich jedenfalls kaum was übrig, und wünsche mir solche Diskussionen ohne jede Überheblichkeit.


    Grüße
    B.

  • [list]

    Zitat von "ADMIN"

    Das stimmt so nicht.


    Mal abgesehen davon, dass das Signal maßgeblich ist und nicht der Verstärkerkanal: Liegt der Abstand der akustischen Zentren unterhalb der halben Wellenlänge der höchsten wiederzugebenden Frequenz kann man das problemlos tun, wenn nicht, kommt es auch nicht darauf an, ob es ein Direktstrahler ist, sondern vielmehr auf die Abstrahlcharaketristik.


    ich bezog mich bei meiner aussage auf standardboxen mit 12"+HT bestückung, die in der regel für den 12er kein horn haben sondern direktabstrahlend sind. da hab ich mich also im von dir bemängelten textteil etwas missverständlich ausgedrückt.
    die grundaussage trifft aber definitiv zu, das es beim nebeneinanderstellen solcher boxen zu zum teil sehr schlimmen kammfiltereffekten kommt.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • @bwaak
    du hast offenbar etwas überlesen:
    hier ging es nicht um eine stereobeschallung, sondern um zwei topteile direkt nebeneinander, welche ein und dasselbe signal abzustrahlen hatten. die so entstandenen kammfilter waren definitiv nicht überhörbar!
    ich bleibe deshalb bei meiner aussage, das eine soche vorgehensweise von nichtbeachtung physikalischer zusammenhängen herrührt und vielleicht im hobbybereich akzeptabel ist, bei einer professionellen beschallung aber vermeidbar sein muss.


    wenn man sogar solch offensichtliche fehler nicht kritisieren darf, wundert es mich nicht warum unser berufsstand so ein schlechtes ansehen geniesst... ich halte eine gesunde und sinnvolle selbstkritik für absolut wichtig. ich schreibe hier extra so provokant, weil ich hoffe endlich mal ein bisschen was bewegen zu können. mit "bitte, könntet ihr..." kann man ja ganz offensichtlich nicht mehr erreichen.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • hmmmm......


    interessant :)



    ich schmeiß' da 'mal so was in die Menge :D



    siehe auch : wehwehweh_punkt_apogeesound_punkt_com//products/rigging_n_accessories/array_systems/mars.php3


    ...mit dem richtigrn Material geht das schon :)


    ...und die AE-5 ist auch 12" + Horn :) - und klanglich höllisch genial :twisted:
    werde voraussichtlich mitte Januar auch 'mal 2 Paar AE-5 + AE-12s2-Bässe pro Seite fahren und mir dann das Ergebnis anhören ;)



    sec

    "geht nicht" ? - gibt's nicht !

    ...ja, das war schon immer mein Avatar :evil:

    "Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens" (Friedrich Schiller, "Jungfrau von Orleans" )

  • Den Spruch "wir machen das immer so..." hat wohl jeder schon oft gehört.
    Es gibt auch genügend Aussagen von Technikern, die in die gleiche Schublade passen (z.B. bei dem Material (der Firma....) braucht man doch keinen EQ).
    Interessanter als der technische Aspekt ist für mich zu hinterfragen, woher solche Aussagen kommen.
    In irgend einem Lernprozess hat der Techniker mal gespeichert, dass die gegebene Aufgabe eben so zu lösen ist. Das kann aus Ermangelung anderer Möglichkeiten, auf Anweisung eines Vorgesetzten oder anderen Technikers..........geschehen sein.
    Ich persönlich veruch dann dem netten (Zitat) Kolegen zu einer anderen Lösung zu motivieren indem ich selbst mit Hand anlege und Ihm die Verbesserung auch vorführe ==>Lernprozess.
    Das hast Du ja auch getan.
    Ich kenne aber auch Leute, die dann einfach zur Tagesordnung übergehen und den restlichen Job (und auch noch danach beim nächsten 19" Gespräch) über genau die Firma oder den Techniker abschimpfen.
    Die sind für mich noch schlimmer als die, die diese Sprüche loslassen.


    Nun zum Technischen:

    Zitat von "wora"

    ich bezog mich bei meiner aussage auf standardboxen mit 12"+HT bestückung, die in der regel für den 12er kein horn haben sondern direktabstrahlend sind.


    Ich finde nichts schlechtes daran mal 2 Lautsprecher nebeneinander stehen zu haben (am besten im geieigneten Winkel)

    Zitat von "wora"

    wenn man boxen unbedingt nebeneinander bauen will, muss man zu speziellen lautsprechern a la ARCS greifen oder muss die boxen zueinander entsprechend verzögern. alles andere ist murks.


    Bei der ARCS sind auch die beiden 15" direktabstrahlend nebeneinander.
    In vielen Systemen ist das so und es gibt Kammfilter oder Maxima (und Nebenmaxima). Das ist teilweise sogar gewollt.
    Das gleiche passiert auch bei der gängigen L-R Anordnung

    Zitat von "bwaack"

    Hast Du etwa stereo beschallt, ohne extrem liks-rechts zu pannen?

    Meine Zustimmung.


    Zwei Lautsprecher die direkt nebeneinander stehen, würde ich nie gegeneinander Verzögern. Die kriegen immer die gleiche Zeit. Ich kann mir allerdings vorstellen, wie sich das im Übergangsbereich anhört :twisted:

    ...Holz ist braun!

  • eben, ich meine genau den übergangsbereich.
    offenbar liegt das problem mit der nichterkennung der problematik sogar noch tiefer als ich es vermutet habe, das zeigt mir jedenfalls das bild mit den vielen lautsprechern ;)


    und ja, ich habe das ARCS extra erwähnt, weil das ein speziell für DIESE anwendung entworfenes system ist. da werden aber sehr wahrscheinlich nicht alle papen mit dem selben pegel angesteuert, sonst würde das mit der möglichst gleichmässigen schallverteilung ja auch nicht mehr richtig funktionieren (horizontale schallbündelung durch nebeneinander angeordente schallquellen)


    und ja, ich gebe mein wissen auch vor ort gerne weiter, wenn ich sehe das es gerne aufgenommen wird. und das war im konkret beschriebenen fall auch so, weshalb ich hier auch mit sicherheit keine beschimpfung dieses techikers vornehmen werde. er wusste es einfach nicht besser.
    aber genau das ist es ja, auf was ich hinaus möchte: information


    nimmt das problem denn ausser mir tatsächlich keiner wahr...?

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "wora"

    und ja, ich habe das ARCS extra erwähnt, weil das ein speziell für DIESE anwendung entworfenes system ist. da werden aber sehr wahrscheinlich nicht alle papen mit dem selben pegel angesteuert, sonst würde das mit der möglichst gleichmässigen schallverteilung ja auch nicht mehr richtig funktionieren (horizontale schallbündelung durch nebeneinander angeordente schallquellen)


    Ich garantiere Dir, dass da alle Pappen das selbe Signal kriegen. Das war bei L-Acoustics schon immer so: ein System (egal wie groß)- ein Signal. Erst seit LA8 gibt es da bearbeitungsmöglichkeiten, die sich, was einzelne Segmente betrifft aber ausschließlich auf den Hochton beziehen. Eine ARCS ist nichts anderes als, das was andere vielleicht als Linearray bezeichnen um 90Grad gekippt. Und auch bei K1 kriegen alle 15"er in einem Array (egal wie lang), das selbe Signal.

    Zitat von "wora"

    nimmt das problem denn ausser mir tatsächlich keiner wahr...?


    Ich denke, dass schon die meisten wissen, was passiert, wenn man Schallquellen nebeneinander stellt.
    Die Frage ist, wie man damit umgeht. Ich persönlich versuche den Winkel untereinander so zu optimieren, dass ein möglichst gleichmäßiges Ergebnis dabei herauskommt. Meist bezieht sich das aber hauptsächlich auf den Hochton.


    Vielleicht lieferst Du einfach selbst die Lösung.
    Was machst Du denn, wenn der horizontale Abstrahlwinkel einer Box für die zu beschallende Fläche zu gering ist?
    Nicht, dass ich behaupte es gibt nur die Variante mit nebeneinander, aber alle Lösungen, die ich kenne beinhalten auch immer ein gewisses Maß an Kompromissbereitschaft.

    ...Holz ist braun!

  • gute idee!


    es gibt zwei einfache gangbare lösungen.
    natürlich haben beide wiederum andere probleme, die in meinen ohren jedoch geringer ausfallen.


    lösung1 = boxen übereinander, HT an HT
    -vorteil: der horizontale abstrahlwinkel ist dann sogar sehr gut einstellbar, indem man beide boxen gegeneinander verdreht. ausserdem ergibt sich eine gewisse rechweitenerhöhung durch einschnürung der vertikalen abstrahlung (vergl.: d'appolito prinzip)
    - die auch hier entstehenen kammfilter liegen in der vertikalen ebene, eine hörbare klangänderung ergibt sich also nur wenn man hüpft oder sich bückt :) , in der horizontalen ebene bleibt das klangbild aber weitestgehend erhalten (vergl.: linearray-prinzip)
    - nachteil: die übereinandergestellten boxen können in der regel nicht geneigt werden, um sie auf die publikumsfläche auszurichten.


    lösung2: = die boxen mit deutlich höherem abstand zueinander betreiben
    - vorteil: es werden zwar mehr kammfilter, diese werden aber schmaler und dadurch zunehmend unhörbarer.
    - auch hier kann der zu beschallende bereich besser angestrahlt werden.
    - nachteil: die kopplung zur erhöhung des pegels im unteren mittenbereich geht durch die höhere entfernung verloren


    ich möchte hier gleich erwähnen, das grundsätzlich jeder betrieb mit mehreren lautsprechern seine probleme mit sich bringt. das nebeneinanderstellen von nicht geeigneten lautsprechern ist aber mit sicherheit die schlechteste.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Habe ich mir schon gedacht, dass Du auch nichts neues erfunden hast :lol:


    Zitat von "wora"

    ich möchte hier gleich erwähnen, das grundsätzlich jeder betrieb mit mehreren lautsprechern seine probleme mit sich bringt. das nebeneinanderstellen von nicht geeigneten lautsprechern ist aber mit sicherheit die schlechteste.


    Beim ersten Satz stimme ich Dir uneingeschränkt zu und es sollte unser Ziel sein, dass jeder der Lautsprecher aufstellt das weiß und berücksichtigt.


    Der zweite Satz spiegelt Deine Meinung wieder.
    Da möchte ich mich jetzt nicht streiten, auch wenn mir zu Deinen beiden Lösungen noch einige Nachteile (auch Vorteile) einfallen.


    Wichtig:
    Es gibt nicht die eine Lösung sondern immer mehrere. Die Kunst ist es aus seinem Wissen und Erfahrungen alle Vor-und Nachteile in der jeweiligen Aufgabe gegeneinander abzuwägen und die beste Lösung zu Finden.


    Eben nicht:
    "wir machen das immer so..."

    ...Holz ist braun!

  • Hatte das diesen Sommer mit 4 Stacks HK-T auf Freilichtbühne.
    Band hat gestaunt; wie die ungeliebte, neugebrauchtgekaufte Anlage klingen kann; wenn man mal die VT212er langsam nach außen bzw. innen dreht, kopfüber oder auch nur so übereinander tut...
    Bissel rumprobieren ohne den Klugscheißer rauszuhängen; und schon war man überzeugt.


    Im allgemeinen kenne ich aber schon einige Kollegen, welche generell so ihre Probleme haben. Meistens die Künstler, welche absolut keine Ahnung von der von ihnen benutzten Technik haben.
    Und sich auch leider von vollmundigen Werbesprüchen in diversen ebay-Shops blenden lassen.


    Bei so manchem hab ich überall bunte Punkte & Pflaster hingeklebt, unbenutzte Buchsen mit Gaffa zugemacht, Knöppe abgemacht.
    Wie bei meiner Oma am neuen Ceranherd.
    Weil sie auf die hinteren Kochplatten immer Topflappen legt...

    Never stop a running System