Allen & Heath GLD 80 - Erfahrungsberichte

  • Hallo Zusammen


    Habe nun in den letzten drei Wochen einige Jobs mit dem GlD hinter mich gebracht und bin nach wie vor sehr zufrieden.
    Die Erfahrung mit Fremdtechnikern ohne GlD oder Ilive Erfahrung kann ich nur teilen. Klar machen die noch keine aufwändigen Routings oder sonstige wilden Sachen aber dafür ist man ja als örtlicher Betreuer noch vor Ort.


    Einzig und allein am bisslang wärmsten Tag dieses Sommers nämlich letztes Wochenende hatte ich ein Problem mit dem Pult. Plötzlich blieben die Anzeigen hängen und ich könnte nicht mehr eingreifen. Nach kurzer Zeit wurde auch der Bildschirm dunkel und es erschien folgende Fehlermeldung: 7432.308418 end request io error dev sda sector1741632


    Glücklicherweise lief der Ton komplett weiter und ich konnte das System in einer Pause neu starten. Dachach ging alles ohne Probleme.
    Das dubiose dabei: Im Log seht nichts...

    Grüße Daniel Wilhelm


    Meister für Veranstaltungstechnik
    -FoH / Monitor Ton
    -d&b Systembetreuer
    -Elektrofachkraft

  • Ich habe auch gerade mein erstes Wochenende mit GLD hinter mir.


    Ich hatte vorher mit dem Pult nur zwei Stunden im Lager Kontakt. ILive Erfahrung hatte ich auch nicht bisher. Alles in allem überzeugt mich die Bedienung. In den ersten Stunden geht es dabei etwas stressiger zu. Man hat noch nicht sein gewohntes Tempo und muss viel überlegen. Die Handgriffe sitzen einfach noch nicht.
    Hat man diese Phase überwunden geht ein flüssiges Arbeiten leicht von der Hand. Arbeiten mit User Lagern bin ich noch nicht gewohnt. Somit ähnelt meine Arbeitsweise anfänglich schon eher dem gewohnten Bild. Alle Kanäle liegen sauber hintereinander. Erst nach und nach entwickeln sich hier Alternativen für mich. In dem Zusammenhang finde ich das belegen der Layer sehr gelungen. Das geht wirklich flott von der Hand.


    Im Folgenden mal lose ein paar Punkte die mir in den Sinn kommen:


    -Ich hatte erwartet in der Effekt Library auch einen Deesser zu finden. Dem war aber nicht so. Da lässt sich dann wohl nur mit dem Compressor und Sidechain EQ arbeiten


    -Auch aufgefallen war mir die Delay Länge von 1,36 sek als Maximum. Erst habe ich mich gewundert, dass ich nicht die Geschwindigkeit tapen konnte die ich wollte und dann sah ich dieses Limit. Das ist sicher kein Beinbruch, aber in dem Moment hätte ich mir einen Tick mehr gewünscht.


    -Mir ist es nicht gelungen einen User anzulegen. Auch die Beschreibung im Manuel hat da nicht geholfen. Ich konnte einfach keinen benennen und den damit auch nicht abspeichern.


    -Das Speichern der Szenen ohne Rückfrage finde ich auch kritisch. Es passiert viel zu leicht das eine Szene überschrieben wird. Selbst wenn man selber konzentriert genug ist hätte ich Sorge das einem fremd Techniker ein Fehler passiert.


    -Sehr gut hat mir gefallen das für alle wichtigen Funktionen physikalische Buttons vorhanden sind. Mann kommt nahezu überall hin ohne durch Untermenüs zu müssen.


    -Vermisst habe ich die Möglichkeit direkt aus Kanälen in einen Matrix Ausgang zusenden. Das finde ich sehr schade. Hier muss man dann wahrscheinlich auf einen Auxweg zurückgreifen.


    -Ich hoffe mit einem zukünftigen Update werden die Möglichkeiten für den Kanal Poti noch erweitert. Beim jetzigen Stand könnten die Custom Potis ja fest belegt sein.


    -Ich habe das ganze Wochenende das Gefühl dass der Kopfhörer rechts immer lauter war als links. Am Pultausgang waren die Pegel aber gleich. Ich werde mir bei Gelegenheit das mal genauer ansehen.


    -Was macht eigentlich der Punchbag Kompressor (hieß der so?) besonderes. Also wie arbeitet der. Eine kurze Internetrecherche brachte keine Ergebnisse zu den verschiedenen Kompressoren.

  • der einfachheit halber antworte ich hier mal in blauer schrift:

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Danke für Deine Antworten Wora


    Das hintereinander Schalten von zwei Delays wäre sicher eine Möglichkeit. Mich wundert halt diese Grenze.


    Das anmelden als Admin könnte der entscheidende Tip sein. Ich glaube ein anderer User war angemeldet. Damit erklärt sich das dann.


    Die Möglichkeit die Matrix wie beschrieben zu verwenden nutze ich tatsächlich häufiger auf Yamaha Pulten. Hier muss man sich halt einfach eine anderen Arbeitsweise angewöhnen.


    Schade das es zu den Kompessoren nicht mehr Infos gibt. Ein Entwickler wird sich ja mal was gedacht haben bei den verschiedenen Möglichkeiten.


  • Das sieht nach nem Timeout bei Input/Output aus, dev sda ist die erste Festplatte im System, Sector ist ja dann klar in dem Zusammenhang. Ich würde mir da jetzt Sorgen machen ob meine Festplatte evtl. nicht so fit ist, kann auch bei neuen passieren, ist also wohl eher ein Hardwareproblem.

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim

  • das war ja auch in meiner Anwenung erstmal nicht so tragisch da der Output auf dem letzten Stand weiterlief und nach einem schnellen Neustart alles wieder da war.


    Bericht geht natürlich auch an den Service...

    Grüße Daniel Wilhelm


    Meister für Veranstaltungstechnik
    -FoH / Monitor Ton
    -d&b Systembetreuer
    -Elektrofachkraft

  • Zitat von "Mister.Lange"

    ...
    Schade das es zu den Kompessoren nicht mehr Infos gibt. Ein Entwickler wird sich ja mal was gedacht haben bei den verschiedenen Möglichkeiten.


    da stimme ich dir zu, mehr infos dazu wären wirklich toll. somit bleibt also nur das eigene ohr.
    anscheinend will man hier aber auch rechtsstreitigkeiten vermeiden, wenn man sagt welche kompressoren da als vorlage dienten.


    die ursprünglichen presets (Eq und kompressor) sollen meines wissens nach z.b. emulationen des 9098 von Amek sein... aber ich kann mich natürlich auch irren ;)

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Zitat von "Mister.Lange"

    -Was macht eigentlich der Punchbag Kompressor (hieß der so?) besonderes. Also wie arbeitet der. Eine kurze Internetrecherche brachte keine Ergebnisse zu den verschiedenen Kompressoren.


    ... meines Wissens eine Emulation des Transient Designers

  • Zitat von "daniel wilhelm"

    Einzig und allein am bisslang wärmsten Tag dieses Sommers nämlich letztes Wochenende hatte ich ein Problem mit dem Pult. Plötzlich blieben die Anzeigen hängen und ich könnte nicht mehr eingreifen. Nach kurzer Zeit wurde auch der Bildschirm dunkel und es erschien folgende Fehlermeldung: 7432.308418 end request io error dev sda sector1741632



    Leider hat sich bisher niemand beim Service gemeldet wegen dem Problem.
    Allerdings lese ich hier auch noch ab und zu mit. ;)


    Laut Allen&Heath lag das wohl an der Temperatur.


    Zitat von "Aus der Bedienungsanleitung der GLD"


    Computer and touch screen technology can be affected by extreme cold. If the
    equipment has been stored in sub-zero temperatures allow time for it to reach normal
    operating temperature before use at the venue. Recommended operating temperature
    for GLD is 5 to 35 degrees Celsius.


    Sollte noch einmal Probleme mit dem Pult bitte beim Service melden, dann wird die SSD getauscht.

  • Hab heute mein Erstes GLD verkauft und mus sagen ich bin noch mehr begeistert als auf der Messe schon.


    Schon in der ersten Stufe durchdacht und vieles was bei der I Live nicht 10 % war gefixed.


    Schön auch die wirklichen Admin Rechte Verwaltung.


    Alles gut.


    Denke mit der hitze, das war einfach unmenschlich und auch für Geräte nicht gerade Förderlich.

  • Zitat von "Mister.Lange"


    - Ich würde gern einen User Key mit 48V on/off belegen können.


    für welche anwendung?



    Zitat von "Mister.Lange"


    - Eine Anzeige des Pegels bei Aufnahme auf USB Stick währe auch sehr toll.


    dieser pegel muss mit dem pegel korrelieren, den du zum aufnehmen ausgewählt hast. du musst also nur den sendpegel anschauen, der sollte sich recht einfach anzeigen lassen.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Ich hatte am Wochenende viele Bands mit wechselnder Besetzung in kurzer Abfolge. Damit ergeben sich regelmäßig einige Änderungen bezüglich der Phantom Power. Im Arbeitsfluss fände ich da eine direkte Taste einfach "flüssiger". Gibt es die an der iLive auf der Oberfläche?


    Zum Recordpegel: Ich habe den Master mitgeschnitten. Der war am Pult mit +6dB bei Peaks zu sehen. In dem File liegt der Peak bei -16dB.

  • Das hab ich auch schon überlegt, aber der Master stand bei -5dB. Das ist alles etwas undurchsichtig. Ich werde einfach bei Gelegenheit mal eine Testserie machen und mal schauen wie sich das so verhält.
    Kann allerdings etwas dauern.

  • Zitat von "Mister.Lange"

    Der [Master] war am Pult mit +6dB bei Peaks zu sehen. In dem File liegt der Peak bei -16dB.


    Willkommen in der Welt der verschiedenen Bezugspegel. Die Differenz zwischen -16 und +6 dB ist 22, sprich du kannst den Bus, den du auf den USB-Rekorder aufnimmst scheinbar auf bis zu +22 dB auf der Pultanzeige (die nur bis +18 dB geht) aussteuern, ohne das die Aufnahme dadurch clippt.


    Real werden es nicht die 22 sein sondern eher nur 21 (oder laut Spezifikation sogar nur 18), denn wie ich am Ende von diesem Beitrag schonmal geschrieben habe, scheint der DSP intern seine 0 dBFS bei umgerechnet +21 dB zu haben (zumindest ist das der Headroom des dSNAKE-Protokolls), das würde ja sehr gut mit deiner Beobachtung hier korrelieren.


    Grüße
    Joern


    Edit: Trotz Korrekturlesen vergessene Wörter ergänzt ...

    Faderfreaks Veranstaltungstechnik GbR

  • Zitat von "Mister.Lange"

    Ich hatte am Wochenende viele Bands mit wechselnder Besetzung in kurzer Abfolge. Damit ergeben sich regelmäßig einige Änderungen bezüglich der Phantom Power. Im Arbeitsfluss fände ich da eine direkte Taste einfach "flüssiger". Gibt es die an der iLive auf der Oberfläche?


    ja


    Zitat von "Mister.Lange"


    Zum Recordpegel: Ich habe den Master mitgeschnitten. Der war am Pult mit +6dB bei Peaks zu sehen. In dem File liegt der Peak bei -16dB.


    dazu hat Twosider ja schon das passende geschrieben.
    die zusammenhänge zwischen dBu und dBFS muss man natürlich kennen.
    laut manual liegt der max output tatsächlich bei +22dBu.
    +22dBu = 0dBFS
    + 4dBu = -18dBFS


    ergo:
    +6dBu = -16dBFS, somit stimmt deine anzeige ;)


    hier wäre es tatsächlich hilfreich, wenn es eine aussteuerungsanzeige im recordingfenster gäbe, dann kann man sich das umrechnen sparen.
    hallo, sörvice, haste mitgelesen? :wink: das ist ein 1A verbesserungsvorschlag für die nächste softwareversion :D

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • Wir haben das GLD mit allem erhältlichen Pipapo seit ende Juli dieses Jahres, auch schon auf VAs im Einsatz.


    Was die vorredner als Gut beschrieben haben muss man nicht weiter aufrollen...


    Workflow ist sehr gut - Funktionen findet man genau da wo man sie erwartet am Pult. Alles schön übersichtlich und aufgrund der fehlenden Anleitung (dieses kleine Heftchen ist eher eine beigabe, weniger nützlich) auch schnell zu erlernen. Hab sowas schon vorher in Foren gelesen, dass A&H schnell ohne Anleitung bedienbar wären, nun selbst erfahren und ich kann dies nur bestätigen.


    Das Pult ist schnell aufgebaut, das dünne Multicore macht richtig Spaß zu verlegen und alles funzt sofort nach dem einschalten - keine Konfiguration nötig (die ist auch nicht möglich!).


    Beim Soundcheck animiert es, den Touchschreen zur EQ einstellung zu verwenden - funktioniert echt toll. Musikplayer liest MP3, FLAC und WAV, Ordner werden ausgelesen aber nicht angezeigt. Die Tracks werden in einer Liste geordnet: "Ordner" - "Dateiname" - wobei der Ordner aber nicht am Display erscheint. Spielt auch tadellos. Eventuell wäre eine "Play only folder contents" und "shuffle Play" Funktion noch nett - habs A&H schon geschrieben.


    Steckt man das dSnake Kabel aus, fallen in den Stageboxen relais ab und der Sound ist aus (nicht wahr? *gg*) - aber ohne Knacksen oder sonnst was. Steckt man es wieder ein dauert es ein oder 2 Sekunden, dann gehts ohne Knackser wieder weiter. Auf der Rückseite des Pultes findet man als Inputs auch 4 Cinchbuchsen (2x Stereo). Beim kauf des Pultes wurden die noch als unsinnig empfunden, aber wie oft hängt ein Handy oder Laptop mit Onboard Sound - oder CD Player da dran. In der Praxis ein sinnvolles Feature.


    Nachteil der Szenenspeicher: Fragt nicht nach ob gespeichert oder geladen werden soll. Somit passiert es schnell, dass was überspeichert wird oder auch nicht gespeichert wird - es fehlt einfach ein Feedback diesbezüglich vom Pult. So war schon mal ein ganzes Setting einer Band garnie gespeichert worden. Hier ist wirklich nachholbedarf angesagt!


    Wir haben die M-DANTE Karte dazu gekauft - funktioniert einwandfrei. Nett ist die Routingmöglichkeit der Karte. Wir verwenden sie als Direct Out der einzelnen Kanäle, ganz zum schluss dann noch die Master und Monitore mit. 64 Kanäle können frei zugeordnet werden - auch der Return der Effekte. Mittlerweile weis ich auch wie die "spinnerei" der Audiante Software am PC zu beherrschen ist. Auf MAC läuft das Zeug einwandfrei (auch wenn ich kein Freund von Apple bin).


    Auf dem Pult läuft Ubuntu Linux. Wie die Hardware genau aussieht kann ich nicht sagen, habs (noch) nicht aufgeschraubt. Der Anschluss einer Tastatur funktioniert (man kann auch die Ebenen von Linux mit ALT+Fx umschalten) oder Channelstrips benamseln. Ob man deswegen eine Tastatur mitschleift ist die Frage...


    Man berichtet immerwieder von Problemen mit verschiednenen USB Sticks, dass sie nicht erkannt werden - hatte dabei noch 0 Probleme. Das einzige war eine externe Festplatte, die nicht erkannt wurde. Das kann aber auch daran liegen, dass sie NTFS formatiert war.


    Vor einiger Zeit hab ich verschiedene Dinge mit den RJ54 Steckern probiert, die will ich euch nicht weiter vorenthalten:


    - Dieses dSnake funktioniert auch mit einer aufgerollten 75m CAT Kabeltrommel ohne Probleme.
    - dSnake über 100MBit Switch (Linksys) funktionierte NICHT - immerwieder Aussetzer im 3 sekunden Takt. 1GBit Switch nicht probiert, da ich keinen habe.
    - dSnake => Dante Karte Primary Slot => vom Secondary übers Core auf die Bühne in die Stagebox - funktioniert überhaupt nicht. Hintergedanke dabei war, Dante und dSnake über ein Kabel zu übertragen. Das geht wohl nur mit Layer 3 Switches.


    Was mir allgemein bei dem Digitalen Zeug immer ein Dorn im Auge ist: Bei einem normalen Analogmulticore, wenn eine Ader defekt ist, passiert bis auf einen Pegelabfall nichts. Oder es fällt ein (1) Kanal aus, oder 2. Bei den Digitalen ist gleich komplett aus, wenn was mit dem Kabel ist. Braucht ja nur wer einen Stuhl draufstellen oder ein Absperrgitter drauf oder oder oder... Macht es hier Sinn ein 2. Kabel mitzunehmen als Ersatz (kosten ja nicht die Welt) - wie schaun da eure Erfahrungen damit aus?


    Fazit:
    Ich bereue in keinster weise den Kauf des Pultes. Ich finds vom Workflow und auch von der Soundqualität (habs im AB Vergleich gehört) besser als ein LS9 von Yamaha. Schöne Features, auch wenn wenige nicht perfekt sind. Alles aber per Firmware ausbügelbar.
    Solide, klein und leicht - auch alleine noch zu Handeln.