Time/Delay/Crossover-Alignment für Dödel

  • Hallo liebe Freunde des gepflegten Einmessertums


    Bei kleinen Installationen sind wir immer wieder vor die Frage gestellt, in wie weit und ob überhaupt ein Crossover-Alignment zwischen Mono-Subs und Tops nötig und möglich ist. Gerade sind wir in einer Kirche am Werkeln, in welcher wir ein Bose-System auf einen DC-One umstellen. Bei dieser Installation läuft der Mono-Subwoofer (15 Zoll-Bandpass) direkt unter der Kanzel (bitte keine faulen Sprüche :D ) und die Tops ca. 7 Meter weiter vorne und 4 Meter höher als der Sub am Rand des Chorraumes.


    Die von einem User hier aus dem Forun in verdankenswerter Weise gemessenen Werte bei einem Original-Panarray-Controller Werte lauten im Uebrigen wie folgt:


    502A:
    1. HP 100 Hz, 24dB slope
    2. Bell 150 Hz, Q=5.0, +4.0 dB
    3. High Shelf 3KHz, 12 dB slope, +12.0 dB
    4. Bell 14 KHz, Q=2.0, +6.0 dB


    502B:
    1. HP 40 Hz, 24dB slope
    2. Bell 50 Hz, Q=4.0, +6.0 dB
    3. Bell 110 Hz, Q=2.5, +6.5 dB
    4. LP 125 Hz, 12 dB slope


    In wie weit bei diesem Controller überhaupt eingegriffen werden kann, weiss ich nicht, da die Installation ursprünglich von einer anderen Firma gemacht wurde.


    Der DC-One verfügt ja über die Möglichkeit des Alignment-Delays und des normalen Delays zwischen den Wegen. Macht es (wenn überhaupt) Sinn, mit welcher Delayfunktion das zu kompensieren? In wie weit könnte es sogar Sinn machen, in einem derart Schallfiffusen Umfeld wie einer Kirche eine grössere Messorgie zu veranstalten um die Gruppenlaufzeiten zwischen den beiden Tops (12 Meter auseinander) und dem Sub zu kompensieren?


    Danke für Eure Tipps!


    4Art

  • Das Problem ist ja bei dieser Aufstellung, dass das Abstandsverhältnis der Zuhörer zu Tops und Subs an jeder Stelle anders ist im Raum.
    Daher stellt sich ja die Frage, welchen Punkt man im Falle eines Messversuchs zu Messen annehmen soll.


    Gruß


    Sebastian

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  • Für was wird der Bass benötigt? Gerade in Kirchen ist Bass ja eher ein Problem als eine Notwendigkeit das wäre es doch durchaus möglich diesen weit weniger Schall intensiv zu fahren so das es im Delay gar nicht so extrem auffallend ist. Ansonsten gilt was schon immer Fakt war, ein gut durchdachtes und ausgerichtetes System ist selbst mit den heutigen mitteln nur schwer in den Griff zu bekommen weil jeder Zentimeter zwischen Top und Sub zählt.

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim

  • 1. Beim Panaray geht ohne Bass gar nichts - geschlossenes System
    2. Regelmässige CD und Videoeinspielungen
    3. Regelmässig spielende Bands
    4. Es gibt durchaus viel komliziertere Räume als DIESE Kirche

  • Zitat von "hunterstudios"

    Das Problem ist ja bei dieser Aufstellung, dass das Abstandsverhältnis der Zuhörer zu Tops und Subs an jeder Stelle anders ist im Raum.

    ist das nicht in JEDEM raum so?

    Zitat

    Daher stellt sich ja die Frage, welchen Punkt man im Falle eines Messversuchs zu Messen annehmen soll.

    ICH würde mir einen zentralen messpunkt, wo zb die meisten/"wichtigsten" zuhörer sitzen (meist am gang/in der mitte der ersten reihen der kirche - so meine erfahrung), raussuchen und mit diesen als ref-punkt beginnend messen...

    No, it's not too loud. You're just too old!
    winners have parties - and loosers have meetings
    Technik haben viele - WIR können sie auch bedienen :)


    vu.gif

  • Wenn kein zusätzliches Geld für Time-Alignment angefasst werden muss, macht es schon Sinn, das zu benutzen. Um 1oo Hz gibt es deutlichen Overlap und das Bose-System ist ja nun schon schrecklich genug, selbst wenn man alle Komponenten direkt übereinander stapelt.


    Abhängig von der Länge des Raumes wird wohl die Mehrheit des Publikums im hinteren Teil des Raumes sitzen, und dort werden sich dann Auslöschungen wahrscheinlich deutlich zeigen, wenn man sich insbesondere nicht um die "7 Meter weiter vorne" kümmert - und um so deutlicher je schlauchförmiger die Kirche nach hinten verläuft.


    Bei solchen Anfragen sind Fotos oder Skizzen des Raumes immer hilfreich.
    Besser als jedes digitale Processing ist das Wählen des richtigen Aufstellungsortes für die Boxen.
    Das gilt ganz besonders in halligen Räumen wie Kirchen.
    Müssen denn die Komponenten so weit auseinander stehen?
    Stereo in der Kirche? Schwachsinn!
    Bei alter Kirchen-Archtitektur ist der beste Ort für Boxen tatsächlich die Kanzel. nicht nur für Bässe, sondern für alle.


    Grüße
    B.

  • Problematisch beim akustischen Crossover ist, daß sich die Crossover-Frequenz spatial verschiebt, d.h. an verschiedenen Punkten im Raum gibt es verschiedene Crossover-Frequenzen, an denen die Laufzeit idealerweise stimmen sollte. Das ist natürlich bei räumlich getrennten Quellen nicht oder nur in engen Grenzen möglich. Also: Sub zu Top würde ich auf wichtige Hörpositionen designen und in Phase bringen. Eventuell kann man z.B. die Subs hinter die Tops bringen, je näher die beiden Systeme räumlich sind, desto größer wird der Bereich, in dem man sie in der Phase angleichen kann. Die elektrische Filterfunktion hat natürlich auch einen Einfluß, man könnte z.B. ein "Loch" lassen, vorzugsweise bei einer Frequenz, die man sowieso aus akustischen Gründen ziehen würde.


    Bei Delays bekommt man es etwas einfacher hin, einen Punkt im Raum zu finden, an dem die Lautstärke beider Systeme (Hauptsystem und Delay) gleich ist, das ist der Punkt, an dem man die Systeme in Phase bringt, an allen anderen Punkten wird eins der beiden Systeme lauter sein als das andere und somit die Phasenverschiebung weniger destruktiv.