Neu: Avid S3L

  • Zitat

    Wenn ich sowas lese, frage ich mich doch glatt: was denn?


    Entschuldige bitte, ich hätte wohl eher schreiben sollen: eröffnet "mir" neue Möglichkeiten.
    Ich habe mich bisher auch noch nicht weiter mit Recording beschäftigt, aber hier habe ich ganz einfach die Möglichkeit ohne zusätzliche Hardware, ausgenommen dem Mac, Recording durchzuführen. Und der virtuelle Soundcheck auf Knopfdruck ist auch ein nettes Feature.
    Was Dir ein S3L neues bringt, kannst Du nur selbst beantworten. Ich bin ganz angetan von diesem System, was sicherlich auch mit den positiven Erfahrungen zusammenhängt, die ich mit anderen Pulten von Avid gemacht habe. Diese Qualität in einer kleinen Kiste zu haben finde ich super.


    Micha

  • Ich gebe mal meine persönliche Kurzzusammenfassung:


    plus


    + Das Format an sich, also der Wegschleppaspekt. Dabei relativiert sich auch das merkwürdige Stageboxenformat. Für "prima wegschlepp" cased man die Dinger eh einzeln und dann ergeben sich durch die geringe Einbautiefe auch sehr kleine Kisten.
    + Recording und VSC, einfacher und schneller geht's nicht, die Grenze zwischwen DAW Controller und Mischpult ist überwunden.
    + Einbinden von plugins und deren endlose Verfügbarkeit, war ja irgendwie klar bei dem 'background' :wink: ( wobei mich bei der Durchsicht der venue offline software eines irritiert: Man kann die plugins zwar prima in ihrer Reihenfolge festlegen, jedoch nicht den insert point im Bezug zum proprietären input processing ?? )
    + encoder mit einer sehr gut ablesbaren nummerischen Wertedarstellung
    + snapshot + eventverwaltung ( erinnert mich sehr an die snapshot und macro Verwaltung der DiGiCos, schätze da ziehen die etwa gleich )
    + AVB Netzanbindung


    minus


    - Man erkauft das geringe Einzelgewicht mit verhältnismäßig vielen Einzelkomponenten und einem damit verbundenen Verkabelungsaufwand.
    - Die S3L hat als Bedienoberfläche erst mal sehr wenig Gemeinsamkeit mit der Schirmdarstellung der GUI, die aus der Venue Mischproduktpalette stammt. Das macht die Orientierung für den Einsteiger unnötig schwierig und die Lernkurve flach, da man das erst mal zusammen bringen muß und Pultbetrieb ohne Schirm ist nicht sinnvoll und nicht vorgesehen. Es gibt daher keine Möglichkeit, sich offline an das Board zu gewöhnen. Da ist wieder das Gefängnis, in dem sich Hersteller befinden, wenn sich User erst mal an eine Oberfläche gewöhnt haben. Hier wurde jedoch Abhilfe versprochen, indem man eine A/B Schalte zwischen einer Venue GUI und einer noch zu schreibenden S3L GUI anbieten will ( ich hoffe, das kommt bald :wink: ) Ich hatte wie Micha doch ganz erhebliche Findungsschwierigkeiten, obwohl ich erklärtermassen sehr aufgeschlossen gegenüber immer wieder neu zu erlernenden Oberflächen bin.
    - Die Bedienoberfläche des Boards hat sehr viele sehr kleine und sehr eng zusammen liegende Taster, Da sehe ich ein ganz erhebliches Fehlbedienpotential für unbeabsichtigte Tastendrücke. Ebenso ist der Steifen mit den 4 soft touch Berührungsfeldern in einem, naja, "Abstützbereich" der Konsolenvorderkante und ebenfalls fehlbedienungsprädestiniert.
    - Der Preis ist doch relativ 'erwachsen' für ein "Personal Mitschlepp Mischpult", auch wenn das Teil noch als DAW Controller im eigenen Studio stehen kann. ( Vielleicht auch ein Grund für die nachmittägliche Altherrenrunde )


    Ob mir das jetzt Lust auf mehr gemacht hat, weiß ich noch nicht so genau. :wink:

  • So, dann will ich auch mal berichten, vorab, die grundsätzlich positiven Aspekte der Venue Serie werde ich jetzt nicht wiederholen, daher wird die liste mit den negativpunkten länger,
    Bedeutet aber nicht das ich mehr negatives sehe, insgesamt sehe ich darin einen weiteren guten Schritt Richtung Flexibilität zwischen den Komponenten Oberfläche-preamps-Mix Engine.
    Noch ist auch nicht alles fertig, ist eben die erste auslieferungsversion :)


    Pro:
    Gutes gesamtsystem, AVB als hoffentlicher zukuntsstandard,
    Modular, Komponenten (in Zukunft) auch für andere Dinge nutzbar.
    Einbindung des medienplayers mit faderstart etc. Gut gelöst, sowie auch die Recording
    Funktion mit automatischer Track-Stückelung.
    Oberfläche wertig.
    Eine Nutzung von zwei surfaces ist wohl in Planung, somit endlich 32 fader zum mischen in digital und trotzdem kompakt
    Stageboxen im laufenden Betrieb wechselbar, somit für drum Riser etc. Nutzbar


    Contra:
    Preis, könnte niedriger sein um ein echter Renner zu werden.
    Surface: wenn schon eine Zweiteilung in der oberen Reihe zwischen Kanal und global,
    Dann bitte auch mit optischer Trennung, die farbigen LEDs reichen mir da nicht.
    Die Aufteilung der fader Sektion ist wie schon von anderen festgestellt etwas schräg, ein paar weiße Linien zwischen den Kanälen wäre hilfreich um zu sehen welcher select Button und welche LED-Meter kette zu welchem Kanal gehört, fehlbedienung garantiert.
    Noch ist das Surface nicht DAW tauglich
    Multi-Select und Multi-Asign finde ich etwas zu ähnlich vom Namen, und da waren noch mehr im Club die auf der falschen Fährte waren :)
    Noch ist unklar ob bzw. Wann die stageboxen über AVB auch für andere Dinge nutzbar werden.


    Drauf mischen kann man sicherlich :)

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio