Empfehlenswerte analoge "Alte Recken"

  • So ein SC Europa ist auch eine ganz andere Konstruktionsklasse als so'n A&H ML Kasten. Allerdings wiegt die Europa auch dementsprechend: 350kg mit Case! Und das bei 2,50 Meter Breite. Die SC Europa war die Klasse über der Vienna Baureihe, und der Vorläufer vom Serie 5. Wenn euch das Pult interessiert könnt ihr das bei Desch in Monatbaur anschauen.

  • Gewicht wäre dank Festinstallation überhaupt nicht das Thema...


    Etwas anderes ist die Breite... 2,50m ist schon heftig. Alles über 2m wird ziemlich knapp am Pultplatz, aber man kann ja bekanntlich alles möglich machen, wenn man nur will.

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    Um Fragen vorzubeugen: Nein, ich habe nichts mit dem DJ-Versandhandel zu tun! ;)

  • Passt auch auf wegen den Insertwegen... Hab damals in meinem alten Betrieb mal ne zugemietete MH2 verkabeln dürfen, die - anders als die sonst dort verwendeten Pulte - symmetrische Inserts hat. Da durften mal schnell nen paar Kabel noch organisiert werden. Nicht dass euer vorhandenes Outboard nichtmehr dran passt ;)


    Ansonsten gibts Vienna 2 auch im gewünschten Budget ;)

  • Hallo,


    Ich würde als alter Recke :D und MIDAS Liebhaber :D von den gesamten SMD +Flachbandkabel bestückten Midasconsolen (Legend ,Verona und auch Heritage) abraten und zur Soundcraft Verarbeitung habe ich eine nicht so gute Meinung.
    Wir haben mit unseren gepflegten XL200/3/4 nur minimale Probleme,weil das einfach eine andere Liga der Verarbeitung +Bauteile ist!Nicht umsonst lies sich der FOH Mann von Green Day eine persönliche Midas XL200 für die aktuelle Tour aufarbeiten und nicht eine Heritage.Auch würde ich ein Einzelkanal-Modulpult vorziehen und einen Spare Input dazu,deshalb keine A&H ML ,obwohl die gut verarbeitet sind.
    Die Preamps+Eq der XL200 sind sehr beliebt,ich habe eine 16er XL200 in ein Rock-Tonstudio als Preamp/Summierer verkauft und auch der FOH Mann von Lindenberg hat eine eigene Midas Xl200.Schön wäre eine gepflegte XL200 40er Rahmen,so wie wir eine verkaufen :D


    Lieben Gruß Peter

  • Zustimmung!
    Wenn schon analog und gebraucht, dann aber bitte echt.
    Die meisten alten, robusten, modularen Pulte haben doch ihre Nachfolger in "Billigbauweise" mittlerweile überlebt.
    Ich hatte noch keines dieser Dinger (Legend, Verona, MH3, alle A&H...) in der Hand, das nicht nach ein paar jahren gezickt hat.
    Aber unabhängig davon behaupte ich mal, dass keine der alten Damen ohne einen gewissen Pflegeinsatz ohne Probleme ewig spielt.
    Der Unterschied ist nur, dass das bei den Modularen noch sinnvoll möglich ist.


    Meine persönlichen Erfahrungn:
    An den Sound und die Filter von MIDAS kommt nix ran. Persönliche Favoriten sind die Heritages mit denen ich auch noch keine ernsten Probleme hatte - allerdings benutzte ich grundsätzlich keine Automation bzw. schalte die ab.
    Beim XLs kenne ich so ein paar Macken, die man nicht "wegpflegen" kann (z.B. Pad ohne Funktion). Der Analogfan hat aber kein Problem damit vor jedem Gig, den Schalter einmal zu benutzten, damit er sicher seinen Job macht.
    Ich werfe mal noch Soundcraft S4 ins Rennen. Ist allerdings mit TT-Insert, die auch die einzige mir bekannte Schwachstelle darstellen.
    Habe dieses Jahr einen offen gesehen und fand es schon toll, wie die früher so gebaut haben mit vergoldeten Kontakten.......

    ...Holz ist braun!

  • Die allgemeine Meinung scheint ja wirklich zu Midas XL oder Heritage und der Soundcraft MH/Series 4/5-Serie zu tendieren... Das deckt sich ziemlich mit meiner eigenen Meinung.


    Symmetrische Inserts würden mich persönlich auch nicht stören. Kabel kann man tauschen, und unanfälliger ist das System auch.

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  • Nun ja, die üblichen Verdächtigen...


    Lahme Insert-Buchsen, aber die kommen ja immer mal wieder vor und sind durch stecken eines Brückensteckers ja schnell aus der Welt geräumt. Das waren aber bisher die einzigen Probleme, eben wegen derer wir das pult halt auch schon x mal offen hatten...


    Jetzt gehen so langsam auch die Kanalzüge über die Wupper und deshalb ist die Entscheidung gefallen, dass das Pult weg kommt und Ersatz her muss. Irgendwann ist so eine Kiste eben auch “totrepariert“ und es lohnt sich nicht mehr, da im großen Stil Hand anzulegen nur um jeden Gig neue Sachen zu entdecken, die gerade wieder nicht gehen.... ;)

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  • Da hast du Recht, allerdings neigen manche eher dazu, andere weniger. Und das K2 ist nun mal dafür bekannt eine kleine Zicke zu werden im Alter...


    Dazu hoffe ich einfach an ein Pult zu kommen, dass in einer ganz anderen Verarbeitungsklasse liegt oder eben einfach noch nicht so oft offen war und geflickt und geflickt wurde.

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  • zicke trifft für das k2 gut zu :D dennoch liebe ich es... (ok analog hab ich auch für mich noch kein geileres pult bedient. bin ja noch nicht so lange dabei wie ihr 8) )


    bei dem hier hat so ziemlich alles nachm flachbandtauschen wieder funktioniert. ein paar insert buchsen muss ich noch wechseln. gerade bei gruppen ist das ärgerlich, wenn man in die nix stecken kann.
    das hier werde ich wohl totreparieren, bis ich irgendwann das geld fürn neues hab.

  • Es ist ein schönes Pult, das auch ziemlich gut klingt... Vor allem fängt es erst richtig an zu rocken, wenn in den Kanälen auch mal die +10-LED blinkt. ;)


    Es ist allerdings eben unwahrscheinlich zeit- und nervenraubend, wenn man bei jedem Gig auf's neue bangen muss, was denn jetzt schon wieder nicht funktioniert. Wenn dann noch (zu recht) etwas grantige Fremdmischer hinter einem stehen und man nur noch am Fehler suchen ist, hört es spätestens auf mit dem Spaß.

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  • Genau das wird Dir aber auf Dauer mit JEDER gebrauchten Analogschüssel passieren.
    Da sind einfach hunderte Schalter, Potis, Fader und Steckverbindungen, die alle vor sich hin oxydieren und durch die das Signal einfach durch muss.
    Und das wird bei jahrelanger Nichtbenutzung nur noch schlimmer.
    Ich hatte in den letzten zehn Jahren genau 1 Erlebnis bei dem ich mit dem Analogpult zufrieden war - und das war ne top gepflegte XL4 mit 2 25HE Racks voller top Outboard nebst fittem Babysitter.
    Alle anderen (zugegebenermaßen wenigen)Analogjobs von AH GL4000 bis Heritage3000 waren IMMER mit ausfallenden Inserts, nicht routbaren Bussen oder defekten Kanälen verbunden.
    Oft leider auch als temporärer Fehler während der Show. :shock:
    Das ist auch der Grund, warum ich analoge Mischpulte mittlerweile generell verweigere.
    Wenn kein passendes Digitalpult besorgt werden kann, bringe ich gegen Gebühr eins mit oder sage den Job ab.

  • Jetzt behaupte aber bloß nicht dass digitale Schüsseln frei von Zicken sind...


    Da sind Teilausfälle, Freezes und ähnlicher Mist das Problem, die teilweise eben nicht mal eben durch aufmachen und reparieren zu lösen sind...


    Ich mache ja mittlerweile auch die meisten meiner Jobs auf digitalen Pulten, das heißt aber noch längst nicht, dass die Kisten per se zuverlässiger sind als analoge Pulte. Ich habe zum Beispiel in eben diesem Club, in der die K2 ersetzt werden soll, letztens eine Produktion mit einer X32 gehabt. Ich selbst mag das Pult und finde es auch bedienungstechnisch und klanglich nicht übel. Bisher hatte ich keinen Grund zur Klage. Und was macht die Kiste (zum Glück bei den letzten 2 Stücken vom Gig)? Totaler Freeze der Oberfläche. Audio lief zwar weiter, allerdings ließ sich nichts mehr verändern...


    Und wenn ich mir überlege dass ich ein wichtiges Konzert im Club habe und das (wie auch immer geartete) digitale Pult meint, kurz vorm Gig einen Totalausfall zu haben? Dann steht man doch ziemlich dumm da. Aanalog beschränkt sich das Problem meistens auf kleine Teilbereiche, digital kann es aber auch mal passieren, dass das System komplett und am Stück einfach streikt. Und dann geht das Gebastel und Geschwitze los...


    Versteh mich nicht falsch, ich bin kein Verächter von digitaler Technik. Sie hat mehr Vor- als Nachteile! Gerade wenn es um Gewicht und Platz geht ist es ja mittlerweile der blanke Horror, mit viel Kupfer und einem großen analogen Frontplatz unterwegs zu sein und das ganze Zeugs immer neu verstrippen zu müssen.
    In einem Club relativiert sich die ganze Geschichte allerdings wieder, da dort Gewicht eben keine Rolle spielt und an der Verstrippung nur im Bereich der Inserts und maximal der Ausspielwege etwas geändert werden muss von Gig zu Gig.

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    Um Fragen vorzubeugen: Nein, ich habe nichts mit dem DJ-Versandhandel zu tun! ;)

  • Mein Tipp: kauf dir die gebrauchte 32CH Yamaha M7 für 8kEuro. Das kennt jeder, es läuft zuverlässig und bietet ausreichenden Nutzerkomfort. Für etwas weniger Geld könntest Du ein gebrauchtes A&H T112 mit den 48er Stageboxen bekommen. Das ist auch ok.
    Ein analoges Pult würde ich ehrlich gesagt auch nicht mehr dauernd reparieren wollen. Sofern es doch ein Analogpult werden soll kann ich aus den vorstehenden Reparaturgründen nur zu einem Yamaha PM3500 raten. Alles andere -auch die Midas XL200 und größere Soundcraft - haben sehr viele Relais, Schalter und Flachkabel verbaut. Da ist irgendwie immer was "dran".
    Yamaha hatte allerdings bei den "P" Pulten eine wesentlich bessere Verarbeitungs und Bauteilequalität als die englischen Mischpulte. Von daher...

  • Ich würde wegen der Reparatur Thematik folgende Dinge mit in Betracht ziehen:


    Ersatzteilversorgung (mal bei den Herstellern und vertrieben nachfragen)
    Möglichst neue "alte" kaufen, also Pulte die nicht schon 15 Jahre alt sind, sondern die noch recht spät neu erhältlich waren (a@h ml Serie z.b. )
    Evtl sogar mal schauen ob es nicht noch neue Pulte gibt, Altair bietet auf der Website das Electra noch an, APB Dynasonic hat auch eine "Kollektion".


    Noch nicht genannt wurde das Audient Aztec, und bei Desch steht eine Gamble EX56 herum, das wäre ja mein (zugegebenermaßen nicht sehr sinnvoller) Traum :)


    Viel erfolg bei der Suche :)

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

    http://www.noon.ruhr


    Application Support Engineer - HK Audio

  • Hallo


    Hier kurz unsere Erfahrung mit analogen Konsolen, die wir seit Jahren und immer noch im Einsatz haben:
    Midas Verona 400:
    Schöner, warmer Sound, EQ greifen genau da, wo wir es gern haben. Immer noch gerne gesehen und teils gewünscht statt "digital". Praktisch sind die 8 Stereo Inputs für Effekt Returns, Zuspieler... Jedoch ist die Konsole groß, schwer (alleine schlecht bis gar nicht zu handeln beim Aufbau)
    Soundcraft Series Two:
    8 Aux Sends auf relativ kleinem Raum (damit geht schon was), große Pegelanzeigen je Kanal, kann "jeder" auf Anhieb bedienen, Mute Szenen (Für Theater oder ähnliche Anwendungen interessant) Kann von einer Person (mit Wippe natürlich...) ruck-zuck an den Start gebracht werden.


    Beide Konsolen haben je nach dem natürlich Vor/Nachteile und sind unterschiedlich im Sound. Mit der anzahl von Kanälen sind wir immer hin gut gekommen. Bisher hatten wir keine Probleme, keine Ausfälle. Alles auf Harting bei uns und mit unterschiedlichen Multicores auch "untereinander" bei uns kompatibel. Wir haben sogar noch ein "analoges" Bühnenrack mit Stagebox und EQs für's Monitoring im Einsatz. Keep it simpel! Siderack mit etwas Peripherie ist bei beiden Konsolen erforderlich,- iss ja klar.
    Die Soundcraft steht sogar momentan zum Verkauf, da diese (leider) immer weniger im Einsatz ist seit dem wir eine X32 haben...


    Viele Grüße


    Norbert

  • Soundcraft Series Two war in meiner erfahrung ein aufgebohrtes "Spirit".
    ich fand es klanglich ein bisschen harsch. die bedienung war fummelig und eher für kleinere hände gedacht (die auxpotis des nachbarkanals liessen sich in hektischen situationen auch mal "aus versehen" verstellen)
    ansonsten war das pult für das geld damals trotzdem sehr interesant, keine frage! es war eines der ersten pulte mit 8 auxwegen in der niedrigen preisklasse. ich hätte mir fast mal eines gekauft, es gefiel mir aber klanglich nicht so. damals habe ich mich dann doch für ein gebrauchtes K3 entschieden, was ich danach keine einzige sekunde lang bereut habe.


    gegenüber dem K2 wäre die Series Two definitiv ein rückschritt. ich bin mir sehr sicher, dass der threadstarter tatsächlich etwas besseres sucht. :wink:

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang