Gitarren Brumm neben der ICE-Strecke

  • Nabend Kollegen,


    hab morgen ne Show in einem ehemaligen Bahnhofsgebäude.
    Heute schon aufgebaut und die PA läuft brummfrei.
    Sobald einer der Gitarristen sein Brett eingestöpselt hat, haben wir unglaubliches Brummen und Gezirpe schon auf den Gitarrenamps, abhängig davon in welche Richtung der Gitarrist sich dreht.
    Störungen hat man ja häufiger bei Gitarren und so aber DAS hab ich in 30 Jahren noch nicht gehört.
    Wir spielen aber ca. 2 - 5m neben der ICE Strecke mit Oberleitungen.
    Kann das die Ursache sein?
    Angeblich hat ein Elektriker extra Anschlüsse gelegt, die wir auch benutzen... leider kein Unterschied zu den normalen Steckdosen im Raum
    Hat jemand ne Idee?
    Sobald das Gitarrenkabel nicht mehr in der Gitarre steckt ist Ruhe..


    Schönes Wochenende


    PS: Können Trenntrafos helfen?

  • Elektromagnetische Einstrahlung. Also über die Luft quasi.
    Entweder dein Gitarrist spielt Humbucker pickups oder die müssen das e-Netz, die Oberleitungen und Trafos am Bahnhof lahmlegen.
    Mit single coil ist in der Umgebung nix zu machen.
    Falls es auch mit humbucker starke einstrahlug gibt, mal checken, ob es an der unsymmetrischen Pedal Board Verkabelung bzw. einer langen unsymm. Zuleitung liegt oder an der Gitarre selbst.
    Sonst auf Klarinette oder so umsteigen, die brummt garantiert nicht ...
    Deine Beschreibung klingt tatsächlich so, als ob er Single coil spielt. vielleicht muss er mal in den sauren Apfel beißen und für dieses Konzert auf Humbucker schalten...
    Viel Glück (kannst du in diesem Fall brauchen...)

  • N´ Abend - solche Klassiker gibts sehr gerne im Marks in Hamburg, im Bürgerhaus Stollwerk in Köln, in irgendsoeinem Kulturbunker Bonns nahe der rechtsrheinischen Bahnlinie - und in hunderttausend anderen Läden, die neben einer Bahnlinie oder irgendwo neben extrem dicken Drähten liegen. Ein Bekannter hatte mal ein Tonstudio unter eine Überlandleitung, praktisch direkt neben dem nächsten Trafo für seinen Stadtteil. Nach drei Monaten Ärger hat er das Studio jetzt woanders.


    Das, was da nervt, kommt durch die Luft und hat (meiner Erfahrung nach) keine Chance auf Abhilfe durch Trafos. Die elektrischen Felder rund um so eine Leitung sind scheinbar ganz beachtlicher Natur.

    Kein Applaus für Scheiße!

  • Tja schade... ich habs befürchtet... und gehofft das hier vielleicht jemand einen Trick hat den ich noch nicht kenne.
    Und die Trenntrafos helfen ja nur wenn man Störungen schon im Netz hat.. das läuft aber ganz gut.. wie gesagt in der PA ist Ruhe..


    Aber in der Stärke hab ich das noch nie gehört und eigentlich ist die Show soo nicht spielbar.
    Naja Augen zu und durch.

  • Howdy


    Wenn es unbhängig von der Schalterstellung der Les Paul brummt, besteht vielleicht ein kleines bißchen Hoffnung. Dann könnte das Brummen in das Klinkenkabel induziert werden.
    Ich habe mir dafür mal ein Spezialklinkenkabel gelötet. Es besteht aus einem Mikrofonkabel (zwei Adern plus Schirm), bei dem rot auf dem Tip, schwarz auf dem Ring geht. An der Gitarrenseite wird der Schirm nicht aufgelegt, auf der Ampseite wird er auf den Ring gelötet.
    Die Idee dafür kommt von dieser Seite: http://www.rane.com/note151.html


    Gruß
    Rainer

  • Wobei es die Oberleitung selber nicht sein kann.
    Bahnstrom hat 16,7Hz und keine 50, wie im allgemeinen Netz.


    Ein so tiefes Brummen ist es aber wohl nicht?


    Es gibt doch als App fürs Handy diverse Feldstärkemesser, vielleicht lässt sich damit klären, wo das Störfeld genau herkommt.
    Möglicherweise ergibt erst Gitarre plus Amp genau dieses stören und man kann den Amp umstellen?

    Machen Sie das hauptberuflich oder verdient die Frau dazu?

  • Meiner Meinung nach hilft da nur eine Art faradayischer Käfig um den Klampfer herum. Am besten geerdet draußen an den Schienen. :wink:
    Das Problem dürfte die Einwirkung des elektrischen und daraus resultierenden magnetischen Felds aufgrund der hohen Spannung direkt auf den Abnehmer sein.
    Praktisch hat man da eine Art Trafo vor sich, der seine Spannung dann ins Kabel schickt.
    Einfach ausgedrückt.
    Der Abnehmer is ja im Prinzip nix anderes als ein Magnet, um den'n Stück Draht gewickelt ist.
    Netzfrequenz spielt da auch seine Rolle; je niedriger desto problematischer.


    Probier doch mal so am Gate rumzuspielen, das wenigstens in den Spielpausen Ruhe ist..

    Never stop a running System

  • Funkstrecke statt Kabel hilft da mEn am schnellsten und nachhaltigsten. Niederfrequente hohe elektrische Feldstärken regen gerne aus der Kapazität des Kabels und des Verstärkereingangs und der Induktivität der Pickups diverse parasitäre Schwingkreise an. Theoretisch geht auch symmetrieren: 2 DI-Boxen "back to back" mit XLR verbinden, die an der Gitarre muss aktiv und batteriebetrieben sein. In der Praxis liefern viele E-Gitarren leider nicht genug Pegel dafür. Ausprobieren!

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • Zitat von "niggles"

    Theoretisch geht auch symmetrieren: 2 DI-Boxen "back to back" mit XLR verbinden, die an der Gitarre muss aktiv und batteriebetrieben sein.


    Interessanter Ansatz, die Lösung war mir unbekannt- danke :wink:
    Aber wieso back to back? Was passiert, da mehr als wenn nur back...steh da grad auf dem Schlauch.
    Besinnliches Weihnachten den Kollegen
    Andy

    Wer Augen hat der höre ------- besser?

  • Zitat von "andy006"

    Interessanter Ansatz, die Lösung war mir unbekannt- danke :wink:
    Aber wieso back to back? Was passiert, da mehr als wenn nur back...steh da grad auf dem Schlauch.


    Weil nicht nur der Gitarrenausgang sondern auch der Ampeingang unsymmetrisch ist..

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • So wie geschildert hilft alles nichts, da ja anscheinend die Tonabnehmer der Gitarre den Brumm einfangen und madmax hat es auf den Punkt gebracht: faradyscher Käfig.


    Also steckt den Gitarristen in einen Käfig und erdet diesen oder tütet die Gitarre in Alufolie ein und erdet diese. Letzteres ist nicht wirklich praktikabel, ersteres schon und könnte gar sogar ein Showelement sein.


    Gogotänzerinen sind ja auch oftmals in Käfigen, wobei dies meist andere Gründe hat.


    Grüßle,
    michael

    Laut heisst nicht immer gleich gut und toll und wer schreit ist meist im Unrecht.

  • Soo Gig vorbei.
    Ich will euch kurz über die Lösung bzw. Nicht-Lösung des Problems informieren.


    1. Funksystem
    Überhaupt keine Besserung, also 0%


    2. Ortswechsel des Gitarristen
    Überhaupt keine Besserung, also 0%


    3. Andere Amp mit Pedalboard und diversen Tretminen
    Ursprünglich wars ja ein Line 6 OHNE externe Effekte, also einfach mit Klinke Giatrre in Amp... fertig Megabrumm
    Neuer Amp (Mesa Boogie 20 Jahre alt) plus diverse Effekte, mit kurzen Klinkekabeln... verschiedene Veschaltungen ausprobiert... und siehe da.. Erfolg (na ja sagen wir von 100% Brumm gabe es noch, je nach Stellung 20-30%


    Damit mussten wir dann und konnten aber auch leben.
    Aber witzig die Lösung mit den meisten unsymetrischen Verbindungen hat das Rennen gemacht.
    Und das nächste mal denke ich über Gogo-Girls anstelle des Gitarristen nach.. :D Auch ohne Käfig..


    Frohes Fest