Zulässigkeit von plate Amps in alternativen Gehäuse

  • Eine Frage an die Elektriker,


    Wie sieht es mit der Zulässigkeit von "selbstbau" aktiv Boxen bzw. Ausgelagerten aktiv amp Modulen aus?


    Es gibt ja relativ strikte Richtlinien wann ich selbst gebaute Elektrogeräte in Umlauf bringen darf.
    Mir geht es jetzt um Module (konkret Hypex PSC.400) die eigentlich zum bauen von Self powered Lautsprechern gedacht sind.


    Wenn ich diese jetzt statt in das Lautsprecher Gehäuse in ein alternatives rack Format einbauen lasse von einer Fachkraft, darf ich das? Die Module selbst werden nicht verändert, lediglich die powercon Anschlüsse werden auf eine 19" blende verlegt.


    Das ganze wird mit Hilfe von 19" blenden für die Luftzufuhr komplett geschlossen, es können also keine stromführenden Bereiche angefasst werden.


    Meinungen? Ideen oder Voraussetzungen?

    Privater Account mit meiner persönlichen Meinung.

    Sollte es ein Problem mit meiner Neutralität zu einem Thema geben mache ich das im Beitrag kenntlich. :thumbup:

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  • Zitat von "Karel Noon"

    von einer Fachkraft


    du hast die Antwort schon fast selbst geschrieben wann du das darfst ;)
    Jede Elektrofachkraft nach DIN VDE darf das machen und weiß auch was dabei zu beachten ist. Alle anderen: Finger weg!

  • Danke für die Antwort Andi, so ähnlich hab ich mir das aus meinen Kenntnissen auch gedacht, da diese Kenntnisse aber endlich sind frage ich lieber noch mal in die Runde ob jemandem etwas einfällt was ich dabei übersehen könnte.


    Also weniger bei der technischen Ausführung, da habe ich jemand kompetentes, sondern eher ob das evtl. Schon ein neues gerät ist durch die Andersartigkeit der Ausführung?!?


    Ich werde auch mal Bilder vom probeaufbau posten.

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  • Die Teile sind mWn SK1. Wenn du sie in ein Rack einbaust müssen alle von aussen berührbaren Metallteile (Griffe, Schienen, Butterflies...) mit PE verbunden werden. Das ist mEn bei den üblichen genieteten Racks ein unverhältnismässig hoher Aufwand. Besorg dir lieber ein Platinenmodul ohne Montageplatte und bau das in ein ganz normales 19"-Metallgehäuse ein.

    Economics in eight words: "There ain't no such thing as free lunch."

  • SO, jetzt mal ein Paar Fotos, wie gesagt, das ist erst der Probeaufbau, also wenn ihr da was seht was evtl. nicht in ordnung ist könnt ihr gerne einen hinweis geben, aber bitte in vernünftigen Tonfall :wink:


    Danke auf jeden fall für den Tip/Hinweis mit der Masse, ich hatte mir das gedacht, mich aber noch nicht mit meinem Kumpel darüber unterhalten wie genau wir das machen.


    http://www.directupload.net/file/d/3538/dedrdyai_jpg.htm
    http://www.directupload.net/file/d/3538/d9er87jd_jpg.htm
    http://www.directupload.net/file/d/3538/jwuqbwak_jpg.htm
    http://www.directupload.net/file/d/3538/46yladl9_jpg.htm
    http://www.directupload.net/file/d/3538/ouvmtvkm_jpg.htm
    http://www.directupload.net/file/d/3538/jcox2xh9_jpg.htm

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  • Zitat von "niggles"

    Die Teile sind mWn SK1. Wenn du sie in ein Rack einbaust müssen alle von aussen berührbaren Metallteile (Griffe, Schienen, Butterflies...) mit PE verbunden werden. Das ist mEn bei den üblichen genieteten Racks ein unverhältnismässig hoher Aufwand. Besorg dir lieber ein Platinenmodul ohne Montageplatte und bau das in ein ganz normales 19"-Metallgehäuse ein.


    Den PE vermiss ich auf den ersten Blick hier auch. Also um auf die Frage zwecks neuem Gerät einzugehen:


    Für mich ist die Endstufe in einem Case zwar immer noch eine Endstufe - aber da du diese ja fest mit der Rackwanne, den Reckblenden, etc. verbaut hast, hast du ein neues Gerät erschaffen, dass erst einmal überall die gleichen Anforderungen wie das eigentliche Grundelement erfüllen muss. Das heißt: jedes bescheuerte Metallteil - von der Montageplatte bis hin zum Casegriff wo man von innen an das Metall kommt muss geerdet werden!


    Mir würde da noch diese mögliche Lösung einfallen: Das ganze in ein 19" Gehäuse bauen und schon muss man nur noch das Gehäuse erden, da ein abgegangener Draht dann ja nur noch bis zum Gehäuse kann und nicht mehr bis zum Griff / Rackschiene / Butterfly, etc.


    Ansonsten: Wozu so viele Powercons durchpatchen? Des kostet doch nur Unmengen an Geld und es ist nur viel zu viel, was man irgendwie verlieren kann.. 1x in, 1x out und den Rest intern verdrahten is doch viel angenehmer. Die Erdung musst du ja eh überall verbinden - denn es muss ja sichergestellt sein das die Erdung immer vorhanden ist. Auch wenn nur eine Endstufe eingesteckt ist (egal welche)! Und du quälst den Prüfer bei der nächsten BGV A3 bzw. der Inbetriebnahmemessung nicht so ;)

  • Wow, schöne Arbeit!
    Ich denke, der größte Vorteil wird der Preis sein, wenn man die Arbeitszeit zur Verarbeitung nicht rechnet.
    6x Lab IPD1200 brauchen nicht viel mehr Platz, sind netzwerkfähig, aber sicherlich teuerer.
    Ich könnte mir vorstellen, dass du da bestimmt einige Tage gesessen bist, bis du dir das ausgedacht und umgesetzt hast.

  • Hallo Karel,


    Du gilst für dieses Gerät als "Inverkehrbringer" und bist damit u.a.für die Sicherheit verantwortlich.
    Ob Du das Gerät nur für dich benutzt oder später mal verkaufen willst lasen wir mal außen vor, aber auch wenn nur Du dieses Gerät nutzt ist es immer Möglich dass eine andere Person mit dem Gerät in Berührung kommt.
    Allein deshalb musst Du alle Regeln der elektrischen Sicherheit einhalten. Das heißt, alle berührbaren metallischen Teile müssen in das Erdungskonzept einbezogen sein. Das wurde oben ja schon erwähnt. Auch müssen alle Erdungsanschlüsse korrekt gekennzeichnet sein.
    Allein aus diesem Grund kommst Du eigentlich um ein eigenes Gehäuse nicht rum, ein Case mit offener Elektronik und Blenden wird diese Anforderung nie erfüllen können.
    Ist bei Deinen vielen Powercon Anschlüssen sichergestellt, dass egal wo ich mein Anschlusskabel einstecke immer die sichere PE Verbindung aller berührbarer Teile besteht? Natürlich immer mit dem geforderten Schutzleiterwiderstand?


    Auch ich seh dafür nur eine mögliche Bauweise: geschlossenes Gehäuse möglichst mit einem Stromeingang.


    Dies soll keine Kritik sein sondern Punkte zum Überdenken.


    Gruß
    Insomnia

  • Zitat

    geschlossenes Gehäuse möglichst mit einem Stromeingang


    Es gibt auch durchaus Endstufen mit 2 Netzsteckern, daran kann es also nicht scheitern.


    Die 6 Module ziehen (wahrscheinlich) einfach zuviel für eine Phase - deswegen 6x in/out reinzuschrauben halte ich halt auch etwas übertrieben, auf der anderen Seite läßt sich so ein defektes Modul einfach stromlos machen. Die Erdung sollte natürlich trotzdem so ausgelegt sein, daß die Erde bei egal welchem Strom-Eingang Kontakt hat. Die Rackwanne würde ich auf jeden Fall miterden.


    Produkthaftung ist auch ein Thema. vergl. http://www.ihk-niederrhein.de/…kblatt_Produkthaftung.pdf oder http://de.wikipedia.org/wiki/Produkthaftungsgesetz
    Auf der anderen Seite handelt es sich ja grundsätzlich erstmal um geprüfte und zugelassene Fertigmodule.

    Biete: Zeitrafferaufnahmen, z.B. vom Konzert oder Bühnenaufbau
    zur Miete: TW Audio Sys One B30/T24, M15, Global 4 Punkt Truss, Le Maitre Trockeneisnebel, A&H GLD80, QU-24, ew100 1G8, Nexo PS10 + PS15
    aktuelle Gebrauchtgeräte

  • Zitat von "djobi"

    auf der anderen Seite läßt sich so ein defektes Modul einfach stromlos machen.


    korrekt, aber auch hier muss gewährleistet sein, dass auch wenn ich ein oder mehrere Module ausbaue die korrekte Erdung für den Rest vorhanden ist.


    Die PE Verbindung soll Sternförmig aufgebaut sein und darf nicht beim Lösen von Geräte- oder Befestigungsschrauben gelöst werden.


    Gruß
    Insomnia

  • Da das einzelne Modul T5A intern abgesichert ist kann man max. 3 Stück an einen 16A Anschluss zusammenfassen. Ich für meinen Teil würde hier also eine Verteilung vom 16A CEE bevorzugen damit es erst gar keine unbestimmten Umstände geben kann (z.B. beide, oder drei 16A Schuko/Powercon in einen Dreifachstecker an einer 16A Schukodose). Ich würde je 2 Module auf eine Phase anschließen, zusätzlich würde ich jede Phase nochmal mit einem Automaten Absichert das ich zur Not auch Zugriff von außen auf die Stromzufuhr habe. Hiermit wäre es dann auch recht einfach das ganze System an sich mit einem Schutzleiteranschluss ab zu sichern da man eh einen Verbindungspunkt der Schutzleiter herstellen muss. Ich würde hierfür einen Schweisbolzen auf der Rackwanne anbringen, man kann aber genau so gut wie bei jeder Chinakiste zu sehen ein Loch bohren, ne Schraube mit möglichst flachem Kopf verwenden, diese auf die Rackwanne mit Zahnscheibe und zwei Muttern Doppel kontern und dort dann alle Schutzleiter zusammenführen und mit Zahnscheiben und zwei Muttern oder Sicherungsmutter sichern. Den Rest würde ich mit Hutschiene und aufgeclipsten Verbindungselementen ausführen. Wenn das ganze dann noch die BGV A3 Prüfung übersteht ist doch alles ok.

    In meinem Lexikon fehlt das Wort unmöglich!


    ASR Computer & PA Technik
    André Ruhnau
    Rosenstr.6
    78598 Königsheim

  • Vielen Dank für die rege Teilnahme und die guten tips, produkthaftung ist das was ich vermutet hatte aber nicht sicher war, ich will das zwar nicht verkaufen (wer sollte so etwas spezielles auch wollen), aber durch die Vermietung kommt es ja schon zur Überlassung an andere.
    Die Art des Gehäuses ist schon recht sicher fix, ich werde sie aber noch mit dem Profi überlaufen um die evtl. Erforderlichen Änderungen vorzunehmen insbesondere zum Thema Schutzleiter.
    Die stromzufuhr ist tatsächlich ein Punkt an dem ich noch überlege, in dieser Variante ist es recht einfach ein Modul zu tauschen, und ich muß an einem Modul nichts verändern außer die powercon Stecker zu lösen.
    Andererseits kann es tatsächlich mal passieren das jemand versehentlich alle Module auf einer Phase zusammensteckt. Da ich aber zu 99,9 Prozent von einer eigennützig ausgehe würde ich dieses Risiko in Kauf nehmen wenn keine gesetzliche vorgabe dagegen spricht. Sowas kann ich ja bei mehreren einzelnen Endstufen die ich kaufe auch nicht zuverlässig vermeiden.
    Auf der Rackwanne ist jedenfalls noch genug platz um verschiedene Varianten des schutzleiterkonzeptes durchzugehen, schwierig wird dann tatsächlich das Case selbst mit den aluprofilen.


    Weitere Anregungen sind selbstverständlich immer noch willkommen, es dauert noch eine Weile bis ich das Projekt endgültig abschließe.
    Zuerst mal werde ich im Lager einen dauertest durchführen um zu sehen wie es mit der wärmeentwicklung im inneren aussieht, die konvektionskühlung der Module wird da sicher nicht ausreichen. Deswegen muß ich sehen wie stark ich aktiv kühlen muß.

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  • Hi,


    die Aluprofile musst Du nur erden, wenn die Gefahr besteht, dass sie mit spannungsführenden Teilen in Kontakt kommen. Da gibts Mindestabstände dafür. Aber man kann viel schon durch ein Kunststoffabdeckung (Geklebt oder mit Plastikschrauben befestigt) erschlagen. Messtechnisch muss man dann halt den Riso messen.


    Tomy

    SIM II Operator and Dante Level I-II-III (alles sogar zweimal :)
    Jugendschwimmabzeichen, Rettungsschwimmabzeichen in Bronze
    Meine kommerziellen Softwareprodukte SATlive und LevelCheck

  • Kurzer Zwischenbericht: gestern war ein Freund bei mir und hat sich das ganze Konstrukt mal angesehen und auch schon erste Messungen durchgeführt die zum Großteil sehr positiv waren.
    Es wird noch ein paar kleinere Änderungen geben und dann kriegt das Ding zu Weihnachten auch sein Prüfsiegel :)

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  • Problematisch ist hier, ob eine erneute CE-Zertifizierung nötig ist. Dadurch das du das Modul als Bauelement/-Teil verwendest wäre vermutlich die Ausstellung eines eigenen CE-Siegels notwendig. Das heißt du musst einen Schrieb aufsetzen das dein Gesamtgerät der CE entspricht. Das bedeutet das du du garantierst das alle Regeln eingehalten worden sind. (Insbesondere neben der schon angesprochenen elektrischen Sicherheit auch die elektromagnetische Verträglichkeit) Die elektrische Sicherheit hast du ja glaube ich schon begutachtet. Für die EMV muss man nicht messen, man muss lediglich garantieren das die Grenzwerte eingehalten werden. Das Problem tritt also erst auf wenn jemand anderes zu Schaden gekommen ist und dir nachweißt das du Grenzwerte nicht eingehalten hast...

    Ing. M.Sc. Urs Obernolte