Sinnvoller Mikrofoneinsatz

  • Zitat von "oton"

    Wobei der Gated Reverb bestimmt auch lieber mit dem "deboingten" Signal beschickt worden wäre ... warum hast du den Kanal denn gedoppelt und den Gated Reverb dann in den Insert gepackt? Aber es führen ja viele Wege nach Rom. Ein normaler Send hätte imho genügt ...


    Das hatte ich erst, jedoch kommt dann nur das gegatete Signal in den Effektprozessor. Vielleicht hätte man das auch noch anders routen können, hatte aber in dem Moment wenig Lust mir noch ein anderes Routing zu überlegen :D So hatte ich den vollen Snareschlag auf dem Effektprozessor. Das war vor Ort das einfachste und hat wie gesagt trotzdem annehmbar funktioniert ;)

  • Heute sind die Mikrofone gekommen. Ich musste etwas lachen, als ich das Sennheiser E906 in der Hand hatte. Ich weiss nicht wieso, aber ich hätte irgendwie erwartet, dass das Ding mindestens doppelt so gross wäre, wie es tatsächlich ist. Das ist ja in natura ein ganz niedliches Mikrofon :D


    Sorry für OT :D

    Der Ton macht die Musik.


  • Es kam schliesslich so:
    - Sennheiser E906 für Gitarrenamp, klang vom ersten Ton an überzeugend
    - Beyerdynamic TG152d für Saxophone, bei leisen Stellen sind leider Klappengeräusche zu hören, ansonsten klingt es toll.
    - SM57 im Flügel, mit Stativ. Ich war positiv überrascht, wie offen und klar der Flügel so klingt (insbesondere nach der Flügelmikrofonierungs-Diskussion an anderer Stelle)
    - Bechereinlage lief unplugged
    - SM57 für Bassamp, problemlos und gut im Sound
    - SM57 für Shaking Eggs, klingt sehr angenehm, offen und schön
    - Overheads waren nicht nötig
    - Beta 52A in der Basedrum - bin zufrieden damit
    - t.bone CC75 für Cajon - die Überraschung des Tages! Hätte nicht so einen tollen Sound von diesem Mikrofon erwartet. Kaum EQ-Einsatz nötig.
    - SM57 für Snare - meine Klemme hatte an der Snare keinen Platz. Zum Glück war die Snare in der Location laut genug unplugged und sie klang auch sehr schön. Jetzt brauche ich dringen noch ein kleines Clip-Mikro für die Snare.
    - SM58 und Beta58 für Solisten erwartungsgemäss gut, wenn auch nicht überragend
    - t.bone EM800 für Chor, 5 Stück auf einer Linie. Damit hab' ich den Chor sehr druckvoll und klar laut bekommen. Lauter als im Vorjahr mit einer Armada von Bändchenmikrofonen.



    Unter dem Strich kam ein gutes Ergebnis damit raus. Gemischt wurde über ein X32, gespielt über eine kleine RCF PA. Das gleiche Ensemble wird später noch in einer deutlich grösseren Location, bzw. Openair (bei gutem Wetter) statt finden. Da werde ich zusätzlich das Schlagzeug Overhead abnehmen, sowie die Snare irgendwie mit einem Clipmikro.


    Ich bedanke mich herzlich für die wertvollen Inputs von euch!

    Der Ton macht die Musik.

  • als clipmikro an der snare kann ich guten gewissens das ATM350 empfehlen.
    es gibt noch die günstigere version Pro35, das klingt dort auch sehr gut. allerdings ist das übersprechen der Hihat im Pro35 manchmal etwas hoch und kann je nach geschmack als störend empfunden werden.

    mit kollegialen Grüßen
    Wolfgang

  • audix micro-d ist auch sehr interessant für snare/toms. kleiner und unauffälliger gehts nicht mehr. klanglich auch top. zum übersprechen kann ich nichts (mehr) sagen. hatte die nur einmal zum aufnehmen von drums da und das rohmaterial existiert nicht mehr.

  • Ich befürchte, die empfohlenen Snare-clips sind so ein bisschen über der gebotenen price range. Da ich annehme, dass das Snaremic nicht "unsichtbar" sondern nur 'ohne Stativ' sein soll, käme als preiswertes Mikro z.B. auch das AKG P4 oder wenns etwas teurer sein darf, das e905 in Frage.


    Ich gehe noch mal auf ein paar Details ein:


    Zitat von "zegi"


    - Beyerdynamic TG152d für Saxophone, bei leisen Stellen sind leider Klappengeräusche zu hören, ansonsten klingt es toll.


    Man sieht diesem Mikro an, dass es mit der Entkopplung von Körperschall ( z.B. Klappengeräusche ) nicht weit her sein kann.

    Zitat von "zegi"

    - SM57 im Flügel, mit Stativ. Ich war positiv überrascht, wie offen und klar der Flügel so klingt (insbesondere nach der Flügelmikrofonierungs-Diskussion an anderer Stelle)


    Ich glaube, es wurde nicht behauptet, dass es gar nicht geht. Dir fehlen jetzt allerdings Vergleiche mit den dort empfohlenen Lösungen :wink:

    Zitat von "zegi"

    - SM57 für Bassamp, problemlos und gut im Sound


    Warum keine DI Box ?

    Zitat von "zegi"

    - t.bone CC75 für Cajon - die Überraschung des Tages! Hätte nicht so einen tollen Sound von diesem Mikrofon erwartet. Kaum EQ-Einsatz nötig.


    Hier spielt die Körperschallentkopplung der Halterung praktisch keine Rolle. Im Gegenteil ist der mechanisch übertragene Anteil Teil des Nutzsignals.

    Zitat von "zegi"

    - Zum Glück war die Snare in der Location laut genug unplugged und sie klang auch sehr schön.


    .... wie ich vermutet hatte :wink:

    Zitat von "zegi"

    - t.bone EM800 für Chor, 5 Stück auf einer Linie. Damit hab' ich den Chor sehr druckvoll und klar laut bekommen. Lauter als im Vorjahr mit einer Armada von Bändchenmikrofonen.


    Welche Bändchen waren damals am Start ?
    Welche Lautsprecher hast Du für die aktuelle Veranstaltung benutzt ?

  • Hallo Guma


    Zum SM57 im Flügel: Ich glaube gerne, dass es mit Neumännern oder Schoepsen besser klingen könnte (habe auch diverse Soundvergleiche angehört und bin durchaus sehr angetan von den Neumann Kleinmembran Kondensern). Gerade Neumann steht sicher auf der Liste, wenn es sich einmal rechnen könnte. Ist derzeit aber kein Thema. Aber eben, der Flügel kommt zumindest „gut“ rüber.


    SM57 am Bassamp: keine Ahnung. Hab' einfach den Amp abgenommen (intuitiv und aus Mangel an Erfahrung). Wäre DI wesentlich besser? Zumindest in der kleinen Location ist's fast egal, da der Bassamp alleine laut genug ist. Für das Openair wäre es schon interessant zu wissen, wie ich besser fahre.


    Im Vorjahr waren es u.a. einige „t.bone RB 500“ plus einige andere Typen, die ich auf die Schnelle nicht gefunden habe. Alles in allem etwa 10 Mikrofone im Chor. PA waren je ein EAW JFL118 Subwoofer mit je zwei JFL213 Tops pro Seite, an einer VI4 Konsole.


    Dieses Jahr war es ein RCF 4Pro 8003AS Subwoofer und zwei Art-722A Topteile für die Indoorkonzerte, Openair habe ich mich noch nicht festgelegt. Evtl. werde ich die Voice Acoustic TS-212 mit HK Audio SL218 Subs einsetzen, vermutlich mit RCF Art 408 als Delays.


    Speziell der Chor klang dieses Jahr sauberer und druckvoller – ist auch die Wahrnehmung des Chorleiters und der Band, die überrascht war, dass sie dieses Jahr mehr Gas geben durfte, ohne dass der Chor unterging (das gesangliche Niveau des Chors ist ähnlich dem Vorjahr).

    Der Ton macht die Musik.

  • Zitat von "zegi"


    Im Vorjahr waren es u.a. einige „t.bone RB 500“ plus einige andere Typen, die ich auf die Schnelle nicht gefunden habe. Alles in allem etwa 10 Mikrofone im Chor......Speziell der Chor klang dieses Jahr sauberer und druckvoller – ist auch die Wahrnehmung des Chorleiters und der Band, die überrascht war, dass sie dieses Jahr mehr Gas geben durfte, ohne dass der Chor unterging (das gesangliche Niveau des Chors ist ähnlich dem Vorjahr).


    Bei billigen Bändchen und Chor kann ich mir gut vorstellen, dass genau so billige Kleinmembrankondensatormikros besser funktionieren. Ich weiß natürlich nicht, was Du an Deinem setting sonst noch geändert hast ( ...zB. Chorposition, Abstand zum Lautsprecher u.s.w. ) Richtig gut für Chor funktionieren Beyer M160 Bändchen aber das ist auch gleich wieder eine ganz andere Liga.

  • Wären in einer idealen Welt die Beyer Bändchen deine erste Wahl für Chor?


    Unterschiede letztes Jahr/dieses Jahr:
    Bändchenmiks abgehangen und auf Stativen im Chor verteilt /5 Kondenser auf einer Linie vor dem Chor
    Vi4 / X32
    Eaw "Pseudo-LA" / RCF 2.1 System


    Identisch beide male:
    - Raum
    - Aufstellung Chor und Band
    - Musiker und Instrumente der Band
    - Position der PA

    Der Ton macht die Musik.

  • Du hast sicher gemerkt:


    Am Pult liegt's am wenigsten :D


    Zum M160: Nein, in meiner idealen Welt würde ich Schoeps MK4 nehmen. Wenn man jedoch Bändchen für Chorbeschallung nehmen möchte, wären M160 am geeignetsten. Unter den low budget Kleinmembranen sind die t.bone SC140 ganz ordentlich.

  • Nun hatten wir auch das Openair. Vielleicht kann ich später noch ein Bild nachreichen, um die Situation besser zu berschreiben.


    Die Geschichte fand in einem Innenhof statt, der auf 2 Seiten eine hohe Gebäudemauer mit Stein/Holz/Glas hatte, auf 2 Seiten waren 50cm hohe Betonstufen, angeordnet wie eine Treppe.


    Der Chor und die Band waren quasi diagonal vor den Mauern positioniert. Die PA war gezwungenermassen neben dem Chor (rechts) und zwischen Chor und Band (links). Beim Soundcheck fiel es uns leichter, die Band laut zu bekommen, dafür war es schwieriger, den Chor auf Pegel zu bringen. Erst hatten wir Feedbacks um 200Hz, dann um 400Hz, ... immer, wenn es wieder unter Kontrolle war, kam die nächste Frequenz und machte Probleme.


    Wir haben dann versucht, soweit wie möglich noch die PA-Stacks nach aussen und in Richtung Publikum zu verschieben, die Mikrofone noch näher an den Chor zu bringen, aber es blieb kritisch.


    Als schliesslich das Publikum da war, wurde es zum Glück massiv besser und wir hatten viel mehr GBF und konnten sogar den Chor relativ druckvoll über die PA bringen. Nur als der Fotograf direkt vor dem Top ein Foto macht, reichte offensichtlich die Kameralinse aus, um den Schall so zu reflektieren, dass es ein kurzes Feedback gab...



    Für die Snare musste übrigens ein billiges t.bone cd55 herhalten. Für was Besseres reichte es noch nicht. Im kommenden Jahr wird wieder mehr Budget vorhanden sein. Dann gibt's eine zweite S16 sowie ein gutes Snare-Clip Mikrofon. Vielleicht wird auch sonst noch das eine oder andere Detail optimiert.


    Aus der ganzen Sache konnte ich wirklich viel lernen und bin sicherer geworden. Ihr habt mir sehr geholfen und ich bin euch dankbar für die Tips!


    Was ich ganz sicher anders machen würde für ein nächstes mal, ist die Mischpultbelegung. Die war gezwungenermassen etwas speziell, vor allem eben, weil mir nur eine S16 zur Verfügung stand und deshalb ein Teil der Kanäle noch analog zum Mixer kam. Ausserdem hoffe ich, dass ich bis zum nächsten Konzert besser mit dem Speichern der Szenen und Shows klar komme. Das würde mir auch echt die Arbeit erleichtern. Imho ist das das grösste Problem am X32 - diese mühsame Speicherei...

    Der Ton macht die Musik.