Rep. Lautsprecher, Reconen, Polplatten verschoben. Klebstoff

  • Ich habe mir vor längerem etliche Kits bestellt um ein paar D.A.S. Coaxe zu reconen. Leider hat sich schnell rausgestellt das hier die vordere Polplatte zum Magnet verschoben war, da der Klebstoff wohl entweder durch zu viel Hitzeeinwirkung oder Altersbedingt (was ich fast vermute) nicht mehr funktionierte. Von Monat zu Monat gab es immer wieder Ausfälle.


    Jetzt habe ich mich der Sache mal angenommen und festgestellt das sich die Platten trennen lassen und vorgenommen das zu reparieren da die Reconekits anders ein Fall für die Tonne wären. Eine Zentriervorrichtung ist besorgt (KG-Rohr), passt perfekt ohne Spiel. Man muss nur aufpassen das man die Finger nicht zwischen Magnet und Polplatte bekommt, die hier wirkende Zugkraft ist nicht zu beschreiben.


    Mir stellt sich jetzt nur die Frage welchen Kleber man hier am besten verwendet. Der Hersteller hat wohl einen Kontaktkleber verwendet, zumindest machen die original Klebstellen diesen Eindruck. Macht es Sinn dafür den (Kontakt-)Kleber zu verwenden der bei den Reconekits mitgeliefert wird, oder wird dieser (evtl. Mangels nicht vorhandener Temperaturbeständigkeit) wieder Probleme machen.


    Würde mich freuen wenn mir hier jemand sinnvolle Tipps geben könnte. Es handelt sich halt doch um etliche eigentlich recht gute Speaker und Reconekits.

  • Ich würd mal vorsichtig bei Dirk Hahn anfragen, ob er nen Tipp hat. Ich meine, dass er sich schon zu dem Problem geäußert hat... Ihm traue ich zumindest zu, sich an solche Dinge herangewagt zu haben. Ich glaube aber nicht, dass der Recone-Kleber fürs Kleben von Metall auf Metall geeignet ist (wenn ich dein Unterfangen richtig verstanden habe). Es gibt hitzebeständige 2Komponenten-Kleber.

  • ja, ich habe mich mal bisschen damit beschäftigt und bin dann über Google und co. auf den UHU 300 + 2K gekommen und hab mir den mal besorgt. Ich warte jetzt noch ein wenig und dann werde ich es mit diesem Klebestoff mal probieren.

  • Wenn du jemanden kennst, der bei einem Autobauer arbeitet, würde ich auch dort mal nachfragen. Mittlerweile wird dort viel geklebt anstatt geschweißt.

  • Ich würde mich da eher mal bei bei den Industrieklebstoffen von LOCTITE umgucken.
    UHU & Co. halte ich eher für besseren Heimwerkerleim. :wink:

    Never stop a running System

  • Zitat von "madmax"

    Ich würde mich da eher mal bei bei den Industrieklebstoffen von LOCTITE umgucken.
    UHU & Co. halte ich eher für besseren Heimwerkerleim. :wink:


    Naja, ob man das so pauschalisieren kann? Der Konzern zu dem Loctite gehört vertreibt ja auch zum Großteil Produkte z.B. Shampoo und Waschmittel die ich dann doch eher in die Hausfrauenschiene packen würde.

  • Naja ohne Grund hat sich der Henkel die Amis zur Jahrtausendwende nicht einverleibt. :wink:
    Immerhin hat man so einiges erfunden rund um die professionelle Kleberei (auch den Sekundenkleber) und stellt generell eine Art Industriestandard dar...

    Never stop a running System

  • Ich habe ein ähnliches Problem mit einem B&C 18PZB46 und habe mir da so meine Gedanken gemacht. Was die Daten angeht ist das doch eine Möglichkeit http://www.uhu-profishop.de/uhu-metall-tube-30g.html, auch von der Temp. gesehen. Bei dem UHU Plus 300 http://www.uhu.com/produkte/2-komponenten-klebstoffe/detail/uhu-plus-endfest-3002-k-epoxidharzkleber.html?step=35&cHash=b20b248be6b24b1b51625b538552e95b hat die 300 nichts mit der Temp. sondern mit der Kraft was zu tun.

  • du musst in den technischen blättern nachsehen. Temperatur ist klar, aber auch die nachlesen, bei welcher aushärtetemperatur du die höchstmögliche Zug/Bruch/Scherkräfte erreichst.


    ich hab einen Metall Industrie Kleber, das Zeug klebt wie die Pest. wenn Ichs nicht vergesse, schau ich mal nach wie der heißt. Manche sagen, damit kann man Motorblöcke zusammen kleben.


    Uhu 2k sind auch geile Kleber, wer damit nicht umgehen kann ist ne Hausfrau.

  • Ich habe jetzt den Uhu 300+ verwendet da ja im Netz mehrmals auf diesen Klebstoff verwiesen wurde. Gott sei Dank hab ichs nicht mit Kontaktkleber versucht, denn da wäre keinerlei Korrektur mehr möglich. Das bleibt aber nicht aus, da die einzelnen Bauteile eine dermaßen starke Zugkraft haben das da auch die Zentrierung nichts nutzt, im Grunde könnte man auf diese komplett verzichten. Quasi aufeinanderpappen und dann vorsichtig mit Schraubzwingen und Distanzplättchen in Position bringen. Grundsätzlich hat das ganze einwandfrei funktioniert, auch wenn der ursprüngliche Schaden der Speaker größer war als erwartet, teilweise habe ich die Coaxe komplett in alle Einzelteile zerlegt (vordere Polplatte, hintere Polplatte, Magnet, HT-Schaft und usw) gereinigt und wieder Stück für Stück montiert, was soll schon schief gehen, kaputt waren sie ja schon. Letztendlich muss ich aber sagen das das kein Hexenwerk ist, das größte Problem sind wirklich die Magnetkräfte und die Freihaltung von Schmutz, da sieht man erst mal was in einer "sauberen" Werkstatt alles an kleinen Metallspänen usw. rumfliegt. Die ersten sind jetzt auch schon reconed und funktionieren soweit einwandfrei.

  • Mal weg vom Kleber: lt. meinen Erinnerungen aus grauer Bastelvorzeit gibt es beim Versuch, auseinandergefallene Magnetstrukturen wieder zum Leben zu erwecken, massive Probleme, die ursprüngliche Flussdichte wieder zu erreichen. Ich glaube mich an ein JBL Programm (noch zu AlNiCo – Zeiten) zu erinnern, bei dem in einem solchen Fall die gesamte Konstruktion nach fachgerechtem (Wieder)zusammenbau (also Planschleifen der Kontaktflächen und Verwendung der Originalmenge des Originalklebers) im Werk 'remagnetisiert' werden musste, um den ursprünglichen Wirkungsgrad auch nur annähernd wieder erreichen zu können. Andernfalls ist/ war das Chassis zwar optisch noch/ wieder in Ordnung, technisch jedoch bei weitem nicht. Und ich glaube sogar in den Untiefen des Lagers irgendwo noch einen 2420 schlummern zu haben, der solches durchgemacht hat, völlig okay aussieht, aber schlappe 10dB leiser ist als seine gleich alten Kollegen im Originalzustand.
    Kann hierzu jemand etwas sagen, oder hat gar ähnliche Erfahrungswerte? Hatte das eventuell mit spezifischen Eigenschaften des damals verwendeten Magnetmaterials (AlNiCo) zu tun?


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Ich weiß zwar nicht wie das im speziellen beim Wiederzusammenbau eines Lautsprechers aussieht, jedoch leidet AlNiCo im Gegensatz zu Ferrit und Neodym unter Alterung. Bei 20-30 Jahre alten Lautsprechern kann es also auch ohne Defekt schon passieren dass sie remagnetisiert werden müssen um Originalzustand zu erreichen, je nach Konstrukt wahrscheinlich.


    Das macht auch manchmal den Vergleich Alt vs. Neu etwas schwierig, gerade bei Gitarrenboxen wo man auch gerne mal die Röhren-Endstufe etwas kitzelt.

    Freelancer für Audio Beschallung/Recording seit 2003 - Alle Beiträge spiegeln meine persönliche Meinung/Erfahrung als von Herstellern & Vertrieben unabhängiger Tonmensch wieder

  • Zitat

    Ich weiß zwar nicht wie das im speziellen beim Wiederzusammenbau eines Lautsprechers aussieht, jedoch leidet AlNiCo im Gegensatz zu Ferrit und Neodym unter Alterung.

    Hm, hab mich noch mal kundig gemacht, dem ist eigentlich nicht so.
    Von allen gängigen Magnetmaterialien ist Alnico bzgl. Alterung am temperaturunempfindlichsten (nicht ganz unwichtig bei LS) und auch nicht übermäßig schockempfindlich; lediglich Nähe zu starken Wechsel - oder Fremdmagnetfeldern lässt es überproportional schnell altern. Und das ist, festverbaut in einer großen leeren Holzkiste, ja eher unwahrscheinlich.
    Dagegen spricht auch, dass von den Millionen in den 50ern bis 80ern verbauten Alnico - Kleinleistungschassis praktisch alle heute noch in Betrieb befindlichen Exemplare problemlos funktionieren (wobei man dort ein paar Prozent Wirkungsgradverlust nicht realisieren würde).
    Es bleibt also erst mal ungeklärt. Ich plädiere ebenfalls auf Vergleichsmessungen (des Threadstarters :wink: ).


    Mit freundlichem Gruß
    BillBo

    "Okay. Wir machen das mit den Fähnchen."

  • Okay, dann melde ich mich nochmal. Rein akustisch ohne Messungen sind keine Unterschiede hörbar, weder Klang noch Pegel. Messungen kann ich wenn ich Zeit habe mal machen.
    Bei einem Speaker hab ich wohl ein bisschen geschlampt, hier ist mir beim verkleben der Hochtonschaft (sagt man so?) minimal schief geraten, dieser wird hinten durch einen aufgepressten und verklebten Falzring "gerade gehalten". Diesen Ring habe ich leicht schief verklebt, das ist mir aber erst bei der Endmontage aufgefallen, da wars aber schon zu spät. Nach dem einkleben der Membran war rein durch manuelles Drücken kein Problem erkennbar, tatsächlich aber kratzt er bei höheren Pegeln. Aber gut, bei 8 reparierten Speakern lass ich mir den einen fehlerhaften eingehen ;)